Verhalten großer Bruder

Ich hoffe ihr habt mir Rat oder Tipps,

Wir haben gerade schwere Probleme mit unserem fast 5jährigen Sohn. Im Januar kam sein kleiner Bruder zu Welt und dass hat alles nur verschlimmert. Er folgt überhaupt nicht mehr, beist, spuckt und sagt ständig Ausdrücke. Seit 3 Wochen pinkelt er fast täglich wieder in die Hose, aber nur zuhause und nicht im Kindergarten. Zu seinem kleinen Bruder war er nur einmal (böse), sonst kuschelt er ständig mit ihm und küsst ihn. Kann es sein dass er so Eiversüchtig ist und so reagiert? Oder einfach altersbedingte Trotzphase?

Wie schafft ihr es beiden gerecht zu werden?

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Hallo

Unsere tochter wird erst im februar 5 ist also von "fast" 5 sind wir noch 1/2 jahr entfernt aber ich beobachte ähnlich verhaltensweisen aber ihre schwester ist schon fast 3 jahre alt.
Eifersucht gibt es hier wenn 1. Jemand sie heilige kleine schwester ärgert.
2. Die große für das empfinden der kleinen zu viel mit mama kuschelt.

die große ist auf die kleine bisher nicht eifersüchtig gewesen oder sue hat es nicht gezeigt. Dafür gibt es hier unter den kindern mal häufiger mal streit was bei euch altersbedingt ja noch garnicht in dem ausmaß "möglich" ist.

Beißen und spucken haben wir kein problem mit, dafür treten, schlagen und schimpfwörter bzw eher Beleidigungen...

Und allgemein ist sie sehr launisch. Manchmal hab ich das gefühl das kind ist schizophren... binnen sek ist sie wie ausgewandelt und kann von 0 auf 180 hochfahren aber genau so schnell ists auch wieder vorbei.

Ich wurde schon 30x von ihrem geburtstag ausgeladen und es wird neuerding rumgestampft wenn man wütend ist und ausziehen weil ihrd freunde viel bessere eltern hsben sollte sie auch schon 200x

Wir hören auch regelmäßig das die großeltern viiiiiiiel besser sind und wir allgemein immer doof/böse/gemein/ungerecht/etc sein.

Bei uns hält die "phase" schon ein paar wochen. Aber ich glaube den höhepunkt hatten wir vor 2.5 wochen. Ich han das gefphl die bockige ohase ist grad in der Abkühlung. Dafür ist das demonstrieren das man die ältere ist gegenüber der schwester "schlimmer" geworden.

Wenn beide "alleine" sind hört man häufiger mal "lass das das dürfen nur große und du bist zu klein."

"Das gehört mir weil ich schon 5 werde und du erst nur 3."

Etc.

Ich denke das ist mal wieder ein entwicklungsschub.

LG

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Hallo :-)
Wir haben hier eine ähnliche Situation.
Der große ist vor 4 Tagen 5 Jahre geworden und der kleine wurde Ende Januar geboren.
Das Verhalten des größeren hat sich auch ins negative verändert. Zu seinem Bruder ist er total lieb, hilft beim wickeln, spielt und bespaßt ihn und sagt immer wieder wie lieb er ihn hat.
Wir Erwachsene bekommen die volle Ladung negativer Gefühle ab. Nichts können wir ihm recht machen, ein einziges Gemecker und genöle. Ständig will er was haben und wenn er es nicht bekommt rastet er komplett aus. Sein Lieblingswort ist Nein und auf uns hören ist nicht drin.
Es kommt mir vor als wäre er in der Pubertät.

Am Anfang wollte ich alles so machen wie vor der Geburt, damit er nicht denkt es ändern sich meine Gefühle für ihn.
Aber mittlerweile gibt es einige Änderungen. Er darf jetzt viel mehr alleine, Ich traue ihm mehr zu. Er ist der große und ich muss ihn auch so behandeln und seit ich das begriffen habe und er quasi neue Errungenschaften hat, wird sein Verhalten wieder besser.

Keine Ahnung ob es ein weiterer Schritt zur abnabelung ist und in der Entwicklung ganz normal oder ob es tatsächlich mit der Geburt des Bruders zu tun hat.
Auf jeden Fall bist du mit der Situation nicht allein ; -)

Liebe Grüße :-)

3

Hallo,

das Verhalten nennt man Zahnlückenpubertät (googel das mal). Geht/Ging bei uns von 5 bis 7 und hat wirklich was mit Hormonen und Entwicklung zu tun.Höhepunkt ist kurz vor der Einschulung. Es gibt immer gute Phasen zwischendurch. Ich habe das Verhalten bei allen 3 Kindern beobachtet und jetzt mit der Pubertät verglichen, finde ich die eigentliche Pubertät wirklich entspannter. In den Kindern geht momentan viel vor. Nur leider kommen sie mit Gefühlsschwankungen noch nicht so zurecht wie wir Erwachsenen. Deshalb reagieren sie so. Die Launen und Stimmungsschwankungen hängen tatsächlich mit Hormonen zusammen, die für Wachstum und Entwicklung wichtig sind. Ich vergleiche das Gefühlschaos immer damit, als wenn ich meine Periode bekomme. Da bin ich vorher auch grundlos schlecht gelaunt, melancholisch, genervt, Wütend etc. Kleine banale Dinge können einen auf die Palme bringen. Dank der Hormone. So läuft das bei den Kindern auch. Augen zu und durch. Das gibt sich wieder. Seid einfühlsam, begleitet durch Wutphasen, zeigt Verständnis und tröstet. Mehr kann man nicht machen. Das Verhalten hört wieder auf. Meine haben das auch gemacht, aber mit Einfühlungsvermögen wurde es erträglicher.

LG
Michaela

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Ich hatte ähnlich Probleme mit meinem Großen, das er der "große Bruder" wurde.

Ich habe mir dann professionelle Hilfe geholt. Ich habe mich eigentlich "nur" 3 Mal mit einer Familientherapeutin über meine Probleme unterhalten und ihre Ratschläge umgesetzt.

Das hat mit gut getan, weil ich (augenscheinlich) die Einzige zu Hause war, die die Situation stressig fand und weil es wirklich geholfen hat.

Trau Dich.

5

Das hat alles nur verschlimmert?

Das heisst, schon vorher war alles schlimm?

Was ist denn "alles"?

Dein Sohn hat noch nie auf Euch gehört oder hört seit wann nicht mehr auf euch?
Er spuckt und sagt Ausdrücke? Neu oder hattest ihr das nie weg?

Wenn er seit drei Wochen täglich einpinkelt, dann hat er entweder eine Krankheit (Blasenentzündung?) oder er erreicht damit irgendetwas bei euch, was ihm sonst fehlt oder er ist einfach nur kreuzunglücklich.

Ob er eifersüchtig ist, kann man nach Deiner Beschreibung nicht herauslesen. Hat der denn Grund zur Eifersucht? Geht bei Euch das Baby immer vor?
Ich hab es z.B. mit meiner Kleinen immer so gehalten, wenn Besuch kam, dass derjenige sofort das Baby bekommen hat, damit ich mich ganz der Großen widmen konnte. Wenn ich links gestillt habe, hatte ich rechts die Große im Arm. Wenn ich die Kleine gewickelt habe, hat die Große geholfen. Unser einzige Eifersuchtsproblem bestand darin, dass ich der Großen klarmachen musste, dass das MEIN Baby ist und nicht ihrs.
Wenn ihr also dem Großen nicht weniger Zuwendung als vorher gebt, dann glaube ich nicht an ein Eifersuchtsproblem.

Eine Umstellung ist es aber trotzdem. Wenn ein FAmilienmitglied dazu kommt, dann muss jeder seine Position neu finden, das verunsichert. Verunsicherte Kinder sind natürlich anstrengender als Kinder, die sich gerade sicher fühlen. Insofern gibt es das häufig, dass Kinder nach der Geburt des Geschwisterchens sehr schnell Frust haben oder sehr anhänglich werden. Das gibt sich, wenn sie ausreichend Zuwendung bekommen von selbst.

Dazu kommt, dass die Kinder mit 5 in einer Entwicklungsphase hängen, die ohnehin schon anstrengend ist (und absolut gar nichts mit einer Pubertät - also Geschlechtsreife - zu tun hat. Hier bei urbia sind die Kinder ja von der Geburt bis zum Tod in irgendeiner Pubertät). Eine bevorstehende Einschulung (bei manchen schon der Übergang dazu, ein Vorschulkind zu werden) verunsichert zusätzlich. Und da sind wir wieder bei Unsicherheit macht anhänglich und/oder zickig.

Das perfekte Gegenmittel ist natürlich ganz viel Liebe und Zuwendung. Trotzdem müsst Ihr Eurem Sohn ganz deutliche Grenzen setzen und so etwas wie Spucken oder Ausdrücke auf gar keinen Fall tolerieren. Da muss sofort unangenehmer Gegenwind einsetzen.

Wie ich es mit meinen Mädchen geschafft hab, hab ich ja schon geschrieben: Zwei Kinder, zwei Arme, das hat gepasst. Ich hatte die Kleine viel im Bondolino, damit ich mit der Großen in den Zoo, auf den Spielplatz oder sonstwohin gehen konnte. Beim Schwimmen musste die Große halt mit ins Babybecken. Wenn Dein Großer schon Schwimmer ist, dann würde ich mit meinem Mann zusammen gehen, damit beide auf ihre Kosten kommen.

Viel raus hilft sowieso immer gut, wenn zu Hause viel gezickt wird. Das lenkt ab und gemeinsame positive Erlebnisse haben auch eine Wirkung auf die Zeit, in denen nichts besonders läuft.