Hallo, folgende Situation:
Papa geht wegen PC-Hobbie sehr spät ins Bett und ist dementsprechend Morgenmuffel (war schon immer so). Morgens: 3-Jähriger erwacht 5-6Uhr, Papa gibt ihm im Halbschlaf erstes Frühstück, macht TV an und Papa schläft. Sohn kommt zu mir und Baby, weil er kein TV sehen will und möchte, dass ich mit ihm spiele. Baby erwacht zwangsläufig und so begebe ich mich mit beiden ins Spielzimmer. Sohn möchte meine 100%-ige Aufmerksamkeit, spielt am liebsten Rollenspiele mit Bewegung. Solange das Baby sich selbst beschäftigt und nicht weint mache ich das so gut es geht mit. Sobald Baby weint nehme ich es und Sohn wird dann unheimlich einnehmend. Kann sich keine Minute alleine beschäftigen, will dass ich das Baby sofort wieder ablege usw. manchmal kann ich ihn zum Vorlesen überreden, manchmal folgen schlimme Wutanfälle. Wie heute. Er wird dann auch aggressiv mir gegenüber, sämtliche alternativen Wut-Weg-Strategien akzeptiert er nicht. In Ruhe habe ich ihm sehr oft gesagt, was er machen kann, wenn er wütend wird. Aber er setzt es nicht um. Heute hat er sogar ein Buch auf mich geworfen. Ich weiß aber, dass er sich eigentlich sehr gut alleine beschäftigen kann. Besonders bei meinem Mann. Da der aber morgens immer einschläft mag er ihn morgens nicht. Dafür baut er mir gegenüber scheinbar eine immer größere ablehnende Haltung auf. Sobald nämlich Papa wach ist, zählt nur der. Da "darf" ich ihn Teils gar nicht mehr anfassen. Jeden Morgen verbringe ich 2,5-3,5 Stunden mit Bespaßen der beiden und lasse das Baby oft liegen, damit mein Sohn sich nicht vernachlässigt fühlt. Sobald mein Mann präsent ist, bin ich für nichts mehr gut. Alles "schöne", wie kuscheln, ruhige Spiele, erzählen, usw. will er nur mit meinem Mann machen nach der Kita. Er spielt dann auch sehr schön alleine und mein Mann muss quasi nur anwesend sein. Ich verstehe, dass er darunter leidet, dass das Baby mit 7 Monaten quasi noch an mir klebt. Mein Mann hat das Baby fast nie. Wir haben einmal die Woche einen Musikkurs und es war ausgemacht, dass das Exclusivzeit für Sohn und mich sein soll. Hat auch bisher geklappt. Aber jetzt möchte mein Sohn nur noch mit meinem Mann hin. Wir haben es zuletzt doch andersrum entschieden und er hat die erste Hälfte des Kurses nur geschmollt. Mein Mann muss erst 10-11Uhr in der Arbeit sein, arbeitet 70%, ich hab Elternzeit. Mein Mann sagt er braucht die Stunden am späten Abend am PC um runter zu kommen und "Zeit für sich" zu haben. Ich möchte ihm das ja auch nicht ganz verwehren, aber dieser Zustand ist sehr unschön für mich.
Lösungsvorschläge gesucht: eifersüchtig auf Baby, Wutanfälle und Ablehnung der Mama
Wenn dein Sohn in der Woche morgens so früh wach ist, würde ich kein Fernsehen anmachen sondern ihn bis zur normalen aufstehzeit in seinem Zimmer spielen lassen. Wann müsste ihr denn morgens aufstehen in der Woche? Wir stehen um 6:30 Uhr auf, wenn mein Sohn um 8 Uhr im Kindergarten sein soll. In der Woche gibt es morgens kein Fernsehen, das ist am Wochenende ok, wenn wir auch mal ausschlafen wollen. Aber ich würde auch nicht um 5 Uhr morgens den bespaßer für mein Kind spielen. Wenn er so früh wach ist, muss er sich bis zur aufstehzeit allein beschäftigen. Das ist ja in der Regel maximal 60-90 Minuten.
Hallo, das haben wir versucht, aber er weckt uns dann durch Gebrüll auf. Er will dann nicht alleine spielen und krabbelt auf ins drauf bzw nervt so lange bis wir wach sind
Ein 3 jähriger, der sich jeden Morgen 1,5 Stunden allein beschäftigen soll??? Hä?
Hallo, ich sehe das auch so, dass dein Mann sich mehr einbringen muss.
Du schreibst:
„Mein Mann sagt er braucht die Stunden am späten Abend am PC um runter zu kommen und "Zeit für sich" zu haben. Ich möchte ihm das ja auch nicht ganz verwehren, aber dieser Zustand ist sehr unschön für mich.“
Eine Frage habe ich da: wann in diesem Modell hast du denn „Zeit für dich“? Abends, wenn du schon schläfst, damit du dich morgens um die Kinder kümmern kannst, während dein Mann schon wieder „Zeit für sich“ hat, um schön auszuschlafen? (Vorsicht, Sarkasmus)
Ich könnte mir vorstellen, dass der Schuh vor allem da drückt. Klärt das miteinander, ihr seid ein Team, da sollte man auf alle Rücksicht nehmen.
Ach, irgendwann schlafen sie auch mal länger
Ich vermute, dass sich Dein Sohn an seinen Vater klammert, weil der sich nicht um das Baby kümmert.
Da Du das aber tust (tun musst), kommt die ablehnende Haltung.
Hallo!
Ich denke, dass v.A. Du bei dieser Konstellation zu kurz kommst. Es ist hier schon einiges geschrieben worden, was sicher zutrifft. Dein Sohn ist eifersüchtig auf das Baby, das dich natürlich braucht. Papa kümmert sich nicht um das Baby, also braucht Junior hier kein Konkurrenzdenken aufbauen und kann beim Papa einfach spielen. Er hat hier das Vertrauen, dass ihm keiner die Position beim Papa streitig macht. Darum fordert er in den Zeiten, wo der Papa nicht zur Verfügung steht, Deine Aufmerksamkeit deutlich stärker als beim Papa - er muss jeder Zeit Angst haben, dass das Baby ihm seine Aufmerksamkeit raubt.
Um dieses Problem zu lösen, muss Dein Sohn wieder Vertrauen in Deine Liebe fassen. Das geht in meinen Augen nur, indem ihr mehr Exklusivzeit mit Dir in Euren Alltag einbaut. Wenn dir das frühe Aufstehen nichts ausmacht, könnten das diese Stunden am frühen Morgen sein. Dann muss aber der Papa sich um das Baby kümmern - und zwar voll und ganz und zuverlässig. Versucht doch mal, dass du morgens zu Eurem Sohn gehst, wenn er aufwacht. Dann würde ich mich erst einmal mit dem Kleinen noch einmal ins Bett kuscheln. Morgens um 5:00 muss nun wirklich noch kein Kind aufstehen (wann geht er denn abends ins Bett, dass er so früh munter ist?), mit Kuscheln kann man die Aufstehzeit noch ein bisschen nach hinten verlegen. Wenn er zu munter ist, steht ihr auf, macht zusammen frühstück, und spielt dann - ohne Baby, dafür ist der Papa zuständig. So sollte sich dann zunächst einmal v.A. das Verhältnis zwischen Dir und Deinem Sohn bessern.
Und mit dem Papa würde ich mal ein ernstes Wort reden. Da bist Du definitiv zu verständnisvoll. Nicht nur Dein Mann hat ein Recht auf " Zeit für sich". Das Recht hast Du auch. Und Euer Sohn hat das Recht auf Zeiten ungeteilter Aufmerksamkeit mit beiden Eltern. Und das geht nur, wen er sich auch um das Baby kümmert. Mach ihm das klar und versuch mit ihm einen Kompromiss zu finden. Ich wollte auch nicht morgens um 5:00 aufstehen, aber ein 3jähriges Kind um die Uhrzeit vor dem Fernseher zu parken ist keine Lösung. Um die Uhrzeit kommt nun wirklich auf keinem Sender ein Programm, was ein Kind in dem Alter bedenkenlos anschauen könnte (Super-RTL und Co senden ab 5:45, zeigen aber zu viel Werbung, der KiKa sendet erst ab 6:00) - ganz davon abgesehen sollte man sein Kind in dem Alter natürlich ohnehin noch nicht alleine fernsehen lassen.
Dein Mann verhält sich ein bisschen so, wie ein arbeitsloser Junggeselle - abends zocken bis Ultimo, morgens schlafen bis in die Puppen. Das hat in meinen Augen nichts mit einem strukturierten Tagesablauf zu tun und zeugt auch nicht gerade von Verantwortungsbewusstsein. Das sollte dem Herrn vielleicht auch mal jemand deutlich sagen. Er ist kein Single mehr, er hat Familie, hat 2 kleine Kinder, die ihn nun einmal noch eine ganze Weile brauchen werden. Da muss er seine eigenen Bedürfnisse einfach auch mal hinten anstellen!
LG
Danke für eure Beiträge. Ich dachte halt "ich bin in Elternzeit und der Mann arbeitet". Aber diese Ablehnung trotz meiner "Aufopferung" für die Kinder ist einfach kaum erträglich. Ich denke ihr habt Recht. "Zeit für ihn" gibt es. "Zeit für mich" gibt's es nicht. Nur, wenn ich alleine mit dem Baby bin. Aber das klebt ja förmlich an mir und dementsprechend fällt die wenige Zeit, in der es sich Mal alleine beschäftigt oder nicht im Arm schläft auf Hausarbeit.
Bisher hat sich mein Mann eben hinter dem "Argument" des Stillens versteckt. Mittlerweile isst das Baby auch Beikost und so muss ich ihm wohl verklickern, dass das nicht mehr zählt. Wenn wir uns die Kinder aufgeteilt haben, nahm er immer automatisch unseren 3-Jährigen. Ich dachte bei mir, dass ja so viele Mütter beide Kinder bespaßen müssen und keine Wahl haben und es ja bei denen auch irgendwie klappt. Aber wahrscheinlich habt ihr Recht, dass mein Mann mehr tun muss und wir die Kinder mehr abwechselnd betreuen müssen. Morgens habe ich aufgrund einer Erfahrung in der Babyzeit des 3-Jährigen ein kleines Trauma (mein Mann schlief damals auch ungewollt ein und das Baby fiel ca aus 60 cm Höhe auf den Boden, weil es ihm einfach aus dem Arm rutschte). Ich überlege, ob wir versuchen sollen die Schlafenszeit um eine Stunde nach hinten zu verschieben. Das würde schon viel helfen. Bei der Zeitumstellung klappt das ja auch nach ein paar Wochen. Mein Mann hält sich selbst für einen Super Papa, nicht zuletzt weil seine Mutter ihn immer lobt (sein eigener Vater hat wohl nie geholfen).
Gegen deine Angst vor dem raus fallen aus dem Ehebett hilft ein Schutzgitter an beiden Seiten des Elternbett´s. Das hatten wir auch und war Gold wert.
Vielleicht hilft dir eine Buddy Nachttischlampe auch weiter, die zeigt deinem Sohn wann Schlafenszeit (Mond) und Aufstehzeit (Sonne) ist. Solange der Mond scheint soll er sich entweder nochmal hinlegen oder leise spielen. Frühstück gibt es auch erst wenn die Sonne an der Lampe leuchtet.
Macht dein Sohn noch Mittagsschlaf? Falls ja, dann schaff den ab. Wann geht er denn ins Bett?
Cooler Tipp mit der Lampe! Kaufe ich für meinen frühen Vogel hier