Ich habe gerade zum ersten mal von Sprachförderkräften im Kindergarten gehört, die alltagsintegriert arbeiten.
Kennt ihr so was? Wie läuft das bei euch ab? Wissen die Kinder, wer die Sprachförderkraft ist oder ist sie für die Kinder einfach eine der Erzieherinnen? Hat die Sprachförderkraft dann auch Vorbereitungszeit und nimmt bei Elterngesprächen teil?
Ich freue mich auf eure Erfahrungen!
Sprachförderkraft in der Kita - wie läuft es bei euch?
Hm also bei uns gibt es sowas bzw hat sich glaub ich einfach eine der Erzieherinnen dazu fortbilden lassen. Man kann sie, wenn es um das Thema geht explizit ansprechen, sie gibt Infos aber sonst auch den anderen Erziehern weiter.
Ansonsten weiss ich da grad nicht viel mehr drüber kann aber mal nachhaken, wenn hier sonst keiner was dazu hat.
Danke für das Angebot Aber es kamen ja noch mehr Antworten.
Mir ging es nämlich so wie dir, dass die Grenzen zwischen Sprachförderkraft und anderen Erziehern so fließend sind, dass es im Alltag gar nicht auffällt.
Hallo
Im aktuellen Kiga gibt es sowas nicht.
In den Kiga in den unsere mittlere wechselt und die kleine reinkommt gibt es eine Erzieherin mit entsprechender Fortbildung.
Es ist eine Gruppe ausgewählter Kinder mit Bedarf, die 2x wöchentlich bis täglich 30 min intensiv daran arbeiten. Aber es wird nicht so dahin gestellt wie "ihr habt Defizite ihr müsst jetzt dahin und sprechen üben"
Nein das wirkt auf die Kinder wie eine besondere Projektarbeit. Zum selben Zeitpunkt sind andere Kinder in anderen Projekten es fällt also nicht auf das gewisse Kinder gefördert werden.
Unsere mittlere war 4x im neuen Kiga schnuppern. Das sie sprachliche Defizite hat wussten die Erzieher und sie kam gleich mit in das "Projekt". Ihr gefällt es.
Und jetzt nach der op wird es hoffentlich Erfolge bringen.
Wegen der elterngespräche, ich glaube bei uns ist sie nicht dabei aber es tauschen sich alle Erzieher untereinander aus. Vor den elterngesprächen setzen sich die Erzieher zusammen und füllen den Bogen aus etc.
Außerdem steht jede Erzieherin jedem Elternteil auch beim bringen und abholen zur Verfügung.
LG
Danke für deine Antwort! Super, dass es für die Eltern so transparent ist und die Kinder nicht stigmatisiert werden.
Hallo.
Ja ich hatte damals bei der Anmeldung schon gefragt wie das mit der Sprachförderung läuft. (Nach dem Umzug haben wir 3 mögliche Kitas im Umkreis und dieser brütet halt Sprachförderung an. Weshalb wir schon mitten im Jahr versuchten alle beiden Kinder wechseln zu lassen was jedoch leider nicht ging) jedenfalls wollte ich nicht das unsere mittlere so "vorgeführt wird".
Das hat im anderen Kiga schon massive Schäden bei unser großen hinterlassen.
Auch sie konnte, jedoch ohne das wir es bemerkten lange schlecht hören. Die Sprache wurde immer schlechter bzw nie richtig altersgemäß. Und sie wusste selber sie spricht schlechter als altersgleiche.
Sie begann Gespräche zu meiden weil sie wusste was sie sagt versteht oft keiner und ist teils auch falsch. -nein wir haben sie nicht permanent korrigiert und gesagt "das heißt aber so oder so" das hat sie instinktiv gemerkt.
Tja in die gruppenleitung wusste natürlich um die sorachdefizite und auch das sie deshalb nicht gerne spricht.
Dann hatte ein Kind Geburtstag und es ist üblich das alle gratulieren und das Kind dann was verteilt. Sie begann sich zu verweigern. Und weil sie nicht reden wollte wurde sie dann ausgegrenzt. Bishin zur Drohung wenn sie nicht den anderen gratuliert würde man ihren Geburtstag nicht mehr feiern....
Das hab ich leider erst Wochen später erfahren beim Elterngespräch. Da das Kind nicht sprechen konnte hat sie uns Eltern von der Drohung natürlich auch nichts gesagt.
Naja nach besagter Drohung war sie natürlich traurig das ihre Feier ggg ausfallen würde und hat sich ein Herz gefasst und dem Kind gratuliert.
Weil das alles ziemlich undeutlich war haben sie einige Kinder ausgelacht und Sachen gesagt "meine Baby Schwester spricht besser als du" etc. Das hat sie tief getroffen.
Damals war das kurz vor dem 3. Geburtstag.
Jetzt ist sie 5.5 Jahre alt und hat neulich ihr seepferdchen gemacht. Der Kurs ging 2 Wochen. Nach einer Woche war sie am weinen sie will kein seepferdchen machen.
Sie hatte sich so auf den Kurs gefreut und dann das? Ich fragte was los sei.
Nach 3 Tagen täglichem Geheule sie möchte zwar schwimmen aber keine seepferdchen Prüfung machen rückte sie dann mit der Sprache raus.
Sie hat Angst das sie es nicht schafft und die anderen Kinder sie wieder auslachen wie damals im Kindergarten....
Aus diesem Grund wollte ich nicht das man unsere mittlere offensichtlich in eine fördergruppe packt. Ja auch Kinder in dem Alter können gemein sein. Mir tut die große wegen dieser Erfahrung sehr leid. Ich weiß selbst wie Mobbing ist. Wäre es eine offensichtliche Gruppe hätte ich die mittlere nicht in dieses "projekt" "geschickt".
Seit der op vor 2 Wochen hat sie schon so enorme Fortschritte gemacht. Bei der großen damals hat es 3 Monate gedauert ab der op bis erste Verbesserungen zu merken waren.
Da die Kinder aber zwischen Projekten springen und so niemand bemerkt wann da eine Förderung besteht ist das aus meiner sucht gut geregelt.
Inzwischen hat sie aber ihre Prüfung abgelegt und schwimmt nun sogar mit Begeisterung im DLRG 😅
LG
Bei uns gibt es eine Halbtagssprachförderstelle. Die hat die KigaLeiterin inne (hat natürlich entsprechende Fortbildungen gemacht) und ist zudem noch auf Halbtags (da kleiner 3-gruppiger Kiga) als Leiterin eingestellt. Insgesamt also eine Vollzeitstelle. Für unsere Kinder ist sie einfach die Leiterin des Kiga. Sprachförderung macht sie auch nicht mit den Kindern direkt, sondern sie unterstützt und leitet die Erzieherinnen darin, wie im Alltag Sprache gefördert werden kann, ohne dass die Kinder da überhaupt hinter kommen, dass sie gefördert werden. Halt über Spiele, Bücher, etc.
Im Zuge dessen sind bei uns beispielsweise vermehrt kleine Leseecken eingerichtet worden. Mal ein kleines Sofa im Gruppenraum, ein Sitzsack mit einer kleinen Bücherkiste in einer bisher ungenutzten Flurnische, etc. Da sitzen dann immer wieder Kinder allein oder mit der ein oder anderen Erzieherin und lesen Bücher oder unterhalten sich darüber, was sie da so alles sehen. Auch beim puzzlen, spielen, im Morgenkreis, beim Abschlusskreis wird ganz nebenbei im Gespräch, durch Lieder, Reime, Quizspiele Sprache gefördert. Die Sprachförderkraft hält halt die Erzieherinnen auf dem neusten Stand und bringt immer wieder neue Tipps, wie man Sprachförderung alltagsintegriert umsetzen kann. Diese Stelle wird bei uns sogar von Land und Bund für drei Jahre gefördert, nachdem sich unser Kiga darum beworben hat.
Zusätzlich gibt es dann noch die Sprachförderung vor dem Schuleintritt. Bis zu diesem Kigajahr machten das Lehrer von der Grundschule, die dann mit den Kindern, die bei der Schulanmeldung auffällig waren und Förderbedarf haben, ein- oder zweimal pro Woche Sprachförderung machen. In Zukunft sollen das aber (dank einer sehr kurzfristigen Gesetzesänderung) die Erzieherinnen machen. Wie genau das umzusetzen ist, ob da eine neue Kraft eingestellt wird oder eine Springkraft für einen bestimmten Einzugsgebiet oder ob vorhandene Erzieherinnen dafür mehr Stunden genehmigt bekommen, weiß noch niemand. Ich weiß aber, dass die Kinder, die das betrifft, immer ganz stolz darauf sind, wenn sie sich mit der Lehrerin zur Sprachförderung (was nicht so genannt wird) zurückziehen und dass die übrigen Kinder immer ganz neidisch sind, wenn sie erfahren, was im "Unterricht" gemacht wurde. Der eigentliche Nachteil ist hier also unter den Kindern ein beneidenswerter Zustand.
Lg JaMe
Danke für deinen ausführlichen Bericht! Jetzt habe ich eine grobe Vorstellung.
Bei uns ist es eine zusätzliche Kraft die zu festen Zeiten mit im Kindergarten ist. Alle kinder dürfen mal zu ihr, sie spielt und macht Übungen mit der Sprache. Die Kinder lieben sie und gehen sehr gerne dort hin.
Hallo,
bei unseren Söhnen war es damals so, dass alle Kinder, die ca. 4 Jahre alt waren, spielerisch getestet wurden. Alle, die, die "durchfielen", kamen in ein Sprachförderprojekt, welches von einer externen Kraft gemeinsam mit einer der Erzieherinnen durchgeführt wurde. Unser kleiner Sohn hat daran teilgenommen, er wusste aber auch, dass es sich um eine Sprachförderung handelte. Er bekam auch noch extra Logopädie, das hatte aber nichts mit dem KiGa zu tun.
Die Dame war bei den Elterngesprächen im KiGa allerdings nicht dabei.
Unser Kleiner hat sprachlich so aufgeholt, dass er jetzt Ende der 3. Klasse zu den Besten der Klasse in Deutsch gehört, wenn es um den Sprachgebrauch und die Grammatik geht. Rechtschreibung ist leider, obwohl er sehr viel liest, nicht so sein Ding.
LG
Elsa01