Wer war mit seinem Kind bei der Frühförderung?

Mein Sohn ist wird im August 3 und hat Probleme im Sozialen Bereich, so wie ich es als Laie beurteilen kann. Also mal kurzgefasst, er ist als Frühchen 9 Wochen zu früh geboren, Frühchenuntersuchung mit 2 (korrigiert) hat der Kinderarzt und die Ergotherapeutin im SPZ keinen Förderbedarf gesehen, er hat mit der Therapeutin gesprochen und der Baylay Test fiel durchschnittlich aus. Heute hatten wir die u7a, er hat alle Fragen beantwortet allerdings nur wenn ich sie gestellt habe, der Kinderärztin hat er bis auf Tschüss am Ende gar nix gesagt. Das ist unser Problem, er ist extrem schüchtern, mit Erwachsenen geht es noch, er spricht mit Menschen die er mag (so wie im Fall der Ergotherapeutin im SPZ) und Menschen die ihm gar nicht gefallen zb unsere KiÄ, antwortet er nix. Am schlimmsten ist es bei Kindern wenn ich sage sag dem Jungen/dem Mädchen Hallo oder gib ihm/ihr die Hand er würde das niemals machen, selbst in der Krabbelgruppe beim singen gibt er anderen Kindern nicht die Hand weil er wie er selber sagt vor Kindern Angst hat (er wurde noch nie von einem anderen Kind geschlagen oder so, also die Angst ist Grundlos), einem Erwachsenen würde er die Hand geben, einem Kind nicht. Ich muss ihn dazu auffordern mit anderen Kindern zu spielen zb wenn die anderen Kinder mit Autos spielen, muss ich ihm 10 mal sagen dass er auch zu den anderen spielen gehen soll, sonst würde er die ganze Zeit neben mir sitzen. Wenn wir zb zum Spielplatz gehen und dort viele Kindern sind habe ich schon paar mal von ihm gehört "Hier sind Kinder, komm wir gehen nach Hause".

Noch ein Problem was wir haben ist die Sprache, er spricht undeutlich und deswegen sind wir bei der Pädaudiologie in Behandlung (Hörprobleme ausgeschlossen) und werden mit 3 mit Logo anfangen. Wir können uns ganz normal mit ihm unterhalten und er kann auch erzählen, allerdings haben außenstehende zb Oma/Opa/sonstige Verwandte noch oft Probleme ihn zu verstehen.

Was wird da eigentlich gemacht bei Der Frühförderung? Habe den Termin Mitte des Monats und soll zum ersten Termin alleine kommen. Wie läuft das ab? Und ganz wichtig. Wie läuft so eine Frühförderung ab also ist da nur die Therapeutin oder noch andere Kinder (unser Hauptproblem)?

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Hallo,

wir waren mit unserem damals 3 jährigen Sohn aus einem ähnlichen Grund bei der Frühförderung (auch ein Früchen aus der 30 SSW und mit durchschnittlichen Baylay Ergebniss). Die Frühförderung lief bei uns ca. 1 Jahr. Währenddessen fanden die Therapiestunden mit einer Heilpädagogin statt, die entweder im Kindergarten, bei uns Zuhause oder aber auch auf dem Spielplatz mit ihm gearbeitet hat. Der Zugang / Umgang zu anderen Kindern ist deutlich besser geworden, aber ganz weg ist das Problem nicht.

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Wie alt ist dein Kind jetzt wenn ich fragen darf? Ich habe auch bisschen Angst, da er leider erst nächstes Jahr mit 4 in den Kindergarten kommt, da vorher kein Platz ist. Ob er überhaupt einen normalen Kindergarten besuchen darf, ob er in eine normale Grundschule eingeschult werden kann (ich weiß das hat noch paar Jahre Zeit).

Darf/dürfte dein Sohn einen normalen Kindergarten besuchen? Oder bräuchtet ihr eine I-Kraft? Hat dein Sohn eine Diagnose bekommen? Ich habe auch etwas Angst dass bei uns was "schlimmeres" dahintersteckt, da es bei meinem Mann in der Familie einen Fall von Autismus gibt und ich habe schon mehrere Ärzte darauf angesprochen und alle meinen er hat das nicht es gibt halt angeblich schüchterne Kinder. Habe auch schon an Asberger gedacht. Das kann man aber erst im Vorschulalter diagnostizieren/testen🙁.

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Mein Sohn ist grade 5 geworden und besucht einen I-Kindergarten, allerdings als Regelkind in der Integrationsgruppe. Wir hatten damals abgestimmt zunächst die Frühförderung zu probieren und falls nötig zu versuchen auf einen I-Status zu wechseln. Das war aber bisher nicht nötig.

Bei uns besteht die Problematik wahrscheinlich eher aus einer Kombination aus einer Reizoffenheit und seinen körperlichen Problemen (Muskelhypotonie, starkes Untergewicht und deutlich zu klein). In festen, kleinen Gruppen kann er sich inzwischen ganz gut einfinden. Aber das dauert immer noch lange.

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Mein Sohn (6j) war jetzt knapp 1 1/2j. bei der Frühförderung. Am Anfang gab es ein Einzelgespräch mit mir und danach haben sich 4 Therapeuten und ein Psychologe den Kleinen angeschaut. Er hat dann Logo bekommen und Ergo sowie Heilpädagogik. Letztere beiden, weil man schlecht einschätzen konnte was besser sei. Mein Sohn war auch sehr schüchtern und ist es jetzt kaum noch.
2 von 3 Therapien finden bei uns in der Kita statt. Ab und an darf er einen Freund mitbringen.

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Bezüglich der Frühförderung:
Es gibt
- Hausfrühförderung (die Fachkraft kommt zu euch und macht Einzelförderung)
- Gruppentermine (ihr fährt zur Frühförderstelle und eine feste Kleingruppe wird gemeinsam gefördert)
--》eine Kombination aus beidem ist auch möglich, mal daheim, mal in der Gruppe.
Wenn dein Sohn gerade im sozialen Kontakt Probleme hat, wird es doch auf Dauer nichts bringen, wenn er nur alleine gefördert wird. Hab nicht so viel Angst davor, ihr findet im Gespräch sicher einen guten Weg, wie ihr ihn Schritt für Schritt unterstützen könnt um im Umgang mit Kindern sicherer zu werden.
Frühförderung kann im übrigen auch in der Kita stattfinden, d.h. die Fachkraft kommt in die Kita und arbeitet dort mit dem Kind. Meist dürfen dann auch ein oder zwei Kita-Freunde mitmachen.
Besprich doch auch das Kita-Thema mit der Frühförderung. In der Regel sind an die Frühförderstelle auch integrative oder heilpädagogische Kitas angegliedert. Der Betreuungsschlüssel ist natürlich ganz anders als in der Regelkita. Wobei auch Regelkita zB mit Integrationskraft möglich ist.
Ich denke, bei der Frühförderung seid ihr gut aufgehoben. Sie sollte euch in all diesen Fragen kompetent beraten können!
Alles Gute für euch

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Hallo,
Frühförderung ist individuell auf das Kind zugeschnitten. Es gibt Einzelförderung und Förderung in Kleingruppen bzw. Gruppen. Genauso ist die Art der Förderung auf das Kind zugeschnitten - manche Kinder gehen in Spielkreise, manche zur Psychomotorik im Wasser oder an Land, manche zur Logo/Ergo/Physio,... Musik nimmt ebenso einen großen Stellenwert ein wie die gebärdenunterstützte Kommunikation (NICHT Gebärdensprache). Für dein Kind (z.B.) mag es vielleicht schwer sein, Fremden gegenüber sich lautsprachlich zu äußern, aber vielleicht hat es Spaß am gemeinsamen Singen...wenn es dann auch zunächst nur die einzelnen wichtigsten Gebärden mitmacht. Ein kleiner Hilfsschritt, den manche Kinder auf den Weg in die Lautsprache einfach benötigen. Mein Jüngster war auch so. Heute quatscht er jeden an. Aber die Gebärden sind schon praktisch in überlauten Räumen oder um etwas besonders zu betonen ;). Wir nutzen sie auch heute noch bei Bedarf.
Zwinge dein Kind nicht, etwas zu tun und sozial zu sein.

Ein guter Kindergarten ist Gold wert. Hier kommt es aber primär auf dein Kind an - kann es den Anschluss zu wenigstens einem Erwachsenen finden? Ob das HPK oder inklusiv ist, ist vollkommen egal. Meine Kinder haben beide einen Regelkiga mit Einzelintegration besucht. In Hessen gibt es nichts anderes mehr. Das ein HPK besser fördern kann, halte ich für ein Gerücht. Der Betreuungsschlüssel ist viel schlechter, wenn man bedenkt, dass in einem HPK meistens keine gesunden Kinder sind. Im Regelkiga meines Sohnes gab es (aufgrund der Integration) nur 15 Kinder in seiner Gruppe bei 2 normalen Erzieherinnen für die Gruppe. Von den 15 Kindern waren 2 Kinder schwerst mehrfachbehindert (basal) und ein Kind schwer mehrfachbehindert. Diese 3 Kinder hatten jeder eine eigene Integrationskraft, die ebenfalls „vom Fach“ war, also keinesfalls ungelernt. Außerdem gab es zumindest zeitweise Hilfe vom ambulanten Pflegedienst. Sowohl Frühförderung, als auch die üblichen Therapien konnten im Kindergarten stattfinden.
Ich kenne sehr viele Eltern, die vor der Wahl stehen Fördereinrichtung (mit theoretisch deutlich besseren Betreuungsschlüssel) oder Regeleinrichtung mit Einzelintegration und somit nicht selten 1:1 Betreuung.
Die Kindergartenzeit würde ich sinnvoll für Förderungen nutzen. Ab dem Tag der Einschulung sind Dir quasi die Hände gebunden und die Schule übernimmt, was du freiwillig nicht vorher gemacht hast.