Laternenfest in der KITA

Hallo zusammen,

so langsam muss man sich Gedanken um die Gestalltung des Laternenfest machen. Ich bin dieses Jahr mit im Elternbeirat und somit unterliegt uns die Orga.
In den letzten beiden Jahren hat mir etwas die Liebe zu dem ganzen gefehlt. Gerne wüsste ich von euch, wie wird das Fest bei euch gestaltet und was wird zum Essen angeboten.
Ich bin schon ganz gespannt!
LG prinzessinpolli

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Moin,

ich habe jahrelang den "echten" Martinszug mitorganisiert und sorry dass ich das jetzt so direkt sage aber schon alleine dieses Umfunktionieren zum Laternenfest nimmt dem ganzen einen Großteil des Charmes. Wenn man ein Fest so "entseelt" darf man sich nicht wundern wenn es lieblos, seelenlos erscheint, da kann man mit ausgetüftelten Buffets auch nix retten in meinen Augen.

Den Kindern geht es vor allem darum mit ihren Laternen hinter dem Reiter herzulaufen, ihre Lieder zu singen und dem Nachspielen der Mantelszene beizuwohnen. In städtischen Gegenden halt ohne Pferd. Zu Essen gab es bei uns Kinderpunsch und Martinsgänse aus Hefeteig, maximal heiße Würstchen im Brötchen, aber alle Kinder waren glücklich. Kinder anderer Religionen hatten damit bei uns nie ein Problem, die sind genauso gerne mitgelaufen, fanden das Pferd genauso toll und haben auch Tränen gelacht als der Aushilfsbettler auf einmal "Ich hab so Hunger, lieber St. Martin" klagte.

LG

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... und angesichts der Flüchtlingslage hier im Land, zusammen mit dem neusten Wahlergebnis und der immer verrückter werdenden Lage in der Welt täte uns allen wieder ein wenig Auffrischen des "Geistes des St. Martins", der ja nicht nur den Mantel teilte sondern auch Kriegsdienst verweigerte und den man im weitesten Sinne auch als Schutzpatron der Flüchtlinge hier im Lande sehen kann gar nicht so schlecht!

Die Geschichte lehrt uns eigentlich eine sehr wichtige Grundlage des menschlichen Miteinanders und sollte uns gerade in diesen Zeiten wieder bewusster werden. Aber statt über Völkerverständigung und Mildtätigkeit zu reden macht man lieber "Laternenfeste" #klatsch

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Schade, dass man nur einen Stern jeweils geben kann!

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Ich würde mich schlichtweg weigern, ein "Laternenfest" mitzuorganisieren.

St. Martin ist eine in christlicher Tradition verwurzeltes Fest, und wer das nicht respektieren kann oder will, der feiert dann halt nicht mir.

Und nein, ich hab mein Kreuzchen nicht bei den blauen Braunen gemacht und ja, ich respektiere auch Feste anderer Religionen, erwarte diesen Respekt aber auch von anderen.

Wobei dieser Respekt in meinen Augen auch da ist, kein Moslem kann was für den vorauseilenden Gehorsam einiger deutscher Entscheider.

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Woher wissen willst denn wissen, wie andere feiern?
Ich habe schon vor 27 Jahren Laternenfeste gefeiert. die Kirche organisierte martinsumzüge.
So auch in den Kitas, in denen ich bisher gearbeitet habe...es gibt schon immer schlichte Laternenumzüge, weil es einfach schlichte laternenläufe waren. Und auch nicht am 11.11., sondern halt um den Dreh rum. Ohne Reiter, Kirche, Religion oder sonst was.

Das ist stark Region abhängig und sollte nicht pauschalisiert werden oder zwanghaft zu einem kirchlichen Fest mutieren, obwohl es einfach nur ein Lauf mit Laternen und laternenlieder ist.
Bei uns ist das so.

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Hallo Ihr Lieben,
Ich muss mich zwar meinen Vorrednerinnen abschließen, im Punkt daß dieses Fest für mich immer ein Martinsumzug bleibt und auch bleiben sollte. Aaaaaber die Fragestellung war dann doch eine andere;-)
Bei uns wird es wohl Kinderpunsch, Würstchen mit Brötchen und Glühwein für die Erwachsenen geben. Wobei ich ein Buffet doch auch recht nett finden würde.
Vorher wird mit den Laternen ein kurzer Umzug gemacht, mal sehen ob wir wieder ein Pferd organisiert bekommen. Eine große Feuerschale ist auch immer auf dem Zielplatz und natürlich würde dann auch die Mantelszene nachgestellt.

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Zu meiner Kindergartenzeit vor 30 Jahren kannte ich ausschließlich nur ein Laternenfest. Von einem St Martinsumzug habe ich erst vor einigen Jahren gehört. Das ist einfach regional sehr verschieden.
Aber ehrlich gesagt verstehe ich dieses Gezeter hier gar nicht, a la "ich würde mich WEIGERN, ein Laternenfest zu organisieren". #augen
Ich nehme mal ganz stark an, den Kindern ist es schnurzpiepegal, ob das Fest "Laternenfest" oder "St Martinsumzug" heißt. Es geht doch um die Kinder und die wollen einfach mit ihrer Laterne laufen und einen schönen Abend haben.
(Nebenbei: wie viele feiern denn in Deutschland überhaupt noch das christliche Weihnachtsfest mit Christmette und Co??? darüber regt sich doch auch niemand auf!)
Zurück zur Frage:
In unserer Kita (dort heißt es übrigens auch LATERNENFEST! ) treffen sich alle Kinder im Außengelände der Kita, versammeln sich um das Lagerfeuer und singen 2 Lieder. Dann geht's zum Laternenumzug durch die Straßen. Anschließend werden um das Lagerfeuer herum Lieder gesungen, Würstchen und Kinderpunch gegessen/getrunken und es gibt 1-2 Stände, wo die Kinder selbstgemachte Sachen (Pralinen, Basteleien,...)verkaufen. Der Erlös ist natürlich für die Kita bestimmt.

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Hallo,

zu der St. Martin oder nicht St. Martintradition. Ich bin Diakonin (evangelisch) und St. Martin wird vor allem in katholischen Gegenden gefeiert. In dem Ort in Norddeutschland in dem ich aufgewachsen bin, wurde schon vor 80 Jahren, als meine Oma Kindergartenkind war Laterne gelaufen ohne Martinsumzug, während ich jetzt auch hier in Süddeutschland die Martinsumzüge schätze. Kinder sind zur Herbst/ Winterzeit schon immer Laterne gelaufen, weniger um St. Martin zu ehren, sondern um den Menschen Freude zu machen und gerade auch in ärmeren Familien Geld zu ersingen, auch von Martin Luther ist bekannt, dass es sich damit das Geld für die Unterkunft und Verpflegung der Lateinschule ersungen hat. Aber egal, warum die Kinder Laterne laufen, ob nun zur Freude oder als Ehrung für den Heiligen Martin, der übrigens kein Wehrdienstverweigerer war, sondern zwar widerwillig, aber immerhin 25 Jahre als Soldat gedient hat, es ist schön,wenn hinterher noch etwas stattfindet. Bei uns ist das oft ein grosses Feuer, um sich zu wärmen, heisse Würstchen und Kinderpunsch und Glühwein.
Zum Abschluss wurde meist ein Kreis um das Feuer gemacht für ein letztes Lied.

Liebe Grüsse
Rike

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Hallo,

bei uns schließt sich der Kindergarten dem Martinszug des Dorfes an. Auf dem Dorfplatz gibt es am Ende Wecken, Glühwein und Kinderpunsch.

Wenn ich das für einen einzelnen Kindergarten organisieren sollte, würde ich am Ende am Feuer warme Getränke ausschenken und Weckmänner für die Kinder und Geschwisterkinder ausgeben. Da kann man dann quatschen, und die Kinder können das Feuer angucken und ein bißchen spielen.

Hier heißt das übrigens (immer noch) Sankt Martin, und die muslimischen Kinder gehen in der Regel einfach mit, auch wenn sie aus religiösen Familien stammen.
Bei Sankt Martin geht es ja im Prinzip um einen Menschen, der seinen Mantel geteilt hat, um einem armen Mitmenschen zu helfen, und so etwas wird auch im Islam als gut und richtig angesehen.

Das Martinsfeuer ist ursprünglich sogar ein heidnischer Brauch (Wintersonnenwende), wie viele andere Bräuche auch, die heute als typisch christlich betrachtet werden. Das wurde nur von der Kirche akzeptiert, um es den Germanen leichter zu machen, das Christentum anzunehmen.
Gegen derartige heidnische Umtriebe hat die Kirche in früheren Jahrhunderten ganz schön gewettert, und heute wird das als Inbegriff des Christentums gesehen... #kratz

Ich meine, Sankt Martinsumzüge gehören in einigen Gegenden Deutschlands nunmal zum Brauchtum, und wer da nicht mitmachen will, weil es ihm zu christlich erscheint, der soll es eben bleiben lassen.
Ich glaube nicht, dass irgendwelche islamischen Bräuche in der Türkei oder sonstwo von ihrem religiösen Hintergrund befreit werden, weil Andersgläubige sich ausgeschlossen fühlen könnten. Auf so blöde Ideen kommen mal wieder nur wir Deutschen. #klatsch

LG

Heike

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Richtig: "in EINIGEN Gegenden Deutschlands"! Aber eben nicht überall!#aha
Ich finde es total anmaßend, dass einige sich hier so abfällig äußern über Laternenumzüge, die schon seit Jahrzehnten üblich sind in ANDEREN Gegenden Deutschlands. Und das hat rein gar nichts mit irgendwelchen islamistischen Einflüssen zu tun!
Es zeugt auch nicht gerade von großer Toleranz und Respekt, wenn man, ohne den Hintergrund der TE zu kennen, einfach drauf los poltert, dass man Laternenumzüge doch boykottieren sollte.

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gut ich wusste nicht dass das woanders so Tradition ist, ich kenne das Gezerre halt aus unserer Region wo wirklich Martins Züge aus 'politischer Korrektheit' teils abgeschafft wurden und zu neutralen Umzügen gemacht wurden. Aber ich denke jeder Umzug hat irgendeinen Hintergrund und der sollte bewahrt werden, dann ist die Gefahr gering dass er lieblos wird.

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Bei uns ist es das St. Martins Fest. Alles andere würde ich boykottieren.

Nun gut, der Kindergarten geht hier in die Kirche. Nicht für eine Messe, sondern es wird lediglich die Räumlichkeit genutzt. Das ist immer super schön. Alle singen, die Kinder führen die MartinsGeschichte auf, erzählen wie ihre Laterne gebastelt wurde.

Gleichzeitig beginnt die Schule ihren Umzug. Sobald die dann ankommen schließen sich alle Kindergärten an und gehen vor. Und viele viele Menschen laufen hinterher.

Gegangen wird zum Martinsfeuer, dass auf einem Feld gemacht wird.

Zu essen gibt es nichts. Man kann sich seinen Weckmann abholen. Was anderes zu St. Martin essen kenne ich seit meiner Kindheit nicht.

Danach löst sich das Ganze auf...& jeder macht dann sein Ding (bei uns klingeln und singen von Tür zu Tür).

Früher hat das in klein die Schule und der Kiga selber organisiert. Mittlerweile die Interessengemeinschaft.

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Hallo

ich denke wichtig sind ja auch die regionalen Bräuche bei Euch bzw. bei jedem einzelnen, von daher bringen Dir ja wahrscheinlich die Infos wie es bei uns gehandhabt wird wenig (wir sind hier sehr katholisch, ländlich, althergebracht).

Vielleicht erzählst Du mal wie es bei Euch bisher war, etwas über die Randbedingungen (Alter, Anzahl der Kinder, Örtlichkeiten, Budget, etc.) damit wir Dir hier konkrete Tips geben können!

#winke

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Bei unserem Kindergarten wurde mit den Laternen abseits von den befahrenen Straßen eine kleine "Wanderung" unternommen. An bestimmten Stellen hat man angehalten, es wurde gesungen (Gitarrenbegleitung) und am Ende führten die Kinder die Geschichte von St-Martin auf.
Danach gab es, vom Elternbeirat organisiert - von den Eltern hergestellt, Kürbissuppe, Waffeln, Punsch.
Bei schlechtem Wetter im Gemeindehaus, bei trockener Witterung draussen im Hof mit Fackeln und Windlichtern.