Diskriminierung in der Kita?

Beim Kindergarten von meinem Sohn liefen einige Sachen drunter und drüber und deswegen wurde komplett neues Personal eingestellt.
Nun ja seitdem kommt uns das Konzept etwas komisch vor.
Die neue Leitung hat angekündigt dass von nun an die Ausflüge anders organisiert werden: früher konnte man das Kind auf eine Liste eintragen, jetzt entscheiden die Erzieher welches Kind zum Ausflug passt. Die Anzahl der Kinder wird zudem noch eingeschränkter " aus sicherheitsgründen".

Letztens haben wir gesehen wie eine Gruppe von Mädchen ausgewählt wurden und nur ein Junge durfte mit.
Uns kommt es vor dass Mädchen generell einfacher sind vom Benehmen her und die es sich leichter machen wollen. Wieso sollte der Ausflüg denn nur für einen Jungen passend sein?

Als ich den Leiter darauf ansprach meinte er dass hat nichts damit zu tun etc...
Aber wir haben kein gutes Gefühl dabei wenn die Erzieher nun selber entscheiden wer mit kommt ohne dass man überhaupt weiß dass überhaupt ein Ausflug geplant ist.

Bei der anderen Gruppe war das auch so dass in der letzten Zeit hauptsächlich nur Mädchen ausgewählt wurden, zudem war auch der Migrationsanteil nicht dabei. Im Kindergarten sind Kinder aus allen Nationen der Welt aber bei den Ausflügen dann plötzlich nicht mehr.

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Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Bei uns dürfen immer alle Kinder mit. Auswahl gibt es höchstens bei den großen die nächstes Jahr in die Schule gehen. Die haben mehr Ausflüge als die anderen. Es gab maximal Büchereibesuche bei denen nur interessierte Kinder teil genommen haben. Da war allerdings mein Sohn auch dabei als Junge weil er die Bücherei sehr gut kennt und die Erzieher saß eben wissen.

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Naja, den Rahmen kleiner zu halten ist ja Ansicht ganz gut jedoch müssten dann die Kinder abwechselnd mitgenommen werden so das jedes Kind mal mit zum Ausflug kann! Und nicht nur immer die gleichen! Ich würde das nochmal ansprechen ansonsten, würde ich mich mal an die Elternvertreter wenden das ansprechen und um ein klärendes Gespräch bitten! Weil so wie es jetzt läuft geht das natürlich nicht!

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Wenn alle Kinder drankommen, dann fänd ich das jetzt auch nicht tragisch.
Weiß ja nicht, was bei euch alles vorgefallen ist, aber evt wollen sie sich somit besser absichern, daß es eben nicht mehr drunter und drüber geht...........das ist in Ordnung, aber wie gesagt nur, wenn eben dann auch alle mal drankommen.

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Oh Gott das klingt ja wie im Horrorfilm. Also was man hier immer wieder von den verschiedenen Einrichtungen ließt lässt mich die Hand auf den Kopf schlagen. Ich weiß natürlich nicht wie viele Gruppen es in eurer Einrichtung gibt. Aber dementsprechend muss Personal her! Jedenfalls so wie du das beschreibst hakte ich das für schrecklich. Die Kinder werden gestraft.
In unserer Einrichtung gibt es 4 Gruppen mit je 15-18 Kinder.
Allgemeine Ausflüge die die ganze Einrichtung betreffen werden geteilt: heute gehen 2 Gruppen, morgen gehen 2 Gruppen. Dann gibt es Ausflüge die nur einzelne Gruppen betreffen. Und dann wiederum gibt es Ausflüge die speziell an die Vorschulkinder gerichtet sind, wo die jüngeren ausgeschlossen sind.
Im Endeffekt entscheiden die Eltern ob das eigene Kind am Ausflug teilnehmen darf. Es ist aber auf jeden Fall immer mindestens eine Gruppe im Haus, die ein "fremdes" Kind an dem Tag aufnimmt. Und so haben alle Kinder die gleichen Chancen.
Eure Einrichtung müsste sich einfach besser organisieren, vielleicht liegt es auch an personalmangel. Aber das Konzept so ist grottenschlecht.

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Die Vorgaben und Bestimmungen werden immer schärfer. Es kann gut sein, dass sie jetzt gar nicht mehr so viele Kinder wie früher mitnehmen dürfen.

In der Kita meiner Großen gab es verschiedene Arten von Ausflügen. Zum Spielplatz in der Nähe durften natürlich immer alle Kinder mit. Das wurde immer spontan entschieden und auch gar nicht groß kommuniziert.

Manche Ausflüge waren nur für Vorschulkinder. Auch ok, denn irgendwann ist ja jeder ein Vorschulkind.

Andere Ausflüge waren Projektausflüge - meist von den Jahrespraktikanten. Die haben sich dann auch immer einen kleinen Kreis an Kindern ausgesucht und mit denen dann über einen gewissen Zeitraum ein Projekt zu einem bestimmten Thema gemacht. Da gab es dann Bastelzeiten in der Kita, Ausflüge, zum Abschluss einen Präsentationsnachmittag, Besuche der Lehrer. Hier waren es nur wenige Kinder und immer die gleichen, denn auch der Lernfortschritt der Kinder musste dokumentiert werden und das klappt nicht, wenn jede Woche andere Kinder dabei sind.

Warum nur ein Junge mitdurfte, kann viele Gründe haben. Es kann Zufall sein, wenn z.B. die ersten fünf Kinder im Alphabet mitdurften. Es kann sein, dass dieser Junge total toll mit den Mädchen spielt, es eine gute, funktionierende Gruppe ist. Es kann auch sein, dass zwei andere Jungs eigentlich mitgedurft hätten, aber sich am Tag vorher so daneben benommen haben, dass sie aus erzieherischen Gründen nicht mitdurften.

Bevor ich da Diskriminierung unterstelle, würde ich erst einmal fragen, nach welchen Kriterien die Kinder ausgesucht werden und dann weiter sehen.

lg

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Wenn sie es so machen, muss das dokumentiert werden und am Ende eines Zeitraum x sollte jedes Kind Mal mitgedurft haben. Anderenfalls ist es für mich ein Fall für die Elternvertretung.

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Hm... ist schwer nachvollziehbar. Ich hätte jetzt irgendwie noch einen Funken Verständnis, wenn der Leiter gesagt hätte, die und die Kinder haben das meiste Interesse an dem Ausflug, weil das Thema grade diese Kinder immens anspricht. Aber ansonsten finde ich, ist das ein ziemlich schlechtes Aushängeschild für die Einrichtung. Ich würde da auch nochmal über die elternvertretung ein klärendes Gespräch führen.

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Hallo,

ich würde mich bei der Leitung beschweren und verlangen, dass alle Kinder mit dürfen, außer besonderen Härtefällen, für die man keine Verantwortung übernehmen kann.
(Von der Sorte gibt es hier an der Grundschule immer 1 - 2 auf 200 Kinder, und in unserem Kindergarten in 7 Jahren keinen einzigen auf 25 Kinder.)
Da sollte es Listen geben, wer wann auf einem Ausflug war und wer somit jetzt auch mal dran ist, wenn er möchte.

Was ist denn das für ein Signal an die Kinder?
X, Y und Z dürfen mit, weil die immer nur brav in der Puppenecke spielen, oder wie? #aerger
Das Konzept finde ich pädagogisch auch äußerst fragwürdig.

Wenn die sich von allen anderen Kindern überfordert fühlen, dann sollen sie Ausflüge komplett streichen, anstatt Elite-Ausflüge zu veranstalten.

Wenn die sich quer stellen, würde ich mir überlegen, den Kindergarten zu wechseln und die Sache an die Presse weiter zu geben.
Wer weiß, was da hinter den Kulissen noch so stattfindet, was die braven Mädchen und der eine, besonders brave, Junge an Vorteilen genießen und alle anderen nicht.

Bei uns im Kindergarten durften entweder alle Kinder mit, oder es gab Ausflüge für die Kleinen oder für die Großen bzw. für die Vorschulkinder. Aber wenn die Kleinen einen Ausflug gemacht haben, gab es immer ein Pendant für die Großen und umgekehrt.
Die einzigen mit mehr Ausflügen waren die Vorschulkinder, aber das war jedes Jahr so und galt somit auch für alle Kinder.

LG

Heike

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Hm also bei uns ist es schon immer so, dass die Erzieher mehr oder weniger entscheiden wer mitkommt. Der eine Ausflug wird eben für alle Vorschulkinder angeboten, der andere für die ganz kleinen, der nächste wird im Rahmen eines Projekts gemacht zu dem nur die Projektkinder mit dürfen (vorher zum Projekt ist es eine Mischung aus die Kinder die von sich aus wollen und die bei denen die Erzieher denken es passt vom Thema oder es würde dem Kind gut tun).

Aber in Summe ist es ein Schnitt quer durch den Kindergarten und ich habe nicht das Gefühl, dass jemand ausgeschlossen wird.

Keine Ahnung wo der Ausflug im konkreten Fall hinging? Vielleicht auf den Pferdehof? Da war mein Sohn auch einer von zwei Jungs die dabei waren. Alle anderen hatten keine Interesse am Pferdeprojekt. Die Mädels waren stark vertreten. Das Fußballprojekt welches an einem kleinen Kita Turnier in der nächsten statt teilgenommen hat bestand dafür aus 12 Jungs und 2 Mädchen.

So bald geplant ist, dass sie die Kita zu mehr als einem Spaziergang durch das Viertel oder in die Innenstadt verlassen, werden wir im Vorfeld informiert und müssen auch unsere Einverständniserklärung abgeben.

Ich würde einfach mal nachfragen (ohne Wertung). Wie das denn nun mit den Ausflügen läuft, was geplant ist, wer entscheidet was gemacht wird und wer mitkommt. Woher die Einschränkung der Kinder kommt? Wie die restlichen in der Einrichtung verbleibenden Kinder betreut werden?