Sohn hasst den Kindergarten und seine neue Erzieherin

Hallo ihr Lieben,

bisher war ich nur stille Mitleserin. Jetzt habe ich mich jedoch dazu entschlossen mich hier anzumelden und selber Rat zu suchen..

Es geht um meinen Sohn. Er ist 5,5 Jahre alt. Er ist sonst immer sehr gerne in den Kindergarten gegangen (Krippe, ab 1 Jahr und mittlere Gruppe, ab 3 Jahren bis vorletztes Jahr)
Seit er in der größeren Gruppe ist, häufen sich die Probleme. Ich musste immer öfter zum Gespräch, da er oft aggressiv wurde oder bockig. Dies kam aber nur direkt nach den Wochenende mit seinem Papa vor. Damals wollten mir die Erzieherinnen einreden, dass dies einen direkten Zusammenhang habe. (Er versteht sich auch nicht besonders gut mit seinem Papa .. Leider! Und momentan geht er fast gar nicht mehr hin)

Jedoch wurde dies nach einem Gespräch mit dem Papa besser. Ich dachte es wäre jetzt gut so und das Problem gelöst.

Letztes Jahr im Frühjahr fing es wieder an. Zur gleichen Zeit fing eine neue Erzieherin an. Sie war mir direkt unsympathisch, da sie zur Elternversammlung der Leiterin der Gruppe ständig ins Wort fiel und sich sehr wichtig aufgespielt hat. Das ließ ich mir aber meinem Sohn gegenüber nicht anmerken.

Seit dem sie da ist, wird mein Sohn immer häufiger aggressiv und rastet komplett aus.. schmeißt alle Stühle und Tische herum, schreit und weint.. Ich musste schon zwei mal in die Kita kommen, um ihn eher nach Hause zu holen (was mir momentan nur durch mein Beschäftigungsverbot in der Risikoschwangerschaft möglich ist, sonst gehe ich auch 40 h die Woche arbeiten) In diesen Momenten habe ich meinen Sohn überhaupt nicht mehr beruhigen können. Er war komplett außer sich. In der Zeit habe ich meinen Sohn nicht mehr wieder erkannt. Anfangs waren die Wutausbrüche nur in der Kita.. Jedoch brachte er irgendwann seine Wut auch mit nach Hause. Nach den Wutausbrüchen ist er mit sich selber unzufrieden und es tut ihm auch sehr schnell leid. Er weiß dann einfach nicht wohin mit sich.

Jetzt hole ich mein Kind immer vor dem Mittagsschlaf. Das ist auch gut so, weil sie ihm direkt sagen, dass er dort zum schlafen nicht erwünscht ist.

Mein Sohn hat vorher nie viel über den Kindergarten erzählt. Irgendwann kamen dann aber solche Geschichten ans Licht wie: ihm wird gedroht, dass er nicht an freizeitlichen Aktivitäten teilnehmen darf, wenn er keinen Mittagsschlaf macht (obwohl er ruhig ist). Er macht keinen mehr! Ich kann ihn aber auch nicht dazu zwingen. Jedoch hält er täglich eine Mittagsruhe ein, in der er auch ruhig im Bett liegen bleibt und sich ausruht. Desweiteren wurde ihm gedroht, dass er in ein Babybett gesperrt wird mit einem Netz drüber, wenn er nicht schläft oder er bekommt eine rießige Spritze, damit er schläft (er hat sowieso schon panische Angst vor Ärzten)
Er wird oft von Aktivitäten ausgeschlossen (darf nur am Tisch sitzen, darf als einziger nicht mit malen, durfte ohne einen Erwachsenen von uns am Wandertag nicht teilnehmen) alles mit der Begründung: er ist zu schwierig.

Das eine mal musste ich meinen Sohn abholen und im Nachhinein hat sich heraus gestellt, dass die eine Erzieherin total überfordert war und meinte sie könne nicht so viele Kinder alleine betreuen (eine Oma hat es mitbekommen)
Andere Kinder sagen, dass mein Sohn nichts schlimmes macht. Wieder andere (die einzigen 2 Jungs in der Gruppe) stellen ihm (laut den Aussagen von meinem Sohn) Fallen, damit er Ärger bekommt. Sie schubbsen ihn, würgen ihn (das habe ich leider sogar mitbekommen) und provozieren ihn (laut der Aussage der Erzieherin) jedoch bekommen die Kinder dann nicht die selben Strafen wie mein Sohn. Ich glaube langsam, dass mein Sohn der Erzieherin nicht mehr vertraut. Er hat mir auch erzählt, dass sie ihn nicht ausreden lässt und er sich nicht rechtfertigen darf.

Ich dachte ganz am Anfang immer, dass mein Sohn einfach aggressiv ist. Habe ihm bei einem Psychologen angemeldet (warten jetzt leider auf den nächsten und ersten Termin mit meinem Sohn.. Bisher war ich nur alleine dort)

Aber nach und nach kommen solche Geschichten und Zuhause macht er selten Probleme. Habe ihn über Weihnachten ein Monat Zuhause gelassen und da gab es keinerlei Probleme. Seit gestern besucht er wieder die Kita und schon kommen die Probleme wieder. Er meint dann auch, dass er der Erzieherin nicht mehr zuhört, weil sie ihm auch nicht zuhört.
Und er hasst sie. Das sagt er genau so.

Ich habe bereits mit der Leitung geredet. Diese steht hinter ihren Erzieherinnen (es sind 2 schwierige). Der Träger der Einrichtung ist die Stadt. Die Sachbearbeiterinnen dort waren einmal vor Ort als mein Sohn einen Wutausbruch hatte und die meinten ich solle ihn jetzt immer sofort abholen, wenn so etwas ist. Ich musste auch mit den Stunden herunter gehen.
Ich weiß einfach nicht was ich jetzt noch machen soll. Ich wollte die Kita eigentlich nicht wechseln.. Die Wartezeiten sind auch sehr lang. Jedoch kommt mein Sohn erst 2018 in die Schule und hat keine richtigen Freunde in der Kita (außer ein Mädchen. Die beiden Spielen aber nur privat). Ich schätze fast, dass ein Wechsel unumgänglich ist, da mein Sohn immer mehr unter der Situation leidet. Er möchte jedoch nicht in einen anderen Kindergarten.

Habt ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht? Habt ihr Tipps, was ich besser machen kann. Ich fühle mich zur Zeit wie eine Rabenmutter. Würde ihn am liebsten ab sofort Zuhause lassen (laut Psychologin soll ich ihn so oft wie möglich Zuhause lassen)

Ich weiß echt nicht mehr weiter. Habe auch Angst, dass es in einem anderen Kindergarten so weiter geht..

Kindergartenwechsel?

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Hallo,

das klingt natürlich nicht schön. Er ist bereits beim Psychologen, warum? Vielleicht habe ich es auch überlesen.
So rein vom Lesen her hast Du das Problem mit dem Kiga, auf der anderen Seite macht es sich der Kiga sehr leicht, indem er Dich anruft und Du Deinen Sohn abholen musst.
Dein Sohn scheint generell große Probleme zu haben, ob hier ein Kiga-Wechsel die Lösung ist, bezweifle ich.

LG

2

Den Psychologen habe ich hinzugezogen, da sich die Probleme in der Kita gehäuft haben. Ich dachte anfangs, dass das Problem nur bei meinem Sohn liegt. Laut den Aussagen von den Erzieherinnen war dies anzunehmen. Jedoch zeigen sich die Probleme überwiegend in der Kita. Die Kita will jedoch nichts ändern. Sie meinen ich muss mich kümmern. Jedoch kann ich kein Verhalten anders "erziehen", welches er hier bei mir nicht zeigt. Er hat hier diese Wutausbrüche nicht. Er ist höchstens gereizt oder hochsensibel, wenn er aus der Kita kommt. An den Wochenenden und im seinen "Ferien" ist er normal. So wie ich ihn kenne. Und nach und nach kommen eben diese Geschichten, dass ihm nicht geglaubt wird oder er in seinen Augen ungerecht behandelt wird. Ich weiß leider nicht, ob ich meinem Sohn da vertrauen kann. Jedoch würde mein Bauchgefühl sagen, dass er eben nicht lügt und sehr unter der Situation leidet.

Die Psychologin meinte auch, dass es durchaus sein kann, dass das Problem im Kindergarten liegt.

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Schwierig, unter den Umständen würde ich den Wechsel dann wohl auch in Betracht ziehen :-(

LG

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Die Situation im Kindergarten hat sich vermutlich einfach hochgeschaukelt.

Dein Sohn mochte die Erzieherin wahrscheinlich auch von Anfang an nicht und hat mal ordentlich seine Grenzen ausgetestet. Die Erzieherin hatte dann irgendwann keine Lust und Zeit mehr sich mehr als nötig mit deinem Sohn zu beschäftigen. Sicher werden auffällige Kinder gerne auch mal zu unrecht bestraft, was die Situation nicht verbessert. Andererseits muss man auch die Erzieher verstehen, schließlich dürfen nicht alle anderen Kinder unter einem schwierigen, zeitintensiven leiden.

Ich kenn das so ähnlich aus der Grundschulklasse meiner Tochter.

Ich denke, diese Situation mit dieser Erzieherin wird sich nicht mehr ändern. Die beiden mögen sich nicht, das Verhältnis ist einfach vergiftet.

Da dein Sohn noch recht lange im Kindergarten bleibt, würde ich ernsthaft über einen Wechsel nachdenken. So hat er nochmal ein Neuanfang.

Allerdings musst du dann auch von Anfang an zusehen, dass er sich wirklich benimmt und seine Wutanfälle in den Griff bekommt, denn mit Sicherheit sind an dieser Situation jetzt nicht nur die Erzieherin und die anderen Kinder schuld.

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Ich würde auf jeden Fall wechseln.
Ich denke dein Sohn wird von den Jungs gemobbt. Die finden seine Ausraster lustig und bringen ihn dazu.
Er ist immer der böse, weil die Erzieherinnen nur seine Wutausbrüche mitbekommen.
Neuer Kindergarten neues Glück.

Nichtsdestotrotz solltest du deinem Sohn eine Alternative anbieten. Z.B. darf er ganz laut in ein Kissen schreien und dieses auch fest hauen.

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Ich denke auch ohne jetzt zu beurteilen wer da Recht hat oder nicht......

dass da nur noch ein Wechsel hilft. Dein sohn ist unten durch dort und das wird sich nicht mehr ändern.

Was mich nur wundert.... warum hat er dort keine Freunde?
Dass Verhalten zu Hause und im Kiga sich unterscheidet soll ja normal sein - aber das würde mir schon zu denken geben, warum er dort keine Freunde hat.

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Es gibt in seiner Gruppe nur zwei Jungs. Diese schließen sich immer zusammen gegen ihn. Manchmal spielen sie aber auch zu 3. Und wenn einer der beiden Jungs fehlt, dann ist mein Sohn der neue beste Freund. Mein Sohn sieht diese zwei Jungs als Freunde. Ich aber nicht.
Privat spielt er viel mit den Kindern meiner Freundinnen. Jedoch sind dies überwiegend Mädchen. Er kommt aber mit jedem Kind klar und die Kinder kommen immer wieder gerne zum Spielen vorbei oder laden ihn zu sich ein... Ich verstehe das alles auch nicht so richtig.

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Wechsel auf alle Fälle, auch wenn dein Sohn sagt er möchte das nicht. Allerdings würde ich einen Integrationskindergarten mit kleinen überschaubaren Gruppen und liebevollen Erziehern wählen die auf die Bedürfnisse deines Sohnes achten. Das passiert momentan zu wenig und mangelnde Wertschätzung zeigt sich nicht selten in aggressivem Verhalten.

Nimm auch das Angebot einer Frühförderstelle wahr. Sie kommen auch in den Kindergarten zur situativen Beobachtung deines Kindes um Auslöser für sein Verhalten zu finden, stehen beratend zur Seite und helfen bei der Suche nach einem geeigneten Kindergartenplatz.