Mein Sohn hasst mich. Ich habe diesen Gedanken immer versucht zu verdrängen aber im Krankenhaus wurde es mir klar.
Vorgeschichte:
Mein Sohn ist ein richtiges Papa Kind schon seit immer gewesen. Er schmeisst sich auf den Boden wenn er zur Arbeit geht. Mir sagt er Nicht mal tschüß.
Er hört nur auf ihn. Auf mich wird immer nur eingeschimpft und angemeckert .
Er frägt sogar ob ich beim Urlaub nicht dabei sein kann etc. Also richtig eindeutige Sachen.
Er brüllt mich ständig an und hört nur auf mich wenn ich ihn fern schauen lasse oder etwas kaufe. Ich muss also die Liebe meines Kindes erkaufen.
Zumindest hat er sich vor kurzem verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden. Als der Papa in die Arbeit musste hat er das ganze Krankenhaus nieder gebrüllt und meinte er möchte nicht mit mir dort bleiben. Dann kam die Krankenschwester und hat gefragt ob er mit ihr ins Spielezimmer will und dann hat er sich von ihr beruhigen lassen.
Ich habe mich so geschämt in diesem Moment. Er hatte diese Schwester da das erste mal gesehen!
Meine Mutter meint es ist mein Umgang mit ihm . Ich schimpfe ihn sehr viel, aber das liegt auch daran weil er NIE das macht was er tun soll. Er zerstört Sachen. Er rennt auf die Straße. Er macht einfach Sachen die mich zur weißglut bringen mit Absicht.
Ich bin am Ende mit meinen Latein. Meine Mutter meinte ich brauche dringend professionelle Hilfe. Ich habe aber Angst dass das Jugendamt meint das Kind wegnehmen zu können oder sowas.
Bin verzweifelt, hat jemand Tipps ?
Sohn (4 Jahre) hasst mich! Verzweiflung pur
Hallo!
Ich kann mir gut vorstellen, dass dich die Situation sehr belastet und verletzt. Warum denkst du, will er dich provozieren? Hast du eine Idee, wann das Ganze in diese negative Richtung abgedriftet ist? Habt ihr auch Situationen, in denen ihr euch sehr gut versteht?
Viele Grüße
Wie ist euer Umgang untereinander (dein Mann und du)? Was unternimmt der Papa bei so einem Verhalten des Sohnes?
Hast du dich denn schon mal wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt?
Weißt du was ein Kind „absichtlich“ macht und was es noch gar nicht kann? Bzw ab welchem Alter es was kann?
Ist dir bewusst dass ein Kind sich nur so gehen lässt wenn es sich sicher ist dass du es trotzdem nicht einfach im Supermarkt zurück lässt? Also sicher ist dass du es liebst?
Ich glaube du interpretierst deutlich zu viel in sein Verhalten hinein und hörst vielleicht zu viel auf deine Mutter 😉
Kennst du die Website „gewünschtestes Wunschkind“? Finde ich immer wieder eine Lektüre wert wenn es darum geht Kinder zu verstehen und auch sich selbst etwas besser zu reflektieren
Zum Thema Jugendamt:
Die nehmen doch nicht einer Mutter, die sich informiert wie sie es besser machen kann das Kind weg! Das ist doch wirklich ein absurder Gedanke.
Ich kenne Familien in denen es den Kindern wirklich schlecht geht ohne dass das informierte JA tätig wird, da sind deine Beispiele doch nix...
Hallo,
mein Vater war wesentlich strenger, als meine Mutter. Trotzdem war ich immer ein Papa-Kind.
Allerdings heißt das nicht, dass die Kinder den anderen Elternteil nicht wollen oder brauchen.
Meine Mutter ist mal drei Wochen in Kur gefahren, als ich 8 war. Mein Vater hat auf mich aufgepasst, und ich wollte die ganze Zeit zu meiner Mutter und fand es alleine mit Papa ganz, ganz blöd.
Ich bin mir sicher, dass Dein Sohn Dich auch liebt.
"Meine Mutter meint es ist mein Umgang mit ihm . Ich schimpfe ihn sehr viel, aber das liegt auch daran weil er NIE das macht was er tun soll. Er zerstört Sachen. Er rennt auf die Straße. Er macht einfach Sachen die mich zur weißglut bringen mit Absicht. "
Wir sind beide streng mit den Kindern (8 und 11), weil unseres Kindern zu viel Freiheit definitiv nicht gut tut und nie gut tat.
Dein Sohn zeigt auch deutlich, dass er Grenzen braucht.
Die Lösung ist dann nicht, die Kinder zu verwöhnen, wie Omas das häufig meinen. Das macht die Sache schlimmer, nicht besser.
Was macht denn Dein Mann, wenn Dein Sohn sich schlecht benimmt? Nichts?
Wenn ja, ist das vielleicht der Punkt, an dem ihr ansetzen solltet.
Lies Dir mal Artikel im Internet über grenzenlose Erziehung durch und gib' sie an Deinen Mann weiter.
Es gibt auch Erziehungskurse, wo solche Sachen besprochen werden, z.B. "Starke Eltern, starke Kinder".
Eine weitere Möglichkeit wäre, einen Kinderpsychologen aufzusuchen (den Ihr Euch am besten empfehlen lasst. Da gibt es leider auch einige, die man vergessen kann.).
Selbst aktiv werden, bevor es eskaliert, ist übrigens die beste Möglichkeit, sich das Jugendamt vom Hals zu halten. Was sollen die denn noch sagen, wenn Ihr mit Fachleuten an dem Problem arbeitet?
LG
Heike
Manchmal gehts aber um viel belanglosere Dinge. Vielleicht ist der Vater auch mal streng. Aber streng im Sinne von Konsequent nicht im Sinne von Laut oder ggf. übertrieben unsachlich. Auch Kinder legen viel Wert drauf wie mit ihnen gesprochen wird. Bei uns ist es so, dass ich die konsequentere bin, aber mein Mann derjenige der wenn er anfängt "streng" zu sein, aus Sicht unseres Sohnes angsteinjagend ist. Einfach die Körpersprache etc. (gut Männer haben schneller nen furchteinflösenden Blick drauf als Frauen). Mit dem Resultat das er bei mir noch mit am ehesten hört. Der Papa ist Quatschpapa aber wenn er streng wird, bekommt Junior Angst und heult... und z.b. die Oma nimmt er gar nicht ernst weil die im Ernst wie im Spaß so übertrieben theatralisch auftritt das er Ernst schnell mit Spaß verwechselt und sie im Umkehrschluss nicht mehr ernst nimmt.
Auch ist es zum Beispiel so... wenn ich was konsequent durchzieh dann tret ich bestimmt auf aber ruhig, ich erkläre - aber mit entsprechend nicht so weichem Tonfall (werd deswegen aber nicht laut). Er weis, wenn ich sage ich nimm etwas weg, dann mach ich das auch. ABER ich fang nicht an alles zu tadeln was er macht... nur weils vielleicht nicht so toll ist. Solang kein körperlicher oder sachlicher Schaden anzunehmen ist, lass ich ihn auch mal rumspinnend irgendwas tuen wie vom Couchtisch springen. Wo die Oma z.b. anfangen würde einzuschreiten. Offiziell dar er angeblich immer alles bei ihr, effektiv hört er bei ihr viel häufiger das Wort NEIN als von mir. Ich verbiete nix was harmlos ist. Der Couchtisch ist vielleicht 40 cm hoch... was soll da passieren wenn er mit 2 Jahren runterspringt (vom Esstisch wäre das ne andere Baustelle)? Und selbst wenn ... mei dann holt er sich ne Beule und lernt draus das es nicht schlau ist was er da macht. Häufig ist das Problem bei Kindern die so extrem reagieren das sie einerseits nicht ernst genommen werden oder auch mal ihre Seite angehört wird, Verbote nicht konsequent durchgezogen werden und mit zu viel Theatralik und Tamtam oder gar mit beängstigenden Körpersprachen drauf reagiert wird.. Oder das Bagatellen genauso heftig geahndet werden wie schwerere Vergehen.
Ich geh natürlich mit mehr Ruhe an die Sache, wenn unser Sohn mit 2 Jahren z.b. vor hat, dass es Sinnvoll ist halbnackt bei kühlen Temperaturen rausgehen zu wollen. Natürlich lass ich das nicht zu. Aber da muss ich ja nicht gleich in erster Instanz einen auf Sodom und Gomora machen!
Wenn er abr anfängt die Katze am Schwanz zu packen oder ich seh, wie er irgendwen haut. Dann geh ich sofort dazwischen mit nem direkt viel schärferen Tonfall und weniger Raum für "denk nochmal nach was du da tust" sonder ich will eine sofortige Behebung des Verhaltens.
Manche Eltern neigen auch bei belanglosen Kleinigkeiten direkt auf ein hohes Level zu fahren von schimpfen, ggf. laut werden etc. ohne dem Kind überhaupt die Chance zu geben sich zu rechtfertigen.
Wenn Du meinst er macht mit 5 Jahren Sachen extra um Dich zu ärgern wäre wahrscheinlich wirklich eine Erziehungsberatung gut. Wenn Du immer nur meckerst und alles persönlich nimmst ...
Hi,
vorab. Ich weis nicht woher der Irrglaube kommt das die vom Jugendamt immer ratzfatz gewillt sind Kinder wegzunehmen. Dem ist nicht der Fall!!!! Im Gegenteil. Das machen die nur wenn es berechtigte Gründe für Misshandlung oder Vernachlässigung gibt und selbst hier wird gerne noch großzügig drüber geschaut und erstmal zich Hilfsmaßnahmen eingeleitet ehe man solch drastische Mittel in Bewegung setzt.
Meine Mutter war bei mir damals auch am Ende ihres Lateins. Allerdings erst als ich 10 war, die Probleme mit mir fingen erst an als ich 6/7 Jahre alt wurde... vorher war ich handzahm und pflegeleicht. Sie ist damals als dann die Trennung stattgefunden hat und ihr alles über den Kopf gewachsen ist zum Jugendamt und hat um Hilfe gebeten und diese auch bekommen! OHNE das ihr jemals auch nur ansatzweise in den Raum gestellt wurde, dass ich weggenommen würde.
Das Jugendamt weis um die Fehlbarkeit von Eltern und das viele Probleme zwar hausgemacht sind, aber wenn man selbst in der Situation steckt, sieht man einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht. Oft hilft dann der Blick von Profis von außen.
Dabei wird z.b. geschaut was für ein Typ (Psychologisch) ist dein Kind und wird dir ggf. neben einen Kinderpsychologen auch eine Erziehungsberatung empfehlen/nahe legen die abgestimmt auf dich und die Basics die dein Sohn mitbringt individuell Tipps geben wird was euch am ehesten helfen könnte.
Kinder bevorzugen für das was sie wollen gerne den Part, die Person, die ihnen das Goodie am ehesten ermöglichen. So ist es z.b. nicht untypisch für Kinder für unterschiedliche Belange mal den Papa und mal die Mama vorzuziehen. Je nachdem wer besser dienlich ist! Wenn dein Kind aber so in Abwehrhaltung geht... und auf Psychologischer Sicht Verhaltensstörungen (die auch Ursache sein können) ausgeschlossen werden können. Ist das Verhalten der Kinder meist nix anderes als ein unvorteilhafter Spiegel seiner selbst!
Meine beste Freundin ist z.b. auch irre streng und ruppig manchmal mit ihrem Sohn. Ihr Sohn liebt sie, gar keine Frage. Aber oft entstehen Probleme (die Eltern leben getrennt und er unter der Woche beim Vater) wenn es um die Umgangszeiten geht. Die ersten Jahre nach der Trennung wollte er gar nicht zur Mutter. Weil die einfach strenger ist, mehr durchsetzt, mehr schimpft, weniger spielt, weniger zuhört etc. als der Papa. Heute ist der Junge 9 Jahre alt. Und gibt selbst mittlerweile den Wunsch an, lieber doch zur Mama zu gehen dauerhaft. Da sie mehr Struktur und Verlässlichkeit bietet. Beim Vater darf er zwar den Schokoriegel zum Frühstück essen (obwohl er übergewichtig ist) und ewig Playstation zocken etc. Aber er spürt auch mittlerweile das das nix mit Fürsorge zu tun hat sondern eher mit Gleichgültigkeit und das fängt ihn langsam an, tiefer zu treffen als das häufigere Schimpfen was er auch mal bei der Mama erlebt (obwohl das mit zunehmendem Alter kaum noch präsent ist). Er ist wahnsinnig sensibel. Gerade hochsensible Kinder neigen gerne innerhalb der Familie zu totalen Gefühlsausbrüchen bis heftiger Gegenwehr - wenn sie das Gefühl von übergangen, nicht ernst genommen werden etc bekommen.
Kleiner Tipp auch wenns situationsbedingt sicher schwer ist sich da jedesmal vorher hinein zu versetzen. Stell dir vor du bist 4 und so wie du mit deinem Kind redest, redet deine Mutter mit dir. Wie willst du das mit dir umgegangen wird? Oft reagiert man als Mama/Papa über, völlig ungewollt und das Kind fühlt sich dann nicht zu unrecht, benachteiligt und zu unrecht oder übertrieben ausgeschimpft.
Oh je, das ist echt hart. Du hast schon gute Antworten bekommen, hole Dir Hilfe. Erstmal zum Kinderarzt, der wird dich vermitteln. Gib ihn nicht auf, er braucht und liebt dich. Er ist noch klein, regelt das vor der Einschulung. Warum hat dein Kind denn immer die Wahl zwischen Papa und dir? Ich würde auf Zeit alleine bestehen, auch mal ohne Papa ins Schwimmbad und so. Auch wenn er keine Lust hat, am Ende hattet ihr Spaß. Und ja, auch Nerv und Streit, das gehört dazu.
Du scheinst leider schon total verunsichert zu sein im alltäglichen Umgang.
Ich würde auf jeden Fall eine Mutter-Kind-Kur beantragen, sobald sich das Verhältnis stabilisiert hat.