Ist das so im Kindergarten?

Bitte um eure Erfahrungen, da ich gerade nicht beurteilen kann, ob ich übertreibe oder es Normalität ist.
Mein Sohn (fast 3) ging seitdem er 1 Jahr alt ist, jeden Tag für 3 Stunden in die Krippe. Dort wurde er von wunderbaren Erzieherinnen betreut, es wurde gemeinsam gegessen, gesungen, getanzt, usw... es war einfach eine tolle Einrichtung, in der er auch mit Gleichaltrigen Freundschaften aufbaute.
Nun ist er seit 3 Wochen im daran angeschlossenen Kindergarten, wo natürlich vieles anders läuft. Darauf war ich auch eingestellt, allerdings empfinde ich es als lieblos. Ich sehe natürlich nur einen kleinen Ausschnitt. Aber diesen möchte ich gerne schildern:
Ich gebe ihn morgens ab und er läuft verschüchtert in den Raum hinein. Meist kümmert sich eine Erzieherin dann ein wenig um ihn. Die andere Erzieherin hat in meiner Anwesenheit keinen Kontakt zu ihm aufgenommen. Währenddessen spielen die anderen Kinder vor sich hin oder essen alleine. Es gibt nichts Gemeinsames, es ist eine sehr kalte Atmosphäre.
So läuft es anscheinend den ganzen Morgen. Keine Programme, einfach ein vor sich hinspielen. Leider gibt es wenig Gleichaltrige, die meisten sind 4-5 Jahre alt.
Wie sind eure Erfahrungen? Spielen die Kinder eher alleine oder wie läuft es bei euch?
Er geht auch nicht gerne und ich muss ihn morgens meist zwingen, was zuvor nie der Fall war!

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Lass ihn doch erst mal ankommen.
Natürlich hat er jetzt erstmal noch nicht den großen Kontakt, wie soll das auch gehen. Er ist ja auch ganz neu. Die Umstellung ist bestimmt nicht ganz leicht. Später wird er schon mit den anderen spielen, so wie es vermutlich die Älteren auch machen.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass es den ganzen Vormittag keinerlei Programm gibt und die Kinder nur vor sich hinspielen. Das wäre wirklich seltsam... Wie kommst du da eigentlich drauf? Hast du nachgefragt oder warst du dabei?

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Morgens zur Bringzeit ist es bei uns auch so. Manche Kinder sind schon ab 7:30 in der Frühbetreuung, ein paar warten ab kurz vor 8 auf die Erzieherin, die meisten werden irgendwann zwischen 8 und 9 gebracht. In dieser Stunde wird gefrühstückt und frei gespielt. Die Erzieherinnen begrüßen die Kinder, sind offen für einen Austausch mit den Eltern, haben ein offenes Ohr für die Kinder, die aufgeregt etwas erzählen wollen und haben ansonsten einfach alles im Blick, ohne ein Angebot zu machen. Wenn ein Kind ankommt, sucht es meist selbst den Kontakt zu einer bestimmten Erzieherin, die andere Erzieherin hält sich da dann raus, es sind ja schließlich genügend andere Kinder da. Das, was es später an Angebot und Anleitung gibt, bekommen die Eltern gar nicht mit, weil es erst nach der Bringzeit stattfindet. Könnte das bei euch auch der Fall sein? Und könnte es sein, dass Dein Sohn einfach bei allem noch etwas außen vor ist, weil er noch seine Zeit zum Ankommen braucht?

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Hi,

klingt für mich völlig normal.

Dein Sohn braucht noch Zeit um sich umzugewöhnen. Er war lange einer der Großen, kannte alle Abläufe, alle Kinder.
Jetzt ist er plötzlich der Kleine, fremde Kinder, das schüchtert eben etwas ein.
Die Erzieherin kümmert sich morgens um ihn, ist doch prima. Und es müssen sich doch nicht 2 Erzieher um ein Kind kümmern in den 10 Minuten, die du dort bis zum Abgeben.
Mein Großer hat, ohne Fremdbetreuung vorher, gut 6 Monate gebraucht, bis er richtig ankam. Er hat meist alleine vor sich hin gespielt, die Erzieher haben ihn nach Möglichkeit mit anderen Kinder bekannt gemacht.
Er ist gerne in den Kiga und trotzdem hat es gedauert.
Nach den Sommerferien war ein neuer Junge da und plötzlich hatte mein Großer seinen besten Freund gefunden. Die beiden spielen sehr viel miteinander. Trotzdem hatte mein Sohn in dem einen Jahr jetzt 2-3 Mal Phasen, wo er nicht hin wollte, mit Tränen zu Hause und beim Abgeben. Ging zum Glück immer nur kurz.

Programm gibt es hier auch erst, wenn die Eltern weg sind. Sonst werden Kinder die noch nicht da sind ja ausgeschlossen.
Und die Kinder sollen sich erst Mal etwas austoben, bevor sie dann im Morgenkreis still sitzen müssen.

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Gibt es evtl. Bring- und Kernzeiten?
Bei uns war es so, dass zwischen 7.00 Uhr und 9.00 Uhr die Bringzeit war. Das heißt, in diesem Zeitraum wurden die Kinder gebracht und es fand kein Programm statt.
Ich habe meine Tochter immer kurz vor 8.00 Uhr gebracht, da war noch nicht einmal die Hälfte der Gruppe anwesend. Was sollen die Erzieherinnen da für ein Programm anbieten, wenn alle 10 MInuten 1 bis 3 Kinder reinwackeln?
Kernzeit war dann ab 9.00 Uhr - da startete man mit einem Stuhlkreis und dann war, je nach Motto, Bastelaktion, auch Freispiel, Spaziergang, Turnen, etc.
Gemeinsames Frühstück gab es nicht - die Kids sollten bis 10.00 Uhr das Mitgebrachte gegessen haben - wurden akustisch daran erinnert.
Macht ja auch wenig Sinn, um 10.00 Uhr mit allen zu essen, wenn manche Kinder zuletzt morgens um 6.00 Uhr, andere erst kurz vor 9.00 Uhr zuhause was gegessen haben, je nachdem, wie sie eben gebracht wurden.
Ab 12.00 Uhr bis 12.30 Uhr war dann Abholzeit für alle, die nicht zum Mittagessen und der anschließenden erweiterten Betreuung angemeldet waren.

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Hallo,

ich denke auch, dass Dein Sohn sich eingewöhnen muss und dass das Programm später am Vormittag beginnt.

Und warum sollen sich zwei Erzieherinnen mit Deinem Sohn befassen? Eine reicht doch. #kratz

Dass es wenige Gleichaltrige gibt, ist eben so. Da kann keiner etwas dafür.
In dem eingruppigen Kindergarten unserer Kinder gab es Jahrgänge, die 8 Kinder stark waren und welche, die nur drei oder vier Kinder stark waren.

Die Kinder haben aber altersübergreifend gespielt. Das Alter wurde erst im Vorschuljahr wichtig, weil die Vorschulkinder viele extra Aktionen hatten, und die Kinder ja auch gerne mit Freunden in eine Klasse wollten.
Unser Sohn hatte mit knapp 3 Freunde im Alter von bis zu 5 Jahren und mit 6 Freunde im Alter von 4 bis 7. (Sein bester Freund ist ein Jahr vor ihm eingeschult worden.)

Ich würde mich erstmal entspannen und abwarten, wie sich die Sache entwickelt.

LG

Heike

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Hallo...
So wie dir ging es mir im Januar als mein Sohn von der Krippe in den Kiga gewechselt ist...
Mir fiel der Übergang fast schwerer als meinen Sohn...das "behütete" fehlt einfach...sind jetzt einfach keine Babys mehr...
Gib euch beiden einfach einbißchen Zeit und dann gewöhnt ihr euch dran...ich such jetzt einfach bewusster den Kontakt zur Erzieherin wenn ich etwas spezielles wissen will😉

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Jedes Kind wird von einem Erzieher persönlich im Empfang genommen. Es gibt einen kurzen Austausch mit dem Elternteil.
Unsichere Kinder wird etwas angeboten, bleiben erst mal mit den Erziehern.
Es gibt einen festen Rhythmus. Essenszeit gemeinsam usw.

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Mal abgesehen davon, dass mein Kind und ich immer freundlich begrüßt werden und wenn sie mal wieder eine Phase hat in der sie sich schwer tut, immer eine Erzieherin herkommt und sie abnimmt ist es bei uns schon auch so, dass morgens Freispiel ist. Mal spielt eine Erzieherin wo mit, mal liest eine was vor. Je nachdem wie viele Kinder schon da sind oder gerade kommen. Eine ist immer in der Küche und bereitet Frühstück zu, da helfen die ersten Kinder auch oft mit. Der Betreuungsschlüssel ist ein ganz anderer, da kann gar nicht so viel zeit für jedes einzelne Kind sein wie in einer Krippe.
Vielleicht hält sich die andere Erzieherin bewusst noch zurück? Damit es immer die gleiche ist die ihn morgens begrüßt in der Anfangszeit?
Und wo sind die Gleichaltrigen aus der Krippe geblieben?

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Ich kann an dem beschriebenen verhalten der erzieher nichts problematisches finden.
Mir fiel gerade positiv auf, dass zwei erzieher da sind.
Wie groß ist die gruppe denn?
Halt mal nen plausch mit ner erzieherin, vielleicht lässt sie sich drauf ein? Klingen ein bisschen muffig die damen ;-)