Tod als Thema im Kindergarten

Heute Morgen hatte ich ein Gespräch mit der Bezugserzieherin meiner Großen (4). Es ging um den Umgang mit dem Thema Tod in unserer Familie, ich bin immer noch leicht geschockt - Achtung lang

Vor meiner Tochter hab ich zwei Kinder in der frühen Schwangerschaft verloren, knapp 1,5 Jahre nach ihrer Geburt hab ich in der 23. Woche Zwillinge geboren. Beide sind nach kurzer Lebenszeit verstorben 😢

Wir gehen regelmäßig zum Friedhof und reden auch mit ihr über ihre Geschwister, die Gespräche gehen immer von ihr aus und der Besuch auf dem Friedhof ist mittlerweile ein festes Ritual.

Weder meine Familie, noch ihr Vater oder ich haben das Gefühl, dass sie unter diesem Thema leidet. Klar ist sie manchmal traurig aber im nächsten Moment ist es schon vorbei.

Die Erzieherin meinte zu mir, dass ich ihr mit dem Thema zu viel aufbürde und sie zwinge mit einem Thema umzugehen wofür sie noch viel zu jung ist. Außerdem würde es die anderen Kinder irritieren wenn sie sagt, dass sie Geschwister im Himmel hat. Es wäre nicht die Aufgabe der Erzieher mit ihnen darüber zu reden und die anderen Eltern hätten sich beschwert darüber, dass ihre Kinder ihnen solche Fragen stellen.

Weder das erste noch das zweite ist mir jemals aufgefallen, die meisten Eltern kamen auf mich zu und haben nachgefragt damit sie es ihren Kindern erklären konnten und gut war.

Die Erzieherin will jetzt, dass meine Kinder nur noch zu Hause über ihre toten Geschwister reden, es ist ihr egal wie wir das anstellen. :/

Ich bin am Überlegen das Gespräch mit der Leitung zu suchen und mit ihr darüber zu reden ob es möglich wäre das Thema, in Absprache mit den Eltern, zum Thema zu machen also altersentprechend und nicht zu viel. Die Erzieherin hat den Vorschlag abgelehnt und lässt nicht mit sich reden.

Wäre das eine gute Idee oder soll ich meine Kinder wirklich zwingen nicht mehr darüber zu reden?

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Erstmal vorweg: es tut mir sehr leid, was Du alles schon durchmachen musstest. Mein Beileid für Deine verstorbenen Kinder!
Ich bin der Meinung, dass es völlig falsch ist, das Thema Tod so zu tabuisieren. Es gehört zum Leben dazu. Und auch kleine Kinder können dies schon verstehen, wenn man es ihnen kindgerecht erklärt. Und ich denke definitiv nicht, dass man mit 4 Jahren dafür zu jung ist, wenn man dem Kind erklärt, dass seine Geschwister nun im Himmel sind und man das Grab besuchen geht.
Ich finde die Reaktion der Erzieherin sehr unverständlich. Erstmal glaube ich nicht, dass die anderen Kinder da permanent immer wieder Fragen an die Erzieherin stellen, wenn das Thema einmal gemeinsam besprochen wurde. Und dann frage ich mich ernsthaft, wie sie sich das vorstellt, dass Dein Kind nun darüber nur noch zu Hause sprechen soll?!? Du sollst einer 4 jährigen einen Maulkorb verpassen? DAS würde das Kind doch sicherlich viel eher verwirren und überfordern, als das (kindgerechte) Sprechen über das Thema an sich.
Ja, ich würde an Deiner Stelle um ein Gespräch mit der Kitaleitung bitten.

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Ich denke, die Antwort kennst du bereits! Ich finde es toll, dass ihr offen darüber sprecht, das solltet ihr beibehalten. Der Erzieherin würdw ich eins husten! Sie soll ja kein Sterbeseminar abhalten, aber Kindergartenkindern Fragen beantworten (Es gibt Leute, die glauben dies, andere glauben das, was glaubst du?) und mit ihnen sprechen wie über Lego oder Feen....ganz normales Thema.
Es kann natürlich sein, dass das Thema "Geschwisterchen" gerade ganz groß ist und deine Tochter dann immer wieder das Thema aufbauscht, dass IHRE Geschwister gestorben sind und das nun den anderen Kindern Angst macht. Da könnte man schon das Kind mal zur Seite nehmen und ihm erklären, dass das eine Ausnahme war und das bei X und Y nicht der Fall sein wird.
Ihr solltet sie dafür sensibilisieren, ganz kindgerecht natürlich.
Alles Gute!

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P.S.: Das Thema Tod kommt im Kindergarten meines Sohnes öfter auf, da Waldkindergarten. Da gibt es oft mal eine tote Schnecke oder auch mal einen toten Vogel. Wenn die Kinder möchten, werden die Tiere dann ehrvoll begraben, das Grab dekoriert, drüber gesprochen - aber ganz normal wie über andere Dinge auch.

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Bisher hat meine Tochter ihren Papa und mich gefragt ob ihre ungeborenen Geschwister bei uns wohnen werden oder in den Himmel ziehen. Da mussten wir Beide schlucken und haben ihr dann alles so gut es ging geklärt, dass Thema war für sie dann auch erledigt.

Wenn andere Kinder im Kindergarten ein Geschwisterchen bekommen freut sie sich sehr mit ihnen und erzählt immer, dass sie stolze große Schwester ist.

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Weiß gerade gar nicht was ich sagen soll. Denke dies ist immer noch ein Tabuthema (speziell der Tod von Ungeborenen bzw. Kindern) und die Erzieherin ist einfach überfordert damit.

Wir haben eine ähnliche Geschichte. Unsere erste Tochter ist bei der Geburt verstorben und unsere 2. Tochter geht natürlich auch mit zum Friedhof bzw. schaut sich ihr Foto an und fragt über das Sterben. Wir reden hier sehr offen drüber, aber das liegt sicherlich auch an unserem christlichen Hintergrund, wo das Thema Himmel immer mal wieder aufkommt.
So ganz erfaßt es unsere Tochter mit fast 4 natürlich noch nicht, was die Tragweite von Tod ist und was es genau bedeutet, aber sie wollte auch schon Bilder von der Beerdigung sehen.
Es ist aber bei ihr auch so wie du beschreibst, dass sie kurz sagt, dass sie traurig ist, dass ihre Schwester nicht hier ist, aber im nächsten Moment ist es vergessen.

Mir ist rätselhaft, wie du deine Kinder zwingen sollst nicht darüber zu sprechen. Unsere Kita ist sehr klein und zumindest unsere Kitaleitung weiß um unsere Geschichte. Hatten da bei der Anmeldung ein gutes Gespräch und sie hat ähnliches durchlebt.
Ich würde wohl dann auch das Gespräch mit der Leitung suchen und fragen, wie du das anstellen sollst mit deinen Kindern zumal an dich von den Eltern noch nie jemand mit einer Beschwerde rangetreten ist. Es gibt ja auch einfühlsame Bücher dazu und in der Kita werden sicherlich immer mal Kinder mit dem Tod konfrontiert z.B. durch die Großeltern, aber hier war es auch schon der Papa von einem Kind.

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Sie hat uns auch schon gefragt warum wir ihre Geschwister im Himmel nicht besuchen können und ich glaub die Antwort hat sie nicht so ganz befriedigt aber sie ist erstmal damit zufrieden.

Sie schaut sich auch immer die Bilder ihrer Geschwister an und manchmal kommen dann ganz neue Fragen die sie so noch nicht gestellt hat.

Unsere Kita ist leider sehr groß, da geht vieles unter aber unsere Geschichte kennen die meisten Erzieher.

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Hallo!
Erstmal tut es mir leid, was du/ihr erleben musstest.
Wie soll das gehen, dass deine Tochter nicht mehr im Kindergarten über ihre Geschwister spricht? Das ist doch nicht möglich! Außerdem könnte deine Tochter das Gefühl bekommen, dass ihre Geschwister “falsch“ sind. Das wäre doch furchtbar!
Ich finde gerade den Umgang von kleineren Kindern mit dem Tod faszinierend und bewundernswert.
Wir hatten gerade in unserer Familie 4 Todesfälle kurz hintereinander. Klar sind die Kinder(5 und 8) traurig, aber der Umgang damit ist viel natürlicher, als bei den meisten Erwachsenen.
Ich würde an deiner Stelle nochmal das Gespräch mit der Erzieherin und/oder Leitung suchen. Das drüber sprechen und erinnern, hilft ja auch deiner Tochter beim verarbeiten.
Die Idee das Thema Tod mal allgemein in der Gruppe zu besprechen finde ich gut, aber ich würde dann trotzdem den anderen Eltern die Wahl lassen, ob ihr Kind dabei sein soll oder nicht.
Wobei bei uns im Kindergarten war das häufig schon Thema, aber mehr nebenbei und Situationsabhängig, einfach so natürlich, wie eben der Tod zum Leben gehört.

Ich finde du machst das richtig und das Ritual zum Friedhof zu gehen wirklich schön.(schön ist das falsche Wort, du weißt hoffentlich wie ich das meine)

LG #winke

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Mein Beileid zu deinen Verlusten. #kerze


Zuerst einmal halte ich das Verhalten deines Kindes für vollkommen normal in dem Alter! Wir haben in der Familie noch keine Verluste erlitten und dennoch redet unsere Tochter mit 4 Jahren sehr gerne und lebhaft über den Tod. Vom alt werden und Sterben bis hin zum Begraben von Toten - sie will alles wissen. Sie erörtert auch manchmal die Frage mit mir, wann ich sterbe und wann sie selbst sterben wird.

Ich finde es vollkommen falsch, das Thema Tod zu tabuisieren, nur weil viele Menschen damit nicht umgehen können.

Das Verhalten der Erzierhin finde ich völlig vermessen.

Ich würde das Thema bei der Leitung ansprechen.

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Hallo


Meine Güte sind die Erzieher unfreundlich und unflexibel.

Solche Verluste machen der ganzen Familie zu schaffen. Klar realisiert eine 4 jährige das nicht wie die Eltern.

Ihr den mund verbieten? Weil die Erzieher nicht wissen mit umzugehen? Find ich unmöglich.

Das Thema Tod ist in unseren Kindergärten gegenwärtig. Neulich war's ein Vogel der im kindergartengarten tot lag.
Die Kinder haben natürlich darüber gesprochen. Dann kamen fragen. Jedes Kind hat erzählt was es schonmal im Bezug auf den Tod "erlebt" hat und es wurden fragen geklärt.

Thema wieder erledigt.


Das Thema stand für diesen Tag nicht an aber es war eben gesprächsbedarf einiger Kinder und so wurd es grade kurz zum Thema gemacht.

In meiner letzten Schwangerschaft gab es einen kleinen Streit zwischen meiner Tochter und ihrer besten Freundin. Wie denn die Babys in und vorallem aus dem Bauch raus kommen. War an dem Tag eg auch nicht Thema aber die Erzieherin hat dann eben eine Gesprächsrunde eingelegt.

So geklärt und Thema wieder erledigt.

Ja klar sind bei Kindergarten unangenehme Themen bei. Wir Erwachsene sind nicht mehr so hemmungslos wie unsere Kinder. Da steht man dann manchmal da und fragt sich wie erklär ich es kindgerecht mit allem nötigen aber dennoch nicht zu vielen Details.

Grade Erzieher sollten doch gelernt haben solche Themen kindgerecht ansprechen zu können.


Dein Kind hat sich damit arrangiert ihr bedürfnis ist es darüber zu reden wenn andere von ihren lebenden Geschwistern erzählen. Kann ich nachvollziehen.

Aber sofern jetzt alle Kinder bei euch eingewöhnt sind würde eine Gesprächsrunde Sinn machen.
Das die Gruppe einmal die Zusammenhänge erfährt und das Thema dann gut ist. Sobald die Kinder wissen was dahinter steckt werden kaum noch fragen kommen.

Dem Kind zu sagen es darf dort nicht mehr darüber reden übt indirekt drück auf das Kind aus und irgendwann kommen dann Ängste zu dem Thema auf weil es scheinbar nicht normal ist darüber zu reden... sowas merken Kinder.


Vll hat die Erzieherin selbst einen unerfüllten Kinderwunsch? Kinder gehen lassen mpssen oder fehlgeburten erlebt? Das sie so empfindlich auf die Aussagen deiner Tochter ist?
Man weiß es nicht. Geht einen auch nichts an. Aber an deiner Stelle würd ich ein Termin mit der Leitung machen. Schildern wie es bei euch zu Hause abläuft im Bezug auf die verstorbenen Geschwister und das deinem Kind diese Bindung auch wichtig ist. Eine allgemeine Gesprächsrunde fänd ich gut.
Das Thema tod kann doch immer wieder ein Thema werden und die Kinder wissen oft nicht recht damit umzugehen. Dann muss man sie auffangen und wenn Interesse besteht sind Gespräche immer wichtig und richtig.

Was wenn nächsten Monat Hannes sein Opa stirbt? Oder lottas Mama hat einen Auto Unfall und liegt im Koma, verstirbt bald darauf? Ja sowas ist nicht schön aber möglich. Es könnte jeden Tag passieren und dann erwartet man von so kleinen Kindern das sie ihre Gefühle zu Hause lassen?

Ich halte das weder für möglich noch für gesund. Um so normaler ein Kind damit umgeht um so gesünder ist das für die Psyche. Natürlich darf deine Tochter traurig sein. Aber solange die Trauer nicht über allem steht ist das doch im gesunden Rahmen.
Du sagst ja selbst die Trauer hält nur einen kurzen Moment an.
Es ist nunmal leider ein Teil eurer familiengeschichte. Das kann man nicht ausradieren nur weil es unschön ist. Das muss die Erzieherin leider so akzeptieren.

Was passiert denn wenn sie weiterhin von ihren Geschwistern erzählt? Dann darf sie nicht mehr kommen und euch wird der betreuungsvertrag gekündigt?


Mein Rat bespricht deine Idee mit der Leitung.


Mein herzliches Beileid zu euren Verlusten. Ich find es stark von dir das du das Thema deiner Tochter gegenüber so locker handhaben kannst.

Alles gute

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Auf gar keinen Fall solltest du deinen Kindern verbieten, über ihre Geschwister zu reden. Sie gehören zu eurem Leben dazu, genau wie die lebenden Familienmitglieder. Ihr geht da völlig richtig mit um.

Das Problem liegt bei der Erzieherin. Für sie ist der Tod anscheinend ein Tabuthema über das man nicht redet. Liegt das vielleicht an ihrem Alter? Bei älteren Menschen ist das ja oftmals noch so, dass man viele Sachen einfach totschweigt, weil "man über sowas nicht redet."

Ich würde definitiv sehr kurzfristig um ein Gespräch mit der Leitung bitten und in dem Gespräch ganz klar Stellung dazu beziehen, dass du deinen Kindern nicht den Mund verbieten und ihnen das Gefühl geben wirst, dass es falsch ist, über ihre Geschwister zu reden. Denn das ist es ganz klar nicht. Sie gehören zu eurer Familie dazu, sie sind Teil eures Lebens und die werden nicht totgeschwiegen. So wie andere Kinder darüber reden dürfen, dass ihre Geschwister beispielsweise Geburtstag hatten und dieses oder jenes geschenkt bekommen haben, dürfen deine Kinder moralisch gesehen ohne weiteres davon erzählen, dass sie am Wochenende Blumen zum Grab ihrer Geschwister gebracht haben, weil sie Geburtstag gehabt hätten.

Sowas gehört eben auch zum Leben dazu. Das geht nicht weg, indem man es totschweigt und da muss die Erzieherin schlichtweg mit klarkommen können und sie muss auch Fragen dazu beantworten können. Auch das gehört zu ihrem Job dazu, wenn sie Kinder in der Gruppe hat, die nunmal in ihren jungen Jahren schon mit dem Tod konfrontiert wurden. Sie kann dich nicht nur die Rosinen rauspicken und über den neugeborenen Bruder von X im Sitzkreis reden. Manchmal werden eben auch die Geschwister im Himmel von Y zum Thema.

Eine Alternative, mit der ich mich einverstanden zeigen würde, wäre, wenn allen Kindern ab sofort untersagt wird, irgendetwas über ihre Geschwister zu berichten. Gleiches Recht für alle.Frag sie doch mal, was sie von dem Vorschlag hält.

Wenn auch das Gespräch mit der Leitung nichts bringt, würde ich nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" verfahren. Allerdings weiß ich nicht, was für ein Typ Mensch du bist und ob du mutig genug dazu bist. Ich würde nämlich dieses Thema beim nächsten Elternabend zur Sprache bringen, wenn gefragt wird, ob es sonst noch etwas zu besprechen gibt. An dem Punkt würde ich mich melden und sagen "Ja, ich habe da noch etwas, dass mir auf dem Herzen liegt. Ich bin vor einiger Zeit gebeten worden, meinen Kindern zu verbieten, über ihre Geschwister zu reden. Der Grund dafür ist wohl, dass diese Geschwister tot sind und anscheinend Eltern anderer Kinder auf den Kindergarten zugekommen sind, weil ihre Kinder dadurch scheinbar sehr verstört sind. Deshalb möchte ich jetzt einfach mal die Gelegenheit nutzen, meine Familiengeschichte zu erzählen, damit Sie alle es ihren Kindern erklären können, wenn sie mal zuhause danach fragen. Denn eines werde ich garantiert nicht tun. Nämlich meinen Kindern einen Maulkorb verpassen und ihnen so das Gefühl geben, dass es falsch ist, über ihre Geschwister zu reden, nur weil diese tot sind. Oder im Himmel, wie es bei uns heißt. Denn diese Kinder gehören auch zu unserer Familie dazu, auch wenn die physisch nicht mehr da sind. Es dreht sich nicht alles permanent um sie, aber sie gehören dazu und werden ganz sicher nicht totgeschwiegen, nur weil andere es dadurch bequemer haben. Also, ich habe am Tag X Zwillinge in der 23. Schwangerschaftswoche geboren, nachdem ich einige Jahre vorher schon zwei früher Abgänge hatte. Leider sind diese Zwillinge sehr früh verstorben..." Und so weiter. Lass dir nicht den Mund verbieten, sondern sage klipp und klar "Nein Frau XY. Ich werde das jetzt hier thematisieren, da unsere Familiengeschichte ja laut Ihnen Probleme in anderen Familien verursacht. Also lassen Sie mich jetzt bitte ausreden."

Du musst allerdings damit rechnen, dass du es dir damit dauerhaft mit dieser Erzieherin und vielleicht auch mit der Leitung verscherzt, wenn sie davon erfährt. Vielleicht solltest du deshalb zeitgleich auch über eiben Kindergartenwechsel nachdenken, auch wenn ich es einfach blöd finde, dass immer das Opfer wechseln muss, wenn mal was vorfällt. Aber zumindest gehst du dann nicht still und heimlich, sondern erhobenen Hauptes und dir selber treu geblieben und die Eltern der anderen Kinder können zumindest nachvollziehen, warum ihr wechselt. Ich konnte mir gut vorstellen, dass du von einigen positives Feedback bekommst bezüglich deiner Ehrlichkeit und dass du dich nicht verbiegen lässt.

Und deine Kinder lernen so auch, dass es nicht falsch ist, über ihre toten Geschwister zu reden. Denn das würde ich ihnen im Fall der Fälle (einem Wechsel) genau so erklären. Sie wollten euch verbieten über eure Geschwister im Himmel zu reden. Und das ist einfach nicht richtig. Natürlich dürft ihr über sie reden, deshalb geht ihr ab sofort in einen Kindergarten, die euch das nicht verbieten wollen.

Lg und tue auf keinen Fall etwas, was sich für dich nicht richtig anfühlt. Dies ist ein reines Bequemlichkeitsproblem der Erzieherin.

JaMe

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Über einen Wechsel hab ich auch schon nachgedacht, weil ich das Verhalten der Erzieherin einfach nur verkehrt finde.

Problem bei uns ist wie fast überall, dass es mehr Kinder als Plätze gibt. Es wäre dann ein absoluter Lottogewinn wenn ich zwei Plätze finde und dort dann in 1,5 Jahren auch noch Platz wäre für die zwei Kleinen.

Ich setze meine Hoffnung jetzt in das Gespräch auch wenn es das Verhältnis zu der Erzieherin vielleicht nicht einfacher machen wird.

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Ich muss ehrlich sagen ich bin geschockt über den Umgang damit in der Kita. Wir hatten vor einigen Jahren einen Fall in der Kita wo ein Mädchen Zwillingsbrüder hätte bekommen sollen. Es kam aber zu Komplikationen und die beiden Jungs wurden in der 23. SSW geboren. Einer der Jungs reiste nach zwei Tagen zu den Sternen, einer kämpfte sich langsam und stetig ins Leben. Sowas kann man doch nicht Todschweigen und unter den Teppich kehren. Bei uns wurde offen damit umgegangen und wann immer das Mädchen darüber sprach (und später auch der überlebende Bruder) wurde dem Alter entsprechend damit umgegangen. Also ich an Deiner Stelle würde bei der Leitung vorsprechen.

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Hi,
ich sehe es ein bisschen anders.
Sicherlich gehört der Tod zum Leben aber wenn ihr regelmässig auf dem Friedhof geht, scheint es auch ein regelmässiges Thema für eine vierjährige im Kiga zu sein.
Das kann dann einfach zu oft zur Sprache kommen...
womöglich dann auch schnell täglich, wenn es bei Euch immer wieder aktuell ist.

Womöglich wächst Eure Tochter mit toten Geschwister auf....wie andere mit den lebendigen. Das das für die Erzieherin irgendwann zu viel ist, kann ich schon verstehen.

Daher würde ich es auch mal überdenken, ob es nicht auch anders von der Erzieherin gemeint ist.

Wir hatten auch Todesfälle der Grosseltern. Wir sind 1x im Jahr auf dem Friedhof und es ist recht selten ein Gesprächsthema und somit eigentlich gar kein Thema für die Kids. Ich würde es auch har nicht wollen, das es ein immer aktuelles Thema wäre, denn das belastet die Kider doch auch...eine vierjährige kann noch nicht so abstrakt damit umgehen wie die Erwachsenen.

lg
lisa

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Ich finde deine Sichtweise vollkommen okay, daran hab ich auch schon gedacht und heute beim Abholen mit der zweiten Erzieherin geredet.

Im Morgenkreis erzählt meine Tochter fast nur von Dingen die sie mit ihrem kleinen Bruder gemacht hat wie letzte Woche eine Nacht bei der Oma geschlafen oder das sie am Wochenende bei ihrem Papa war.

Von ihren toten Geschwistern redet sie zwar auch aber nicht täglich.

Der Erzieherin ist es auch ein Rätsel warum ihre Kollegin damit so ein Problem hat.

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naja, vielleicht erzählen die anderen Kindern zuviel zu Hause. Kinder übertreiben dann auch gerne „ x erzählt ständig von ihren Toten Geschwistern, das nervt mich tooootal“
Kinder meinen einmal die Woche, Eltern verstehen das ständig womöglich täglich.

Bedenke, kaum einer Mutter wird dir die Wahrheit ins Gesicht sagen, wenn sie etwas nicht mag. Die gehen vielleicht – ganz Nebenbei – zu den Erziehern.

Aber ehrlich, es gibt auch Erzieher, die sind super altmodisch ( Jungs dürfen nicht mit Puppen spielen) oder haben einfach ihren Job verfehlt.

Ich denke es ist ein sensibles Thema und da muss man auch ebenso sensibel reagieren....beidseitig. Vor allem auch Lösungen schaffen.

Viel Glück
lisa