Hallo ihr Lieben,
Mein Sohn bereitet mir zur Zeit etwas Kummer und ich möchte gern mal eure Meinung hören.
Jannes ist 3,5 Jahre ( wird im Dezember 4) und er war schon immer sehr wild, laut und könnte sich schlecht konzentrieren.
Nun hatte ich ein Gespräch mit der Erzieherin. Sie erzählte mir, dass Jannes sich nur sehr schlecht konzentrieren kann, wenig Ausdauer besitzt und schnell abnehmbar ist.
Einige Beispiele:
In der Kita machten sie vormittags ein Angebot. Einige Kinder haben gespielt und einige etwas gebastelt. Er wollte absolut nicht mitmachen und hat sich verweigert. Könnte keine Farben nennen und auch nicht mit der Schere umgehen. Zu Hause kann er dies aber. Und wenn alle Kinder am Tisch sitzen macht er auch manchmal Angebote freiwillig mit und kann dann auch die geforderten Dinge.
In seinem Spielverhalten iSt er oft wechselhaft. So spielt er 1 Minute im Sand und rennt dann sofort woanders hin. Zu Hause kann er schon lange mit einer Sache spielen (z.b. Feuerwehrmann San oder auch im Sand mit seinem bagger)
Auch muss er wohl ständig andere kinder ins gesicht fassen. Das mavht er mit seinem kleinen bruder auch! Das erscheint manchmal wie eine Art zwang!
Außerdem hat die Erzieherin den Eindruck, dass er innerlich sehr unruhig ist.
Dazu muss ich sagen, dass er sehr schlecht schläft...das einschlafen ist unser Problem. Er schläft manchmal nur 6-7 stunden pro Nacht und ist dementsprechend gnatzig/gnaulig.
Die Erzieherin vermutet adhs oder auch eine wahrnehmungsstörung. Was sagt ihr? Sollte ich ihn mal testen lassen.
Wie kann ich Konzentration und Ausdauer fördern?
Bin dankbar für jede Meinung!
Kind testen lassen
Moin,
Deine Beschreibung klingt schon sehr nach einer Wahrnehmungsstörung, jetzt schon von ADHS zu reden ist völlig übertrieben. In dem Alter sollte man erst mal von einer Reifeverzögerung in dem Bereich ausgehen.
Zu Hause schafft man oft automatisch Bedingungen mit denen das Kind besser zurecht kommt. bei unserem ist es genauso, zu Hause kann der auch vieles was im Kindergarten nicht so gut funktioniert. Meiner Meinung nach ist dieses Alter schon sehr gut um mit Training anzufangen. Ich würde Euch empfehlen Euren Kinderarzt darauf anzusprehen (U8 steht ja bald an, kann man ja vielleicht ein wenig vorziehen). Oder dann eben ein Test in einem SPZ.
Normalerweise wird das dann mit Ergotherapie trainiert, im Prinzip therapeutisch aufgebautes Spielen.
Die besten Tipps zum Fördern kann Dir auch eine Ergotherapeutin geben, da bekommt man in der Regel eh "Hausaufgaben". Hab bitte keine Angst davor das Thema anzugehen, Ergo kann viel helfen und ich habe manchmal das Gefühl dass einige dieser "falschen ADS" Kinder eben genau solche sind die einfach ne Verzögerung hatten gegen die nicht richtig gefördert wurde und dann wenn es in der Schule hochkocht ist es zu spät um sinnvoll und vor allen schnell genug etwas dagegen zu tun.
LG
WuschElke
Vielen Dank für deine Antwort.
Unserem Kinderazt hab ich zur U7a schon mitgeteilt, dass er sehr aktiv ist und konzentrationsprobleme hat. Sie sagte nur, sind halt Kinder.leoder gibt es hier in der Gegend auch keine guten kinderärzte. Oft schreiten sie erst dann ein, wenn es zu spät ist.
Ich find es auch absolut nicht schlimm., wenn er Ergotherapie benötigt. Für die Kinder ist es ja wie eine Spielstunde.
Ins Spz wollte ich noch nicht unbedingt. Da die testung etc. Ja auch sehr anstrengend ist.
Bei uns sind die Wartezeiten auf eine Ergotherapie recht lang. Ich denke ich werde Jannes mal auf die Warteliste setzen lassen und hoffen das ich zur u8 im Oktober ein Rezept bekomme. Das ist bei uns nämlich leider auch nicht so einfach!
Meine große Angst ist nur, dass er in eine Schublade gesteckt wird! Er wird jetzt schon aus bestimmten Gruppen in der Kita raus genommen, weil er dann die anderen ablenkt. Aber wie soll er es denn dann lernen bzw. Trainieren? Meiner Meinung nach ist das die falsche rangehensweise!
Moin,
naja, wir haben den Bayley mit 2 Jahren gemacht und ja, der dauert alles in allem 2 Stunden aber er ist jetzt kein Unding, ich habe mir da gar keine Gedanken gemacht im Sinne von ob man das einem Kind zumuten könne! Ein Tag im Kindergarten verlangt denen doch mehr ab als 2 Stunden Test im SPZ! Da sitzt man in einem Raum, die Therapeuten und Ärzte spielen teils mit ihnen und auch die Tests sind spielerisch. Richtig aufgeklärt, abgeklärt und beraten wird man nun man nur im SPZ richtig.
Wir sind da immer wieder und ich finde das jetzt nichts Schlimmes im Gegenteil, ich fühle mich da immer sehr verstanden, ernst genommen, die kennen die Probleme, haben gute Tipps.
LG
WuschElke
Einfach mal zum Kinderarzt gehen und es schildern.Evtl. bekommt ihr dann eine Überweisung um mal genauer nachzuschauen.Oder aber die Erzieherin hat jemanden (Fachperson),der sich das Kind mal im Kindergarten Alltag ansehen kann und dann kann man gemeinsam schauen,wie es weiter geht.
Bei uns ist es so gelaufen,dass jmd.in den Kindergarten kam,meinen Sohn beobachtet hat und dann gab es ein Gesrpäch. Jetzt habe ich erstmal einen Antrag auf Frühförderung gestellt.Nebenher wird mein Sohn aber zukünftig auch getestet,dafür ist die Wartezeit aber sehr lang.Durch die Frühförderung beginnt aber schon mal die erste Hilfe.
Im Kindergarten benehmen sich die Kinder oft anders als zuhause.
Mein 8 jähriger sohn bekommt Ergotherapie um seine Konzentration und andere Dinge zu verbessern.
LG Julia
Das hatte ich auch vorgeschlagen. Leider lässt dies die Kita nicht zu!
Eine andere Möglichkeit wäre auch hypersensibilität.
Das kann in Gruppen dann auch schwieriger sein und lenkt ab, da man innerlich schlecht entspannen kann, wenn man von außen soviel Reize einströmen.
Ich würde ihn auch erstmal auf die Warteliste setzen und der Ärztin sagen, dass du und der kiga dies für wichtig erachten. Aus dem und dem Grund.
Stell sie vor "vollendete" Tatsachen. Das müsste ich auch, da ich sonst auch kein Rezept bekommen hätte.
Hallo,
da der Kindergarten sich offenbar mit Eurem Sohn überfordert fühlt, würde ich ihn auf jeden Fall irgendwo untersuchen lassen.
Dabei kommt entweder heraus, dass Euer Sohn wirklich ein Problem hat, oder dass der Kindergarten unfähig ist. In beiden Fällen sollte man handeln.
Wenn der Kinderarzt Euch nicht überweise will, besteht immer die Möglichkeit privat einen Kinderpsychiater zu bezahlen. Da hat man dann auch keine Wartezeiten von einem halben Jahr und mehr.
Falls Ihr das machen wollt, lasst Euch aber auf jeden Fall jemanden empfehlen. In dem Beruf gibt es leider auch unfähige oder wenig einfühlsame Menschen.
Soweit ich weiß, kann man ADHS in dem Alter noch nicht sicher feststellen, aber ob Euer Sohn mit seinem Verhalten im Rahmen für das Alter liegt oder nicht, schon.
AD(H)S-ler können sich übrigens sehr wohl konzentrieren, wenn sie etwas wirklich interessiert.
Unser Sohn (8) hat leichtes ADS (also die Träumer-Variante).
Bei ihm hat der Kinderpsychiater empfohlen, mit ihm Brettspiele zu spielen, z.B. Spitz pass auf! oder Tempo, kleine Schnecke.
Ich habe auch das Gefühl, dass das Lernen eines Instruments unseren Sohn weiter bringt. Aber dafür ist Euer Sohn ja noch zu klein.
Wegen des Einschlafens würde ich mal ein paar Experimente machen.
Vielleicht ist es im Zimmer zu warm oder zu hell oder es ist zu aufregend für Euren Sohn vor dem Schlafen gehen noch fern zu sehen/Hörspiele zu hören/spannende Geschichten vorgelesen zu bekommen oder was auch immer er dann noch darf. Manche Kinder sind dann gedanklich so mit den Geschichten beschäftigt, dass sie nicht genug runter kommen, um einzuschlafen.
Macht er noch Mittagsschlaf? Vielleicht ist das zu viel.
Unsere Kinder wurden früher vom Baden wacher, obwohl das angeblich müde machen soll.
Manche Kinder drehen von Zucker auf. Falls es bei Euch abends noch etwas Süßes gibt, würde ich das ausfallen lassen.
Unseren Sohn musste man eine zeitlang, als er kleiner war, abends im Bett festhalten, weil er sonst die ganze Zeit mit den Händen und Füßen herum zappelte und sich damit wach hielt. Das klingt jetzt nicht so nett, aber in der Praxis lief das so, dass er sich an Mama oder Papa angekuschelt hat und dass wir dabei seine Füße in einer Hand gehalten und den Arm über seine Arme gelegt haben.
LG
Heike
Er ist 3!!! Ein Junge!
Ich würde mir sorgen machen wenn er ruhig in der Ecke säße und alles ohne Widerrede annimmt.
ADHS wird in dem Alter nicht fachgerecht getestet. Und ganz ehrlich sehe ich das an deinen Beschreibungen auch nicht. Mag daran liegen dass meine Kinder in eine offene Kita gehen bzw. Gingen und niemand zum Zeitpunkt x eine Sonne ausschneiden muss oder alle malen zum Zeitpunkt y einen Baum. Vielleicht passt das Kind einfach nur nicht zum kita-Konzept. Mit drei muss auch kein Kind die Schere wie in der Schule benutzen können. Und Farben benennen macht meiner mit 4 nur wenn er das gerade will.
Schon krass wie Kinder mit 3 funktionieren sollen,
Das einzige was du ihm abgewöhnen musst ist das mit dem gesicht tatschen. Alles andere sehe ich frei einem 3—jährige jungen als normal an. Die Erzieherin hätte ich nach ihrer Ausbildung, Studium und letzten Fortbildung befragt. Scheinbar lehnt sie sich sehr weit aus dem Fenster wenn sie das Wort adhs in den Mund nimmt.
Zum Teil sehe ich es auch so wie du,es wird heute oft schnell geurteilt,wenn ein Kind wilder und lauter ist.
Aber nachdem ich jetzt auch die Erfahrung machen musste,bei meinem 4 jährigen,bin ich da vorsichtiger.
Bei meinem Sohn kommt es jetzt so richtig durch und wird immer schlimmer,vom Verhalten her.Beim ersten Ansprechen hab ich auch noch gedacht,das er doch einfach nur ein Junge ist.Und ich habe 3 davon,habe also Vergleichsmöglichkeiten.
Wenn man sich unsicher ist,würde ich es eher abklären lassen,bevor es zu spät ist.
bei meinem 8 jährigen hat mich nie jemand ernst genommen und jetzt hat er enorme Probleme in der Schule.Jetzt wird er endlich rundum getestet.
Es muss ja gar kein ADHS sein,es kann auch etwas ganz anderes sein,wo man ihn dann unterstützen kann.Unsere Erzieherin durfte gar nicht sagen,was sie denkt,in welche Richtung es bei meinem 4 jährigen Sohn geht.Sie sprach Empfehlungen aus,der ich nachgegangen bin.
LG Julia
Wie bereits erwähnt... er ist drei! Jungen in dem Alter haben meist nicht so den Hang für gestalterische Angebote oder angeleitete Spiele, sie sind wild, sie messen sich gerne und sind oft unstet in ihrem Spielverhalten. Das ist normal!
Es kann natürlich sein, das er durch die große Kindergruppe (ich schätze mal 20-25 Kinder, wie es im Normalfall im Kiga halt ist) total überreizt ist und daher im Verhalten ganz anders ist, als zuhaus. Ich würde mir keine Sorgen machen und ich würde ihn zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht auf AHDS testen lassen.
Hat die Erzieherin denn gesagt, wie er draußen drauf ist? Meist sind diese Kinder draußen im Freispiel ausgeglichener, wenn auch nicht annähernd so wie zuhaus. Aber es ist meist ein Unterschied erkennbar. Oder vielleicht sieht die Erzieherin auch einen Unterschied, wenn nicht alle Kinder in der Gruppe sind?
Dein Sohn hat noch nicht so das Interesse für Themen, die für die Erzieherin grade wohl relevant sind, bzw wo er sich leicht mit in einer kleinere Gruppe integrieren ließe. Für Erzieher kann es durchaus etwas frustrierend sein, wenn man sich vornimmt, mit jedem Kind in der Gruppe z.B. zum Thema Herbst etwas zu gestalten, aber es bei drei Kindern nicht klappen mag, weil die dafür eben Null zu motivieren sind. Vielleicht solltest du noch einmal das Gespräch suchen, mitteilen, das dein Sohn durchaus eine Schere benutzen kann und Farben kennt, es aber für dich nicht dramatisch ist, wenn er momentan im Kindergarten eben keine Lust darauf hat und eben nicht an bestimmten Angeboten teilnimmt. Zumal er mit drei Jahren auch noch in der Autonomiephase hängen wird und eh nicht direkt auf das Lust hat, was man ihm anbietet.
Im Freispiel ist er unauffällig. Also ärgert nicht großartig oder wird körperlich. Er hat da seine 3- 4 Freunde und mit denen spielt er dann meist irgendwas in der Gruppe. Und das funktioniert gut! Halt meist was, wobei er in Bewegung ist, da er einen sehr hohen bewegungsdrang hat.
Wir sind eine Kita mit 20 Kindern im Alter von 1- 6 Jahre. Also sehr gemischt.
Wenn alle Kinder am Tisch sitzen und das Angebot machen müssen, macht er besser mit, als wenn es nur eine kleine Gruppe ist.
Klingt für mich nach einem völlig richtig entwickeltem Kind. Evtl ist er in einer größeren Gruppe mehr motiviert, weil alle Kinder mitmachen, auch seine Freunde. Ich würde mir keine Sorgen machen :)
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Hallo!
Ich stimme den Vorrednerinnen zu, es wird oft viel zu früh irgendwas auf irgendwelche Diagnosen geschoben. AdHS wird erst im Schulalter diagnostiziert, wenn überhaupt. Und selbst da wäre dann erstmal Therapie indiziert, bloß nicht direkt Medis!
Trotzdem glaube ich, dass du dich vielleicht sicherer und besser fühlen würdest, wenn du mal eine Fachmeinung bekommst, nicht nur die Aussage der womöglich überforderten und/oder genervten Erzieherin.
Ich würde da auch lieber eine Testung machen wollen, glaube ich...
Aber wenn das mit dem KiA so schwierig ist, ich bin mir gar nicht sicher ob du zB für einen Kinderpsychologen/Psychotherapeuten eine Überweisung benötigen würdest. Erwachsene können einfach so hin, mit der Karte. Bei Erw. ist es so, du rufst bei der Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung (kv) deiner Region an, und die vermitteln erst mal einen Termin für eine Sprechstunde (falls es zu einer Therapie kommt, ist der Besuch der Sprechstunde Pflicht). Da gucken die Psychotherapeuten dann erstmal und können dir evtl auch schon eine Empfehlung aussprechen. Keine Ahnung ob das bei Kindern auch so ist, aber fragen kostet ja nichts!
Viel Erfolg!