Guten Morgen,
normalerweise schläft mein Sohn im OG. Alle Kinder haben ihre Zimmer oben, wir im EG, man hört aber alles. Einschlafen ist gar kein Problem, ratzt binnen 5 min.
Er ist fast 5 Jahre und ich bin richtig gernervt davon, dass er jede einzelne Nacht zu uns kommt. Teils schon um Mitternacht, teils um 1, 2, 3. Er macht sich breit und kullert herum, bringt uns um unseren Schlaf. Ich will das nicht mehr, mein Mann auch nicht, ich will auch nicht umziehen nachts oder herumlaufen. Kein Problem, wenn er um 5 kommt und sich zu uns kuschelt, kein Problem mal bei Krankheit, Angst, aber nicht jede einzelne Nacht und mitten in der Nacht.
Seit kurzem schläft er im EG direkt neben unserem Schlafzimmer, damit er dicht dran ist, Tür wuf Spalt, Nachtlicht an, alles gemütlich. Und trotzdem kommt er mitten in der Nacht. Wir haben ihn heute 2x direkt zurückgeschickt (Mitternacht, 2 Uhr), seit 4.30 Uhr bin ich wach. Damit muss jetzt Schluss sein. Ich will mein Bett, unseren Raum nach fast 5 Jahren wieder für uns und ich will wieder richtig durchschlafen. Unsere Großen haben das zu dem Zeitpunkt schon sehr lange gemacht, 19.30-7 immer.
Bis 14 Uhr ist er in der Kita, danach immer um mich herum, bekommt viel Nähe, Liebe, Aufmerksamkeit. Er träumt nicht schlecht oder schreckt hoch.
Ich bin sicher, es ist einfach eine Angewohnheit geworden.
Ich möchte das nun wirklich nicht mehr.
Euer Rat? Konsequent zurückschicken? Wir möchten das wirklich durchziehen, ohne Theater.
Supertipp parat, die in Richtung "Er schläft ab jetzt in seinem Zimmer durch" zielen?
Danke!
Durchschlafen im eigenen Zimmer
Huhu,
hast Du "Babyjahre" von Remo Largo da. Dort schreibt er, dass es ganz normal ist, dass mit vier Jahren die meisten Kinder ins Elternbett kommen. Klar, nicht alle aber doch knapp 40% regelmäßig und ca. 12% jede Nacht. Diese Prozentzahlen gehen dann langsam runter, bis sie bei 15 Jahren auf 0 sind.
Du scheinst mit Deinen großen Kindern Glück gehabt zu haben. Der Kleine braucht wohl etwas mehr Rückhalt nachts.
Ich kann das o.g. Buch empfehlen. Im Kapitel wird noch viel dazu erklärt. Ich werde mir jetzt auch "Kinderjahre" noch anschaffen, da mein Großer jetzt ja auch schon bald 5 wird.
Du scheinst eine vorgefasste Meinung zu haben und möchtest das "jetzt wirklich durchziehen". Aber warum fragst Du dann? Ist Dir nicht wohl dabei? Könnte ich gut verstehen. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich als Kind nachts wach wurde. Ich durfte nicht ins Elternbett. Meine Mutter kam und saß an meinem Bett. Und ich konnte nicht einschlafen, weil ich wusste sie würde weggehen, wenn ich einschlafe. 😢
Vielleicht legt ihr Eurem Sohn eine Matratze in Euer Zimmer. Vielleicht genügt ihm das. Oder vielleicht braucht er es auch noch näher, dann könntet Ihr vielleicht ein Bett anbauen. Mein Credo in Sachen Familienbett ist: mehr Liegefläche, besserer Schlaf.
Er ist doch Euer Kleiner. Das letzte Baby? Das letzte Mal ein Kind im Bett. Das letzte Mal beim Aufwachen so ein süßes Näschen aus der Decke spitzen sehen.
LG Jelinchen
👍 das hast du echt toll geschrieben und dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
Das Buch werde ich mir holen, danke .
Für mich ist ein Familienbett solange schön, wie es für alle (!) Beteiligten in Ordnung ist. Das ist hier aber nicht mehr der Fall. Ich möchte auch keine Kindermatratze in unserem Schlafzimmer und auch keinen Bettenanbau. Ich möchte mein Schlafzimmer für meinen Mann und mich. Wir haben es jetzt lange genug mit den Kindern geteilt.
Es ging eher um das WIE und nicht um das OB. Weiter bei uns schlafen oder überredet werden, dass ein Fsmilienzimmer so schön ist, steht nicht zur Debatte, Aufteilung.
Ich bin mir sicher, es ist einfach nur eine Angewohnheit.
Das süße Näschen und die warmen Ärmchen sind schön - aber erst am frühen Morgen und nicht ab Mitternacht.
Letztes Kind - mal sehen .
Habt ihr mal überlegt euch ein größeres Bett anzuschaffen, ich kann mich noch daran erinnern, das ich früher Nachts zu meinen Eltern ins Bett gekrabbelt bin. Es war herrlich. Unsere dürfen Nachts auch zu uns. Ich finde es wichtig für die Bindung.
Danke auch dir. Die Bindung ist wunderbar und eng zu allen Kindern.
Es steht nicht zur Diskussion, ihn weiter bei uns im Schlafzimmer schlafen zu lassen, wir möchten das einfach nicht mehr.
Ab Morgengrauen um 4.30 oder 5, kein Thema, aber nicht mitten in der Nacht.
Es ging um Tipps zum WIE und nicht um "alle zusammen ist doch so schön"
Lieben Gruss
Hat er ein Cd Player in seinem Zimmer? dann könnte er wenn er Nachts wach wird sich Musik oder ein Hörspiel anmachen. Könnte evt klappen
lg
Ich kann dich verstehen, ich kann auch nicht mit Kind im Bett schlafen. Ganz egal wie modern das gerade ist.
Und wenn man Tag für Tag vom Kind um den Schlaf gebracht wird, tut das der Bindung garantiert nicht gut. Ganz im Gegenteil...
Natürlich ist es für eueren Sohn eine gemütliche Angewohnheit zu euch zu kommen. Aber ich denke in dem Alter müsste er schon verstehen, wenn du ihm erklärst, dass er in seinem Bett bleiben soll. Trotzdem wirst du ihn nachts über einen längeren Zeitraum wieder zurückschicken müssen, denn es wird einige zeit dauern, bis er auch schlaftrunken diese Angewohnheit aufgibt. Anders geht es wohl nicht.
Vielleicht hilft ihm auch ein Pulli von dir im Bett, oder eine Decke...
Eine andere Möglichkeit wäre eine Matraze für ihn in euer Schlafzimmer zu legen. Dann wühlt er nicht mehr durch euer Bett, ist aber trotzdem bei euch.
Das mit dem Pulli...dass ich darauf nicht selbst gekommen bin . Danke! Ja, ich denke, es dauert etwas, bis das wirklich "drin" ist. Es gab heute Nacht auch kein Theater oder so. Wir haben ihn 2x postwendend zurückgeschickt und dann hat er weiter geschlafen.
Liebe Grüße
Eine befreundete Familie hat Zwillinge, Junge und Mädel. Der Junge schlief in seinem Zimmer, seine Schwester kam jede Nacht zu den Eltern. Was haben die gemacht- Papa schlief für eine Woche quasi vor der Zimmertür seiner Tochter und hat sie nachts noch an der Tür (bevor sie richtig aus ihrem Bett raus war) zurück geschickt. Wie bei euch war es nur Angewohnheit. Nach ein paar Tagen war Schluss, und alle schliefen in ihren eigenen Betten.
Eine alte Hebamme mit über 40 Jahren Berufserfahrung und selbst mehreren Kindern sagte mir zur Entbindung unseres ersten Kindes (das ab Geburt im eigenen Zimmer schlief und es bis heute tut)- man kann tagsüber genug für die Bindung tun, das muss man nicht nachts und auf Kosten des Elternschlafs machen. Es muss für alle passen, nicht nur für die Kinder. Und nicht hinter jeder blöden Angewohnheit steckt ein tiefes „Bedürfnis“.
Einen Tipp habe ich nicht wirklich, das mal vorweg... Aber unsere Motte ist auch 5, und sie kam bis vor kurzem auch noch jede Nacht zu uns. Seit zwei, drei Wochen schläft sie in ihrem Zimmer, manchmal kommt sie, wenn unser Wecker klingelt, manchmal wecke ich sie sogar in ihrem Bett. Gemacht haben wir nichts, es kam einfach so.
Wir hatten eine Zeitlang einen Belohnungskalender, jeweils über einen Monat konnte sie einen Wunsch angeben und wenn sie genug Sterne gesammelt hatte, wurde der Wunsch erfüllt. Führte aber auch nur dazu, dass die Sterne schnell gesammelt wurden und sie den Rest des Monats doch wieder kam... Sie war da wohl noch nicht so weit. Seit wir umgezogen sind und sie neben uns ihr Zimmer hat, kam sie erst nach Mitternacht, vorher auch schon gegen zehn.
Ich würde mal den Tipp mit dem Pulli probieren. Hörspiel oder Musik in der Nacht macht ihn wahrscheinlich zu wach, wenn er erst noch den Player anwerfen muss, das könnte im Halbschlaf schwierig sein. Alles Gute und viel Erfolg!
Wir hatten diese Situation nach einem Einschnitt in unserem Leben auch. Ich habe durchaus wahrgenommen, dass unser Kind zu diesem Zeitpunkt mehr Sicherheit und Nähe brauchte. Das Ganze zog sich über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten. Irgendwann konnte ich es aber nicht mehr, jede Nacht - teils mehrfach - wach zu sein und ein wühlendes Kind im Bett zu haben.
Ich habe dann begonnen, sie jede Nacht wieder konsequent ins eigene Bett zurückgeschickt. Immer begleitet von viel Streicheln und ggf. nochmal Hörspiel anmachen. Nach ca. ein bis zwei Wochen war der Spuk vorbei und das Kind schlief wieder im eigenen Bett.
Bei uns war aus einem echten Bedürfnis irgendwann pure Gewohnheit geworden - die man dann zum Wohle aller abstellen muss.
Toll, wie du da reagiert hast ! Ich schaue auch sehr genau und unterscheide zwischen echtem Bedürfnis und Angewohnheit. LG
Ich frage mich, woher ihr wisst, dass es euren Kinder kein Bedürfnis sein kann, sondern nur Angewohnheit.
Ich bin als Kind jeden Abend in meinem Bett eingeschlafen und jeden Morgen im Bett meiner Eltern aufgewacht.
Wie ich dorthin gekommen bin, weiß ich überhaupt nicht. Wusste ich damals nicht und weiß es heute nicht. Sicher ist nur, dass meine Eltern mich nicht geholt haben. Weggeschickt haben sie mich aber auch nie! Niemals!
Als ich bereit dazu war, habe ich meine blöde Angewohnheit einfach abgelegt. Ich habe dann nicht mehr die Nähe meiner Eltern gesucht (so ca. mit 9 oder 10)
Ich bin froh, dass meine Eltern nicht irgendwann beschlossen haben, dass es nur ne blöde Angewohnheit von mir sei und mich einfach weggeschickt haben, sondern mir die Zeit gegeben haben, die ich offenbar brauchte.
Oh ich kenne einen der "kämpft" diesen Kampf seit über 2 Jahren. Das Kind ist jetzt 7.
Wäre mir viel zu anstrengend. Ich habe nie gekämpft und die Nächte die mein Kind in seinem Zimmer schläft werden immer mehr. Er ist jetzt erst 4,5 und das kann sich bestimmt auch ändern, aber was solls.
Ich bin mir sehr sicher, dass es sich alles viel eher erledigt, wenn man es laufen lässt.
Hallo, wir haben den Kampf auch mit unseren Jungs durch. Ich hatte bei beiden den Eindruck dass sie es sich angewöhnt haben und es nicht mehr wirklich "brauchen".
Auch ich findes es nicht so schlimm wenn sie am Wochenende in der Früh ins Bett kommen und wir alle noch ein bis zwei Stunden weiter schlafen.
Deswegen gibt es bei uns die Regel, sie dürfen erst zu uns ins Bett kommen wenn es hell ist. Ansonsten müssen sie es garnicht erst probieren. Wir bringen die zwei dann abwechselnd wieder zurück in ihr Bett und kuschenln nochmal kurz aber dann wird wieder geschlafen. Nach 3-4 Nächten war der Spuck vorbei und sie rufen nur noch wenn sie durst haben oder auf Toilette wollen. Mein Großer (4 Jahre) macht das in guten Nächten auch alleine.
Ich hoffe das hilft dir ein bisschen.
Ich frage mich gerade, ob man tatsächlich erholter ist, wenn man jede Nacht gerufen wird und dann dahin trabt und noch mal ein Lied singt etc....
Und ich frage mich auch, woher ihr so genau wisst, dass es kein Bedürfnis eurer Kinder ist?
Mein Rat ist, es zu akzeptieren. Tägliche bzw. Nächtliche andauernde Kämpfe sind noch anstrengender als ein Kind, welches sich einfach dazulegt. Und ja, mich hat es auch genervt und ich fand es unbequem. Aber noch unbequemer ist es, nachts zu diskutieren...
Ich glaube, wenn ihr kein Aufhebens drum macht, geht es am schnellsten vorbei.