Mein Sohn ist 4 und geht seit einem Jahr in den Kindergarten. Dort hat er zwei Freunde.
Nach den Sommerferien berichtete er von einem neuen Freund. Ich hatte die Eltern mal beim Elternabend gesehen, sonst aber nie Kontakt gehabt, da wir unterschiedliche Bring- und Abholzeiten haben.
Vor 2 Wochen waren wir bei diesem Jungen zum Geburtstag eingeladen. Die Kinder haben sich gut verstanden. Mit der Mutter kam ich auch gut ins Gespräch, merkte aber schnell, dass wir sehr unterschiedlich zu vielen Dingen eingestellt sind. Ich bekam auch schon das Gefühl, dass die Familie eventuell politisch ziemlich weit rechts steht.
Gestern haben wir zufällig unsere Kinder zur selben Zeit abgeholt, und die beiden wollten sich sofort zum Spielen treffen. Es sprach nichts dagegen, so dass wir mit zu ihnen nach Hause gegangen sind. Wir kamen auch gestern wieder gut ins Gespräch und die Mutter öffnete sich etwas mehr und es wurde nach und nach deutlich, dass sie tatsächlich rassistisch eingestellt sind. Es fiel sogar das Wort „Kanacke“.
Nun bin ich absolut unsicher, was ich machen soll. Unsere beiden Söhne können nichts dafür und verstehen von all dem noch nichts. Wenn ich den Kontakt abbreche und dafür sorge, dass mein Sohn diesen Jungen nur noch im Kindergarten sieht, bestrafe ich diesen unschuldigen Jungen, der auch sonst keinen Freund im Kindergarten hat. Wenn ich den Kontakt unterstütze und die beiden gute Freunde werden, verbringt mein Sohn Zeit bei einer Familie (irgendwann ja auch ohne mich), die eventuell vor ihm gegen Menschen aus anderen Kulturen hetzt. Das möchte ich nicht!
Was würdet ihr machen?
Wie umgehen mit rassistischer Familie?
"DIE sind sowieso schuld an allem und jedem...blabla"
Ich würde dann sagen:" hast du eigentlich schon was vom Eltern-Café gehört/wann seid ihr denn morgen da/ fahrt ihr noch in den Urlaub?"
Mit dieser "Taktik " hab ich schon 1-2 mal erfolgreich das Thema gewechselt und gleichzeitig deutlich gemacht, dass man mit mir darüber nicht reden braucht.
Jedenfalls nicht SO und nicht unter solchen Umständen.
Nicht dass ich solche Meinungen gut heiße. Im privaten Bekanntenkreis würde ich je nach situatiob deutlich Stellung beziehen.
Aber im Zusammenhang mit meinem Kind hab ich keinen Nerv mir dieses Gemeckere anzutun.
Wenn die Kinder toll spielen würde ich nix ändern. Erstmal zumindest.
Probier mal dich höflich abzugrenzen. Zur Not sagst du ihr mal:" ach weißt du...ich habe jetzt gar keine Lust darüber zu diskutieren. Erzähl mir doch mal viel lieber was euer Kleiner zum Geburtstag bekommen hat..."
(Vorraussetzung ist, dass die Kinder nicht den ganzen Tag diese Themen abkriegen, das gleich gilt meiner Meinung nach aber mit vielen Erwachsenen Themen).
Ich habe nichts gegen Kritik und freie Meinungsäußerung.
Aber man kann ja entscheiden mit dem man über was redet;)
Ps:Und wenn es dir doch zu bunt (oder braun) werden sollte, kannst du dich noch immer zurückziehen
Pps:
Ich habe tatsächlich nur an die "üblichen" Meckerer gedacht
Wenn es wirklich in eine extreme Richtung gehen sollte, würde ich wohl auch einen großen Bogen drum machen.
Fahr mal einen Gang zurück.
Mindestens genau so "schlimm" empfinde ich die "willkommensklatscher" am Bahnhof. Sollte ich deswegen mein kind nicht bei einem kind einer solchen Familie spielen lassen?
Menschen sind unterschiedlich....Sind die Leute nicht tatsächlich rassistisch sondern können nur mit der "willkommenskultur" nichts anfangen, würde mich das nicht sonderlich interessieren.
Einen Gang zurückfahren brauche ich nicht, weil ich mit nämlich in aller Ruhe meine Gedanken mache, wie eigentlich zu erkennen sein dürfte.
Und ja, sie haben rassistisches Gedankengut und nicht lediglich Skepsis bezüglich der Flüchtlingspolitik.
Die TE hat doch aber gesagt dass sogar dass Wort „ Kanake“ im Zusammenhang mit Ausländer gefallen ist. Das hat dann nichts mehr mit politischer Einstellung zu tun sonder ist eine menschenverachtende Beleidigung in Gossensprache.
Ich persönlich wollte auch nicht, dass mein Kind es als normal empfindet wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft ( oder was auch immer) beleidigt werden
Ich sehe es anders als die anderen hier, entschuldigt.
Mag aber auch daran liegen, dass mein Mann Ausländer ist, ich auf der Straße manchmal für eine Ausländerin gehalten werde, und meine Kinder eben 2 Kulturen und Nationalitäten haben.
Uns würde diese Mutter also eh schon ganz anders begegnen und wir kämen nicht in die Situation von ihr eingeladen zu werden.
Nichtsdestotrotz: ich würde um solche Familien einen großen Bogen machen, und meine Kinder dürften nicht dort mit dem Kind spielen. Die Wahrscheinlichkeit dass das Kind bereits viel gehört und gelernt hat und unterscheidet ist sehr groß.
Ich wäre an deiner Stelle auch unsicher wie ich am besten reagier. ABER auch wenn man nicht direkt ein Streitgespräch anfangen muss, finde ich es dennoch wichtig bei so einem Thema Stellung zu beziehen! Denn genau dieses stille akzeptieren bewirkt, das es in Deutschland immer normaler wird rechtes Gedankengut zu verbreiten. Ich bin absolut für freie Meinungsäußerung aber z. B. "Kanacke" fällt nicht mehr darunter. Also ich glaube ich würde zwar freundlich bleiben aber ganz klar sagen, dass du nicht ihrer Meinung bist.
Danke. Ja, eigentlich ist das auch mein Gefühl dazu. Mir tut der Junge leid. Aber das ist ja auch eigentlich nicht meine Sache.
Hallo, ich hätte direkt Stellung bezogen und sowas wie "Kanake klingt ziemlich rechts, meintest du das auch so?" gesagt. Entweder hält sie sich dann zurück mit so einem Zeug - oder aber sie hält Abstand zu mir. Ich würde wohl häufiger auch extra nette Dinge in der Richtung sagen, um wirklich klar zu stellen, was ich denke. Ich bin z.B. früher gerne in einem kleinen türkischen Markt bei uns in der Nähe einkaufen gegangen, weil es dort die leckersten Brötchen und den besten Joghurt gab.
Mit der Zeit merkt man ja, wohin der Weg führt.
Der Junge dürfte gerne bei uns spielen und mein Kind auch mit mir dort zum Kaffee hingehen - irgendwann sieht man dann, was draus wird.
Gruß
Danke! Ja, ich hätte Stellung beziehen müssen. Werde ich auch beim nächsten Mal machen, wenn wir ins Gespräch kommen. Wahrscheinlich hat sich das Ganze dann eh schnell erledigt. Ansonsten sind Spuelplatzbesuche und Besuche bei uns erstmal in Ordnung.
Ich distanziere mich ganz klar von solchen Leuten.
Mein Sohn hatte auch einen Kiga nen Kumpel. Ich habe über FB immer wieder mitbekommen, dass die Mutter rassistische Fake-Berichte teilt und übelst über Flüchtlinge geschimpft hat.
Daraufhin habe ich ihr ...sinngemäß...geschrieben, dass ich mit ihr nichts mehr zu tun haben möchte und sie mich auch nicht mehr im Kiga grüßen braucht.
Mein Sohn hatte schon gefragt, warum er sich nicht mit dem Jungen treffen kann. Ich habe ihm erklärt, dass ich überhaupt nix gegen den Jungen habe, aber nicht möchte, dass er zu denen geht. Hab ihm das erklärt mit den Flüchtlingen, die Einstellung der besagten Eltern und dass ich den Eltern nicht vertraue und nicht möchte, dass er in diesem Umfeld ist. Und das er eben im Kiga mit dem Jungen spielen kann.
Er war zwar kurz enttäuscht, verstand es aber.
Es ist zwar schade für den Jungen, aber ich möchte nicht, dass Max in diesem Umfeld allein zu Besuch ist. Punkt.
Andere Meinung, kein Problem.
Rassistisch sein, no Go.
Achso, und tun uns einladen wollte ich ihn auch nicht.
Bei Kindern kann ja immer wieder was passieren. Denen hätte ich durchaus zugetraut, dass sie mich angezeigt hätten, wenn irgendwas passiert wäre. Ich wollte einfach keinen Kontakt zu dieser Familie.
Ja, schade für den Jungen, aber da ist mir das Umfeld meines Sohnes wichtiger.
Ich finde es gut wie Du das gemacht hast, werde aber wohl nicht einen ganz so harten Kurs fahren. Mein Sohn wird definitiv nicht alleine zum Spielen dorthin gehen und mit mir zusammen auch eher nicht. Wenn, dann muss ich klar meine Meinung äußern, wobei das bei denen nichts bringen wird und ich eigentlich besser gar nicht erst hingehe. Zu uns kommen darf der Junge.
Wenn sich die Kinder gut verstehen versuch doch die Treffen eher bei euch stattfinden zu lassen
Hallo,
Ich würde die Kinder dafür nicht „strafen“. Menschenverachtende oder ausgrenzende Haltungen sind mir nicht nur rechts begegnet. Ich würde viel mehr in den Dialog gehen. Fragen stellen, was über die Motivation erfahren. Ohne Vorwurf.
Vorausgesetzt, sie ist dir nicht komplett unsympathisch auf allen anderen Ebenen.
Alle haben Angst, dass die Rechten mehr werden, grenzen aber fröhlich Menschen aus, die vielleicht „zu retten“ wären.So schreitet die Spaltung voran. Daran sollte niemand Interesse haben. Man lebt seinem Kind dadurch ja auch eine Art von Ausgrenzung vor. Kläre deinen Sohn auf, falls da so Sachen kommen und lass ihn spielen, mit wem er will.
Ich glaube nicht das Menschen, die Ausländer als „Kanacken“ bezeichnen, noch zu „retten“ sind.
Ich denke schon, denn meist steckt was ganz anderes dahinter. Es kann unserer Gesellschaft nur gut tun, wenn auch diesen Leuten der Dialog offen steht. Meist haben sie Frust an ganz anderer stelle. Mit der Verweigerung entstehen Fronten und aus Fronten werden kriege. Wer das tatsächlich nicht will, muss dialogbereit sein. Ich hab schon oft erlebt, dass sich die politische Haltung ändert, wenn man Menschen so annimmt, wie sie sind. Wenn das nicht klappt, kann man sich immer noch distanzieren. Ein Volk ohne Vorurteile kenne ich nicht.
Puh! Das ist eine schwierige Sache.. natürlich möchte man ein Kind nicht für seine Eltern bestrafen, aber ehrlich gesagt wäre es mir wichtiger mein eigenes Kind zu schützen.
Ich würde ehrlich gesagt den Kontakt meiden und auf ein Minimum reduzieren! Im Kindergarten spielen ok, aber ich würde nicht groß Verabredungen außerhalb planen.
Die Kinder werden größer, und regelmäßiger Kontakt führt oftmals ja dazu, dass Freundschaften auch über die Kiga Zeit hinausgehen.
Ich würde nicht wollen, dass mein 14 jähriger Sohn in solchen Kreisen verkehrt!
Aber ihm dann den Kontakt zum jahrelangen Freund verbieten??
Dann dich lieber jetzt unauffällig ausschleichen lassen.
Liebe Grüße