Nicht hören - nur widersprechen und diskutieren

Bin mit den Nerven am Ende. Mein 4Jähriger bringt mich zur Weißglut.

Er kann zurzeit überhaupt nicht folgen(hören) und ich weiß nicht was ich machen soll.

Es hilft kein Erklären....kein Schimpfen.... keine Strafen (was ich ja eigentlich nicht gut finde, aber ich weiß nicht mehr weiter)

ZB ich sage ihm er soll nicht mit dem Löffel im Mund herumlaufen, weil er sich da verletzen kann.... er macht es trotzdem versteckt sich, springt aufs Sofa. Ich sage es ihm 4x und dann reicht es. Ich nehme ihm den Löffel weg und er bekommt erst recht einen Anfall. Mit Zungezeigen, diskutieren, hauen, Sachen schmeißen.

Auch mit dem Bettgehen funktioniert es nicht, er diskutiert, läuft davon, er versteckt sich, er schreit.

Was kann ich machen, dass wir das wieder i den Griff bekommen. Wie kann ich ihm klar machen, dass er auf mich hören soll(vor allem bei gefährlichen Situationen)?

1

Meine 4 jährige ist genauso. Dinge die mir wirklich wichtig sind, weil zum Beispiel gefährlich setze ich konsequent durch. Ich kündige mittlerweile nur noch einmal an, nicht öfter. Bei dem Beispiel mit dem Löffel wäre der wenn sie beim ersten Mal nicht hört, sofort weg. Natürlich würde sie sich dann ärgern (stampfen, schreien, gerne auch mal auf den bösen werfen oder um sich hauen). Das müssen wir dann eben alle aushalten. Hauen unterbinde ich in dem ich notfalls ihre Hände festhalte. Sie hat ein Sofakissen auf das sie einschlagen darf. Ich akzeptiere Ihr Wut und wir warten bis es vorbei ist. Blöd wenn das im Supermarkt passiert, aber eben nicht zu ändern. Alles was geht Lasse ich sie selbst entscheiden. Ja es ist unglaublich anstrengend, aber ich bin mir sicher es wird besser. Mein großer ist 9 und es wurde so ab 5/6 Jahren deutlich besser

4

Ich bin normal auch sehr konsequent, aber irgendwie ist seit 1-2Monaten der Wurm drin.
Er hatte auch schon im Auto einen Anfall, weil er nochmal zu einem Freund zurück wollte um doch mit ihm den Apfel zu teilen....die ganze Fahrt und auch daheim hat er geweint und geschrien. Habs ihm 10x erklärt, hab ihm gesagt er darf wütend sein, we wollt sich dann sogar alleine anschnallen und auch ignorieren brachte nix 😱😥

Wenn ich ihn bei so einer Wut festhalte wird nur alles schlimmer. Hätte auch schon versucht ihn in sein Zimmer zu bringen und im einen Wutpolster zu geben, aber da wird er nur noch stinkiger

2

Hallo,

In dem Alter ist erklären und auf Einsicht hoffen schwierig.
Mit dem Löffel wäre mein Sohn keine 5 Meter weit gekommen. Da hätte ich nichts erklärt bzw. erst nachdem ich ihm den Löffel abgenommen habe.

Beim ins Bett gehen hat uns seine Vorliebe fürs Vorlesen geholfen. Wir haben ihm auf der Uhr gezeigt wann er fertig im Bett liegen muss, damit wir genug Zeit zum Lesen haben. War die Zeit überschritten wurde nicht gelesen. Klingt erstmal fies, aber nach dem 2ten Mal war er immer so zeitig im Bett das noch eine Geschichte drin war. War er schneller gab's auch 2-3.

LG
Tanja

5

Aber, er holt sich dann den Löffel wieder. Da klettert er sogar überall rauf, obwohl ich ihm sage, dass ich den Löffel dann wieder abnehme. Dann fängt er an noch mehr zu wüten.

Wir haben auch das Ritual mit dem Lesen, aber ihm ist das egal...er trödelt herum und wenn wir dann doch rechtzeitig im Bett sind fängt er nach der Geschichte zum Diskutiere an und zum wütend werden, weil wir nicht noch 10 weitere lesen

3

Zum Teil gehört das glaub ich zum Alter. Bei uns war die Zeit mit 3,5 der Horror.

Damals fragte mich eine lebenserfahrene Frau ob es denn auch Diskussionen darum gäbe ob im Auto angeschnallt wird oder nicht. Ich "natürlich nicht'. Was wäre dort anders? "naja das steht nicht zur Diskussion".
Das ist oft der Knackpunkt. Wir sind uns unserer Grenzen nicht absolut sicher und die Kinder spüren intuitiv dass dort Verhandlungsspielraum besteht.

Ich gehe nicht mit allem konform was Jesper Juul sagt aber trotzdem haben mir einige seiner Bücher geholfen. Sein Leitspruch ist u.a. Kinder brauchen liebevolle Führung. Dem stimme ich absolut zu und das hat uns sehr geholfen.

Viel Kraft!

6

Bei uns ist es gerade ähnlich, alle Grenzen werden tagtäglich neu ausgetestet. Ich unterscheide mittlerweile: geht es gefährliche Dinge, gibt es keine Diskussion. Das sage ich auch genau so, dann weiß er das er es gar nicht erst versuchen braucht.

Bei anderen Dingen hilft ignorieren, dann verliert er das Interesse. Läuft er vor mir weg zB dann laufe ich ihm nicht hinterher, sondern drehe mich um und sage „dann nicht“. In der Regel kommt er dann ziemlich schnell zurück.

Abends funktioniert auch die Ansage, dass seine Zeit für Faxen von der Vorlesezeit abgeht. Das hilft auch hier wunderbar.

Wenn ich selbst einen schlechten Moment habe, dann zicken wir uns aber auch schon mal gegenseitig an und dann ist es gut, wenn mein Mann übernimmt. Solche Situationen sind blöd, aber man selber ist auch nur Mensch...

7

Hallo Du,

unser Sohn ist auch 4 Jahre alt und oft kenne ich dieses diskutieren auch. Du hast ja schon viele Tipps bekommen, wollte dir nur sagen, was bei uns meist ganz gut funktioniert.

Beim weglaufen abends zB. sage ich ihm, dass ich ihm beim Umziehen und Zähne putzen helfen kann bzw dabei sein kann, wenn er will. Wenn er aber weg läuft, dann gehe ich und er soll Bescheid geben wenn er fertig ist (er kann das alles theoretisch alleine). Das erkläre ich ihm vorher auch so. Meistens muss ich nur die ersten Schritte aus dem Bad machen und er kommt zurück. Gleiches mit Buch lesen, wenn er nicht kommt, gibt es eben kein Buch, dann ist es zu spät etc.

Genauso beim Zähne putzen, da hatten wir hier oft Verweigerung. Ich hab ihm erklärt was passiert, wenn er sie nicht putzt (Zähne werden werden „schwarz“ und tun dann weh). Wenn er sich dann weigert, sage ich „ok, dann nicht. Sind deine Zähne“ und meistens klappt es dann direkt 😉

Versuch einfach mal, bei bestimmten Dingen keine Diskussion einzugehen. Versuch auch auf seine Wutanfälle ruhig zu reagieren. Es ist ok, dass er wütend ist, aber er muss verstehen, dass er dadurch nichts durchsetzen kann.

Alles Liebe!

Tomate

13

Das habe ich bei meiner 4 jährigen auch so gemacht. Hat super geholfen.

8

Hallo,

da muss man konsequent sein und abwarten, bis diese Phase vorbei ist.
Irgendwann kriegen die Kinder sich wieder ein.

Bloß nicht ewig diskutieren und zum 25. mal erklären. Kurze klare Ansagen machen, mit Nennung der Konsequenz.
Wir haben in dem Alter von 3 runter gezählt und bei 1 kam die Konsequenz. So konnten sich die Kinder schonmal mental darauf einstellen, dass es rumpelt, wenn sie weiter machten.
Wenn die Kinder dann einen Tobsuchtsanfall bekommen, bitte.
Am besten ignoriert man das weitgehend. Unsere Kinder fanden Tobsuchtsanfälle ohne Zuschauer immer recht schnell langweilig.

Wenn das Kind sich wieder abgeregt hat, redet man nochmal in Ruhe mit ihm über die Situation.

Ganz schlimm ist es übrigens, wenn die Kinder die Eltern nicht einschätzen können, weil die mal konsequent sind und mal nachgeben.

Wegen des Zähneputzens haben wir unseren Kindern mal Bilder von Zähnen mit Karies aus dem Internet gezeigt und dazu gesagt, dass sie die auch haben können, wenn sie das unbedingt wollen. Dann putzen sie eben nicht mehr Zähne.
Merkwürdigerweise wollten sie das nicht...;-)

Es hat bei unseren Kindern schon früh funktioniert, dass sie einsichtig wurden, wenn man die Verantwortung auf sie übertragen hat.
Sie wollten auch nicht im Schlafanzug in den Kindergarten gehen, wenn man ihnen erlaubt hat, sich nicht anzuziehen, etc.

LG

Heike

9

Sag es einmal oder verhindere gleich, dass er einen Löffel außerhalb des Tisches hat. Bekommt er einen Anfall, steck ihn entweder in sein Zimmer oder besser noch, lass ihn stehen, geh ins Bad oder sonstwo hin.

Beim Zubettgehen. Ist er denn wirklich müde, oder zu müde? Wenn alles passt, dann Ansage: wer keine Zähne putzt, kann nicht naschen. Wer nicht rechtzeitig im Bett ist, kann keine Geschichte mehr vorgelesen bekommen....

Wichtig ist natürlich, dass man zB die Schlafenszeit rechtzeitig ankündigt. Sohnemann hat eine Uhr im Zimmer (Er ist jetzt schon etwas älter, aber die Uhr haben wir schon ne Weile), ab und an arbeite ich damit: wenn der große Zeiger da und da ist, passiert xy.

10

Hallo,

ich würd gern mal was anderes fragen, wenn das ok ist. Können gern auch die anderen beantworten, deren Kinder sich ähnlich verhalten.
Ich wüsste gern mal, wie es bei euren Kindern im Kindergarten läuft? Weil das Verhalten erinnert mich auch an meinen Sohn (wird in 3 Monaten 4). Und der hat teilweise wegen dem Geschrei und nicht folgen wollen ziemliche Probleme im Kindergarten 😕 Ist das bei euch auch so?

Danke und liebe Grüße

11

Hallo du!

Also im Kindergarten ist er das reinste Lamm #rofl

Wir haben demnächst wieder ein Entwicklungsgespräch und was ich so mitkriege, ist unser Sohn im Kindergarten eher ruhiger. Er beobachtet viel (das kommt zuhause fast nie vor, da will er eher bestimmten ;) ) und neulich bekam ich die Rückmeldung, dass er sich mittlweile auch zu Wehr setzt, wenn sein bester Freund wieder alles bestimmen will.

Er braucht ne ganze Zeit um warm zu werden, ich denke daran liegt das auch.

Lg Tomate

15

Gar nicht.
Mein Sohn will in der Kita nur eines: bloß nicht auffallen. Passiert ihm da doch mal was und er wird kritisiert, dann fließen Tränen. Auch nicht so toll.
Zu Hause tobt er sich dann aus ;-)

12

Das mit dem Löffel würd ich nicht vier Mal sagen, sondern ihn schon nach dem ersten Mal wegnehmen.
Nicht ins Bett gehen ist ja aber nicht gefährlich. Warum soll er denn da nicht diskutieren?

Ich finde, ein Kind muss vor allem den Grund verstehen, warum es irgendwas machen soll. Das mit dem Löffel kannst du ihm vielleicht mal mit einem Löffel und einem Stück Fleisch zeigen.
Was das Schlafengehen betrifft, lass ihn halt mal auf, so lang er mag und am nächsten Tag das gleiche Programm wie sonst haben. Entweder er merkt dann, dass er müde ist oder er braucht wirklich weniger Schlaf.