Kita will Kurse abschaffen

Hallo,
Hat jemand hier Erfahrungen mit folgender Situation:
In unserer Kita gab es bisher verschiedene Kurse externer Anbieter. Diese fanden während der Betreuungszeit in Räumen der KiTa statt, mussten aber extra bezahlt werden.
Die Kurse waren gut besucht und viele Eltern hätten ihre Kinder weiter hingeschickt.
Nun will der Träger diese Kurse abschaffen, mit der Begründung, daß diese dem Konzept der Inklusion widersprechen.
Die Eltern wurden bisher nicht dazu befragt, man hört allerdings das einige das sehr blöd finden, vor allem da sie (meist aus beruflichen Gründen) nicht die Möglichkeit haben ihre Kinder zu externen Kursen anzumelden.
Angeblich sollen die Erzieher in Zukunft mehr Projekte anbieten, einen Plan hierfür gibt es aber nicht, und ob das dann klappt ist bei der aktuellen Betreuungssituation fraglich.

Wie ist es in anderen Kitas mit Kursen? Wer macht die? Was kostet das? Wie kann man sowas mit Inklusion vereinbar machen?

Danke

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Hier gibt es so etwas nicht.
Hier besucht man ganz klassisch mit seinen kind am Nachmittag einen kurs, wenn man das möchte.

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Ich kenne das so nicht. Hier werden in den Kitas keine Kurse angeboten. Viele Kitagruppen gehen regelmäßig turnen, aber dann halt alle zusammen, bei manchen wird auch Musik angeboten oder regelmäßige Büchereibesuche. Findet bei euch irgendetwas in der Art statt, oder geschieht das alles nur über die Kurse?

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Mit dem Prinzip der Inklusion sind solche Kurse nicht vereinbar, das kannst Du drehen und wenden wie Du willst.

In meinen Augen das einzig vertretbare Konzept: Nach Einkommen gestaffelte höhere Beiträge mit denen dann mehr Erzieher bezahlt werden. Dann sollen die "Reichen" ihr Geld lieber der Einrichtung geben das sie für Kurse zu zahlen bereit sind damit das für ALLE zugänglich ist, das ist das einzig wahre Konzept für Inklusion die ja durchaus auch unter dem sozialen Aspekt zu betrachten ist!

Hier gibt es einige Kitas mit offenem Konzept in denen es Workshops gibt die die Erzieher anbieten und auch in unserem Kindergarten ist es so dass teilweise einzelne Spender oder eine Spendergruppe eine Aktion oder ein Projekt finanziell unterstützen das dann aber für alle da ist. "Geschlossene Gesellschaft" innerhalb der Kita würde hier in nem Eklat enden!

LG
WuschElke

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Deine Antwort ist gut.
Ich hatte im ersten Moment nicht verstanden, was an solchen Kursen schlecht sein sollte.
Aber du hast vollkommen recht. Kinder, die nicht zu diesen Kursen dürfen fühlen sich sicherlich benachteiligt oder sogar ausgegrenzt. Das ist nicht schön.

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Gegenfrage: was ist denn mit den “Reichen“, die keinen Wert auf Kurse legen?!🤔 Sie sollen trotzdem mehr zahlen, damit alle Familien aus dem Krug schöpfen können?!

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Bei uns im Kindergarten gibt es nur die musikalische Früherziehung von der Musikschule.

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Hallo, ich muss immer etwas Schmunzeln über die oft zugeplanten und durchgetakteten Kindergärten heutzutage (Mo Musik, Di Englisch, Mi Spielzeugtag...). Meine Kinder waren/sind im reinen Waldkindergarten. Im Sommer kommt für etwa 8 x eine Künstlerin, die mit den Kindern malt und bastelt. Das war's. Es gibt kein Ponyreiten, keinen Tanzunterricht, es wird mal auf Englisch gezählt, das war's. Es ist ein Kindergarten von 8.30 - 13 Uhr und mehr nicht. Es gibt Projekte über je ca. 1/4 Jahr, z.B. Feuerwehr, Bäume, Spinnen, Vögel, Instrumente, es gibt regelmäßig Theaterstücke, es wird täglich gesungen, gesägt, geklettert, gefädelt, geschnitzt, es gibt Traumreisen etc. Und weißt du was? Meine 2 Großen kamen topfit vorbereitet in der Grundschule an, haben beide zu dem Zeitpunkt ein Instrument gespielt (privat samstags Unterricht) und waren in Puncto Körperbeherrschung und Feinmotorik den meisten Klassenkameraden aus dem Regelkindergarten deutlich voraus, das hatten die Waldkindergärten im Umkreis gemein.
Im Kindergarten geht es hauptsächlich um soziale Kontakte, spielen, Kreativität entfalten, in einer Gruppe zurechtkommen und nicht um das Belegen von irgendwelchen Kursen.
VG

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Das hört sich richtig gut an, schade das wir hier nirgendwo einen Waldkindergarten haben, obwohl wir überall Wald haben 🤣🤣.
Aber ungeplant ist unser Kiga zum Glück auch nicht 😉

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Ist es auch :-). Unser Jüngster geht nun auch seit einem Jahr dorthin.
LG

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Unsere Kita hat das zum Teil auch: Donnerstags kommt jemand, der holt die Kinder zum Fußball, Judo und ein Musikkurs gab es über einen externen Anbieter in der Kita.

Ich finde das toll. Ich habe keine Zeit nachmittags mit meinem Kind zu einem Verein oä. zu fahren.

Aber mein Kind mag eben nicht mit unbekannten Personen mit, auch nicht in der Kita und somit haben sich diese Kurse für uns erledigt.

Es kann auch sein, dass (außer Fußball) keine Kurse mehr stattfinden...

Ich finde, es ist ein Gimmik der Kita und wenn diese das nicht mehr anbieten will, kann, darf, dann ist das schade, aber ist eben so.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Kurse einen nicht unerheblichen Verwaltungsaufwand bedeutet.

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Bei uns in der Kita gibt es so einen Musikkurs - wir können ihn uns nicht leisten und das fühlt sich schon ein bisschen doof an muss ich sagen.
Wenn ich mir vorstelle, dass mein Sohn da evtl. gerne hin mag und die Erzieher dann sagen "Nee du darfst nicht" - das fänd ich nicht gut! Habe aber mit unserer Bezugsbetreuerin darüber auch geredet und weiss auch von der Kursleiterin, dass er den Kurs besuchen darf, sowieso ab und zu und sie würden ihn auch lassen, wenn er unbedingt will und Platz ist. Andersrum wird bei uns sicher kein Kind gezwungen da mitzumachen, nur weil die Eltern dafür bezahlt haben - bin was das angeht mit unserer Kita sehr zufrieden!

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bei uns im Kiga werden solche Kurse auch nicht angeboten, das einzige was es gibt ist das Psychomotorische Turnen, da werden aber auch nur Kinder aufgenommen die es vom Arzt verschrieben bekommen.
Ansonsten gibt es noch das Therapeutische Reiten, das ist aber auch nur für die i Kinder.
lg

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Seid froh, dass die Kita bisher einen Raum für die Kurse anderer Veranstalter zur Verfügung gestellt hat.

Finde es unverschämt, sich da jetzt zu beschweren, dass keine "fremden" Kurse mehr in den Kitaräumen stattfinden. u.a. nur, weil man zu anderen Orten schlechter hin kommt.