Sohn hat Angst vor Erzieherin - was können wir tun?

Hallo,

unser Sohn ist 3 Jahre alt und geht seitdem er 13 Monate alt ist in den Kindergarten. An sich geht er gerne hin, aber seit einiger Zeit wird es in Bezug auf eine bestimmte Erzieherin immer schlimmer.

In der Gruppe arbeiten 4 Erzieherinnen und eine davon mag er überhaupt nicht. Sie ist ein eher "herrischer" Typ, wenig empathisch, z.B. äfft sie die Kinder nach, wenn sie weinen (habe ich beim Bringen/Abholen schon öfters mitbekommen), erhebt oft drohend den Zeigefinger etc.
Wenn sie unseren Sohn morgens in Empfang nimmt, weint er und möchte nicht dableiben. Sie sagt dann, er mache dieses "Theater" nur für mich und wolle mir ein "schlechtes Gewissen machen".
Ich habe dann ein Kind, dass sich an mir festkrallt, weint und unter keinen Umständen zu dieser Erzieherin möchte.

Auch von anderen Kindern bzw. deren Müttern weiß ich, dass es ja ähnliche Probleme gibt und habe das auch schon selbst mitbekommen.

Jedenfalls sagt unser Sohn nahezu täglich, dass er diese Erzieherin nicht mag, dass sie doof ist usw.
Heute morgen meinte er: "Mama, ich habe Angst vor der Y."

Sämtliche Versuche, das anzusprechen sind bislang erfolglos geblieben. Sie reagiert dann beleidigt und stellt unseren Sohn als manipulativ dar.

Ich weiß langsam nicht mehr, was wir da noch machen können. Zu den anderen Erzieherinnen hat er übrigens ein sehr vertrautes und herzliches Verhältnis. Morgens fragt er mich schon, ob die M. und die A. da sind und freut sich auf sie. Aber sobald er diese eine Erzieherin sieht, ist es vorbei :-(

Aus meiner Sicht wäre die einfachste Lösung, wenn ihn einfach eine andere Erzieherin aus der Gruppe morgens in Empfang nimmt.
Aber leider hat dann der Rest des Teams wohl Bedenken, das könnte das Arbeitsklima unter den Kolleginnen vergiften oder was weiß ich. Jedenfalls ist der Tenor, das sei eben kein Wunschkonzert und unser Sohn müsse diejenige akzeptieren, die eben in dem Moment am nächsten an der Tür ist, wenn er kommt.

Ich finde es eigentlich ganz normal, dass man nicht jeden gleichermaßen mag. Das muss doch auch ein Kind nicht.
Nur fühlt sie sich anscheinend persönlich angegriffen davon, dass unser Sohn die anderen lieber mag.

War jemand in einer ähnlichen Situation oder hat einen Tipp, wie wir das einvernehmlich lösen können?

Danke und liebe Grüße

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Hm... Ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen im Team sie sonderlich toll finden. Solche Sorten Erzieher sind mehr geduldet, als gemocht, von anderen Kollegen und natürlich den Kindern.
Wenn sie mit sich in keinster Weise reden lässt, dann würde ich gezielt eine andere Erzieherin der Gruppe ansprechen und falls da Bedenken sind, einmal mit der Leitung drüber reden. Ein Kind macht das doch nicht bewusst, dass es sagt, XY ärgere ich jetzt mal so richtig mit Absicht, von der lass ich mich nicht begrüßen, ich drücke ordentlich auf die tränendrüse und mache großes Theater, damit Mama mich wieder mitnimmt - das ist absoluter Blödsinn. Dein Kind hat Angst vor ihr, zurecht, so wie du es beschreibst, ist sie nicht sehr empathisch im Umgang mit den Kindern und die spiegeln ihr nunmal gnadenlos zurück, dass sie sie nicht mögen. Das ist der Punkt, an dem die Erzieherin mal ihr Verhalten reflektieren sollte und nicht dem Kind dafür die Schuld geben sollte, dass es nicht zu ihr will.
Ihr bezahlt für die Betreuung, ihr vertraut unter anderem auch ihr euer Kind an, da ist es nicht zu viel verlangt, dass sie mal in sich geht und an ihrem Verhalten arbeitet.
Klar ist das Leben kein Wunschkonzert, aber zwischen "nicht die Lieblingserzieherin" und "vor der hab ich angst" liegt ein großer Unterschied, den ein Kind nicht hinnehmen muss.

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Da gebe ich dir Recht.
An die TE, ich würde mich an die Leitung wenden. LG

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Bis zu einem gewissen Grad gebe ich dir Recht.

Dass Kinder Angst vor einem Erzieher/einer Erzieherin haben, ist ein Unding.

Allerdings müssen Kinder auch lernen, mit unterschiedlichen Menschen klar zu kommen. Man kann sich auch die Lehrer, den Chef und viele andere Menschen nicht (immer) aussuchen...

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Was sagt denn die Leiterin dazu?

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Klingt schrecklich! Ich kann dir nur sagen, wie es bei uns läuft und das finde ich eigentlich gut so: Es sind immer zwei Kollegen im Frühdienst, abwechselnd. Und manche Kinder kommen einfach generell schwer rein, manche nur manchmal. Wenn wir sehen, eine Kollegin schafft es nicht alleine ein Kind aufzufangen, dann kommt die andere unterstützend hinzu.
Wir sehen dadurch nicht unser Arbeitsklima gefährdet, weil ein Kind den einen oder anderen lieber mag. Geht uns persönlich ja auch so, dass wir nicht alle zum selben Kind den selben Bezug haben. Das wichtigste ist, dass die Kinder sich wohlfühlen. Meiner Meinung nach.

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Das sehe ich auch so. In unserem Kindergarten dürfen die Kinder sogar ihren Bezugserzieher "tauschen". D.h. wenn man bei/direkt nach der Eingewöhnung merkt dass das Kind morgens die erste Viertelstunde lieber erstmal von einem anderen Erzieher aufgefangen werden mag, well er den Erzieher besonders gerne mag, dann ist das auch okay. Da herrscht aber auch ein sehr gutes Arbeitsklima.

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Ich gebe meinen Sohn morgens nicht ab, wenn ich sehe, dass er sich bei der Erzieherin nicht wohl fühlt. Das ist bei uns zum Glück kein Problem, wir dürfen da ganz frei wählen und mit dem Kind zusammen schauen, wie es gut in der Kita ankommen kann. Wenn es ihm schwer fällt, sage ich ihm, welche Möglichkeiten er hat, also welcher Raum offen ist bzw. welche Erzieher da sind. Dann kann er wählen und das klappt auch immer. Meist weiß ich vorher auch schon, für wen er sich da entscheidet, ich merke ja, mit wem er gut klar kommt und mit wem weniger. Manchmal überrascht er mich aber auch, ich versuche da ganz unvoreingenommen zu sein und meine persönliche Ansicht zurückzuhalten.

Ich würde ein Gespräch mit der Bezugspädagogin suchen, evtl sogar einen Termin machen und das ansprechen. Ohne Vorwurf oder Ähnliches, einfach klären, wie denn dein Sohn trotzdem dort gut in den Tag starten kann.

Ich würde auch an deiner Stelle versuchen, offen zu bleiben. Ihm keine Worte in den Mund zu legen etc. Vielleicht mag er diese Erzieherin irgendwann doch (Kinder gehen nicht unbedingt danach, wer mit ihnen am pädagogisch wertvollsten umgeht) oder kommt zumindest mit ihr klar.

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Hallo,

ich kenne es so, dass Kinder, die mit bestimmten Erzieherinnen Probleme haben, eher von den anderen betreut werden.
Warum auch nicht? Es kommt eben nicht jeder mit jedem gleich gut aus.

Ich würde mit der Leitung sprechen. Das hat so ja keinen Sinn.

Falls sich die Situation bei Euch nicht regeln lässt, würde ich versuchen, die Gruppe zu wechseln, falls das geht und mich ansonsten anderweitig umsehen.
Ich denke, als 3-jähriger mit so einer Person konfrontiert zu sein, tut dem Kind auf Dauer nicht gut.

Wir kennen so eine ähnliche Situation von unserem Sohn aus der Grundschule.

LG

Heike

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Ich habe leider keinen Tipp, aber ich war in der gleichen Situation.

Meine Tochter liebte 3 Erzieherinnen und eine mochte sie nicht. Diese eine war eher strenger und hat weniger gelacht (dennoch war sie ein netter Mensch).

Morgens war im wöchentlichen Wechsel immer eine andere da. So gab es in der einen Woche immer viel Tränen und Klammern. Die anderen Wochen liefen problemlos.

Alles Reden hat nichts gebracht. Sie hat sich einfach unwohl gefühlt.