Ärger wegen der ,,Bestrafung,, Nachtischentzug

Hallo zusammen,

meine Tochter (2J) geht seid September in den Kindergarten (Gruppe 4Monate -3J), die Eingewöhung klappt gut, hat sich nur etwas nach hinten verzögert, da wir zwischenzeitlich im Urlaub waren und sie noch eine Mittelohrentzündung hatte.
Nun ist es so das sie gestern das zweite mal dort Mittag gegessen hat. Als ich sie abholte war wie immer alles wunderbar, bis auf die Tatsache das sie nichts gegessen hatte, weder Mittag noch Nachtisch (Eis), was mich stutzig machte, den welches Kind sagt zu Eis Nein?
Im Auto hakte ich bei meiner Tochter nochmal nach und sie sagte immer wieder....
,,xxx sagt Hanna Nein Eis,,.
Als ich meine Große Nachmittags abholte fragte ich die besagte Erzieherin wie genau deren Nachtischregelung ist... Sie ging direkt in Angriffshaltung und die Stimmung kippte sofort. Die Situation schaukelte sich ,,auf dem Spielplatz,, ziemlich hoch, was überhaupt nicht in meinem Sinne war. 2x sagte ich das wir das Gespräch am besten abbrechen und ein anderes mal besprechen.
Nunja.. deren Regel ist, das Kinder die nicht wenigstens probieren, im Anschluss mit am Tisch sitzen bleiben müssen und zuschauen wie die anderen Ihren Nachtisch essen. Dies Regel ist so seid 11Jahren und wird sich auch nicht ändern. Das waren Ihre Worte. Das Gespräch ging natürlich noch lange hin und her, da ich mehrere Gegenargumente brachte.
Von meiner Großen, die im gleichen Kiga ist, nur in der Gruppe ab 3J, weiss ich das dort immer alle Kinder Nachtisch bekommen, egal ob das Mittagessen probiert wird oder nicht.
Versteht mich nicht falsch, ich unterstütze die Ansicht das dass Essen wenigstens probiert werden sollte, wenn man es nicht kennt, aber daraus sollte kein zwang gemacht werden und schon gar nicht ein Kind damit bestraft werden das es dann am Tisch sitzen bleiben muss und den anderen dann zuschauen. Motivation zum essen/Probieren ist da eher das Schlagwort, aber kein Zwang. In der Regel essen die Kinder in der Gesellschaft vieler anderer Kinder doch gerne,aber man sollte sie doch nicht unter druck setzen oder Erpressen und das auch noch schon nach dem 2Tag.

Die Erzieherin war heute morgen total sauer auf mich. Ich hatte sie angesprochen und nochmal betont, das dass gestern nicht in meinem Sinne war, das dass Gespräch so ausartet und das dass der falsche Ort dafür war.Gleichzeitig bat ich um einen Gesprächstermin bei dem die Leitung mit dabei ist. Sie betonte nur wie sehr sie sich über mich geärgert hat und das die Regel so bleibt, egal ob ich noch einen Gesprächstermin möchte oder nicht. Regel ist Regel.
Irgenwie hab ich daraufhin meine kleine mit einem total unguten Gefühl dort gelassen.Die Sorge ist natürlich das sich der Streit auf die kleine überträgt. Und so ein unter Druck setzen und schikanieren beim essen, halte ich für falsch!

Wie seht ihr das denn?
Was haltet ihr von der Regel? Ich denke das manche Regeln, auch welche die seid 11Jahren bestehen, vielleicht mal angepasst werden sollten?
Übertreibe ich?
Am liebsten würde ich sie jetzt vorher abholen, aber das ist ja total Sinnlos sie nur so kurz zu bringen, dann kann ich gleich die Einrichtung wechseln.

Liebe Grüße

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Hallo,

Dieses Problem hatte ich ähnlich auch mal mit meinem großen Sohn.
Es bringt in der Tat nichts über Sinn und Unsinn über diese Maßnahme zu diskutieren. Da werden die Erzieher eh auf dem Standpunkt beharren.

Eigentlich ist es ganz einfach das zu lösen. Du musst nur sagen:
Ich bezahle für diesen Nachtisch jeden Monat Geld und erwarte dass mein Kind diesen auch erhält.

Die können ja nicht einfach deine bereits bezahlte Verpflegung unterschlagen.

Viele grüsse
Grinsekatze

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Ob ich diese Regel sinnvoll finde oder nicht, möchte ich mal außen vor lassen.
Was mir jedoch überhaupt nicht einleuchtet ist die Unterscheidung:
die großen Kinder dürfen Nachtisch essen, egal, ob sie das Hauptgericht probiert haben oder nicht und die kleinen Kinder (die aufgrund ihres jungen Alters noch viel weniger einsichtig sind als die Großen und auch wegen fehlender Zähne bzw. Zahnungsproblemen noch nicht alles essen können), die sollen diese Konsequenz tragen, dass sie keinen Nachtisch bekommen, wenn sie kein Hauptgericht probiert haben?
Das finde ich nicht nur seltsam, sondern eine schlicht dumme, nicht durchdachte Regel.
In unserer Kita bekommt ein so kleines Kind, welches das Hauptgericht nicht essen möchte, einfach ein Wurstbrot. Fertig.
Warum übt man auf so kleine Kinder so einen Druck aus und verleitet ihnen die Freude am Essen?
Ich würde an Deiner Stelle ebenfalls um einen Termin bei der Leitung bitten und mir erklären lassen, warum sie diese Unterschiede machen zwischen großen und kleinen Kindern.

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Ich finde es total sinnbefreit aber was ich völlig daneben finde ist das unqualifizierte und unverschämte Verhalten der Erzieherin! Manche Menschen sind zum abgewöhnen und soviel unverschämtheit würde ich zusätzlich bei der Leitung ansprechen. Sie war total sauer auf dich??? Geht's noch? Die hellste Leuchte auf der Torte scheint sie jedennfalls nicht zu sein

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das sinnloseste an der ganzen aktion ist die tatsache, dass kinder mit 2 jahren das verstehen sollen und daraus was lernen sollen, die kinder Ü3 hingegen - für die es vielleicht verständlic wäre und einen lerneffekt nach sich ziehen würde - diese seltsame regel nicht haben.

wenn schon, dann würde andersrum mehr sinn machen.

ansonsten wäre ich darüber auch etwas angenervt. selten blöde aktion. #winke

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Huhu, ich nehme an, dass ihr für das Essen bezahlt und es euch nicht geschenkt wird. Sie dürfen eurem Kind den Nachtisch schlichtweg nicht verweigern, da ihr dafür bezahlt habt. Und genau das würde ich auch so sagen. Sonst halt beim Träger beschweren. Liebe Grüße

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Mhm... Bei uns in der KiTa gibt es auch Ansichten, die ich nicht toll finde, aber mein Gott, mein Kind wird keinen Schaden bekommen.

Das die Erzieherin gleich in die Angriffshaltung geht, kann ich verstehen, wer weiß wie oft Eltern ihren Unmut, auch unberechtigt, kund tun. Auch hatte eure Diskussion über Sinn und Unsinn zu dieser Zeit gar nichts zu suchen.
Das gleich bei der Leitung zu thematisieren halte ich auch für übertrieben. Das ist doch eine schöne Diskussion für den Elternabend oder gib es an den Ausschuss meinetwegen...

Bei und zu Hause gibt es auch keinen Nachtisch, wenn nicht ein bisschen was gegessen wurde und das die 2-jährigen sitzen bleiben müssen ist auch klar, denn die Betreuer sind mit Essen beschäftigt.

Ich denke, du findest das alles schlimmer als dein Kind.

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Diesen Probierquatsch gab es auch, als ich Kind war.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich sehr genau wusste, dass ich keinen Spinat mag. Aber probieren musste ich ihn trotzdem.

Ich hab dann retour auf den Teller gebrochen #cool.

Ich halte also von Essenszwang genau so viel, wie ich als Kind schon recht plastisch dargestellt habe #freu.

Die Nachtischregelung finde ich deshalb auch blöd.

LG

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Ich habe damit bei meinen Kindern durchweg gute Erfahrung gemacht. Beide sagen so oft bei neuen Sachen oder Sachen, die es bei uns selten zu essen gibt, dass sie die nicht mögen.
Auch bei uns gibt es die Regel, dass alles erst probiert werden soll, bevor man "nein, mag ich nicht" sagt.
Ergebnis: ganz viele Sachen, die sie anfänglich nicht essen wollten, schmeckten ihnen dann, Oh Wunder, doch.

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Damit hast Du grundsätzlich auch nicht Unrecht.

Diese Regel im Kindergarten bedeutet aber auch, dass ich jedes Essen probieren muss - auch wenn ich es schon kenne.

Ich kannte z. B. Spinat schon und mochte das nicht. Das wusste ich auch. Ich hatte das oben wohl nicht so deutlich geschrieben.

Und wenn sich ein Kind vehement wehrt, etwas neues zu probieren, könnte man es ihm auch nicht in den Mund stopfen.

Bei uns soll auch probiert werden, und mein Kind probiert auch, aber wenn er das partout nicht tun würde - dann würde ich ihn auch nicht zwingen. Da liegt für mich der Unterschied.

LG

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Finde die Regel sehr gut und würde das absolut unterstützen.

Mach ich daheim übrigens nicht wesentlich anders. Da keine auswärts (außer Snacks) isst, hab ich sonst keine Erfahrungen

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Hallo,
ich schließe mich den anderen an. Der Nachtisch darf deinem Kind schlichtweg nicht verwehrt werden, da er bezahlt ist.

Derartige "Strafen" beim Essen erschließen sich mir nicht. Wo ist denn das "Vergehen"? Nicht zu probieren? Sorry, aber würde man mir z.B. Rote Beete, Schnecken oder oder oder hinstellen, würde ich auch NICHT probieren ... Essen erfolgt in der Regel mit allen Sinnen und wenn Augen und Nase schon "sagen" geht nicht, na dann eben nicht. Vielleicht ja ein andermal ... oder eben nie.

Es muss ja dann keine Extrawurst gebraten werden im Sinne von anderem Hauptgericht anbieten, aber jedes Kind, auch ein Kleines, sollte doch bitte selbst entscheiden dürfen, was es aus angebotenen Speisen isst.

Mit Zwang und Druck killt man doch jegliche Freude am Essen und das dann noch im Krippenalter, von Eingewöhnung ganz zu schweigen. Ja, also ich hätte mich darüber auch geärgert, würde es aber versuchen, mit der Erzieherin im Ruhigen zu klären. Ändert sich an dieser Regel nichts, würde ich das Konzept bei der Leiterin hinterfragen.

Dürfen sich die Kinder das Essen eigentlich selbst nehmen? Das funktioniert in unserer Kita ab einem Alter von 1,5-2 sehr sehr gut. Die Kinder essen dadurch wesentlich mehr und probieren von selbst auch mehr unbekannte Speisen als wenn wir es auftun würden. Und ja, wenn sie wollen dürfen sie auch den "Nachtisch" zuerst essen (ist aber auch nicht ständig süß, sondern oft Obst- oder Gemüsesalate, Joghurt etc.)

LG yamas