Erzieher und Fortbildung

Liebe urbipedia Gemeinde,
Ich benötige Schwarmwissen.

Wie ist das folgende geregelt (Alle Fragen beziehen sich auf ErzieherInnen in städtischen Kindergärten):

-in welchem Umfang sind Fortbildungen vorgesehen?

-wie werden Fortbildungen ausgewählt?

-wird die Entscheidung im Gremium Leitung und Elternbeirat entschieden?

-wie sieht es aus mit (regelmäßigen Coachings während Teamsitzungen. Ist das Standard? Ist das gewünscht?

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Hallo,

ich arbeite als Erzieherin in einer stätischen Kita in RLP.

Ich kann dir deine Fragen im Bezug darauf beantworten, wie unser Träger dies handhabt. Eine offizielle Regelung zu Weiterbildungen gibt es für Mitarbeiter von Kindertagesstätten nicht. Es liegt am Träger und dessen Finanzen wie es gehandhabt wird.

Unser Träger wünscht regelmäßige Fort- und Weiterbildungen für die Erzieher seiner Kitas (5). Jeder Erzieher hat die Möglichkeit 1x im Jahr eine Fortbildungsmaßnahme zu tätigen. Das Thema der Maßnahme sollte allerdings auch entsprechend begründet werden können.

Hinzu kommen Teamfortbildungen oder Coachings wenn sie notwendig sind und auf jedenfall 1x im Jahr (zum Jahresthema unserer Einrichtung und alle 2 Jahre einen erste Hilfekurs).

Also bei uns ist es erwünscht.

Liebe Grüße,

Maybe

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Achso... Die Entscheidung trifft die Kita, genehmigen muss es aber der Träger.

Der Träger überprüft auch in gewissem Rahmen, ob die Fortbildungen sinnvoll wären und erlernte Dinge umgesetzt werden.

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Das kann dir hier keiner beantworten, weil das jede Kommune für sich beschließt - oder auch nicht -. Vom Gesetzgeber her sind Fortbildungen zu erlauben, aber der Rest ist nicht geregelt.

Mal an eine Gewerkschaft wenden?

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Hallo,

nach vielen Jahren in unterschiedlichen Einrichtungen (städt. u. kirchl.) und Städte kann ich dir sagen, wie es in den allermeisten lief:

- FoBi sucht sich jeder selbst aus, sagt das der Leitung und die meldet einen an. Wenn sie Einwände hat, wird darüber gesprochen.
Es müssen aber FoBis gemacht werden. LOB (leistungsorientierte Bezahlung) ist auch im Kiga schon angekommen.

- Kita-übergreifende FoBis gibt es selten bis kaum, weil die wenigen Schließtage an denen das Personal da ist für Organisatorisches, Aufräumen und Putzen drauf gehen.

- Supervision (Coaching) gibt es in den allermeisten Fällen nur, wenn die Hütte so brennt, dass der Träger befürchtet, dass ein reibungsloser Ablauf nicht mehr gewährleistet werden kann.

- wird jemand krank und kann nicht zur gebuchten FoBi gehen, wird jemand anderes geschickt (wenn genug Personal da ist), andersrum kann es sein, dass man kurzfristig nicht gehen kann, weil im Kiga zu wenig Personal ist.

- die meisten FoBis sind wirklich toll! Engagierte Referenten mit einem großen Fachwissen. Die Lust das Ganze umzusetzen geht im Alltag meist ganz schnell flöten...

Lg

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Städtische Kita was ich aus elternsicht mitbekomme. Der Elternbeirat ist da überhaupt nicht involviert. Jede Erzieherin hat so ihr Spezialgebiet (Bewegung, Kunst, Naturwissenschaft/Experimente, Theater, ...) und macht die eine Fortbildung die sie im Jahr macht auch in diesem Bereich. Es gibt für die Erzieher aller städtischen Kitas (ca. 50 Einrichtungen) einen Fachtag, dieses Jahr zum Thema Klimaschutz in Kitas. Da werden wir Eltern über das Thema informiert und die Kitas haben an diesem Tag alle geschlossen. Coaching fürs Team oder auch für eine neue Leitung kenne ich nicht.

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Hi,
ich kann aus Sicht eines WB-Anbieters ergänzen: Es gibt Standard/Pflichtthemen, die gehen immer: Sprachförderung, Praxisanleitung und Elterngespräche. Supervision/Coaching für die Leitungen.
Ansonsten sucht sich jede MA etwas aus, das zu ihr passt und der Kita nützt - der Träger muss genehmigen.
Was ich allerdings die letzten Jahre verstärkt beobachte: die Teilnahme ist rückläufig, aufgrund Personalmangel...manche Kita kann es sich einfach nicht leisten, die MA für ein paar Tage zusätzlich freizustellen.
lg

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Dankeschön, dass ihr euer Wissen mit mir geteilt habt! 🙏😎
Ich finde es etwas traurig zu hören, dass das Ganze eher „Brachland“ ist....