Hallo,
Wir haben unser Kind in einer U3 Kita unserer Gemeinde untergebracht. Fast jeden Monat war bisher aufgrund von Personalmangel für mehrere Tage bis zu Wochen nur ein Notbetrieb eingerichtet, bei dem nur ein kleiner Teil der Kinder nach dem "first come, first serve" Prinzip betreut wurde. Wir leben in einer Gemeinde, in der die von den Eltern zu entrichtenden Betreuungskosten bei deutlich über 400 € pro Kind liegen! Das ist meines Wissens nach auch eher ein hoher Betrag im Vergleich zu den meisten Nachbargemeinden?!
Umso mehr ärgert es mich, dass wir sehr häufig über Tage bis Wochen nicht mal Leistung dafür erhalten. Das Verschulden liegt hier ja auch eindeutig bei der Gemeinde, da diese nicht genügend Personal in den Einrichtungen beschäftigt, so dass beim kleinsten Krankheitsfall schon nicht mehr alle Kinder betreut werden können.....
Im Fall des Notbetriebs müssen Großeltern etc. jedes Mal spontan mobilisiert werden (der Notbetrieb wird immer spontan montags morgens ausgerufen) und sie müssen dabei eine Anreise von 80 km zurücklegen (von den dadurch entstehenden Fahrtkosten will ich gar nicht erst anfangen).
Meine Frage an die Community lautet:
Hat man irgendwelche Rechte gegenüber der Gemeinde? Kann man beispielsweise einen Teil seines Beitrags zurückfordern oder eine Aufwandsentschädigung für die alternative Kinderbetreuung erhalten?
Vielen Dank im Voraus :)
Kita andauernd geschlossen - Rechte der Eltern?
Von wieviel geschlossenen Tagen reden wir hier?
Ca 5 Tage pro Monat, tlw wurde die Betreuungszeit auch im ganzen Monat um 1 h gekürzt
Ist das regelmäßig? Wie lang geht es schon so?
Grundsätzlich kannst du zum Träger gehn. Ich würde die Tage auflisten und auch das mit der verkürzten Betreuungszeit.
Und dann würde ich dem Träger ein bissl Feuer unterm Hintern machen.
ist das erst seit kurzem, würde ich ihn „bitten“, endlich für Ersatz zu sorgen , da das ja kein Zustand sein kann. Für alle....Erzieher, ihr, Kinder....
Ist das regelmäßig und geht schon länger, dann würde ich erst reden und bei nicht-Einsicht auch ggfs. drohen. Wenn nicht was passiert, wird die fehlende Zeit materiell zurückgefordert. Da kann man vielleicht auch noch andere mobilisieren.
Ihr müsst dann halt damit rechnen, dass die Aushilfskraft evtl kein Fachpersonal ist.
Reden kannst du mit denen. Allerdings muss die Gemeinde die Gehälter der kranken Erzieher ja auch bezahlen.
Und Erzieher fallen nun mal nicht vom Baum oder werden in einem Reisebus dorthin gefahren.
Da kann die Gemeinde auch nicht unbedingt was für, eher der Staat.
Wir begnügen uns dann auch mit Personal, die eben nicht ausgebildet sind.
ZB. sind wir eine kleine Gemeinde, mit glaub 5 Springkräften. Keine davon ist Erzieherin oder kommt sonst wie aus der Branche. Eine davon ist zwar selbst Mama, arbeitet aber in der hiesigen Bücherei. Macht aber auch Angebote für Kids dort. Die kommt ab und zu, wenn wirklich Not am Mann ist.
Wir sind normalerweise zu 12. (haben ca. 70 Kinder), haben aber auch schon zu 5./6. letztes Jahr gearbeitet...mal davon abgesehen, das uns bis diesen Januar eh schon 3 Vollzeitkräfte gefehlt haben. Das ist hart.
Aber auch da kann die Stadt oder Gemeinde was tun.
Wenn ich sehe, das unsere Gemeinde nämlich erst seit letztem Jahr die Zweitkräfte abgeschafft hat und wir nun quasi alle Gruppenleitungen sind und eben auch dieses Gehalt bekommen, und das in den Nachbarstädten schon Gang und Gebe war...
Oder diese elendigen Jahresverträge, die abschrecken...wir hätten Kapazität für Festverträge, so ist es nicht.
Das kann auch dazu beitragen, sich für eine bestimmte Stadt zu entscheiden.
Oder wie angesprochen, eben die Springer.
Irgendeine Lösung muss her.
Bei uns ist sogar schon die Fachberatung, die selbst jahrelange Leitung einer unserer Kitas war, mit eingesprungen.
Wir tauschen untereinander Personal, wenn Notstand ist (natürlich nur für die Dauer des Engpasses)
Die Kita ständig zu schließen kann kein Dauerzustand sein.
Interessant wäre es zu wissen, ob das schon immer immer mal wieder so ist....
Hallo, 400€ pro Monat sind etwa 18€ pro Tag. Bei 5 Schließtagen knapp 100€ jeden Monat. Klar würde ich die zurückfordern. Ihr bezahlt ja für vertraglich geregelte Betreuung und nicht für "mal sehen, ob alle Erzieherinnen gesund und einsatzbereit sind".
Am besten tut ihr euch mit mehreren Eltern zusammen.
VG
Bei uns im Vertrag steht, dass der Träger in Sondersituationen (und das ist Personalmangel) die Einrichtung zeitweise schließen kann.
Ich glaube nicht, daß man das Geld zurückbekommt, auch wenn es ärgerlich ist .
Erzieherinnen sind nunmal Mangelware und da es halt vor ein paar Jahren der Rechtsanspruch für U3 kam,wurden haufenweise Krippen gebaut, obwohl das Personal nicht vorhanden war.
Das ist jetzt das Ergebnis.
Aber versuchen kannst du es natürlich
Lg
Hallo!
Ich kann echt verstehen, dass das super ärgerlich ist wenn es ständig passiert. Wir hatten es diesen Winter auch. In der einen Woche war für zwei Tage für alle um 13.30 Uhr Schluss (normal bis 17 Uhr). Da wir eh nur einen Platz bis 12.30 Uhr haben, betraf es uns nicht. In der Woche drauf wurde alle Eltern angesprochen, die daheim sind oder wer ansonsten die Möglichkeit hat wurde gebeten die Kinder daheim zu lassen. Ich bin aktuell in EZ, stört mich so gesehen nicht, hab auch noch zwei Kiga-Freunde "aufgenommen" an den beiden Tagen.
Andere Eltern sind aber auf die Betreuung angewiesen bzw. müssen arbeiten, ggf. eben unbezahlte Urlaubstage nehmen. Bei den einen fällt das (finanziell) nicht so sehr ins Gewicht, bei anderen dafür schon sehr.
Hier in BaWü gibt es rechtliche Grundlagen für Notgruppen. Ab einer gewissen Anzahl an Personal, dürfen nur noch begrenzt Kinder betreut werden. Wenn das übergangen wird und dann was passiert, dann ist das Geschrei noch viel Größer oder wie im Nachbarort die Kita von einem auf den anderen eben ganz ZU!!
Da ist das nämlich passiert: Absoluter Personalmangel, Eltern waren uneinsichtig, alle haben sich beschwert, keiner wollte/konnte seine Kinder daheim lassen. Da waren dann eben ein paar Kinder unbeaufsichtigt und haben richtig "Blödsinn" gemacht (noch harmlos ausgedrückt). 2 Kinder lagen am Ende mit Platzwunden und Gehirnerschütterungen im Krankenhaus - Kita bis auf weiteres (seit Ende November) dicht gemacht!
Sprecht den Träger an, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt. Mit dem Hammer drauf hauen bringt auch nichts - es sei denn den Träger interessiert das absolut nicht !
Danke für Euer Feedback! Es ist wirklich ein Dilemma mir der Kinderbetreuung. Man selbst muss ja leider auch zuverlässig auf der Arbeit erscheinen.
Ohne das Großeltern-Backup (oder Netzwerke im Freundeskreis) müsste unter diesen Betreuungsumständen einer von uns zuhause bleiben. Das könnte man keinem Arbeitgeber auf Dauer zumuten.
Zur Frage von oben: Ja, es gibt auch noch wenige andere Einrichtungen im Umkreis mit etwas besserem Betreuungsschlüssel. Bei denen zahlt man aber über 800 € im Monat :(.
Finde es traurig, dass die "Standard"-Kinderbetreuung für Normalverdienende keinen besseren Betreuungsschlüssel bieten kann.
Du lieber Himmel. Darf ich fragen, um welches Bundesland es sich handelt?