Heutzutage hat ja jeder kindergarten sein eigenes Konzept. Bei dem einen läuft's strukturierter ab, beim anderen offener.
Zwecks umzug müssen wir jetzt unser kleines kindergarten mit 2 gruppen verlassen und schauen uns in der größeren stadt um.
Vom offenen konzept hab ich viel gelesen. Beim kleinen kindergarten, konnte das aber in der form, wie in größeren kindergärten herrscht, nicht ausgelebt werden. Und jetzt bin ich etwas geschockt.
Das war ein kindergarten mit 2 krippengruppen und 4 (ab September sollen es 5) kindergartengruppen.
Das einzigste, was die gruppen gemeinsam machen ist frühstücken. Alles andere, wird gruppenübergreifend gehandhabt.
Versteht mich nicht falsch. Ich bin prinzipiell kein gegner des offenen Konzeptes, sofern das dennoch in geregelten rahmen stattfindet und keiner das nachsehen hat.
Aber dort gibt es keine. Das einzigste: mittagessen und Frühstück. Das ist das einzigste, was fest ist und frühstück das einzigste, was gruppenintern gemacht wird. Ansonsten kann jederzeit ebenfalls gegessen werden. Ausflüge wird auch eine liste aufgehängt, wo man sich rechtzeitig anmelden muss, da sie nie alle kinder gleichzeitig mitnehmen können (sind ja 100 kinder) und es schwierig ist, bei dem konzept gruppenintern ausflüge zu machen, da kind x immer nach kind y fragt und dann protestiert, wenns nicht mitgeht. Gibt aber auch keine sperre, wenn das kind mal mit war, da sie ja unterschiedliche ausflüge machen und die kinder unterschiedliche interessen haben.
Bringen und abholen können die eltern jederzeit (bis auf eine stunde am vormittag). Die erzieher sind in ihren Räumen und bieten unterschiedliches an.
Vielleicht verkaufte die leiterin das konzept schlecht, aber es klang für mich so wie "fressen oder gefressen werden". Wenn man zu spät kommt, hat man eben pech gehabt.
Wie läuft es bei euch ab, wo sie ein offenes konzept haben? Oder klang dort alles einfach nur für mich so schlech? Oder ist es da wirklicj so?
Ich hab noch paar kindergärten vor mir. Da haben einige lt. Internet auch das offene konzept. Bin dann mal gespannt, wie es dort sein wird.
Schrecklich.... ist es bei euch auch so?
Hallo, ich bin kein Fan vom offenen Konzept, meiner Meinung nach tut Kindergartenkindern eine feste Gruppe gut, gerade Jüngere gehen im Gesamtkindergarten eher unter und keiner fühlt sich verantwortlich für "seine" 20 Kinder, jedes Kind ist nur irgendeins von 100.
Unser Kindergarten besteht aus 15 Kindern und 2-3 Erwachsenen. Es gibt feste Rituale (Morgenkreis, Wettertagebuch....) und gemeinsame Mahlzeiten mit Tischspruch. Das finde ich toll. Es wird gezielt einzeln etwas mit den Großen, Mittleren oder auch mal Kleinen gemacht, dann wieder spielen alle gemeinsam. Ach ja, es ist ein Waldkindergarten von 8-13 Uhr.
Guckt euch einfach weitere Einrichtungen an und schaut, was zu euch passt. VG
es gibt ja trotzdem den Hauptraum und die Hauptgruppe, mit der morgens ja gefrühstückt wird ... oft bleiben die kleineren Kinder dann einfach in dieser Gruppe und in diesem Raum und bei dieser Erzieherin... --- zumindest hat in vielen offenen Konzepten wenigstens die Erzieherin ihren festen Raum .... -- somit bildet sich schon von selbst bei kleinen eine Untergruppe, die viel zusammen ist ...
ansonsten fand ich das eigentlich ganz gut, -- wobei bei unserem Kindergarten jeweils morgens die erste Stunde immer gemeinsam in der Stammgruppe war (Morgenkreis, - Lieder erarbeiten usw....) --- so wird es bei euch bestimmt auch sein.... --- "verkaufen" können Erzieherinnen eher wenig --- am Besten, du fragst mal eine Mama von dort, wie es denn abseits der offiziellen Präsentation nach aussen hin den so in der praxis jeden Tag dort so läuft.... ---- einfach mal eine vor der Türe anquatschen, wenn Du dort bist, um dich zu informieren.....
Ich kann deine Bedenken nachvollziehen. Bei uns gibt es auch immer mehr Kindergärten mit offenem Konzept. Ich wollte das für mein Kind nicht und habe mich echt bemüht einen Kindergarten mit festen Gruppen zu finden. Und sogar da hatte mein Sohn in den ersten Monaten noch Schwierigkeiten anzukommen. Ich will mir gar noch ausmalen wie es in einem Kiga wie von dir beschrieben gewesen wäre.
Wenn irgendwie möglich würde ich versuchen in einen KiGa mit zumindest teiloffenem Konzept zu kommen.
Hallo,
Unser Kiga hat ein offenes Konzept. Es gibt zwar einen Gruppenraum, aber dort befinden sich lediglich die Boxen der Kinder um Sachen zu verstauen, ansonsten hat er keine Bedeutung.
Wie du schreibst werden in den Räumen verschiedene Aktivitäten angeboten und die Kinder können frei aussuchen. Es gibt nur sehr wenige verpflichtende Dinge (z.b. Laternen basteln fürs Laternenfest).
Allerdings ist das mit den Ausflügen anders geregelt, es gibt keine Listen, die Kinder werden gefragt ob sie mit möchten. Alle haben sowieso nie Lust und dann wird dementsprechend geplant.
Gebracht wird zwischen 8 und 9, die Abholzeiten sind allerdings vorgegeben (je nachdem wie viele Stunden man gebucht hat).
Ich weiß von einer anderen Mutter, dass sie den Kiga gewechselt hat, weil ihr Kind damit überfordert war und feste Struktur brauchte.
Für uns ist es allerdings die absolut richtige Wahl, sowohl bei meinem Sohn, der mittlerweile ein Schulkind ist, als auch bei meiner Tochter, die 4 ist.
Ein Jahr vor der Einschulung gibt es dann die Vorschulgruppe, das ist das ein Tag in der Woche, wo die Vorschulkinder mitmachen müssen und auf die Schule vorbereitet werden.
Es kommt also immer ein bisschen auf das Kind an, schau dir am besten verschiedene Kigas an, wenn du die Wahl hast.
Unsere Kita hat auch ein offenes Konzept und nein, nicht aus Geldmangel, sondern aus Überzeugung.
Ich denke es kommt am meisten darauf an, wie es umgesetzt wird, aber auch, wie ihr zuhause lebt und natürlich was für einen Charakter euer Kind hat.
Wir sind SEHR zufrieden mit unserer Kita, mein Sohn (fast 3) geht super gerne hin. Die Vorteile gegenüber dem, was ich bei anderen Kitas höre: Die Kinder können sich frei nach ihren Bedürfnissen entscheiden, sie haben immer eine Möglichkeit zur Bewegung, aber auch Rückzugsmöglichkeiten, sie können kreativ sein, mit vielen Kindern zusammen oder aber alleine etwas machen. Sie können schlafen, wenn sie müde sind und essen, wenn sie hungrig sind. Natürlich alles mit Begleitung!! Dafür sind dann unsere Erzieher da. Die helfen den Kindern, auf ihre Bedürfnisse zu hören, denn das will auch erst gelernt sein (besonders, wenn zuhause immer die Eltern vorgeben, wann zB gegessen und geschlafen wird).
Viele Eltern sind wohl der Meinung, die Kinder werden da ganz sich selbst überlassen und wer eben nicht dran denkt, dass er Hunger hat, kriegt nichts zu essen - völliger Quatsch. Die Erzieher haben eine Auge drauf, wer normalerweise wann schläft und wer wann isst und sprechen die Kinder an oder begleiten auch Kinder in den Schlaf, wenn sie das zB nicht alleine schaffen.
Es gibt kaum Pflichtveranstaltungen, es werden aber natürlich trotzdem viele Angebote gemacht. Und obwohl ist wenig starre Zeiten gibt, gibt es doch Rituale, wie das Händewaschen nach dem Essen etc und jedes Kind findet so seinen eigenen Rhythmus (ja es pendelt sich nach ner Zeit ein, dass doch meist die gleichen Kinder zur gleichen Zeit essen).
Ausflüge haben bei uns soweit ich weiß keine begrenzte Platzzahl, haben aber auch etwas weniger Kinder.
Achja was noch toll ist: Jedes Kind hat jeden Tag (außer bei Unwetter) die Möglichkeit, raus zu gehen. Im Sommer kann ein Kind auch (bis aufs Mittagessen) den ganzen Tag (inklusive Mittagsschlaf auf einer Decke im Schatten) draußen verbringen.
Wir haben allerdings hier zuhause auch keine so starren Rituale und Abläufe, vieles ist jeden Tag ähnlich aber doch immer etwas anders. Es passt einfach nicht so zu uns, aber das ist nicht schlimm. Ich würde trotzdem behaupten, dass wir ein geregeltes Leben führen, in dem sich auch unser Sohn wohlfühlt.
Sehe ich ähnlich. Und richtig umgesetzt ist das für die ErzieherInnen sicher nicht weniger Arbeit. Untergehen ist in der Einrichtung meiner Kinder auch keiner. Die Kinder haben schnell gelernt, sich einfach kurz „abzumelden“, beim Frühstück gab es eine Liste auf der sie sich abhakten,...
Ja bei uns sagen die Erzieherinnen es ist anfangs wenn man anderes kennt schon ungewohnt und eine neue Herausforderung, wenn man eben nicht sagt "jetzt alle zum mittagessen", sondern irgendwie jedes Kind einzeln beobachten muss, aber auf der anderen Seite auch einfacher, weil es weniger unnötige Konflikte gibt, man weniger nein und öfter ja sagen kann, und auch eine Bereicherung, die Kinder viel individueller kennenlernen und behandeln zu können.
Unser Sohn war in einer zweigruppigen KiTa mit offenem Konzept. Angeblich gab es ein paar Regeln aber das war im Alltag nicht wirklich erkennbar. Fressen oder gefressen werden klingt für mich nach ner passenden Zusammenfassung *seufz* ist nur leider bei altersgemischten Gruppen nicht wirklich fair. Es war einer der Gründe, warum wir ihn bei Karate angemeldet haben. Beim Karate ist er immer noch, aber wir haben inszwischen ne andere KiTa und sind da viel glücklicher.
Meiner Meinung nach hat das offene Konzept nur für die größeren Kinder Vorteile. Die Kleineren (3-4jährige) gegen dort viel schneller unter und können mit "der großen Freiheit" noch gar nicht umgehen.
Und natürlich ist dieses Konzept oft ein Sparmodell. Natürlich nicht immer, aber gerade die KiTas, die ihr Konzept in den letzten Jahren umgestellt haben, machen dies aus der Personalnot heraus. Es gibt aber auch wirklich Kitas, die das offene Konzept aus Überzeugung anbieten und wo es auch gut läuft.
Es gibt schon einige Vorteile beim offenem Konzept:
-die Kinder können sich ihren Bezugserzieher selbst aussuchen
-sie haben mehr Möglichkeiten sich selbst zu entfalten und müssen früh lernen sich selbst zu organisieren
-sie stehen nicht unter Dauerkontrolle der Erzieher
Ich finde aber trotzdem, das die geschlossenen Gruppen für die meisten Kinder passender und v.a. angenehmer für die Kinder ist
Ich weiß dass offenes Konzept oft kritisch gesehen wird, aber wir haben sehr positive Erfahrungen mit unseren beiden Kindern. Der große ist sehr offen und flexibel, da hatte ich nie bedenken. Die kleine ist eher zurückhaltend und hat mit Veränderungen so ihre Probleme. Trotzdem geht sie gern und auch die Rückmeldungen der Erzieherinnen passen. Es hängt aber auch viel am Team. Und das ist super bei uns. Gerade bei Ausflügen wird aber viel altershomogen gemacht und es dürfen dann alle Kinder des entsprechenden Jahrgangs mit und bei Projekten wird auch gezielt geschaut welches Kind schon länger nicht mehr mitgemacht hat und das wird dann dazu genommen. Auch bei kleinerer Aktivitäten wie basteln oder in den Bewegungsraum gehen wird darauf geachtet dass auch die Kinder mal mitkommen die das nicht freiwillig machen.