Hallo zusammen.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich bin ziemlich überfragt gerade und weiß weder ein noch aus.
Es geht um meine Tochter. Sie ist 3 Jahre und 4 Monate alt. Ab September geht sie in den Kindergarten und war bisher noch nicht fremdbetreut. Also Familie und Freunde ausgeschlossen natürlich. Sie hat noch eine zweijährige Schwester.
Grob gesagt ist sie ein sehr kluges aber auch sehr lautes Kind. Also sie redet ohne Punkt und komma, diskutiert alle an die Wand und war schon immer recht fordernd was Aufmerksamkeit betraf. Sie ist lustig kontaktfreudig redet schon lange sehr gut ( und ständig 🤣) also alles andere als ein schüchternes ruhiges Mäuschen. Das mal zum Wesen.
Es gibt noch ihre kleine Schwester die gerade zwei geworden ist und einen Papa.
Jetzt zum Problem. Es ist so seit etwa 4-6,Wochen und es wird immer schlimmer.
Ich kann nicht von ihrer Seite weichen ohne das sie weint mich ruft und mir hinterher kommt. Keine Sekunde. Und wir reden nicht von einen Nachmittag bei Oma sondern von allem. Ich sage ihr das ich zur Toilette gehe. Sie sagt ja. Ich drehe ich um und keine zwei Schritte weiter ruft sie mich oder weint sogar. Es ist extrem.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Anfangs dachte ich sie hat eben gerade eine Phase. Kennt man ja aus der noch jüngeren kleinkind und baby Zeit. Also habe ich es gemacht wie damals. Alles liegen lassen. Viel Zeit und Aufmerksamkeit auf die kinder gerichtet. Sie überall einbezogen und mitgenommen. Exklusivzeit für beide usw. Aber es wird immer schlimmer.
Ich komme an meine Grenzen. Sie sind beide laut und fordernd. Selbst wenn ich im selben Raum bin werde ich permanent von beiden angesprochen oder gerufen. Sie sagen und rufen alle 30 Sekunden Mama. Es ist einfach unglaublich.
Was bitte ist denn da los? Die kleine war schon immer anhänglicher und jetzt sind sie es beide in einer extremen Form die mich kaum atmen lässt.
Was kann ich machen? Ich habe bis jetzt abgewartet und versucht so gut es geht dadurch zu kommen aber ich finde es wahnsinnig extrem. In zwei Wochen soll es dann auch noch in den kiga gehen. 😢😥
Eigentlich habe ich diesem Start positiv entgegen gesehen weil sie offen ist und sehr kommunikativ. Ich war mit ihr zu einem schnuppertag und ich bin mir sehr sicher das ihr es da gefallen wird. Es ist so wunderbar dort.
Was passiert hier gerade?
Ich bin wahnsinnig erschöpft und ich glaube deshalb kann ich auch gerade nicht klar und strukturiert überlegen und hoffe ihr könnt mir da helfen zu denken. 😂
Ich danke euch
Hilfe was ist hier los?
Meine Tochter ist 3 Jahre und 2 Monate und kommt auch im September in den KiGa. Ihr Bruder ist 10 Monate. Seit 2-3 Wochen ist sie auch auf einmal total anhänglich. Davor ist sie sogar alleine in ihr Zimmer hoch und hat da auch mal gespielt...
Nun ist es aber auch so, dass sie ständig mit will oder direkt nach mir ruft. Wenn ich nur kurz auf Toilette will oder sage, ich muss nur kurz oben was holen, springt sie gleich auf. Ist echt komisch...sie ist jetzt nicht so fordert wie deine Tochter, aber es nervt trotzdem das sie den ganzen Tag an mir klebt. Dazu hat ihr Bruder grad auch die totale Mama Phase 🙈.
Ich rede oft mit ihr über den KiGa. Sage ihr, dass ich am Anfang mitkomme, damit sie alle kennenlernen kann und das ich dann aber gehe, da es ja für Kinder ist. Sie freut sich, aber bin auch mal gespannt, da sie ja so eine Phase hat...
Nun ja, kann dir leider auch nicht sagen, was da grad los ist. Aber du/ihr seit nicht alleine. 😅
Hallo,
meine Tochter hatte auch so eine Phase, allerdings war sie da ein Jahr älter.
Sie war von Anfang an ein sehr aufgeschlossenes und kontaktfreudiges Kind und hat NIE an mir geklebt. Als Kleinkind hatte ich manchmal Sorge, weil sie zu jedem vertrauensselig hingegangen ist. Trennungsangst war nie ein Thema.
Und ganz plötzlich, ohne erkennbaren Grund, geriet sie richtiggehend in Panik, wenn ich aus ihrem Blickfeld geriet. Wenn wir zuhause waren und sie war in einem anderen Raum, rief sie regelmäßig "Mama, wo bist du??". Wenn wir im Auto unterwegs waren und ich ausstieg, musste ich SOFORT ihre Tür öffnen, sonst fing sie an zu schreien... Es war richtig anstrengend und sie tat mir auch leid.
Die Trennung im Kindergarten war allerdings nie ein Problem, wahrscheinlich, weil sie da auch ihre Bezugspersonen um sich hatte.
Das Ganze ging sicher ein halbes oder dreiviertel Jahr, dann wurde es von ganz alleine allmählich besser. Erzwingen kann man da sicher nichts (im Sinne von "da muss das Kind halt durch")...
LG
Danke für deine Antwort. Ich finde es wirklich beängstigend und ich mache mir da auch total Sorgen. Auf der anderen Seite bin ich so erschöpft und teilweise wahnsinnig genervt. Ich hoffe die Eingewöhnung im Kindergarten läuft trotzdem so gut wie ich das eigentlich erwartet hatte. Das würde mir ja auch ein wenig Pause am Vormittag verschaffen und ihr selbst vielleicht helfen können.
Ihr Verhalten trifft mich tatsächlich vollkommen unerwartet. Ja sie hatte immer mal anhänglichere und weniger anhänglichere Zeiten aber so extrem war es bei ihr noch nie. Von der kleinen kenne ich das durchaus sehr viel häufiger. Bei der Großen habe ich das generell und so heftig in dem Alter schlicht nicht erwartet.
Da eben jetzt beide so extrem sind geht das ziemlich an die Substanz. Und nein ich springe nicht bei jedem bisschen wie oben vermutet. Deshalb rufen sie aber eben trotzdem zwei mal pro Minute.
Ich bin abends einfach platt und will nichts mehr hören.
😂
Nun gut. Ich befürchte es gibt nicht viel was ich tun kann außer durchhalten.
Es tut zumindest gut wenn man damit nicht allein ist. Ich warte einfach mal was nach dem kiga Start passiert. Vielleicht hilft es, vielleicht wird es erst richtig schlimm.
Danke dir sehr
Wir hatten sowas Ähnliches auch. Meine Tochter rannte mir auf Schritt und Tritt hinterher, ging ich zu schnell, fing sie an zu plärren. Wenn wir auf der Couch oder sonstwo saßen und ich mich auch nur bewegte kam direkt ein "Mama, nicht weggehen". Fremdbetreuung mittels Babyitter, KiGa und Großeltern war trotzdem kein Problem.
Ich habe einfach keine Rücksicht darauf genommen. Man kann nicht den ganzen Tag mit einer Klette verbringen und bei jedem Murren das machen, was das Kind will. Ging ich an die Waschmaschine im Keller, dann bin ich eben gegangen. Manchmal kam sie gerade erst unten an, wenn ich bereits wieder im Aufbruch war. Ich habe ihr dann immer gesagt, dass sie mich nicht dauernd verfolgen muss, dass ich wiederkomme und dass ich nicht auf sie warten werde.
Sie hat an sich recht schnell gelernt, dass sie mit ihrem Drama keinen Erfolg hat.
Gleichzeitig habe ich aber auch die Kuscheleinheiten verstärkt und zugesehen, dass sie mehr Nähe und Geborgenheit erfährt. Nur eben nicht durch ihre Verfolgungsaktionen und Geplärre.
Ja das klingt ziemlich genau nach unserer Situation.
Eure Antworten helfen mir wirklich weiter.
Ich kann dadurch besser reflektieren wie ich mich verhalte. Ich denke ich würde in den letzten Tagen relativ schnell genervt und habe das auch sicher so rübergebracht. Meine Tochter ist sehr sensibel auf Stimmungen und Körpersprache. Ist sie verunsichert wird es schlimmer.
Ich kann jetzt aber an mir arbeiten weil ich durch eure Erfahrungen da nochmal besser nachdenken konnte.
Danke dir vielmals
Hallo
So eine Phase hatte meine große auch.
Allerdings bin ich so kaltherzig und hab das schlicht ignoriert.
Wenn ich zur Toilette wollte. Hab ich ihr gesagt "so Mama muss mal pipi. Ich komme gleich wieder" und bin gegangen. Wenn sie anfingen zu weinen sagte ich noch sie können mitkommen aber ich muss jetzt eben aufs Klo.
Ich hab sie nie wo eingesperrt etc. Sie konnte immer mitkommen. Aber ich hab da nicht viel rumgetröstet.
Allerdings hab ich allen von Beginn an mitgeteilt wenn ich wo anders hingehe.
Sprich wenn ich (damals) in den Flur musste für eine Waschmaschine dann hab ich gesagt so Mama geht schnell zur Waschmaschine.
Wenn ich heute in die waschküche muss um eine Waschmaschine an zu stellen dann sag ich ebenso bescheid.
Wenn ich den Müll raus bringe. Wenn ich zum Stall gehe. Wenn ich in den Garten gehe. Wenn ich zum Auto gehe oder in den Keller. Sofern sie nicht oben im Spiel vertieft sind sag ich bescheid. Halt wenn sie sich hier unten aufhalten und ich dann aus dem Blickfeld verschwinde.
Wenn sie oben sind und ich länger als eine wachsmaschine anstellen oder pipi machen gehe. Etwa im Garten was machen oder Auto aussaugen etc dann sag ich auch Bescheid wenn sie oben spielen.
Ansonsten wenn sie oben spielen und mich dann suchen, suchen sie systematisch ab.
Die Phase bei der großen hat sich aber damals nach gut 2 Wochen gelegt.
Vll weil alles wie immer weiter lief? Ka. Vll auch weil sie es kannte das sie immer weiß wo ich bin.
Denn auch unserem 11 Monate altem Baby sag ich "Mama geht auf toilette", " Mama macht dir grade eine milch", "Mama muss kurz ans auto"
Sie kann das zwar nicht so zuordnen wie die großen aber sie weiß genau wo es zum Bad geht und wo zum Auto.
Ja manchmal kommt sie meckernd hinterher. Aber sie merkt das ich immer wieder komme und das meckern kommt eg nur noch vor wenn sie wirklich müde ist.
Aber da müssen sie eben durch. Ich weiß so ein böööser nicht pädagogisch wertvoller Satz womit ich meine Kinder alle psychisch zu Grunde richte...
Nee im Ernst. Sie können ja mitkommen aber wenn ich pillern muss dann geh ich ob iwer heult oder nicht ist mir dann relativ.
Ich weiß. Ist nicht sehr bedürfnisorientiert aber die mitterle hatte diese Phase bisher nicht und bei der großen war es nach knappen 2 Wochen vorbei. Sie ist inzwischen 5.5 Jahre alt. Ihr geht es gut und wir haben eine tolle Bindung.
Ob die Phase bei der mittleren oder der kleinen noch kommen wird? Weiß ich nicht.
Bei der großen war es um den 2. Geburtstag kurz nachdem die trocken werden. Da waren bzw sind die beiden kleinen schon fremdbetreut. Evtl sind sie deshalb nicht so "ängstlich".
Die kleine ist aktuell total knuffig. Wenn ich sag ich müsse zur Toilette dann winkt sie und spielt weiter.
Mein Tipp Schenk dem ganzen nicht so viel Aufmerksamkeit. Wenn sie alle 30 sek "Mama" ruft Schrei nicht alle 30 sek "bin hier".
Meld dich ab wenn du "weg" gehst und stell ihr frei dich zu begleiten oder zu warten.
Vermittel ihr das sie keine Panik haben muss das du dich zwar bewegst aber sie nicht einfach alleine lässt.
Vll hilft mehr einbinden?
Wenn du die Spülmaschine ausräumen musst frag sie ob sie dir helfen möchte. Du müsstest jetzt in die Küche gehen und die Spülmaschine machen ob sie nicht Lust hat mitzukommen und zu helfen.
Oder du musst den Müll raustragen ob sie nicht auf eine alte Zeitung oder kleine tüte müll mitnehmen könnte.
Ob das funktioniert weiß ich nicht aber du kannst es ja mal ausprobieren. Allerdings braucht man mit Kindern zusammen immer mindestens doppelt solang also Plan mehr Zeit ein 😉
Viel Erfolg
Vielen vielen Dank das du dir so viel Zeit genommen hast.
Du hast mir sehr geholfen mich besser zu reflektieren.
Ich finde dich nicht kaltherzig. Bedürfnisorientiert.... Schwieriges Wort. Schwieriges Thema. Heute wird darüber wahnsinnig viel gesprochen und dieses Wort macht meiner Meinung nach sehr viel Druck, so dass Mütter sich manchmal zu viel hinterfragen anstatt einfach seinem Gefühl zu folgen. Es kommt sehr viel auf individuelle Charaktere an. Von Eltern und Kindern.
Aber das würde hier jetzt den Rahmen sprengen. Also lassen wir das mal so stehen.
Ich liebe meine Kinder und ich respektiere sie sehr. Sie sind wundervolle kleine Mädchen die mich in einzelnen Punkten anders als Mutter brauchen.
Man macht sich manchmal viel zu viele Gedanken.
Wir sind hier auf dem richtigen Weg. Ich darf nicht zuviel interpretieren und nachdenken. Das bremst meinen Instinkt. 😂
Ich danke dir sehr.
Hallo!
Meine beiden Mädchen hatten das auch. Ich habe damals beobachtet, dass sie einen enormen geistigen Entwicklungssprung gemacht haben, eine Wahnsinns Sprachentwicklung kam noch dazu. Was du beschreibst, klingt für mich ähnlich. Ich habe damals auch gedacht, ich dreh durch, wenn das so weiter geht. Was mir geholfen hat war, dass ich eine Babysitterin engagiert habe um Pause zu haben! Danach habe ich wieder Energie und die Bereitschaft gehabt, das Kind/ die Kinder zu „ertragen“.
Bis heute gebe ich den Kindern, wann immer es geht, die Nähe, die sie wollen. ABER: Ich hole mir meine Zeiten des „Abstandes“, wenn ich merke, dass ich nicht mehr kann. Möglichst frühzeitig, denn ich habe den Eindruck, dass die Kinder immer merken, wenn man sie „loswerden“ möchte und dann wird es noch schlimmer.
Ich würde sagen: Die Phase geht vorbei! Viel Kraft!
LG Judith
Auch dir vielen dank. Ich habe den andern bereits geantwortet.
Ihr alle habt mir geholfen.
Zum einen muss ich nicht nach Ursache suchen.
Ich muss diese Phase genau so mit ihr machen wie alle anderen auch. Diese hier hat mich einfach kalt erwischt u d ich war wahnsinnig erschöpft und schnell aufbrausend. Das führt bei meiner sensiblen großen Tochter aber nur dazu das ich sie weiter verunsichert und aufbringe.
Bei ihr hilft ruhige bestimmte sehr geregelte Struktur und Konsequenz. Das fällt mir zwar gerade schwer aber nur so geht es.
Vielen Dank euch allen. Mir geht es tausend mal besser.