Gefahren durch andere Menschen, wie geht ihr damit um?

So ihr Lieben,
Meine Tochter (5) erzählt in letzter Zeit immer wieder von bösen Männern und auch Frauen (das betont sie) die sie „klauen“ wollen. Z.B hat sie davon geträumt das ein Mann mit einem Babyschaf zu ihr und Kindergarten Freunden kam und mit denen spazieren wollte. Auf meine Fragerei hat sie klar gesagt das es nur ein Traum war. Ich habe mich eben gefragt ob sie vlt ungefähr in der Art in Wirklichkeit eine Begegnung hatte.. ich wüsste aber nicht wo unbedingt. Heute hat sie auch als es geklingelt hat, gesagt „was ist wenn das jemand ist der uns beide oder mich mitnehmen will?“ Das ganze ist ständig Thema und ich weiß auch das Kinder mit 5 eine blühende Fantasie haben. Ich bin auch keine Helikopter Mutter. Aber ich denke man muss aufmerksam sein und es ist schwer heraus zu kristallisieren was wie ernst genommen werden sollte/muss, was stimmt. Wir haben auch öfter darüber geredet. Weil sie auch viel dazu fragt. Ich versuche ihr alles soweit es geht zu beantworten und ihr klar zu machen wo sie aufpassen muss. Aber auch das ist nicht einfach denn ich will keine Panik auslösen bzw will ich nicht das sie dann vor alles und jeden Angst bekommt. Kennt ihr das bei euren Kindern? Ist das bei euch auch Thema? Wie geht ihr damit um? Wie schätzt ihr sowas ein?
(Meine Tochter sitzt nicht ständig vor dem tv, sie bekommt keine Nachrichten o.ä. mit.)
Viele Grüße

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Die Angst "geklaut" zu werden ist ganz normal und deutet nicht darauf hin, dass Dein Kind da tatsächlich schon Erfahrungen gemacht hat.

Vielleicht ist das Thema allgemein angesprochen worden in der Kita, durch eine Freundin oder in einer Kindersendung.

Meine Große hatte in dem Alter furchtbare Angst vor Feuer. Sie hatte keinerlei schlechte Erfahrungen damit, aber sie hatte lange Zeit immer Angst vor Bränden. Nicht mal am Lagerfeuer wollte sie teilnehmen.

Ich denke, Du solltest Dich genau so viel damit beschäftigen wie Dein Kind es einfordert und dann ists gut.
Ja, es gibt "böse" Menschen, aber zum Glück sind die allermeisten Menschen lieb. Vorsicht ist gut, Angst schlecht, weil Angst unvorsichtig macht (weil man kopflos wird).

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Ja da stimme ich dir zu. Genau das meinte ich das sie keine Angst entwickeln soll aber vorsichtig. Das ist manchmal ein schmaler Grad. Ich frage mich nur wo das her kommt. Und möchte da „richtig“ reagieren und agieren. Wie gesagt wenn sie bedarf hat rede ich mit ihr darüber und wir klären fragen. Ich denke mehr kann und muss ich vlt auch nicht machen!?!

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Nein, bleib einfach ganz entspannt. Wenn Du Dir Sorgen machst, wird sie das nur verunsichern (Kinder haben ja in der Regel ganz feine Antennen für Mama).

Ich würds einfach sagen wie es ist und vorleben, dass Du vorsichtig, aber nicht ängstlich bist. Dann wird sie es sich mit der Zeit abschauen. Bei meiner Großen (die zu Überreaktionen neigt) hilft es auch manchmal, eine Show abzuziehen. Also wenns klingeln würde und sie Angst hätte, dann würde ich einfach mal rumspinnen und sagen "okay, Du hast Recht, am besten machen wir NIE WIEDER die Tür auf. Die bleibt jetzt für immer zu, damit uns keiner klauen kann. Aber Mist, wie kriegen wir was zu essen?" Naja, so einfach etwas ausspinnen, aber das geht natürlich nur, wenn man da gerade Lust zu hat, weil die sonstige Reaktion langsam langweilig wird. Oder ihr spinnt euch mal aus, warum euch keiner klauen würde, wie zickig ihr sein könnt... So ein bisschen spielerisches Niveau, um zu viel Ernsthaftigkeit rauszuziehen.

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Hallo,
bei meiner 4,5 jährigen ist das auch gerade Thema.
Ich nutze das einfach, um ihr zu erklären, daß sie sich "eben nicht klauen lassen darf": Natürlich gibt es - zum Glück selten - böse Menschen. Und genau deshalb geht man NIE mit jemandem mit: denn der könnte einen ja klauen wollen. Deshalb macht man NIE die Tür auf, wenn Mama nicht dabei ist: es könnte ja ein böser Mensch davor sein.
Man kann auch schon Verhaltensweisen ansprechen: wenn jemand versucht "sie zu klauen", wenn es ihr unheimlich wird, darf/soll sie schreien, weglaufen, Hilfe holen etc..
Wir machen das jetzt nicht groß zum Thema, aber wenn sie Angst hat, geklaut zu werden erkläre ich ihr halt, wie sie dafür sorgen kann, dass sie nicht geklaut wird... Okay, der starke Mensch, der sie einfach packt und ins Auto zerrt (oh mein Gott!) war hier noch nicht Thema... Für so konkrete Vorstellungen ist sie wohl noch zu klein.

Übrigens kommen die Formulierungen "wenn der mich nun klauen will" bei uns von der großen Schwester. Bei euch evtl von älteren Kindern?
Unsere Große ist 6 und durfte jetzt schon mal kurz alleine bleiben, als ich die Kleine vom Kindergarten abgeholt habe. Da werde natürlich auch darüber gesprochen, dass sie nicht die Tür aufmachen darf und auch, warum nicht.

LG!

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Es könnte höchstens von älteren Kindern aus dem Kindergarten kommen. Situationen wie du beschreibst wenn ihr jemanden unheimlich ist oderso das kennt sie. Sie weiß auch das sie die Tür nicht öffnen darf wenn ich kurz unten bin um die Wäsche zu holen. Über das alles sind wir hinaus das ist gar nicht mehr im Gespräch eigentlich. Ich erinnere sie zwar jedes Mal aber dann kommt nur genervt „ja Mama“

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Daran hab ich meine Kinder sogar noch mit 10/11 erinnert, wenn sie länger als nur 10-20 Min. alleine waren. Obwohl sie es da wahrscheinlich schon längst total verinnerlicht hatten.

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Versetz' Dich doch mal in die Gedankenwelt Deiner Tochter: Du bist 5 Jahre alt, die Erwachsenen sind alle viel grösser und stärker und dann erzählt irgendwer im Kindergarten davon, das es Erwachsenen gibt, die Kinder klauen. Ja, das ist furchtbar beängstigend.
Und ja, ich halte es für richtig, das man Kindern erklärt, wo sie aufpassen müssen, aber das macht die Angst nicht kleiner - eher im Gegenteil. Denn das impliziert ja, das man selber schuld ist, wenn man 'geklaut' wird - man hätte besser aufpassen sollen.
Mindestens so wichtig ist, ihnen klar zu machen, das sie nicht machtlos sind. Das sie Brüllen, Treten, Beissen dürfen / sollen, wenn ein Erwachsener sie 'klauen' will. Es gibt Selbstverteidigungskurse für Kinder, wo sie genau das lernen.

Grüsse
BiDi

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Meine Tochter hat auch vor Dingen Angst, wo ich nicht weiß woher das kommt.

Z.B. hat sie Angst, dass ich sie nicht mehr erkenne, wenn sie Erwachsen ist und ich Oma bin. Aber so richtig Angst. Das fragt sie mich mit einer besorgten ängstlichen Stimme.

Vielleicht hat sie irgendwann mal was von Demenz oder so gehört.