Kind schläft nicht und provoziert

Hallo zusammen,

Ich schildere hier das Verhalten unserer 6 jährigen Tochter in der Hoffnung auf Tipps oder Hilfe.

Seit ca 3 Monaten haben wir so ziemlich jeden abend Kämpfe. Es geht so zwischen 19 und 20 Uhr mit dem Abendritual los, d.h. nach dem Zähneputzen lese ich den Kindern eine Geschichte vor und gebe ihnen dann die Möglichkeit in meinem Arm einzuschlafen. Bei meiner kleinen Tochter (3 Jahre) klappt das in aller regel in 5-10 Minuten. Meine große tochter hält sich während dieser Zeit immer wach, also sie sagt nichts aber sie versucht auch nicht zu schlafen.

Irgendwann sage ich dann gute Nacht und gehe ins Wohnzimmer. Dann geht der abendliche terror los. Sie sagt "gute Nacht", gibt Küsschen, sagt "ich schlafe jetzt, wirklich" fragt wieviel Uhr es ist, wann wir ins Bett gehen usw. Das ganze im 2 Minuten takt für 1-3 Stunden. Wenn wir nicht reagieren macht sie so lange weiter und wird immer lauter bis wir sorgen haben die kleinere wacht auf.

Wenn wir sie anmotzen deshalb sagt sie OK sie hört auf, und 2 Minuten später geht es wieder los.

Auf anmotzen reagiert sie aber meist mit Provokation (z.b. Sage ich sie soll in ihrem Bett schlafen damit die kleinere nicht aufwacht - dann sagt sie "OK dann mache ich den ganzen abend Ärger". Dann provoziert sie so lange (steht dann auf, sagt "ich schlafe nicht heute") bis wir richtig richtig wütend sind und unser Abend eigentlich komplett zerstört ist.

Wir haben es mit auf Verständnis hoffen versucht (Mama und Papa brauchen abends Zeit usw) aber auch mit Androhung von Konsequenzen (Ausflug wird gestrichen usw) aber nichts davon hilft.

Ich habe das Gefühl dass es sich teilweise komplett verselbstständigt hat. Ich würde sogar behaupten sie macht das dauernde rufen abends nicht mal mehr 100% bewusst sondern es ist inzwischen Teil ihres schlafprozesses geworden. Oder eine neurotische Problematik oder ähnliches. Ich glaube sogar sie hat inzwischen evtl selbst Angst vor den Abenden, weil sie weiß wie es läuft und sie sich vielleicht selbst hilflos fühlt.
Die Provokationen sind dann nochmal eine andere Geschichte. Da bringt sie uns absolut an die Grenzen.

Heute waren wir den ganzen Tag mit den Kindern in einem Kinderpark. Die beiden waren komplett erschöpft. Ich auch. Ich hatte heute sehr starke migräne und war nicht sicher ob ich überhaupt nochmal aufstehe oder gleich mit den Kindern einschlafen.
Als ich dies geäußert habe ist meine Tochter panisch geworden. Von wegen sie wüsste nicht ob ich schlafe und sie will aber das ich nochmal rausgehe sonst hat sie angst usw. Das hat meine kleine tochter so verunsichert dass die geweint hat und angst hatte da sie die situation nicht einschätzen konnte. Aus diesem Grund haben wir unsere große Tochter in ihr Zimmer gesteckt und gesagt sie muss dort schlafen (damit sie nicht wie so oft das einschlafen der Kleinen kaputt macht).
Jetzt haben wir ca 3 Stunden Terror gehabt. Nachdem sie 4 mal wieder ins gemeinsame Bett gegangen war habe ich mich vor die Türe ihres Zimmers gesetzt Damit sie da drin bleiben muss. Nachdem wir so 2 mal aneinander geraten waren (dann Schlaf ich halt gar nicht, mir egal dann mach ich die ganze Nacht Ärger) hat sie sich dann entschuldigt und gemeint sie will ins gemeinsame Bett und hört jetzt auf damit... Danach ging es 2 Stunden weiter (erst wieder "wann geht ihr ins Bett?" - "wieviel uhr ist es?" dann später "dann bin ich jetzt halt laut" usw.) es ist jetzt so dass sie mit rot geränderten augen vor Müdigkeit irgendwann in ihrem zimmer eingeschlafen ist, nachdem sie mehrfach angeschrien wurde (worauf sie mit Provokation vorgeht) ihr angedroht wurde dass morgen keinerlei Aktion für sie stattfindet und meine Frau entschieden hat morgen mit unserem Baby (das gibt es auch noch) tagsüber in die Wohnung ihrer Eltern zu gehen weil sie nicht mehr kann und den Kontakt zu unserer Tochter nicht mehr aushält.

Wir haben versucht:
- Rituale (haben wir schon immer)
- in den Schlaf begleiten (im Arm), will sie aber nicht
- motzen/Konsequenzen
- ins Gewissen reden bzw auf die Vernunft hoffen
- sie länger wach lassen

Nichts davon hilft.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen bzw Ideen/Hilfestellung?
Das ist kein Tragbarer Zustand mehr und meine Frau und ich geraten teilweise außer uns vor Wut.

Ich freue mich über Antworten.
Raphael

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Hi,

- wieso gehen die beiden gleichzeitig ins Bett?
- wieso soll eine 6-Jährige in deinem Arm einschlafen?
- wieso schläft sie nicht immer in ihrem Zimmer?
- wieso droht ihr und schreit sie an?
- "Nachdem wir so 2 mal aneinander geraten waren" - Du streitest dich nicht mit einer 6-Jährigen....Du stellst Regeln auf und setzt Grenzen....Ihr diskutiert viel zu viel.

- vielleicht ist 19/20 Uhr für euer Kind auch einfach schon zu spät und sie ist komplett überdreht
- vielleicht möchte sie von Mama ins Bett gebracht werden

- wenn mein Mann Migräne hat, macht er keinen Ausflug in den Kinderpark (und bringt abends nicht die Kinder ins Bett)


- Ideen/Hilfestellung: Hört auf, ihr vorzuwerfen, sie würde dies absichtlich tun, wahr scheinlich um euch den Abend zu verderben. Kümmert euch um ihre persönlichen, eigentlichen Bedürfnisse. Ändert die Schlafsituation (Ort, Zeit, Ritual).

Überdenkt eure "Konsequenzen": Was soll es bewirken, jemandem, der nicht einschlafen kann, zu sagen, dass deswegen der Ausflug am nächsten Tag gestrichen ist und Mama weggeht, weil sie es nicht mehr aushält?

Versetz dich mal in die Lage des Kindes.

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Hi. Danke für die Antwort.

- wieso gehen die beiden gleichzeitig ins Bett?
Beide sind augenscheinlich müde, meine Frau bringt unser Baby zum Schlafen, ich kann auch mit ihr ihre kleine Schwester ins Bett bringen und sie schaut danach Bücher an o.ä. Aber das will sie nicht

- wieso soll eine 6-Jährige in deinem Arm einschlafen?
Soll sie nicht. Kann sie wenn sie will. Ich würde ihr die Möglichkeit geben.

- wir versuchen dass sie in ihrem Bett schläft. Wenn sie in ihren Bett schläft ist die Thematik ja unverändert. Es geht hier ja nicht um "mein Kind schläft nicht in seinem Bett"

- wir schreien und drohen nicht pauschal. Es entsteht aus einem 2 stündigen Prozess heraus wie beschrieben.

- ich stelle Regeln auf, aber abends ziehen die hier nicht. Weil es sich bei ihr verselbstständigt. Wie beschrieben.

-migräne ist nicht pauschal da sondern entsteht... Ich würde mit migräne nicht in einen kinderpark gehen.

- früher später ins Bett hat da noch nichts geholfen.

- vielleicht will sie von Mama ins Bett gebracht werden. Das ist aber organisatorisch schwieriger im Moment. Sie hat es auch noch nicht geäußert.

Danke für die Hilfestellung. Ich werde mir Gedanken über die schlafrituale (reden/vorlesen/beten/schlafen) machen.
Konsequenzen weiß ich nicht was sie bringen sollen. Bringen ja auch nichts. Aber ignorieren/darauf eingehen/motzen/dazu legen eben auch nicht.

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Mach Dir keine Gedanken über die Rituale, mach Dir Gedanken, was Fein Kind aktuell aus der Bahn wirft und wie Du ihr helfen kannst wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Nimm ihre Aktionen nicht persönlich. Sie will nicht provozieren, sie schreit nach Hilfe so gut sie eben kann.

Geh nicht in Machtkämpfe, daraus entstehen diese Stundenlangen Abwärtsspiralen.

Bund Deine Frau ein. Das Kind braucht vielleicht einfach mal Exklusivzeit auch mit Mama.

Alles Gute!

Jelinchen

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Hallo,

das hört sich an als würde ein anderes Problem dahinter stecken. Gibt es eine Veränderung in ihrem Alltag? Stress in der Familie? Hat sie vor irgendetwas Angst und kann es aber nicht anders ausdrücken?
Leider hast du nicht geschrieben wie eure Tochter sonst ist. Daher ist es schwierig zu beurteilen. Geht sie zur Schule? Verhält sie sich tagsüber normal oder gibt es andere Auffälligkeiten?

Hab ihr mal in Ruhe mit ihr darüber geredet? Setzt euch am Abend vor dem Abendritual zusammen. Fragt Sie warum sie meint, dass sie nicht einschlafen kann. Ob sie selbst eine Idee hat, wie sie besser einschlafen kann. Stellt entsprechend das Abendritual um, so wie sie es sich wünscht ( Licht an, Tür auf, anderes Zimmer oder ähnliches), damit sie erstmal lernt wieder richtig einzuschlafen.

Anschreien und Bestrafen bringt in so einem Fall gar nichts, macht es wohl eher noch schlimmer, aber das habt ihr ja sicher schon gemerkt.

Ich würde auf jeden Fall auch mal beim Kinderarzt nachfragen. Schlafstörungen können auch gesundheitliche oder psychische Ursachen haben.

Alles Gute

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Vielen Dank für die Antwort.

In der Tat gibt es in Ihrem Leben Veränderungen in diesem Jahr, die auch zeitlich durchaus dazu passen. Aber sie ist auch so schon immer ein eher komplizierter Typ. Aber eins nach dem anderen...

Sie hat dieses Jahr eine zweite kleine Schwester bekommen und hat das erste Mal echte Erfahrung mit dem Tod gemacht (meine Großmutter ist gestorben, die kannte sie gut, d.h. Hat sie sowohl bei klarem verstand als auch kurz vor dem Tod in einem nicht mehr so klaren Zustand kennengelernt). Beides bewegende Ereignisse im positiven oder negativen, aber definitiv Einschneidende für ein Kind.
Zweiteres hatten wir schon als Auslöser diskutiert, auch weil im Zusammenhang mit Sterben ja auch von "friedlichem einschlafen" o.ä. gesprochen wird und wir nicht ausschließen können dass sie so etwas irgendwo aufgeschnappt hat.

Weiteren Stress (außer dem alltäglichen Wahnsinn) hat sie nicht. Wir sind sehr darum bemüht den Kindern einen sehr geborgenen und strukturierten Alltag zu bieten, da wir überzeugt sind es gibt ihnen Sicherheit.

Sie geht noch nicht zur Schule (zurückgestellt). Wir haben uns darum bemüht dass Sie ein Jahr länger hat. Unter anderem weil sie ein leicht schwächeres Auge hat und wir hoffen dass es sich in diesem Jahr noch verbessert (durch regelmäßige Übungen), aber auch weil sie noch mehr innere Stärke benötigt um in der Schule zu bestehen.
Ansonsten ist sie ein Kind das (vor allem vor anderen Erwachsenen) sehr darauf bedacht ist alles richtig zu machen. Sie ist sehr verkopft (versucht alles über ihren Verstand zu regeln) und zuhause eigentlich immer am reden/singen/oder sonst was. Man könnte da durchaus eine innere Unruhe sehen, wenn sie mal bei Oma ist über einen ganzen Tag, stellen wir fest dass der Stresspegel deutlich sinkt in unserer Familie (kein dauernder erhöhter Lärmpegel). Sie ist sehr kreativ, kann überdurchschnittlich gut malen und basteln, hat aber mit 6 noch teilweise Schwierigkeiten einen Ball zu fangen oder einen Ball mit dem Fuß gezielt zu schießen (das kann unsere 3 jährige ähnlich gut). Trotzdem ist sie motorisch an anderen Stellen schon altersgerecht entwickelt.
Sie hat manchmal schon neurotische Züge, so kommt sie kaum klar damit wenn wir Eltern etwas reden (über irgendwas, was sie nichts angeht) und wir ihr nicht auf Nachfrage alles im Detail erklären. Dieses "eine Antwort erwarten bzw sogar haben müssen" findet sich neben dem einschlafen ("wann schlaft ihr?") somit öfter wieder. Auch z.b. Wenn ich je zu einem mittagsschlaf komme und davor mit ihr rede dass ich wirklich gerne schlafen würde und sie mich bitte nicht wegen etwas unwichtigen wecken soll, kommt es eigentlich immer vor dass ich wegen etwas wie "wieviel uhr ist es?" oder "schläfst du?" (10 mal gefragt da sie ja direkt keine antwort bekommen hat) aus dem schlaf gerissen werde.
Eine andere "komische" art (die ich allerdings nur einmal erlebt habe, aber die sie irgendwie korrekt beschreibt) ist: sie hatte vor ca 1 Jahr mal was runtergeschluckt (papierschnipsel oder so was) und ich habe sie gefragt was es war. Sie hat dann irgendwie gesagt Brot (oder irgendwas normales) aber ich wusste dass es nicht stimmt. Also habe ich nochmal gefragt und gesagt sie soll nicht lügen. Sie hat mir dann wirklich auf 10 Nachfragen (ich war dann wirklich schon sauer und habe gesagt sie soll mir bitte unbedingt die Wahrheit sagen) immer abenteuerliche Geschichten erzählt. Es ging nachher lange nicht mehr um die Sache selbst, aber irgendwas in ihr hat verhindert dass sie mir die Wahrheit sagen konnte. Eine so triviale sache, aber sie konnte es nicht einfach sagen...

Wenn wir sie heute auf die Einschlafproblematik ansprechen sagt sie sie will das nicht tun, aber ihr Gedächtnis macht das. Es klingt also nach einem inneren Zwang, der sie abend für Abend dazu bringt so ein Theater zu machen (oder es ist eine abenteuerliche Geschichte und sie will einfach nicht dass wir unseren Abend haben).
Der letzte Satz entsteht bei mir daraus dass sie sich manchmal vor dem abendlichen Theater beschwert dass wir Eltern einen gemütlichen Abend haben dürfen und sie nicht bzw schlafen muss. Also ein Neid oder eine Angst etwas zu verpassen.

Wir werden morgen versuchen uns vor dem Ritual mit ihr darüber zu unterhalten ob sie selbst Ideen hat wie wir das Problem lösen können. Vielen Dank für die Anregung, vielleicht kommen wir ja so weiter.

Es ist insgesamt irgendwie eine relativ komplexe Situation...

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Hey also so wirklich Tipps habe ich nicht, aber irgendwie doch ein paar Gedanken dazu, die ich loswerden möchte.

Es klingt, als wärst du deiner Tochter gegenüber sehr negativ eingestellt. Mehrfach schreibst du, dass sie euren Abend kaputt macht und Terror macht. Sie muss dies sie muss das und dass ihr sie anschreit und ihr droht.
Ich gehe mal davon aus, dass das nicht schon immer eurer Umgangston ist, sondern es sich aus dieser festgefahrenen Situation heraus entwickelt hat..
Warum fragt sie denn ständig nach der Uhrzeit, kann sie die Uhr lesen? Hat das irgendeine Bedeutung für sie in dem Moment? Oder nur, weil sie die Interaktion sucht? Viele machen das ja mit "Ich hab noch Durst/Hunger/muss Pipi..."
Wie schätzt du es ein, WILL sie nicht schlafen, oder KANN sie nicht. Ist natürlich schwer zu sagen, wenn man das Kind nicht sieht, aber finde das macht einen großen Unterschied.
Hat sie selbst entschieden, alleine zu schlafen oder kam das von euch?
Meine Frage wäre aber auch am ehesten, was sie denn dazu sagt. Einfach mal so ein Gespräch nach dem Motto "Dir ist doch sicher klar, dass du nachts schlafen musst. Damit dein Körper und Kopf sich ausruhen kann usw.. Wir wollen, dass du dich wohl fühlst und gut schläfst, wie können wir dir dabei helfen?"
Also ich glaube kaum, dass sie das macht, um euch zu ärgern. Sie will sicher unterbewusst Aufmerksamkeit auf ein anderes Problem lenken. Finde da ist die Wut auch etwas fehl am Platz, da solltet ihr eher versuchen, ihr zu helfen, anstatt sie dafür zu bestrafen, dass sie noch nicht so selbstständig ist, wie ihr es gerne hättet.

Als du das mit der Migräne geschrieben hast und dass du vielleicht auch schlafen willst - das kam mir sehr bekannt vor! Mein 2,5 jähriger Sohn reagiert echt allergisch darauf, wenn ich ihm sage, dass ich müde oder krank bin. Fand das auch immer super seltsam, warum das denn so schlimm für ihn ist. Habe mir das dann mal so erklärt, dass wir als Eltern ja schon sehr wichtige Bezugspersonen sind und im Urinstinkt des Kindes einfach verankert ist, dass es uns braucht zum Überleben. Wenn ich also sage, ich bin nicht verfügbar, ich kann mich nicht kümmern, kommt bei meinem Sohn aus reinem Instinkt eine Panik "Nein, Mama muss mich doch beschützen!".
Ich weiß nicht, ob das so stimmt, aber es klang für mich plausibel.

Wie gesagt leider keine richtigen Tipps. Auch wenn das alles sehr kritisch klingt, möchte ich damit ja auch bloß helfen. Vielleicht kommen ja noch ein paar weitere Ideen.

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Also für mich klingt das überhaupt nicht nach einer negativen Einstellung der Tochter gegenüber

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Vielen Dank für die Antwort.

Ich würde behaupten wir versuchen mit aller Kraft ihr in der Situation zu helfen sonst wären wir hier nicht am diskutieren ob und wie sie ihr Verhalten selbst steuern kann oder nicht.
Und einen negative Einstellung habe ich ihr gegenüber wirklich nicht. Eher eine Sorge. Wir sind hier ja in einem forum wo wir Probleme diskutieren, da versuche ich objektiv die Probleme zu schildern ohne Beschönigung.
Wir haben ihr nicht vorgeschrieben wo sie schlafen muss. Sie ist mit 6 Jahren noch im Familienbett, aber wenn sie abends zu lange zu laut rebelliert haben wir sie in ihr Bett gebracht damit nicht ihre kleine Schwester auch noch involviert wird.

Ich denke auch sie sucht die Interaktion. Das denke ich weil ihr die Möglichkeit gebenvwenn sie z. B. Noch nicht müde sein sollte kann sie gerne auch noch Bücher anschauen und dabei müde werden. Das hilft aber nicht, d.h. Es ist die Interaktion die sie will.

So ein rebellieren und nicht schlafen wollen halte ich bei einem 2-3 jährigen für altersgerecht. Bei einer 6 jährigen allerdings nicht mehr. Bei ihr ist es auch insofern anders als dass sie beim einschlafen will dass ich gehe da sie sonst Angst hat (ich würde sie im Arm in den Schlaf begleiten wenn sie das fordern würde). Wenn ich aber z. B. Abends sagen würde ich bin nachts nicht da wäre das auch ein grund zur Panik.

Ob sie nicht schlafen will oder kann kann ich nicht sagen. Dafür ist das ganze zu kompliziert. Sie reibt sich teilweise stundenlang abends die Augen vor Müdigkeit aber schläft nicht ein.

Tagsüber hat sie übrigens eigentlich dauernde Interaktion mit uns. Wir spielen auch mit ihr und bieten ihr an vielen Stellen sehr viel denke ich.

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Hallo,

Keine Ahnung ob das zutrifft, aber ist sie vielleicht sauer, genau zur selben Zeit ins Bett zu müssen, wie ihre 3 Jahre jüngere Schwester?

Wie wäre es, wenn ihr das zu Bett gehen splittet? Erst die Kleine, Die Große kann ja noch etwas spielen. Danach die Große
Das entspannt die Sache etwas und sie bekommt nichtmehr aktiv vorgehalten, wie schön doch die Kleine schläft.

Bei mir war das früher immer Thema. Ich fand es gemein, zur selben Zeit ins Bett gehen zu müssen wie meine jüngeren Geschwister.


Grüße

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Hi,

Danke für die Antwort.

Das ist ein guter Punkt.
Wir geben ihr die Freiheit abends länger wach zu sein und für sich Bücher anzuschauen oder so. Das weckt ihr Interesse nicht bzw damit verschieben wir die Problematik auf eine spätere Uhrzeit.
Auch durfte sie schon als "große" noch einen kino Abend mit uns zusammen machen, d.h. Über mehrere Tage wenn die Kleinen schlafen einen Film schauen mit Popcorn usw. Damit sie sich klar als größere mit mehr Freiheit sehen kann.

Ich würde auch ganz klar sagen dass sie definitiv müde ist. Sie rebelliert auch nicht aus Gründen des nicht ins Bett gehen wollens. Also bis ich aus dem Zimmer gehe ist da keine Diskussion und auch selten Unzufriedenheit. Außer selten mal ein "ihr habt es gemütlich und ich muss schlafen"...

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Unsere beiden sind auch immer unterschiedlich zu Bett gegangen, halt dem Alter angepasst. Sohnemann hat das genossen und Töchterchen es nie kritisiert

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Subkultur hat schon viel zum Hinterfragen geschrieben...

Ich bin mir sehr sicher, dass es ohne anschreien, meckern etc. nicht mehr 3 Stunden dauert.

Kann sie ihren Tag gut verarbeiten? Redet ihr drüber? Sohnemann und ich reden bei der Einschlafbegleitung darüber was wir gemacht haben, was blöd war, was schön war....

Welche Rolle spielt die Mama?

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Danke für deine Antwort.

Es ist mit Sicherheit in 1-2 Stunden erledigt wenn wir voll drauf eingehen, d.h. Immer antworten, ihr alle 5 Minuten die aktuelle Uhrzeit durchgeben und sie immer auf Stand halten wann wir ins Bett gehen werden. Das war unser Ansatz am Anfang. Wenn das aber jeden Abend so läuft versucht man irgendwann andere Wege, wie z. B. Ihr vor dem einschlafen klar sagen dass man nicht mehr darauf eingehen wird und zu versuchen es dann zu ignorieren. Eine klare Regel einführen, dass nach dem gute Nacht sagen nicht erneut gute Nacht gesagt wird. Die Regel versagt dann spätestens wenn sie kurz vorm schlafen ist (vermutlich nicht einmal voll absichtlich, denke sie will uns "nur" mitteilen dass sie "jetzt wirklich schläft" und ab sofort nicht mehr ruft). Dann geht's wieder von neuem los.
Wir reden vor dem einschlafen schon über den Tag.

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Der andere Weg funktioniert doch nicht.
Ihr steigert euch da alle bis zu Brüllerei rein und verhängt dann sinnlose Strafen.

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Hallo,

ich würde versuchen, die Sache zu entzerren, indem die Kinder beiden großen Kinder um eine halbe Stunde versetzt zu Bett gehen, nicht im Bett Bücher angucken oder so, sondern sich zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett begeben.

Bei uns hat es sich bewährt, dass Mama Kind 1 und Papa Kind 2 ins Bett bringt und am nächsten Tag ist es andersherum. So kann sich keiner beschweren, dass er mehr von Mama oder Papa hat, als der andere.
Wenn die Kinder um eine halbe Stunde versetzt ins Bett gehen, kann sich das freie Elternteil um das Baby kümmern.

Dann liest das Elternteil dem einen Kind in dessen Bett vor, kuschelt noch eine Runde, wobei ich häufig etwas von früher erzähle oder wir sprechen über etwas, das das Kind bewegt, dann kuscheln wir noch kurz schweigend und dann gehe ich raus und das Kind soll schlafen.

Wenn Eure Tochter dann noch etwas will, würde ich kurz rein gehen und ihr freundlich aber bestimmt sagen, dass jetzt geschlafen wird.
Wenn sie Angst hat, beruhigt man das Kind und geht wieder.

Unsere Kinder hatten in dem Alter die Regel, dass im eigenen Bett eingeschlafen wird. Wenn sie nachts Angst hatten, durften sie leise in unser Bett kommen. Wir haben sie dann irgendwann wieder in ihr Bett getragen.

LG

Heike

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Hallo!

1. Kauft ihr eine Uhr und erklärt ihr genau - wenn der kleine Zeiger auf genau diesen Aufkleber zeigt, dann geht ihr ins Bett. Damit muss sie nicht dauernd nach der Zeit fragen.

2. erlaubt ihr, sich still zu beschäftigen, solange sie will. Offenbar findet sie es ja schwierig, den Tag "loszulassen" und deswegen hält sie sich wach. Angesichts des Verdachts, dass sie was mitbekommen hat, dass ihre Oma "eingeschlafen" ist, ist das doch sehr verständlich. Also besorgt ihr einen dicken Stapel Kinderbücher, die sie anschauen kann, Malsachen etc. egal ob in ihrem Zimmer oder bei euch. Kein echter Kinoabend, sondern ihr macht, was ihr sonst auch tun würdet, sie darf sich still beschäftigen.

3. Macht es ohne Ritual und ohne Verkrampfung, ihr seid da längst in einer Sackgasse gelandet. Sie kann bei euch sein oder in ihrem Zimmer, aber es bleibt eher langweilig und ruhig. Nichts, was sie im TV gucken will. Klar ist so ein Kinoabend ganz toll und echt lieb gemeint, gibt aber dem Aufbleiben wieder echt viel Bedeutung. Es soll aber ganz unspektakulär sein. ihr macht euch ja auch nicht immer Popcorn, sondern oft sitzt einer mit Buch da und der andere mit Zeitung oder Handy, fertig.

Ganz generell: euer Abend ist auch ruhig, wenn sie wach ist, sich aber selbst beschäftigt. Nehmt da einfach den Druck raus.

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Auf jedenfall, weiß euer Kind, dass sie es mit euch so machen kann, nimmt sogar entnervte Eltern in Kauf.
Aber ich denke eher, dass bei eurer Großen die Sicherheit und Geborgenheit, die es zum allein im Bett bleiben und zum Einschlafen benötigt, von euch bei ihr nicht ankommt.
Es scheint auch, das eurer Ritual nicht schlaffördernd ist, nicht die sichere Ruhe bringt.
Kinoabend? Langes TV gucken, direkt vor dem Schlafen gehen wühlt sie eher nochmals auf.

Die Vorschläge, die Kinder nach Alter ins Bett zubringen, finde ich auch einen guten Ansatz, ist untereinander fair und sieht dadurch auch eher ein, dass ihr Erwachsene noch länger aufbleiben dürft. Ruhig auch mit Licht noch Bücher angucken lassen, mit der Auflage, es wird nicht mehr im Zimmer oder Wohnung herumspaziert.
Rebelliert wird meistens, um seine Unzufriedenheit kunt zu tun.

Vielleicht fragt ihr mal eure Große, wie sie die Zubettgehzeit gerne gestaltet hätte, was sie von Euch erwartet oder was ihr noch fehlt. (außer ewig aufbleiben zu dürfen)

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Vielen Dank für den Beitrag.

Wollte nur nochmal erwähnen, dass es keine langen Kinoabende gibt und gab. Wir haben ihr insgesamt einmal erlaubt einen Film mit uns zu schauen. Dies war über 5 Tage je 20 Minuten auf 2 Wochen verteilt. Dabei gab es einmal Popcorn (weil das an anderer Stelle hier kritisiert wurde).
Wir wollten ihr damit was besonderes ermöglichen. Sonst schaut sie so gut wie nie fernsehen, vor allem nicht vor dem Einschlafen.

Sie darf auch wie gesagt jederzeit gerne länger aufbleiben und z.B. noch Bücher anschauen oder auch noch spielen. Aber was sie nicht darf ist alle 2 Minuten (und das ist keine Übertreibung) zu rufen und eine Antwort zu fordern.

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"nochmal aufstehe oder gleich mit den Kindern einschlafen.
Als ich dies geäußert habe ist meine Tochter panisch geworden. Von wegen sie wüsste nicht ob ich schlafe und sie will aber das ich nochmal rausgehe sonst hat sie angst usw."

Warum hat sie Angst?

Die geschilderte Situation erinnert mich an mich als Kind.
Eure Reaktionen auch.

Ergebnis: Schlafstörungen bis ins Erwachsenenalter, Todesangst.


Bei mir war es so, dass ich alleine schlafen musste. Einschlafbegleitung wäre da gewesen. Aber ich wusste ganz genau, dass ich nachts alleine sein musste. Dass ich meine Eltern in Ruhe lassen musste. Sie hofften nicht auf mein Verständnis, sie setzten es voraus! Ich hatte Rücksicht auf meine Eltern zu nehmen.
Nur dass sie übersehen haben, dass sie mich dabei völlig aus den Augen gelassen hatten.

- mein Angst: kindisch, unwichtig, indiskutabel (reiß dich zusammen)
- wie es mir nachts geht
- die Angst, es könnte nachts etwas sein und ich darf dann nicht zu den Eltern, weil sie ihre brauchen, setzte mich so sehr unter Druck, dass ich als Pubertierende mit 16/17 Jahren noch und davor auch, oft erst um 5 Uhr morgens eingeschlafen bin und um 6 Uhr aufstehen musste. Schlafen konnte ich nur tagsüber, wenn ich wusste, dass ich meine Eltern nicht störe, falls was ist.

Hinzu kam, dass der Tod bei großer Verwandtschaft häufiger vorkam.
Erzählungen oder Reden unter Erwachsenen, wo ich nur Mitschnitte mithörte, machten mir Angst. Nachts ist wieder jemand gestorben
oder "er ist einfach eingeschlafen"

Ja, das sagt man so. Aber ein Kind kann noch nicht unterscheiden, dass einschlafen beim sterben etwas anderes ist, als das einschlafen und wieder aufwachen, wie es tag täglich ist.


Mit Bestrafungen und Erwartungen erreicht man damit gar nichts.
Bei mir nur Verstärkung des Problems (Menschen können an Schlafmangel und Stress sterben. Danke auch).


Geht ihren Ängsten auf den Grund.
Redet mit ihr
Geht das Problem bei der Ursache an! Bei den Symptomen anfangen wäre das Pferd von hinten aufzäumen.

Falls Tod oder andere tiefergehende Ereignisse waren und ihr mit reden/ernst nehmen/Alternative finden nicht weiter kommt, wäre auch ein geeigneter Kinderpsychologe sinnvoll. Weniger wegen Therapie. Mehr um für euch passende Lösungen zu finden, mit der euer Kind klar kommt und das euch auch entlastet. Neue Ansätze.

Wenn es durch Baby, Schule etc. ausgelöst wurde, wäre auch eine Erziehungsberatungsstelle etwas. Manchmal helfen zwei Dinge
1. mit anderen Erwachsenen darüber reden und selbst einfach mal auskotzen (statt am Kind auszulassen), das kann befreien
2. Tipps von außen zu bekommen, wenn man selbst in einer Abwärtsspirale aus Wut, Erschüpfung, Angst (es läuft wieder so), Frust des Kindes, eigenen Frust nicht mehr alleine rauskommt.

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#pro für Deine Tipps.

Es tut mir sehr leid, was Du als Kind erlebt hast. Ich kann es ein Stück weit nachfühlen. Aber ganz so krass war es bei uns nicht. Wir durften unsere Eltern wenigstens nachts rufen, wenn wir wach wurden. Trotzdem fühlte ich mich nachts oft alleine und hatte Angst. Aber Hauptsache die Kinder hatten eigene Zimmer und die Eltern ihre Ruhe.

Sonst war meine Kindheit aber zum Glück sehr glücklich, bis auf die Schlafgeschichte eben.

LG Jelinchen

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Hey Zahnweh,

danke für deinen Beitrag.
Das tut mir leid für Dich, dass aus so etwas eine so große Problematik entstanden ist.

Wir versuchen unserer Tochter zu ermöglichen geborgen einzuschlafen und wenn sie will auch nachts jederzeit in meinen Arm zu kommen und bei mir zu schlafen. Ich würde ihr das nie untersagen. Auch kann sie entscheiden ob ich sie in den Schlaf begleiten soll oder ob sie alleine einschläft. Auch wach bleiben kann sie gerne, wenn sie nicht erwartet von uns den Abend durch beschäftigt zu werden.

Mal schauen ob mit den Tipps im Forum eine Besserung eintritt.