Hallo!
Ich muss mir mal was von der Seele schreiben...
Wir haben für unsere Kinder (4 und 12) eigentlich eine ganz gute Kinderärztin, wir waren bis vor kurzem sehr zufrieden.
In letzter Zeit aber drängt sich bei mir die Frage auf, ob besagte Ärztin nicht ein wenig übereifrig ist, was zusätzliche Untersuchungen und Behandlungen betrifft.
Ich versuche mal ein paar Beispiele zu nennen:
- meine Tochter hatte mit 1,5 Jahren einen einmaligen Fieberkrampf. Bis jetzt sind alle weiteren Fieber Anfallslos geblieben.
Heute 2,5 Jahre später bekomme ich einen Anruf aus der Praxis, meine Tochter soll jetzt doch mal zum EEG wegen dem Fieberkrampf. Als ich fragte warum kam nur die Antwort „als Vermerk für die Akte“ 🤷🏼♀️.
- Sie soll nun das 3. mal zum Augenarzt, weil die KÄ ständig ihre Sehfähigkeit überprüfen lassen will (also nach jeder U-Untersuchung nochmal extra)
Der Augenarzt hat nie eine Beeinträchtigung gefunden und ist langsam auch schon genervt...die KÄ besteht drauf. Gleiches ist so beim Thema Ohrenarzt und Hörtest.
- sie soll Paukenröhrchen bekommen, weil sie in einem Jahr 2x eine Ohrenentzündung hatte. Das wäre nicht normal und ist behandlungswürdig.
- sie hatte vor 1,5 Jahren eine Lungenentzündung. Jetzt soll sie plötzlich jedes Quartal einen Lungenfunktionstest machen um Asthma auszuschließen 🤔 (sie hat aber keinerlei Beschwerden)
- wir sollen zur Visuomotorikgruppe, weil meine Tochter, Zitat „jetzt mit vier Jahren schon über das Strichmännchenalter hinaus sein sollte und bildlich klar erkennbar malen können muss“ außerdem ist sie ja ein Mädchen und deshalb müsste sie viel mehr Interesse beim malen zeigen.
(Diese Gruppeleiter ihr Mann in seiner angeschlossenen Praxis) außerdem würde sie alle Kinder mit 4 Jahren dort standardmäßig vorstellig werden lassen um Defizite erkennbar zu machen. Man könne dann gleich ein passendes „Therapiekonzept“ bei ihrem Mann ausarbeiten und weitere Termine besprechen 🤷🏼♀️ Dazu soll ich bestimmte Malbücher über die Praxis bestellen, damit sie richtig zeichnen lernt...
- wir sollen ihr das Zungenbändchen durchtrennen lassen, um Probleme in der Aussprache zu umgehen. (Natürlich waren wir daraufhin bei einer Logopädin, die dieses Vorhaben für überflüssig hält, da ihre Aussprache völlig in Ordnung ist)
... die Liste geht ewig so weiter und auch bei meinem Sohn (den sie beispielsweise jedes Quartal einmal wiegen und messen will um seine Entwicklung in der Pubertät zu kontrollieren) könnte ich noch etliche Sachen aufzählen.
Ich meine, klar ist Vorsicht besser als Nachsicht und gäbe es wirklich Grund dazu, eine extra Untersuchung oder Behandlung zu machen, dann würde ich auch gar nicht weiter hinterfragen, aber ich habe das Gefühl ich renne ständig in diese Praxis oder zu Fachärzten, weil sie mal wieder irgendwas untersuchen lassen will und jedes Mal sagen mir die anderen Ärzte, dass alles in Ordnung ist.
Sorry für den langen Text und danke an alle, die ihn bis zum Schluss gelesen haben...
Welche Meinung habt ihr dazu?
Meinung zur Kinderärztin...
Oha, also ehrlich gesagt finde ich vom Lesen Deines Textes die Maßnahmen auch ein wenig arg vorsichtig.
Vor allem dem Wink in die Praxis ihres Mannes ist sehr deutlich. Manche Kinder malen einfach nicht gerne - unser 5jähriger wird auch bestimmt kein van Gogh werden
Man muss nicht gleich alles Therapieren lassen, was noch im normalen Rahmen ist.
Bei den anderen Themen finde ich auch: mit vernünftigem Menschenverstand rangehen, ggf mal eine Zweitmeinung einholen. Zuviel Kontrolle ist ja auch nichts. Ist MEINE Meinung.
Ich hoffe das hilft Dir etwas!
Liebe Grüsse
Also wir haben ein Extremfrühchen das von Verzögerungen bedroht bzw schon betroffen ist und wo man immer etwas genauer hinschaut bei Augen und anderen Organen weil man nicht weiß ob sich alles so entwickelt wie es soll, und das deswegen auch in der Beziehung engmaschig überwacht wird, aber an das was Du da schreibst kommen selbst wir noch nicht mal im Ansatz ran!
Ja, zum regelmäßigen Sehtest gehen wir, allerdings hatte er schon mal eine Brille und in dem Alter kann man die Sehkraft ggfls therapeutisch verbessern, und solange er da "grenzwertig" ist machen wir das.
Oje das klingt wirklich komplett übertrieben!
Hätte auch keine Lust ohne begründeten Verdacht dauernd zu Fachärzten zu rennen.
Hast du mal versucht sie drauf anzusprechen?
Und seid ihr privat versichert?
Die Tochter einer Freundin ist das und meine Freundin hat auch das Gefühl, dass da gerne mal was mehr gemacht wird
Sei doch froh dass du so eine Ärztin hast. Im Ernst unsere ist das Gegenteil ich muss jeder Überweisung selber nachrennen und jede "Verzögerung" selber erkennen, ich wäre echt froh eine Ärztin zu haben sie sich wirklich um die Entwicklung kümmert und auch nach dem Uheft geht und nicht irgendwelche eigenen Grenzen setzt eine die nur wiegt/misst und dann kann man schon nach Hause!
Du hast eine tolle Kinderärztin die sich wirklich um die Entwicklung und Gesundheit ihrer Patienten kümmert!
Du findest es also völlig ok mit einem gesunden kind dauernd von a nach b zu rennen? Alles untersuchen und therapieren zu wollen obwohl keinerlei Behandlungsbedarf besteht?
Naja ich denke eine Ärztin ist nicht so hobbylos und verschreibt einem gesunden Kind Therapien. Ich habe eher das Gegenteil miterlebt dass die meisten Eltern die Probleme ihrer Kinder ignorieren und als es zur Einschulung kommt, bekommen diese Eltern die bittere Wahrheit.
Für mich kommt es so rüber als ob die TE die Probleme ihres Kindes nicht wahrnehmen will oder was verschweigt!
Ps. Ein Kind "muss" bei der u7a einen Kopffüssler malen können, wenn ein Kind es mit 4 Jahren nicht schafft was Menschen ähnliches zu malen, hat es schon Feinmotorische Probleme, also ist eine Therapie nicht so verkehrt! Statt mich so aufzuregen wie die TE wäre ich froh über die Überweisung.
Übrigens meine Kinder haben bsw hatten im Babyalter Probleme mit Augen und wir mussten bsw müssen auch alle 6 Monate in die Augenklinik, allerdings muss ich im Gegensatz zur TE immer selber nach der Überweisung fragen. Mit meinem Sohn musste ich alle 6 Monate in die AuKlinik weil er ein Frühchen war bis er 2,5 war. Mit meiner kleinen muss ich alle 6 Monate hin weil sie auf einem Auge eine Hornhautverkrummung hat. Deswegen glaube ich der TE nicht dass es da wirklich kein Problem gibt, wahrscheinlich hatte ihre Tochter mal im Baby-/Kleinkindalter Augenprobleme und muss deswegen alle 6 Monate hin. Ein gesundes Kind würde keine Ärztin einfach so mal auf Spaß 2 mal im Jahr zum Augenarzt schicken!
Sind Deine Kinder privat krankenversichert?
Grüsse
BiDi
Hi,
wenn ihr ansonsten zufrieden sied, würde ich einfach die Dinge machen, die ihr für notwendig erachtet. Unser Arzt ist tatsächlich eher das Gegenteil. Habt ihr denn mal ein EEG schreiben lassen, nach dem Fieberkrampf? Wir sollten nach dem 1. auch eins schreiben lassen, die anderen Male dann nicht mehr. 2. EEG kam dann erst nach ihrem letzten Krampf, der aber extrem heftig (45 Min nicht ansprechbar) und mit stationärem Aufenthalt war. Mein Sohn hatte übrigens schon mehrere Lungenentzündungen und musste nie zu Lugenfunktionsprüfung. Vielleicht kannst du mit ihr ja mal das Gespräch suchen, vor allem, wenn es sich im Vergleich zu fürher verändert hat.
LG
Isabel
Erst einmal vielen Dank für eure Rückmeldungen! 😊
Ich versuche mal, auf ein paar Fragen näher einzugehen:
Unsere Kinder sind nicht privat versichert, sondern ganz normal über uns als Eltern.
Grundsätzlich finde ich es ja auch gut, dass unsere Ärztin sehr genau ist und nicht nur oberflächlich alle Untersuchungen abhandelt. Bei den ersten Terminen bei den Fachärzten war ich auch dafür, sie meinte halt „die haben die besseren Geräte und können genauer schauen“
Aber wenn die nix finden, dann frage ich mich einfach, warum wir immer und immer wieder Kontrollen machen sollen.
Wäre bei irgendeiner Untersuchung ein auffälliger Befund gewesen, dann ist das ja auch nachvollziehbar, dass man „am Ball“ bleibt und regelmäßig vorstellig wird, aber es gab bei uns nie einen Indikation 🤷🏼♀️
Das EEG wegen dem Fieberkrampf war vor 2,5 Jahren ihrer Meinung nach nicht notwendig, da der Krampf einmalig war. Nur wenn sie bei erneutem Fieber einen Krampf gehabt hätte, dann wäre das wohl nötig gewesen. Dieser Meinung waren auch die Ärzte in der Klinik.
Da sie aber nie wieder einen Krampf hatte stellt sich mir halt die Frage, was das EEG 2,5 Jahre nach dem Krampf bringen soll. Hätte man das direkt gemacht, hätte ich das auch nicht hinterfragt.
Was ich nicht erwähnt habe ist, dass die KÄ sehr, ich sage mal, beleidigt und von oben herab reagiert, wenn man von ihr angeordnete/empfohlene Untersuchungen als Eltern hinterfragt oder ablehnt. Sie kommt dann immer mit den größten Horrorgeschichten und mit dem erhobenen Zeigefinger. Sie ist sehr defizitorientiert und arbeitet genau den Katalog ab, was ein Kind wann können muss. Andere Interessen oder Fähigkeiten des Kindes, die gerade nicht auf ihrer Liste stehen, schenkt sie keinerlei Beachtung.
Es ist halt ein Für und Wider...
auf der einen Seite bin ich natürlich froh, dass für meine Kinder alles getan wird aber ich frage mich halt, bis zu welchem Punkt es sinnvoll ist...
Die Ärztin wäre mir viel zu anstrengend und eine Ärztin die der Meinung ist von oben herab zu sprechen, hätte mit mir ohnehin keine Freude
Die Ärztin möchte Geld verdienen. Das liegt doch auf der Hand. Deswegen macht sie ständig Untersuchungen, die sie abrechnen kann und am Besten sollst du noch dein Kind bei ihrem Mann therapieren lassen und ihre Bücher kaufen.
Da Ärzte für einen Patienten nur einmal im Quartal einen Pauschalbetrag bekommen und danach jede weitere herkömmliche Untersuchung nicht weiter abzurechnen ist, trifft es sich doch sehr gut, dass dein Sohn genau einmal jedes Quartal da zum Messen und Wiegen antanzen muss. So kann sie den maximalen Ertrag aus deinem Sohn ausquetschen.
Ich bin leider keine Kinderärztin aber ich wette mit dir, dass sie die Augenuntersuchungen extra abrechnen kann.
Und das mit dem Malen ist absoluter Mist. Was glaubst du wohl wie viele Kinder eingeschult werden und ,nur‘ Kopffüßer zeichnen?
Ich hätte für solchen pipifax schlicht keine Zeit!
Natürlich sind untersuchungen und auch nachkontrollen wichtig...Aber doch doch wohl sicherlich nicht in dem ausmaß obwohl das kind keinerlei Beschwerden hat.
Ja, so sehe ich es nämlich auch. Als Eltern fühlt man sich teilweise wirklich bevormundet...
Es vergeht keine Woche, in der ich nicht zu irgendeinem Termin rennen soll oder bei Arzt xy einen Termin vereinbaren soll. Das ist wirklich nervenaufreibend und zeitraubend.
Dazu kommt, dass ich hochschwanger mit unserem 3. Kind bin und mir graut es schon davor, welche Untersuchungen sie bei dem Kleinen vorschlägt und machen lassen will 🙈
Wir haben auch schon überlegt, den KiA zu wechseln, was bei uns in der ländlichen Umgebung so gut wie unmöglich ist.
Unser großer Sohn geht schon lieber zu unserem Hausarzt und fühlt sich dort sehr wohl. Nun kam von der Praxis das Angebot, auch unsere Tochter (außer die U-Untersuchungen) in die Kartei mit aufzunehmen und ich denke, wir werden das dankend annehmen. Er hat auch vorgeschlagen, nächste Woche zu einem ausführlichen Termin zu kommen um alles zu besprechen, damit er sich auch ein Bild von der Situation machen kann.
Danach wollen wir als Eltern entscheiden, wie es weitergeht.