Entwicklungsgespräch Kindergarten

Hallo wir hatten letzte Woche unser erstes entwicklungsgespräch im Kindergarten wo unsere Dreijährige im September angefangen hat.
Sie geht ganz gerne und die Eingewöhnung war easy.
Sie meint sie ist sehr offen und sehr neugierig probiert alles aus und kann Abläufe schnell verstehen u beim nächsten mal selbstständig ausführen.(zb. Jetzt gehts in den Garten matschhosen anziehen Jacke Gummistiefel usw )
Sie zieht sich selbst selbstständig an (zb auch Strumpfhose ) und man merkt eben sie ist sehr selbstständig .
Ein Satz verunsichert mich aber und weiß nicht genau wie ich den aufnehmen soll.
Man merkt das sie zuhause sehr viel selbst entscheiden darf.
Wie würdet ihr den Satz interpretieren .
Ihr fehlen Grenzen ?
Freu mich auf eure Meinungen

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Diesen Satz erwarte ich bei unserem ersten Gespräch nächste Woche auch 😅

Ohne deine Tochter zu kennen, ist es natürlich schwierig diesen Satz zu interpretieren. Ich würde ihn aber nicht unbedingt so deuten, dass ihr Grenzen fehlen. Das wäre irgendwie nochmal etwas anderes für mich, z.B. wenn sie Dinge nicht tut, die gefordert werden (aufräumen, anziehen, teilen,...) oder sie frech wird.
Für mich heißt das eher, dass sie z.B. gern diskutiert oder immer erstmal etwas anderes will, als vorgeschlagen wird. Aber ist natürlich schwer, dass in der Realität zu unterscheiden - ich hoffe, du verstehst wie ich es meine...

Hast du denn selbst das Gefühl, dass ihr Grenzen fehlen?

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Ich würde das als "Sie diskutiert vieles aus" oder "Sie hinterfragt vieles" oder "Sie möchte den Ton angeben" deuten. Im Kindergarten wird vieles einfach vorgegeben à la "Ist einfach so". Zuhause wird sie vielleicht gefragt, ob es zum Mittag lieber Möhren oder Brokkoli geben soll oder ob sie die blaue oder rote Jacke anzuehen möchte oder ob es beim Ausflug zu Ziel 1 oder 2 gehen soll. In dem Umfang ist das natürlich nicht möglich mit 25 Kindern.

Frag einfach die betreffende Person nochmal, wie sie es gemeint hat, dann bekommst du sicher Beispiele genannt oder Verbesserungsstrategien :-).

VG

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Ich würde es so interpretieren, dass sie zu wenig Grenzen erfährt und sich nicht unterordnen kann.


Ich kann mich an ein Kind im Kindergarten erinnern, bei welchem die Erzieher das so gemeint hatten, wie ich es oben geschrieben habe. Die Mutter hat sich diese versteckte Kritik jedoch positiv ausgelegt und fühlte sich bestätigt.

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Dann sollte man "Kritik" nicht verstecken, sondern klar formulieren.

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Die allerwenigsten Eltern kommen mit Kritik an ihrer Erziehung oder ihrem Kind zurecht.
Da braucht man hier nur durchs Forum scrollen. Kritik von Ärzten, Erziehern oder Hebammen werden gleich von dutzenden Müttern zerrissen, da diese natürlich mehr Ahnung haben. Die Empörung ist groß, da jeder Mutter immer am besten weiß, was gut für ihr Kind ist.

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Vielleicht heißt es einfach das, was die Erzieherin gesagt hat. Man merkt es halt, dass sie zu Hause viel selbst entscheiden darf.

Ich würde jetzt nicht versuchen das irgendwie negativ zu interpretieren oder als Aufforderung zu irgendwelchen Änderungen zu sehen. Deine Tochter wird lernen, dass sie im Kindergarten eben weniger selbst entscheiden kann.

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Danke erstmal für eure Meinungen.
Es ist wirklich so das auch die Erzieherin gesagt hat das sie vieles hinterfragt.
Warum wieso weshalb.
Und ja sie darf schon eigentlich vieles entscheiden. Bzw mitentscheiden.
Magst du heute Spielplatz oder lieber Wald gehen.
Magst du heute Brokkoli oder Möhren dazu.
Aber natürlich gibt es Sachen die sie einfach noch nicht entscheiden darf ...:
Zb Nachtisch vor dem Essen - Zähne putzen oder nicht - also so wichtige Sachen.
Weiß nicht ob das schlecht erziehen ist oder nixht aber für uns fühlt es sich richtig an

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Ich finde es eher positiv, auch wie Du das machst.
Mitentscheiden gibt dem Kind doch Selbstbewusstsein und eine positive innere Haltung für sich selbst entscheiden zu dürfen & können.
Das ist doch alles gut.

Kritik würde ich daher nicht sehen.
Und wenn Kritik dann sollte eine pädagogisch ausgebildete Person wie eine Erzieherin in der Lage sein, Kritik auch so zu äussern, dass man sie als Erwachsener sofort versteht ohne zu rätseln.
(ich hoffe mein Anspruch ist da nicht zu hoch ;-))

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Ganz klar! Nur jemand, der viel selbstständig machen darf, der kann es auch. Dass sie so selbstständig ist in punkto anziehen und verstehen ist doch, weil ihr ihr die Möglichkeit geht viele selber zu machen oder zu entscheiden. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Würde ich nicht negativ interpretieren, diesen Satz.

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Hallo,
ich hab ein sehr liebes, angepasstes erstes Kind, das mit allen Kindern brav spielt und Streit schlichtet, dafür ist er aber manchmal verträumt und nicht so konzentriert und schon gar nicht zieht er sich selber an🤣

Mein 2., wildes Kind. Kann alles selber, ist willensstark und hat ganz große Gefühle.
Ich möchte sagen, man kann nicht alles haben. Kinder sind unterschiedlich und Erzieherinnen berichten, was ihnen auffällt, ob man sich an den,, Defiziten" festklammern möchte und was man mit den Informationen macht, ist jedem selbst überlassen.