Nachdem viele von euch das Alter des sprechen lernens schon zum großen Teil durch haben, will ich euch nach euren Erfahrungen fragen.
Hatte jemand von euch ein Kind welches wenig oder undeutlich gesprochen hat? Meine Tochter ist 2 Jahre alt und spricht zwischen 100-120 Wörter. Die meisten davon verstehen aber nur wir Eltern und maximal noch die Oma.
Beispiele:
Banane: Mei
Apfel: Ap
Katze: Nam
Giraffe: Graff
Worte die komplett richtig gesprochen werden sind wenige und maximal zweisilbig.
Kennt das jemand und was war die Ursache? Ich habe bereits einen Ohrenarzttermin und einen Termin beim Osteopathen vereinbart.
Tipps wie viel lesen, singen etc. Sind lieb gemeint, aber dran liegt es bei uns nicht.
Sie lernt zwei Sprachen und ich habe den eindruck, dass sie beide Sprachen sehr gut versteht.
Wer hatte ein spät / schlecht sprechendes Kind
Hi ich habe ein Kind mit einer umschriebenen Sprachentwicklungsstörung.
Mit 2 Jahren sprach er in etwa 4-8 Wörter, worunter nur 4 davon zu verstehen waren.
Mit 3 Jahren sprach er unter 50 Wörter und darunter waren vllt 10 Wörter zu verstehen.
Mit zu verstehen meine ich, dass die Aussprache soweit okay war, dass man wusste was er meinte.
Heute ist er 3,5 Jahre und spricht sehr verwaschen und hat einen sehr geringen Wortschatz.
Kurze Sätze wie "Ich auf Mieff" (Ich möchte auch Milch) schafft er mittlerweile. Aber auch hier ist er in seinen Äußerungen stark eingeschränkt bzgl Wortschatz.
An deiner Stelle würde ich Wortschatzlisten führen. Erstens kannst du mithilfe dieser Listen Fortschritte objektiver wahrnehmen und zweitens kann es hilfreich sein, falls ihr später doch Logopädie brauchen werdet, um die Sprachentwicklung besser einschätzen zu können.
Ein normaler Ohrenarzt (HNO) kann nur begrenzt Diagnostik stellen. Viel besser wäre eine Pädaudiologie. Dort werden explit Tests gemacht, um kindliche Hörstörungen erhellen zu können und organische Urachen auszuschließen. Pädaudiologien verfügen zudem i.d.R. auch über logopädische Angestellte, welche Diagnostik anbieten.
Heißt: Willst du wirklich Klarheit, dann konsultiere besser eine Pädaudiologie anstelle eines gewöhnlichen HNOs.
Problem: I.d.R. ist hierfür eine Überweisung notwendig. Heißt wiederum, dass euer Kinderarzt eine Diagnostik indizieren müsste.
Wenn er das jetzt noch nicht tut, er es zu früh findet, dann beobachte ganz genau und schreibe die Listen. Tut sich an der Aussprache nicht spürbar etwas, dann bleib diesbzgl am Ball und sehe zu, dass du diese Überweisung bekommst.
Mit 3 Jahren wäre es schon sehr spät. Mit 3 Jahren würde man auch nicht mehr von einer Verzögerung sprechen. Dein Kind ist jetzt in der sprachsensiblen Phase, es sollte sich die nächsten Wochen und Monate einiges tun.
Wie ist denn die Aussprache bei Wiederholungen? Häufen sich da Fehler beim Sprechen? Denn jenes wäre ein klassisches Indiz für eine bestimmte Störung in der Sprechbewegungsplanung.
Beobachte mal das Essverhalten: Hat dein Kind Probleme mit Kauen, Pusten, Schlucken usw? Lass es mal ein Stück Watte durch einen Strohhalm pusten und ansaugen. Ein paar Wattebäusche und eine kleine Schüssel, ein Strohhalm - da kann man schon lustige Spiele machen.
Hat dein Kind den Mund auffällig oft offen stehen? Speichelt es noch recht auffällig? Wirkt die Stimme irgendwie nasal? Schnarcht es in der Nacht?
Das wären alles Dinge, welche die unbedingt beobachten und notieren solltest wenn etwas auffällt.
Und solche Auffälligkeiten gehörten auch abgeklärt, nicht erst in einem Jahr.
Liebe Grüße
Alle außer eine Frage die du am Ende stellst kann ich mit Nein beantworten.
Den Mund hat sie schon ab und zu offen. Also wenn sie entspannt ist, beim Auto fahren oder so. Aber ob das auffällig oft ist... Keine Ahnung.
Ich frag mal beim Kinderarzt nach einer Überweisung. Lieber früher als später abklären. Danke.
Hallo!
Mein Sohn war ein Latetalker. Mit 2 hat er noch gar nicht gesprochen. Mit 2,5 gerade mal Mama, Papa und etwas, was der Name der Schwester sein sollte.
Wir hatten natürlich schon Untersuchungen n eingeleitet, insbesondere in Richtung Hörvermögen. Damals meinten die Spezialisten, er würde scheinbar gut verstehen, die Testung unter Narkose möchten sie erst später durchführen , wenn er dann noch immer nicht spricht.
Es kam dann nie dazu. Er hat aus heiterem Himmel begonnen die Farben korrekt zu benennen. Ein Händewacheln mit einem lautstark geäußertem “rot“ hieß beim Frühstück “Erdbeermarmelade“, vor dem Bücherregal “das rote Buch“ (und seine Schwester hat leider immer für ihn übersetzt, wenn wir Eltern uns dumm gestellt haben).
Mittlerweile ist er 4 Jahre alt und wird im Kindergarten für seine Sprache gelobt...
LG,
Id
Hi aber das euer Kind übersetzt hat war viel eher ein Glück. Leider wird Eltern immernoch dazu geraten, sich dumm zu stellen und somit Sprechversuche zu entlocken.
Das ist aber überholt und sogar kontraprodukitv. Oberstes Ziel ist es, die Sprechfreude aufrecht zu erhalten. Ein Dummstellen ist kein guter Ratschlag von seiten der Ärzte, er ist veraltet und kontraproduktiv.
Man soll jeden Kommunikationversuch des Kindes annehmen, versuchen alles zu verstehen.
Korrektives Feedback wäre hier viel ratsamer und sprachfördernder.
LG
Hallo,
meine Tochter war auch ein late talker. Bei der Tagesmutter( mit 2,5 Jahren, sprach sie gar nicht, zu Hause ein paar Wörter(ja, nein, Mama).Andere Kinder äußerten bereits ganze grammatikalisch korrekte Sätze, da war nicht dran zu denken. Dazu hatte sie auch noch einige Phantasiebezeichnungen, ähnlich wie Eure Bezeichnung Nam, die keiner außer uns verstand.
Mit ihrem Gehör war alles in Ordnung, das war getestet, sie konnte auch Anweisungen befolgen, z.B. bring mir bitte den Becher.
Verstanden hat sie alles, nur sie traute sich offenbar nicht zu sprechen.
Die Tagesmutter riet uns auch zu weitergehenden Untersuchungen.
Es änderte sich dann aber schlagartig, als sie mit 3 Jahren in den Kindergarten wechselte.
Da hatte sie plötzlich eine regelrechte Sprachexplosion.
Allerdings wächst meine Tochter nicht zweisprachig auf, vielleicht ist Deine damit irgendwie überfordert? Auch wenn sie in beiden Sprachen scheinbar alles versteht.
Alles Gute Euch
LG
Hi,
bei meinem Sohn lag es am schlechten hören. Nach etlichen Ohrenarzt besuchen & Wechsel wurde es erst mit fast 4 "heraus gefunden"
Ich wusste immer das da etwas nicht stimmt. Aber man wird ja immer als Übermutter abgestempelt.
Ich bitte dich wirklich mehrere Ärzte zu besuchen.
Es war auch so das mein Sohn mich verstanden hat,auch flüstern. ABER er hat sich selber nicht gut gehört. Das hat sich eben mit der lauten undeutlichen & falschen Aussprache geäußert.
Wenn du Fragen hast würde ich dir privat antworten, hier wäre alles zuviel.
Mein mittlerer Sohn (die beiden anderen waren sehr früh dran) hat spät (erste Wörter mit knapp zwei) und lange Zeit undeutlich gesprochen.
Eine konkrete Diagnose hatten wir nicht. Es wurde immer besser und nach einigen Monaten wöchentlichen Besuchen bei der Logopädin sprach er sehr deutlich. Schon lange redet er sehr viel, drückt sich gut aus.
Hallo,
meine Tochter ist ein ehemaliges Frühchennachsorge und korrigiert 24 Monate. Sie brabbelt extrem viel, aber außer Mama, meine und "Buder" (für Bruder) kommt da noch nichts, was verständlich ist.
Sie hat vor 6 Wochen Röhrchen bekommen und hat vorher vermutlich recht schlecht gehört. Zumindest ist das Brabbeln nach der OP vielfältiger geworden.
Letzte Woche war die Abschlussuntersuchung der Frühchennachsorge und die Ärztin hat gesagt, bzgl. der Sprache müssen wir uns erst Gedanken machen, wenn sie mit 3.5 noch nicht verständlich spricht.
Das hat uns etwas entspannt und wir versuchen, uns zu gedulden.
Kinder, die bilingual aufwachsen, sind oft ein Jahr in ihrer sprachlichen Entwicklung anderen Kindern hinterher - das bezieht sich hauptsächlich auf die gesprochene Sprache. Verstehen tun sie wie jedes andere Kind in ihrem Alter auch :)
Die Patin meiner Kleinen ist Kinderärztin im Krankenhaus und da auch meine Kleine mit 2 noch nicht gut gesprochen hat (aber ALLES mehr als gut verstanden), hat sie mal den Logopäden im angeschlossenen SPZ gefragt. Seine Aussage: Mit 2 Jahren 20 Wörter (und als Wörter zählen auch Tierlaute und selbst erfundene Dinge, solang die Kinder für eine Sache immer die gleiche Bezeichnung benutzen). Weniger ist kritisch, alles was drüber ist, ist im normalen Bereich.
Meine Kleine wurde im Juli 2, hab da auch noch nicht gut gesprochen (eigentlich noch fast nichts). Jetzt spricht sie wie ein Buch, spricht alles nach, teils noch undeutlich, aber wirklich alles. Und v.a. sie formuliert größere Zusammenhänge selbständig, jetzt kommen auch die Verben - teils auch schon in der richtigen Form - dazu. Sie unterhält sich auch am Telefon. Es ist jetzt wirklich wie ein Wasserfall.
Mach dir überhaupt keine Sorgen. Mein Sohn hat übrigens mit 2 schon in ganzen Sätzen kommuniziert, klar und deutlich alles gesprochen. Die Kleine eben nicht.
Hallo,
dass Kinder, die zweisprachig aufwachsen spät sprechen habe ich schon oft gehört.
Die Tochter meiner Freundin (nicht-zweisprachig!) war mit deutlich über drei Jahren (fast 3,5) bei uns zu Besuch. Ich war etwas geschockt, dass ich das Kind kaum verstanden habe. Sie sprach zweisilbige Wörter und relativ lange Sätze, aber total undeutlich. Jetzt, 3 Jahre später, spricht sie ganz normal. Sie war einfach spät dran. Mit Laufen lernen war sie auch schon spät dran, ist aber jetzt sogar ziemlich sportlich.
LG!