Hallo, mein Sohn musste heute einen Hörtest machen (mit Erkältung) und laut der untersuchenden Arzthelferin war alles in Ordnung. Die Ärztin meinte in 8 Wochen nochmal schauen, ob das Wasser auf dem Trommelfell nur Erkältungsbedingt ist.
Ich hab mal geschaut im Internet, so gut sieht das Audiogramm aber nicht aus, kennt sich da jemand aus?
Hörtest
Hallo, mit einer Erkältung ist ein Audiogramm nicht wirklich aussagefähig.
Warte den Test in 8 Wochen ab.
Mit einem Paukenerguß(Wasser hinterm Trommelfell) ist das Audiogramm halt in der Regel etwas schlechter.
LG
Ist die obere linie die knochenleitung und die untere der normale hörtest?
Dann würde es passen. Dass die luftleitung (normalertest) weiter unten ist kann gut an der erkältung liegen,
Was hast du denn für ein eindruck, vor allem wenn er gesund ist?
Aber warum vertraust du nicht der arzthelferin und dem arzt?
Hallo,
Ich bin Hörgeräteakustikmeisterin und Pädakustiker.
Der Hörtest zeigt deutlich das eine akute Erkältung/Paukenerguss vorliegt.
Die obere Linie ist die Knochenleitung, d.h. die tatsächliche Leistung des Innenohres. Diese ist sehr gut.
Die untere Linie zeigt die Luftleitung, diese ist abgesenkt und zeigt einen Hörverlust. Ursache ist eine Beeinträchtigung im Mittelohr, z b. Paukenerguss.(Wasser auf dem Trommelfell, das TF kann dadurch nicht richtig schwingen und es fehlt ein Teil der Verstärkung den sonst das TF leistet.). Du wirst deshalb zurzeit bei deinem Kind im Alltag bemerken das es schlechter hört.
Wenn diese Hörminderung nur während der Erkältung vorliegt ist dieses normal und kein Problem.
Es ist also genau richtig das nach einiger Zeit nachkontrolliert wird, dann sollten beide Linien wieder gleich gut sein.
Verbessert sich die Luftleitung nicht muss man weiter überlegen wie lange man abwartet oder ab wann man was tun muss. Mittel der Wahl ist dann meist eine OP mit dem legen von Trommelfell-Röhrchen die das Mittelohr belüften.
Alles Gute und gute Besserung
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, schön, das genau erklärt zu bekommen.
Muss man sich wegen solch einer OP Gedanken machen? Oder ist das eher so eine Routine wie Mandeln entfernen?
Im allgemeinen hab ich eigentlich nicht das Gefühl, dass er schlecht hört. Er hört auch leise Geräusche und flüstern.
Na ja, es ist eben schon eine OP mit Narkose, wenn's nicht sein müsste wäre es natürlich schöner. Aber es ist für die Ärzte eine absolute Routine OP. Wird sehr oft durchgeführt.
Ich bin jetzt über 20 Jahre im Beruf und habe sehr viele Kinder mit Röhrchen "behandelt" (Wasserschutzotoplastiken hergestellt. Denn solange die Röhrchen liegen muss man halt aufpassen das kein Wasser ins Ohr kommt da das TF ja ein (gewolltes) Loch hat.)
Ich habe bei keinem etwas von OP Problemen gehört.
Bei meinem Sohn war es auch schon ein paar mal Thema das er unters Messer muss, wir hatten aber immer Glück das es dann doch nicht nötig wurde.
Ich habe in akuten Erkältungsphasen immer sehr darauf geachtet das die Ohren belüftet werden. D.h. Nasenspray oder Tropfen nicht verteufeln sondern in Akutphasen regelmässig angewendet, Nasenbalon benutzt (eine Art Luftballon die das Kind mit der Nase aufpusten muss) Hat den gleichen Effekt wie wenn wir z.b. beim Fliegen einen Druckausgleich durchführen, mit Nase zuhalten und dagegen Pusten Und bei Erkältung immer schon vorsorglich homöpatische Tropfen um die Ohren zu schützen (Otovowen)