Hallo,
ich habe gerade den schlimmsten Moment in meiner bisherigen Mama-Karriere erlebt:
Mein 5-jähriger Sohn nässt seit ein paar Tagen wieder regelmäßig ein, weil er nicht rechtzeitig aufs Klo geht. Wir sagen ihm ständig, dass er gehen soll wenn wir merken er muss, aber er weigert sich. Wenn wir ihn "zwingen" setzt er sich drauf und es kommt nichts. Ein paar Minuten später rennt er dann aufs Klo und schafft es nicht mehr drauf und pinkelt vor die Toilette. Bisher habe ich nicht mit ihm geschimpft, sondern nur gut zugeredet dass er doch früher gehen soll. Aber heute hats mir dann gereicht.
Vorhin habe ich ihm angedroht, dass er wenn er wieder einpinkelt nicht so lange Feuerwehrmann Sam gucken kann wie sonst, weil ich ihn ja in der Zeit dann duschen und umziehen muss während sein Bruder schon gucken darf.
Hat ihn nicht wirklich gejuckt und 5 Minuten später ist das Unglück passiert. Er hat direkt angefangen zu weinen und ich hab die Sache mit Feuerwehrmann Sam durchgezogen: Der kleine Bruder durfte schon gucken und ihn wollte ich duschen.
Daraufhin ist er ausgerastet: nach mir gehauen, geschrien, gesagt er macht dies und jenes kaputt und dies auch teilweise versucht.
Ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen soll bzw. ihn dafür "bestrafen" soll wenn er in seiner Wut zB auf die Tür einhaut. Ich weiß, dass es nichts bringt in diesem Moment mit ihm ruhig zu reden, das geht erst morgen wieder.
Von "ins Zimmer stecken" halte ich eigentlich nichts, hab es aber heute mal gemacht, er kam immer wieder raus und wollte mich hauen um an mir vorbeizukommen.
Hab dann mal die Tür zugehalten (fand ich auch schlimm!) Daraufhin fing er an die Tür "kaputtzumachen".
Wie geht man mit solchen Ausrastern um?
Würde mich freuen wenn jemand hilfreiche Tipps hat!
LG
5-Jähriger ausgerastet
Auch wenn ich mich damit mal wieder unbeliebt mache, aber ich finde, er hat eigentlich fast das Gleiche gemacht, wie du.
Er sucht, wo dein wunder Punkt ist und drückt drauf. Außer, dass du noch in einer deutlich höheren Machtposition bist und da natürlich am längeren Hebel sitzt.
Ich glaube, kein Kind pinkelt aus Spaß in die Hose. Du verlangst etwas von ihm, dass er nicht kann und bist dann wütend, wenn er es nicht macht. Aus dieser Wut heraus suchst du dir etwas aus, von dem du weißt, dass es ihn verletzt.
Wie willst du denn, wie er mit der Wut und dem Frust umgeht? Mit dem Gefühl, dass ihm jemand absichtlich das Leben schwer macht?
Vielleicht mit dem Fuß aufstampfen, mal kräftig ein- und ausatmen und dann mit dir reden und nach einer Lösung suchen? Dann tu du doch genau das. Anstatt aus Frust etwas anzudrohen (so wie er, die Fanta übers Sofa zu schütten), atme tief durch, schluck deinen Zorn runter und rede vernünftig mit ihm.
Er lernt doch gerade, dass man um eine Androhung wahrzumachen weit über seine Grenzen und die anderer gehen darf. Nur weil man es gesagt hat und sich nun durchsetzen muss. Aber dann wird er immer und immer wieder davon abgehalten, seine Drohung wahrzumachen, dass man da ausrastet ist nicht so ungewöhnlich.
Okay natürlich alles etwas überspitzt, ich kenne natürlich nicht die Gesamtsituation und war nicht dabei!! Aber ich denke dein Kind braucht keine zusätzliche Strafe, es braucht Hilfe. Und du eine Alternative, mit dem Frust umzugehen, damit du ihm das vorleben kannst.
Die Situation sieht so aus: ich habe ihm in den letzten Tagen/Wochen bestimmt knapp 10 mal die Hose gewechselt weil er nass war und zwar ohne schimpfen. Vor 3 Tagen musste ich mein komplettes Bett inklusive Matratzenbezug waschen. Ich denke es ist verständlich dass es mir irgendwann reicht. Gestern meinte ich noch zu meiner Mutter „wie krieg ich ihn ohne kalt abduschen und co dazu früher zu gehen?“ auch sie wusste keine Antwort. Ich suche also friedliche Lösungen.
Heute war es dann so dass meine Mutter zu ihm meinte „geh jetzt aufs Klo, vorher gibt’s nichts zu essen“. Er hat sich geweigert und sie wollte ihm nichts draufmachen. Dann hab ich gesagt sie soll aufhören mit so einem Quatsch, also essen verweigern.
Dadurch hab ich mich irgendwie genötigt gefühlt stattdessen was anderes anzudrohen.
Im Nachhinein find ich das selbst blöd weil es mich auch abends entlastet wenn unser Ritual wie gewohnt läuft.
Ich sehe also schon dass auch ich falsch gehandelt habe. Das ändert aber nichts daran dass ich nicht weiß wie ich in der Situation richtig handele bzw wie ich dann weiter handeln sollte wenn ich dann doch mal einen Fehler mache (oder auch nicht) und er dann so austickt.
Im Endeffekt habe ich mich dafür entschieden ihn wie immer gucken zu lassen und ihn „runterkommen“ zu lassen und morgen in Ruhe mit ihm zu reden.
Aber ich möchte eben eine Lösung für die Zukunft finden.
Klar, jeder macht Fehler, ich finde das sogar sehr wichtig, denn viel schwieriger, als keine Fehler zu machen ist, damit im Nachhinein gut umzugehen. Das sollen unsere Kinder natürlich auch lernen.
Ich hätte in der Situation wahrscheinlich zurückgerudert. Wenn ich merke, dass mir irgendwie alles aus der Hand gleitet und mich dazu bringt Sachen zu machen, die sich nicht richtig anfühlen. "Okay, hör mal, das war doof von mir." - seinen Fehler eingestehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit kriegt man das Kind damit aus seinem Tobsuchtsanfall raus, da wird es sicher erstmal aufmerksam zuhören. Entweder später oder direkt die Sache weiter erklären "ich war sehr genervt und habe falsch reagiert" und auch dem Kind seine Fehler aufzeigen "aber auch du hast dich nicht toll verhalten. Egal wie wütend du auch bist, ich möchte nicht, dass du unsere Möbel zerstörst, stattdessen kannst du meinetwegen lieber laut sein, mit mir schimpfen (mir aber nicht wehtun!) und mit dem Fuß aufstampfen."
Wegen dem Problem an sich: ich kann total verstehen, dass dich das nervt! Einerseits solltet ihr wirklich schauen, was die Ursache ist, bis dahin ist es denke ich aber sinnvoll, an deiner Erwartungshaltung zu arbeiten. Akzeptier es einfach, so wie es ist. Du machst deinem Sohn sicher auch jeden Tag was zu essen, aber es 'nervt' dich so gesehen nicht, weil das jede Mutter macht und normal ist. Es ist alles eine Sache der Einstellung. (Vergessen sollte man dabei natürlich nicht, dass es NICHT normal ist)
Echt blöde Situation. Ich glaube du kannst bei seinem Wutanfall nicht viel machen ausser ihn möglichst in Ruhe zu lassen bis er sich beruhigt hat.
Natürlich geht es nicht dass er Sachen kaputt macht. Ich finde du hast da schon richtig reagiert.
Zum Einnässen kann es ja doch sein dass dass eigene Bett ihn schon belastet er aber unbedingt gross sein will aber es doch unterbewusst viel für ihn ist oder er vergisst es einfach beim Spielen weil er zu vertieft ins Spiel ist so war es bei der Tochter meiner Schwägerin. Das legt sich bestimmt irgendwann von alleine wieder.
Das Problem ist dass wir es ihm ansehen dass er muss. Mein Mann hat lange nicht so viel Verständnis wie ich. Er würde ihn zb kalt abduschen. Daher verweist er direkt an mich wenn das passiert und die Arbeit bleibt an mir hängen. Vor 3 Tagen musste ich mein komplettes Bett waschen inklusive Matratzenbezug. Und das mit 2 kleinen Kindern nebendran ist auf Dauer anstrengend sodass es mir heute Abend gereicht hat. Eben weil Ich es gesehen habe dass er muss und er einfach nicht geht! Ich glaube auch nicht dass er es extra macht und er ist dann ja auch immer bedröppelt aber die Situation ist halt gerade für alle belastend.
Ich rede auf jeden Fall morgen in Ruhe mit ihm...
Hallo. Mir ist gerade was eingefallen beim lesen. Wenn du doch eh siehst dass er muss, zieh ihn aus und stell ihn in die Dusche, soll er halt da rein pinkeln. Meiner Tochter hat das beim sauber werden immer irre viel Spaß gemacht weil sie sehen konnte wie es "läuft"
Hi,
ihr habt euch da beide in einen Machtkampf begeben und keiner wollte bzw. dein Kleiner kann nicht, nachgeben.
Wenn mein Sohn so am ausflippen ist, lasse ich ihn in Ruhe. Strafe androhen bringt da nix mehr, er ist im Tunnel und bekommt es ja gar nicht mehr mit.
Ich wasche ihn bei Unfällen übrigens einfach mit dem Waschlappen ab, ist nicht so zeitaufwändig.
Wenn er es aktuell nicht hinbekommt, weil aktuell alles andere wichtiger ist, Pants kaufen und anziehen. Will er aufs Klo, kann er die alleine runterziehen, reicht es nicht, passiert nix schlimmes.
Ihr habt gerade Nachwuchs bekommen, das ist für viele Große noch Mal ein Einschnitt und kann auch einen Rückschritt bedeuten.
Nehmt einfach Mal den Druck raus.
Mein Großer 3,5 trägt immer noch Windeln, wir sind uns sicher, er könnte wenn er wirklich wollte, will aber halt nicht.
Ich versuche es mit positiver Bestärkung. Er durfte sich Sticker aussuchen und für jedes Mal Pipi auf Toilette, darf er einen Sticker aufkleben.
Vielleicht auch für euch eine Idee?
Wenn meiner Mal so richtig ausrastet, dann lasse ich ihn Toben, kaputtmachen geht natürlich nicht.
Ich wechsle auch manchmal den Raum mit ihm und sag ihm dann, dass er zurück kann, sobald er sich beruhigt hat. Will er etwas kaputt machen, nehme ich es ab bzw, ist es ein Spielzeug von ihm, erkläre ich ihm, das es kaputt geht und dann weg kommt. Meist nach 20 Minuten hat er sich spätestens beruhigt, so dass man noch Mal normal mit ihm reden kann.
Abends vorm Schlafen gehen spreche ich solche Ausraster noch Mal an und frage nach, warum er ausgeflippt ist und erkläre auch noch Mal, warum ich so reagiert habe.
Das mit den Stickern habe ich ihm etwa 10 Minuten vor dem Vorfall angeboten. Wir hatten auch schon mal was mit Stickern. Aber irgendwie wollte er das heute nicht...
Ich denke jetzt, ein paar Stunden danach, dass es falsch war diesen kampf so anzufangen. Dummerweise war ich wegen der Sache eh schon geladen. Sowohl mein Mann als auch meine Mutter (die wir täglich sehen) ist genervt von den Unfällen. Ich habe noch die größte Nachsicht mit ihm. Aber heute hat meine Mutter ihm angedroht dass er erst essen darf wenn er pipi war. Als sie ihm tatsächlich nichts geben wollte hab ich gesagt sie soll aufhören mit dem Quatsch weil das überhaupt keine logische Konsequenz ist.
Hab dann meinem Sohn gesagt dass sein Bruder bei nem Unfall mehr gucken darf da ich ihn ja in der Zeit erst waschen muss. Wollte eben damit eine (einigermaßen) logische Konsequenz durchsetzen. Im
Nachhinein war das wohl ein Fehler.
Also wenn deine Mutter täglich da ist und (grausame) Ratschläge gibt: da kann sie sich doch super um die beiden Kleinen kümmern und du unternimmst was schönes mit deinem Erstgeborenen....
Was spricht denn gegen Pants?
Hallo,
Wir hatten das Problem im Sommer einen Monat lang. Sohn war gerade 5 geworden. Es fing eigentlich genau an seinem Geburtstag an. Er hielt so lange an, dass er es nicht mehr auf die Toilette schaffte. Jeden Tag. Von liebevoll zureden, über drohen, Strafen... Hat alles nix genutzt.
Irgendwann war es mir zu bunt. Ich sagte ihm, dass er ja groß ist und weiß wo seine Wechselklamotten sind. Wenn es wieder passiert soll er bitte selbst sauber machen, sich waschen und neu einkleiden.
Es kam nur noch einmal zu einem Unfall und sonst nicht mehr.
Wegen dem ausrasten. Naja da habt ihr euch gegenseitig hochgeschaukelt
Kauf ihm einen Boxsack und wenn es wieder eskaliert kann er darauf einschlagen.
Grüße
Hallo,
meine Kleine ist 5. Diese Ausraster kenne ich, so ungefähr seit 3 Jahren geht sie in blinder Wut auf mich los wenn ihr was nicht passt. Einen guten Rat habe ich da leider nicht, ich bemühe mich ruhig zu bleiben, je nach Situation halte ich sie fest, setze mich auf ihre Höhe und wenn ich merke ich werde selbst böse geh ich raus und halte meine Tür zu. Sie donnert dann auch dagegen. Ich rede nicht auf sie ein, sie wird dann noch wütender. Nach 5 Minuten kommt sie dann kuscheln und es ist als wäre nix gewesen.
Bestrafen tu ich sie nicht, sie darf wütend sein. Sie kann die Wut nicht anders ausdrücken.
Das Thema Pipiunfälle haben wir leider auch, zeitweise auch grosses Geschäft. Da ich das als Kind auch mal hatte (mit 9!) Habe ich meine Therapeutin dazu mal befragt. Die sagte: na ganz einfach, so drückt ein Kind aus dass es eine Situation beschissen findet.
Leuchtet ein, Kinder können noch nicht sagen was ihnen nicht passt.
Mein Rat: nimm eine Handpuppe oder so und interviewe ihn, die Puppe fragt was er momentan ganz toll findet und was doof ist. So kriegst Du vielleicht was raus. Pippi geht phasenweise auch oft in die Hose wenn die Kinder sehr vertieft im Spiel sind, das sagte unsere Erzieherin.
Ich habe Mittwoch einen Termin bei der Erziehungsberatung, vielleicht hab ich danach noch mehr Tipps in Sachen Wut.
Alles Liebe
Sunny
Hallo,
wir haben hier die gleiche Situation. Mein mittlerer Sohn pieselt und kotet momentan bis zu 6 Mal am Tag ein. Am häufigsten bei uns zu Hause. Manchmal auch im Kindergarten oder außerhalb.
Wir denken, dass er es unbewusst macht, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich muss nächste Woche mit dem Großen ins Krankenhaus und das beschäftigt ihn auch sehr.
Vielleicht verarbeitet deiner so eure neue Familiensituation?
Liebe Grüße und gute Nerven
Titoste
Ich kenne solche Situationen. Unser kleiner Wutzwerg ist 4,5 Jahre und ist schon öfter so ausgerastet. Mein Mann hat ihn auch schonmal ins Zimmer geschickt und die Tür zugehalten. Ich fand das grausam und habe es unterbunden. Aber mir ist schon klar, dass das aus absoluter Verzweiflung heraus passiert.
Es gibt nichts, das wirklich hilft. Letztlich können wir unseren Sohn nur wüten lassen. Wenn er versucht etwas kaputtzumachen oder auszukippen, versuchen wir schneller zu sein und es zu unterbinden. Wenn er mir weh tut, halte ich ihn so fest, dass ich seine Arme überkreuze und ihn dabei mit dem Rücken eng an mich drücke. Er versucht es dann noch ein paar Mal und hört irgendwann auf. Wenn etwas umgekippt oder zerstört wird, versuche ich ruhig zu bleiben und den Schaden kommentarlos zu beseitigen. Klappt natürlich nicht immer, ich verliere auch gelegentlich die Nerven. Hilfreich ist das nicht. Irgendwann kommt er meist an einen Punkt, an dem er alleine in der Ecke sitzen möchte, wo er weinend und gelegentlich schreiend oder auch nochmal zwischendurch vor Wut tobend ganz langsam zur Ruhe kommt. Er möchte dann nicht mit uns reden und uns nicht sehen, möchte aber im selben Raum sein wie wir. Ich sage ihm, dass er zu mir kommen soll, wenn er kuscheln will oder getröstet werden möchte. Irgendwann kommt er dann auch meist, es dauert aber meist ziemlich lange. Wenn die Situation sich komplett beruhigt hat, besprechen wir sie nochmal.
Irgendwie der ganz normale Familienwahnsinn, find ich. Momentan klappts bei uns besser, aber ob das anhält, wer weiß? Ich würd mir eher Gedanken machen, dass man einen fünfjährigen mit Fernsehverbot straft. Wie wichtig ist denn Fernsehen bei euch? Ich kann sowas überhaupt nicht nachvollziehen. Meine Kinder haben überhaupt kein "Recht" auf ein regelmäßiges Fernsehen, das man ihnen dann ggf. entziehen könnte.
Ich würde einen Fünfjährigen auch nicht "fragen, ob er Pants möchte". Ich würde 1. organische Ursachen ausschließen. Kann ja tatsächlich sein, dass er eine Blasenentzündung hat und ihm das Bieseln schmerzt und er es vermeiden will. Ich glaube allerdings auch, dass es mit dem 3. Kind zu tun hat. Das ist für das Geschwister jedes Mal ein Drama, egal wie sehr sie das Kind mögen. Und jetzt macht er halt einen auf Baby. Macht er im Kindergarten auch in die Hose? Nein, oder? Wenn es dir zu blöd ist, die Wäsche zu machen (was ich verstehe), dann entscheidest DU, dass er beim nächsten Unfall die Pants bekommt. Aber DU entscheidest, nicht er!!!
Und wieso musst überhaupt du einen Fünfjährigen duschen???