war ich zu grob?

Hallo

Ich kenne seit 3 Jahren eine Familie, deren Sohn sich mit der Zeit mit meinem Kind im Kindergarten angefreundet hat. Die Eltern wirken auf mich wie Leute, die gern mal den ganzen Arm nehmen, wenn ihnen die Hand gereicht wird. Deswegen ging ich die Kontaktaufnahme auch sehr vorsichtig an. Trotzdem habe ich sie sympatisch gefunden und immer nett gegrüßt. In den letzten Wochen hat es sich ergeben, dass sie sich in der Kinderbetreuung vom Einkaufszentrum getroffen haben und der Sohn der Familie kam dann auf uns zu und fragt, wann wir wieder mal da sind. Weil ich den Jungen sehr nett finde, meinte ich, dass er doch mal zu uns in den Garten kommen kann. Wir haben was ausgemacht und er kam zu uns. War ein sehr netter Nachmittag.
Ich regte dann an, dass wir ihn 2 Wochen später mit zum Dorffest nehmen, worauf auch eingewilligt wurde.
Der Samstag rückte heran und morgens kam gegen 10:00 ne Nachricht, dass sie lieber ins Freibad gehen - Das war noch, wo es so extrem heiß war, deswegen konnte ich es gut verstehen, dass sie baden wollen. Ich sagte kurz "schade " und "viel Spaß" und damit war das für mich OK. Mein Sohn war traurig, aber er weiß ja, dass sein Kumpel im Kindergarten wieder mit ihm spielt.
Um 12:00 schickt die Mutter ne Sprachnachricht vom Sohn, dass er doch zu uns zum Dorffest kommen will. Die Nachricht habe ich aber erst 14:00 abgerufen, weil ich unterwegs war und es nicht leiden kann, unter fremden Leuten Sprachnachrichten abzurufen.
Ich habe dann gesagt "nein. Viel Spaß beim Schwimmen" und die Mutter schickte wieder ne Sprachnachricht den Sohnes, auf der er ganz weinerlich fragt "Warum denn nicht?". Ich habe dann der Mutter geschrieben, indem ich sie auch ausdrücklich mit Namen angesprochen habe, dass ich so ein Hüh und Hott nicht mag. Wenn sie absagen, sagen sie ab und dann ist es eben so.

Ich muss sagen, dass das immer noch an mir nagt. Ich bin mir sehr dumm vorgekommen, aber ich hatte halt im Hinterkopf, dass ich auf keinen Fall mit solchen Hüh-und Hott -Spielchen anfange.
Was denkt ihr? War ich unnötigerweise zu grob, oder war das in Ordnung so und ich sollte mir keine Platte mehr machen?

War ich zu grob?

7

Ich finde ehrlich dass bei beiden Seiten die Eltern sich da viel zu wichtig nehmen. Sie will lieber ins Schwimmbad, Du willst gleich beim ersten Planändern "Spiele" im Keim ersticken und am Ende stehen sich zwei aufgeplusterte Glucken gegenüber und dahiner zwei unglückliche Kinder. Super gemacht, alle beide.

51

Perfekt auf den Punkt gebracht! #pro

1

Also die Frage wäre für mich, warum du Nein gesagt hast. Nur weil du das Hüh und Hott nicht magst oder sprach noch was anderes dagegen?

Wenn du aus Prinzip nicht wolltest, dass er mitkommt, dann fände ich es zu grob. Immerhin war dein Sohn ja traurig, dass sein Freund nicht mitkam.

Ich glaube, wenn nichts anderes dagegen gesprochen hätte, hätte ich ihn mitgenommen.

Lg Tomate 🍅

4

Ich hatte tatsächlich Angst, dass Spielchen gespielt werden. Ich kenne das von anderen Familien, mit denen ich zu tun habe, nicht so. Entweder sie kommen, oder sagen ab. Ich glaube, wenn ich sie besser gekannt hätte, wäre es noch mal was anderes gewesen.
Ich wollte "keine Luft ranlassen", wie man hier sagt. Grenzen erst eng stecken und mit der Zeit weiter.
Außerdem hat mich die Art gestört. Ich mach keine Termine mit 5jährigen aus. Ich mach die mit der Mutti aus.

9

Ok verstehe, aber am Ende waren die Kinder die Leid tragenden oder?

Und naja, die Familien, die wir kennen, sind auch alle sehr zuverlässig. Aber wenn halt mal was dazwischen kommt, ist das ja nicht so wild. Nennt sich ja „Leben“ und nicht „Masterplan“ 😉 zumal es ja scheinbar das erst mal war, dass es so ne Planänderung gab.

Das mit der zweiten Sprachnachricjt vom Sohn ist schon seltsam 😅 aber ich hätte vermutlich direkt nach der ersten Nachricht die Mutter angerufen und es persönlich mit ihr geklärt. Ich mag so Organisieren nicht über WhatsApp.

Ich kenn das mit „keine Luft ranlassen“ jetzt nicht, aber gerade das klingt seeehr grob. Grenzen stecken, langsam erweitern. Klingt wie ne Bastelanleitung, aber nicht ne zwischenmenschliche Beziehung 🤭

Lg tomate

weitere Kommentare laden
2

Hey,
ich würde mir da keinen Kopf machen, sie haben abgesagt und ich hätte da auch keine Lust auf mal so mal so...und schon gar nicht, wenn das kind vorgeschickt wird mit großen traurigen augen.
Je nach Tagesform hätte ich vllt auch zugesagt oder geschrieben, ja, wird sind ab x uhr dort, kommt doch auch.
Aber ich finde es auch völlig legitim sich da nicht so abhängig zu machen.
Also, Platte aus.

35

Inwiefern wird denn das Kind vorgeschoben?
Es war doch eine Verabredung, die das Kind betraf, dass dann eben doch lieber mit dem Freund etwas unternommen hätte.
Ich bin ohnehin kein Prinzipienreiter aber in diesem Fall sehe ich überhaupt keinen Grund, so hart und unfreundlich ohne Erklärung abzulehnen. Überdenkt Ihr nicht auch manchmal bereits getroffene Entscheidungen?

Wie dem auch sei - die Familie wird jetzt wissen, woran sie ist und sicher nicht nochmal fragen.

36

Ich bin da ganz bei dir!

Auf der einen Seite wird hier von "bedürfnisorientierter Erziehung" und "Kommunikation mit Kindern auf Augenhöhe" gesprochen und zelebriert, auf der anderen Seite, will man nicht mit Kindern sprechen (Weil was eigentlich? Zu klein? Zu doof? Verstehen es nicht?) und findet es ok, so abweisend zu reagieren.

>>Wie dem auch sei - die Familie wird jetzt wissen, woran sie ist und sicher nicht nochmal fragen.<<
#pro

weiteren Kommentar laden
3

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, war es das erste Mal, dass sie euch 'versetzt' haben und das zweite ausgemachte Treffen überhaupt? Wahrscheinlich hätte ich da noch nicht die Prinzipienkeule geschwungen, sondern hätte einfach gesagt, wir haben unsere Zeit jetzt anders geplant. Oder hätte doch Zeit für das Kind gefunden.
Finde es aber auch nicht schlimm, dass du gleich deine Prinzipien kommuniziert hast, offenbar findest du die Eltern ohnehin nicht so sympathisch, dass du engeren Kontakt mit ihnen wünscht - darum ist es ja auch kein Verlust, falls du sie durch deine Ansage vergrault hast.
Was ich von der Mutter allerdings ziemlich fragwürdig finde, ist die Sprachnachricht des Kindes - das ist nicht nur albern, sondern auch gemein. Dem Kind und auch euch gegenüber.

Liebe Grüße, c

5

Hallo!

Ich hätte die Situation ganz anders interpretiert, denke ich:

Die Mutter möchte lieber schwimmen und sagt dir ab, stellt dann fest, das ihr Sohn unglücklich ist, weil er lieber mit auf's Fest will und lässt ihn anrufen in der Annahme, dass ihr/dein Sohn sich freut.

Ich finde es zu grob, ja. Klingt unfreundlich... Ein “Sorry, haben unsere Pläne nun auch geändert“ wäre total ok gewesen. Aber die Interpretation von Nachrichen ist eh so ne Sache. Ich telefoniere lieber kurz, vor allem bei A sagen oder Problemen die zu klären wären. Find die Sprachnachricht vom Sohn genauso unangebracht wie deine harsche Reaktion. Alles in Allem find ich das Verhalten beider Seiten komisch, fängt schon damit an, dass ich mich/unsere Tochter nicht 2 Wochen um vorraus fest verabreden würde 🤔 Aber so tickt eben jeder anders 😉 Dein Bericht liest sich jedenfalls nicht so, als bestünde viel Interesse an einer Freundschaft zu den Eltern und von daher, kann es dir auch egal sein, wie es ankam. Mach dir keinen Kopf...

LG Eliesel

6

Groß Gedanken machen würde ich mir nicht - es is eben passiert.
Ich verstehe dich, sowas hasse ich auch wie die Pest. Ja, nein, dann doch ja und auch noch das Kind vor schicken... grausig.
Termine mache ich nicht mit Kindern sondern mit den Eltern aus und wenn sie absagen, ja dann mach ich halt was anderes. Und vorallem stehe nicht auf Abruf parat, falls sie sich doch um entscheiden.
Leider habe ich mit solchen Leuten schon genug Erfahrung gesammelt um zu sagen - Nicht mit mir.
Klar is es im ersten Moment traurig für die Kinder und ärgerlich für mich, man muss sich aber nicht alles an tun.
In dem Sinne Nein, ich finde du hast das richtig gemacht.

8

Ich verstehe die zeitliche Folge nicht so ganz, muss ich zugeben. Wenn ihr um 14 Uhr als du die Nachricht abgehört hast noch nicht unterwegs zum Dorffest ward und sich auch sonst nichts an euren Plänen geändert hatte, hätte ich ihn vermutlich mitgenommen oder alternativ einfach vorgeschlagen, dass er doch mit seinen Eltern hinkommen kann, wenn ihr vielleicht schon unterwegs ward.
Ich bin aber auch wirklich wenig Prinzipientante und sehe auch im Normalfall keinen Grund, schon mit solchen Grenzen in einen Kontakt zu gehen. Wenn sich dann irgendwann rausstellt, dass sie das Ganze ausnutzen, kann man immer noch zurück, wenn man 'ehrlich' ist.

Die Art und Weise finde ich auch etwas merkwürdig, wobei ich das erste fragen via Sprachnachricht durch den Sohn eigentlich schon okay finde. Ich sage meiner Tochter im wirklichen Leben bei solchen Dingen auch, dass sie halt selber fragen muss, wenn sie sich plötzlich Dinge anders überlegt. Wobei ich bei einem Nein dann erklärt hätte, dass das eben manchmal so ist, mit Entscheidungen, die man trifft.

Ich finde es trotzdem etwas zu grob, zu viel Prinzip und zu viele Vorurteile. Aber dramatisch finde ich es jetzt auch nicht

10

Hallo,

Du kennst sie seit 3 Jahren, das Kind war in der Zeit einmal bei Euch und dann machst Du bei einer solchen Pillepalle-Aktion so viel Wind.....weil Du Deine Prinzipien hast. #augen

Meine Güte, das Kind wollte wahrscheinlich nicht ins Schwimmbad, sondern lieber mit Euch mit. Da sagt die Mutter: Dann frag selber - ich mach mich nicht zum Affen.

Und Du reagierst trotzig: Nein - Ihr habt vorhin abgesagt, jetzt mag ich auch nicht mehr.

Die zweite Nachricht des enttäuschten Kindes war sicherlich unnötig, aber kein Drama.

Das war nicht grob, sondern Kindergartenniveau.

VG

12

Sehe ich genau so. Mir tut der Junge leid. Es war wahrscheinlich genau so: Die Mutter sagt "klär es selbst" und dann kommen so unfreundliche Antworten. Wegen einer absoluten Nichtigkeit. Da wäre ich als Mutter von dem Jungen erstmal mehr als bedient.

Naja, Hauptsache sich selbst aufgeblasen und seine Grenzen klar gemacht. Darum geht es ja. Schade für die Kinder.

38

Ich würde nicht wollen, dass jemand so mit meinem 5Jährigen umgeht und auch nicht Kindern gegenüber so auftreten...
Da fragt ein relativ kleines Kind und bekommt - aus Prinzip - so eine sinnlose Breitseite verpasst...

11

Halli, einmalig finde ich Meinungswechsel okay, gerade mit Kindern. Sollte es zum Spiel werden, stoppe ich sowas auch rigoros. VG