Fünfjährigen bis Sommer zuhause lassen?

Ich brauche hier (nochmal) einen Rat. Ich habe vor einiger Zeit schon einmal geschrieben dass wir unglücklich mit unserer Kita sind. Unsere Tochter (wird 3) geht noch in die U3, da ist es ganz schön und sie geht meistens gerne, unser Sohn ist in der Ü3 und seit längerem mehr oder weniger ungern in der Kita.

Es gibt Dinge die sich dort schleichend verändert haben (v.a. durch Personalwechsel), so sitzen die störenden Kinder zur Strafe vor der Gruppe oder auch mal alleine im Personalraum, es gibt ein (in meinen Augen schlimmes) Bewertungssystem für die Kinder, anhand dessen sie täglich bewertet werden, die Tafel hängt in der Gruppe und alle Kinder können sehen, wer im Benehmen gut und wer schlecht war, am Ende der Woche sehen sie es sich alle zusammen an.
Raus gehen sie sehr sehr selten, vielleicht zweimal die Woche. Ich könnte noch weiter machen aber im Grunde geht es gar nicht darum. Wir haben nach langem hin und her beschlossen dass unsere Tochter die ü3 nicht in dieser Kita besuchen soll und auch unser Sohn noch für das letzte Jahr wechselt (er kommt 2020 in die Schule) und haben auch mit viel Glück zwei Plätze ab sommer in unserer Wunschkita.

Ich bin bis Sommer noch in Elternzeit mit unserem Baby und könnte unseren Sohn Zuhause lassen. Aber alle sagen mir es sei falsch. Er brauche die Kita, er tue sich im Sommer dann noch schwerer, es gehe ihm trotz allem gut dort (laut Erzieherinnen) und er habe gute Freunde. Trotzdem sagt er jeden Morgen dass er lieber Zuhause bleiben will, teilweise weint er so bitterlich und schreit, fängt sich den Erzieherinnen zufolge dann aber wieder und spielt schön. Ich habe mittlerweile richtig Angst vor dem Hinbringen und wenn er da bleibt (so wie jetzt), sitze ich mit einem Kloß im Hals Zuhause und warte dass ich ihn wieder abholen kann. Wir hatten gerade die U9 und auch der kinderarzt rät dazu ihn weiter in die Kita zu bringen.

Aber irgendwie würde ich gerne einfach auf mein Gefühl hören. In der Kita ist man glaube ich schon genervt von mir und ich merke dass ich Sachen mache, hinter denen ich nicht stehe, nur um nicht noch weiter anzuecken. Ich habe jetzt so lange mit.mir gerungen ob wir ihn überhaupt noch für das eine Jahr wechseln lassen sollen aber die neue Kita ist neben seiner Grundschule und so wird er es da hoffentlich leichter haben und schon Kontakte knüpfen.

Er geht nachmittags zum Turnen und hat einen gleichaltrigen Cousin nebenan, also Kontakt zu Kindern hat er.

Was würdet Ihr machen?
Danke!

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Ganz klar: Ganz entspannt einen schönen Frühling und Sommer zuhause verbringen, weiterhin mit Freunden treffen und dann mit Freude ins neue Kiga-Jahr starten :-). Da würde ich gar nicht drüber grübeln. LG

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Danke für deine Meinung dazu. Es ist ja auch irgendwie mein Gefühl :)

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Genau so würde ich es auch machen.

Klar, ein Kind soll und darf lernen, das im Leben nicht alles toll ist. Aber jeden Tag dieses Gefühl zu haben, ist für ihn bestimmt nicht toll und mindert in meinen Augen schon etwas die Lebensqualität. Klar spielt er irgendwann im Laufe des Tages, aber mal ehrlich; wenn jemand von uns Erwachsenen auf Arbeit mit Bauchschmerzen hingehen würde, dennoch aber seine Arbeit nähen kann, dann überlegen wir doch auch nicht ewig, ob wir den Arbeitsplatz wechseln, oder? Man möchte zufrieden sein und sich wohl fühlen.
Du bist zuhaus, TE, er hat auch andere Möglichkeiten zu sozialen Kontakten. Ich würde ihn abmelden.

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Hallo,

hm, schwierig.

Hat denn Euer Sohn wenigstens Spaß beim Spielen mit den anderen Kindern in der Kita, oder läuft das auch nicht gut?

Wenn das wenigstens gut läuft, dann würde ich Euren Sohn erstmal weiter hin schicken und versuchen, seine Sichtweise dahin zu beeinflussen, dass er doch Spaß beim Spielen mit den anderen Kindern hat, und dass er versuchen soll, sich die anderen Umstände nicht so zu Herzen zu nehmen.

Manchmal bekommt man auch von anderen Kindern eine bessere Rückmeldung, als vom eigenen Kind. Du könntest mal probieren, die Mutter eines befreundeten Kindes zu bitten, dieses zu fragen, wie es Deinem Sohn so in der Kita geht.
Wenn das Kind dann erstaunt reagiert und meint, sie hätten doch immer viel Spaß zusammen, dann stimmt es wohl, dass Dein Sohn sich nur beim Abgeben unwohl fühlt.

Wenn er da auch keinen Freude am Spiel mit anderen Kindern hat , würde ich ihn zu Hause lassen, bis er in die andere Kita wechselt.
Es ist zwar definitiv so, dass Kinder in dem Alter in einen Kindergarten gehen sollten, aber wenn die Umstände da so schlecht sind, dass es sich massiv unwohl fühlt, nutzt das dem Kind auch nichts.
Dein Sohn geht ja ab Sommer auf jeden Fall wieder in einen Kindergarten.

LG

Heike

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Danke für deine Antwort! Das mit dem Freund ist gar keine schlechte Idee, vielleicht frage ich da mal bei einer Mama nach ob sie ihren Sohn mal fragen kann.

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den wichtigsten Text finde ist: -- "wenn er da ist, fängt er sich wieder und spielt schön"

Es gehört zum Leben dazu, dass man auch mal keinen Bock hat und trotzdem hin muss.. -- und ja: wenn er dann tagsüber Spaß hat, dann darfst Du ihm das ruhige stärker vorhalten...

wenn du jetzt anfängst, deine persönlichen zweifelnden Gefühle nach aussen zu tragen, wird er Dich spiegeln, -- mit dir spielen, -- dich ausspielen... --- das ist eine große Gefahr udn was meinst Du, wie es dann erst in der Schule wird...

ich sehe keine offensichtliche Kindswohlschädigung in Deiner schilderung, -- also gäbe es für mich überhaupt keine Diskussion.... ausser krank war bei uns Kindergarten immer Pflicht (wie Schulpflicht, also im Kopf und dem Kind gegenüber tansportiert)....

Ich denke, du bis gerade emotional so eingespannt , dass er anfängt, dich zu spiegeln... -- überleg mal in diese Richtung...

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Sehe ich genauso.

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Ich verstehe was du meinst. Und an sich stimmt es ja dass Kinder sich unter Umständen schwer trennen und sich danach trotzdem wohl fühlen. Diese Phasen kenne ich natürlich auch.
Nur bin ich mir gerade einfach nicht mehr so sicher wie wohl er sich wirklich fühlt. Er sagt sowas wie "ich bleibe lieber Zuhause, dann kann ich keinen bösen Smiley für heute bekommen" (das ist dieses Bewertungssystem). Er hat Angst vor den Konsequenzen und ich glaube er ist nicht mehr unbefangen. Aber natürlich, Kindeswohlgefährdung ist das nicht.

Nur frage ich mich gerade ob es so schlecht sein kann wenn er gerne Zeit Zuhause verbringen würde, es für mich auch ok wäre und wir so weitermachen weil es einfach irgendwie erwartet wird.

Dass ich zweifle merkt er sicher, da kann ich mir noch so viel Mühe geben. Ein bisschen ärgert es mich aber dass dies immer fast als alleinigen Grund dafür gesehen wird dass er sich schwer tut. Damit meine ich jetzt vor allem auch die Erzieherinnen, ich bekomme es oft gesagt. Ich bin da durchaus selbstkritisch aber würde es mir von denen auch manchmal wünschen.

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Dir geht es nicht gut dein Kind, aus den oben genannten Gründen, dort zu lassen. Also ist die Antwort doch klar. Raumnehmen und neu starten. 😊 Nur Mut!
Ich finde es wichtig auf sein Bauchgefühl zu achten und das sag ich dir als Fachberatung Kindertagesstätten.😊

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Oh echt? Von der Stelle hätte ich mir tatsächlich eine andere Meinung erwartet ;) aber umso schöner dass du mir deine ehrliche eigene Meinung dazu gibst!

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Huhu!

Ich habe auf mein bauchgefühl gehört und meine Tochter aus der kita genommen und würde es jederzeit wieder tun.

An deiner Stelle und vor dem Hintergrund, dass es eh nur vorübergehend sein wird, würde ich mich damit gar nicht fertig machen. Lass ihn zu Haus, genießt die zeit und fangt beide entspannt und ohne Bauchschmerzen von vorne an.

Liebe grüße und eine schöne Zeit
Hopsi

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Ich bin ja normalerweise jemand, der dafür ist Kinder mit Ü3 in den Kiga zu stecken, aber unter euren Umständen würde ich ihn wahrscheinlich auch bis zum Sommer zu Hause lassen, wenn dein Bauchgefühl dir das sagt.
Ein Bewertungssystem für 5Jährige? Sowas stösst mir echt auf. Lass ihn zu Hause und zeig ihm wie viel er jeden Tag wert ist!

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vorab eine ganz wertneutral gemeinte Frage dazu. weiß dein Sohn was du von der Kita hälst? Also hast du dich in seinem Beisein so über die Kita geäußert?

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ich wuerd ihn auch rausnehmen

lg helen

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Es ist schwierig das genau zu bewerten dein Sohn wird sicher auch mitbekommen haben das ihr unzufrieden seid und ab Sommer wechselt , Kinder sind ja nicht dumm . Du kennst dein Kind selber sicher am besten um beurteilen zu können ob er selber wirklich nur noch ungerne geht oder ob es doch nicht so schlimm ist . Was ich damit sagen will auch wenn Kinder eigentlich gar nicht so ungerne gehen versuchen sie sich manchmal vielleicht trotzdem zu drücken wenn sie eine Möglichkeit dazu sehen . Wenn du aber wirklich den Eindruck hast das dein Kind inzwischen wirklich sehr ungerne geht dann würde ich ihn tatsächlich zu Hause lassen oder nur noch 2 Tage die Woche schicken . Es bringt meiner Meinung nach auch nichts sein Kind widerwillig zu schicken ihr habt ja auch noch ein weiteres Jahr Kindergarten im neuen Kindergarten vor euch wenn dein Sohn bis zum Wechsel nur noch kindergartenmüde ist macht es das nur schwieriger . Das er das halbe Jahr Pause macht sehe ich entwicklungsmäßig nicht als schlimm an dafür hat er ja auch noch ein komplettes letztes Jahr wegen der Kontakte und Freundschaften würde ich mir auch keine Gedanken machen ,Kinder finden schnell Freunde , Kindergartenfreundschaften verlieren sich ohnehin oft mit der Einschulung .

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Guten Abend,
auch ich möchte Dich darin bestärken, auf Dein Bauchgefühl zu hören.
Wir (Kind 5) haben im Januar 19 ebenfalls die Kita gewechselt. Unser Kind fühlte sich nicht wohl, wollte immer eher abgeholt werden. Unser Kind hat seit dem Wechsel endlich wieder gute Laune, ist ausgeglichen und vorallem geht es wieder "sehr gerne" in die Kita. Wir bereuen den Wechsel nicht !! Im Gegenteil. Wir hätten es schon eher tun sollen. Neue Kitafreunde sind auch schon gefunden.

Alles Gute für Euch.. :-)