Kind fühlt sich falsch

Kind, 4Jahre 2 Monate, hat neulich bitterlichst und lange geweint und dabei herzzerreißende Dinge von sich gegeben.

Ich bin ein falsches Kind. Ich fühle mich so falsch. Ich bin falsch. Da kann man gar nichts machen. Ich fühle mich so einsam. Ich mache alles falsch. Ich bin das falsche Kind.

Der pragmatische Teil in mir sagt "Weniger fernsehen. Woher soll das Kind den sonst so theatralische Sätze haben", der andere Teil ist besorgt.

Das war keine singuläre Erscheinung. Das kam heut fast so heftig wieder.

Ich suche für mich noch Zusammenhänge, in welchen Situationen Kind sich so äußert und aus dem Schluchzen nicht mehr raus kommt, andererseits, und deshalb bin ich hier, auch nach anderen Meinungen und Sichtweisen.

Was um alles in der Welt macht, dass ein vierjähriges Kind nur davon spricht, sich überall fehl am Platz zu fühlen - außer bei Oma, Opa, Mama und Papa - wie ist sowas einzuordnen?

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Weniger Fernsehen halte ich grundsätzlich immer für eine gute Entscheidung. #pro

Ich glaube aber nicht, dass ein solcher Ausbruch einfach nur nachgespielt wurde.

Ganz zum Schluss schreibst Du, dass das Kind sich bei den Eltern und Großeltern nicht falsch fühlt. Hat es das so formuliert?

Wenn es sich tatsächlich nur im Kindergarten (oder wo auch immer das Kind die meiste Zeit ausserhalb von Eltern und Großeltern verbringt) falsch fühlt, würde ich schleunigst um ein Elterngespräch bitten. Da ist entweder ein (für das Kind) massiver Vorfall gewesen, oder etwas läuft über längere Zeit schief. Z.B. eine Erzieherin nimmt das Kind nicht richtig wahr und übergeht es. Oder gibt ihm sonst irgendwie das Gefühl, dass es etwas falsch macht. Zu laut, zu wild, zu schüchtern, isst zu unsauber... Wenn ein Kind sowas immer wieder gesagt bekommt und es das nicht ändern kann, dann kann das die Kinderseele schon ganz schön belasten.

Ansonsten zuhause das Kind bestärken. Ihm zeigen, dass Menschen sehr unterschiedlich sind (äußerlich und vom Verhalten und Fühlen) und dass das gut und richtig ist und jeder so sein darf wie er ist/sein will, solange das nicht die Rechte anderer beschneidet. Also halt kindgerecht. ;-)

Solltest Du im Kindergarten (oder wo auch immer das Kind die meiste Zeit ausserhalb von Eltern und Großeltern verbringt) nichts erreichen können und das Kind über Wochen weiterhin traurig bleibt, dann würde ich mit dem Kinderarzt oder einem Kinder- und Jugendpsychiater/-psychotherapeuten sprechen.

Alles Gute!

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In dem Alter durften meine Kinder nicht fernsehen, wozu auch?
Ich würde das Gespräch im Kindergarten suchen ob da was vorgefallen ist,vielleicht bekommt es da etwas zu hören.
Oft das Gespräch zum Kind suchen und es loben und stärken.
Mein Sohn nun schon selber Vater hat mir letztens gesagt wie geliebt er sich gefühlt hat und sich als Kind immer so gefreut hat wen ich gesagt habe „ ich bin so froh das du da bist und wir dich haben“.

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Hallo,

Fernsehen ist zwar keine sonderlich sinnvolle Beschäftigung für Kinder, aber auch nicht die Wurzel allen Übels. ;-)
Das so zu sehen, wäre zu einfach.

Dein Kind war in dem Moment unglücklich und hat eine Formulierung dafür gesucht. Dass etwas falsch ist, hören die Kinder doch auch im echten Leben an allen Ecken. Das kommt nicht aus dem Fernsehen.
Daraus zu schließen, dass man auch als Mensch "falsch" sein kann, finde ich überhaupt nicht weit hergeholt.

Es wäre jetzt die Frage, warum Dein Kind sich so schlecht fühlt.

Manchmal sind die Kinder einfach nur viel zu sensibel.
Ich war im Kindergartenalter häufig wegen Nichtigkeiten, wie einem Streit mit der Freundin oder weil jemand eine blöde Bemerkung gemacht hatte, total fertig mit der Welt, und habe mich auch häufig selbst dafür verantwortlich gemacht.
Ich war als Kind auch noch zu impulsiv. Da fühlten sich dann wieder andere auf den Schlips getreten und zahlten mit gleicher Münze zurück, was ich wiederum nicht vertragen konnte.
Da war ich dann ja wirklich schuld, hatte das aber andererseits nicht unter Kontrolle, so dass das immer wieder passierte. #schwitz
Manche Kinder können sich einfach total gut selbst im Weg stehen. *seufz*

Es kann auch sein, dass bei Deinem Kind wirklich etwas im Kindergarten oder im Freundeskreis nicht gut läuft. Da würde ich mal nachforschen.
Die Erzieherinnen können sicherlich einschätzen, ob es nur besonders sensibel ist, oder ob es bei den anderen Kindern aus irgendwelchen Gründen wirklich nicht gut ankommt.
Vielleicht gibt es auch eine Erzieherin, mit der es nicht gut klar kommt, die dauernd mit ihm schimpft.

LG

Heike

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Das war augenzwinkernd zu lesen, weil ich nicht weiß, woher Kind die Formulierungen hat (Aus den aktuellen Vorlesebüchern nicht) . Ist ja doch auch ein Imitationsalter. Und es wurde etwa formuliert: "Meine Nase sagt mir, dass man da gar nichts dagegen machen kann."

Zusätzlich ist Liebe grad ein ganz großes Thema. Da kommen dann so Fragen wie "Ist das jetzt die große Liebe?“
(Dabei wird aus Schnulzensongs rezitiert. Im Kindergarten ham sie wohl Helene Fischer gehört.)

Das" sich falsch fühlen kommt, scheint es, in Kombination mit Schimpfen oder Verboten meinerseits. Heut auch wieder. Da kam es mir, im Gegensatz zu neulich, etwas gekünstelt vor. Denn Mama tröstet natürlich, wenn Kimd sich schlecht fühlt, obwohl es vorher 17x "Blöde Kuh!“ gesagt hat, wegen irgendwas nicht dürfen.

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Meine Tochter ist auch eben 4 geworden und hat auch manchmal so merkwürdige Sprüche drauf. Nicht ganz so krass wie Deiner, aber sie sass auch schon im Bett und war am weinen, sie hätte kein Glück mehr (weil es den Tag geregnet hat) oder ähnliches. Ich halte es für einen weiteren Entwicklungsschritt, das sie überhaupt jetzt lernt, ihre eigenen Gefühle besser wahr zu nehmen und auch zu äußern. Die letzten Wochen waren mit der Adventszeit, Geburtstag, Silvester, Geburtstag vom Papa und der bevorstehenden Geburt ihres Brüderchen (bin in der 39 SSW) recht nervenaufreibend. Ich versuche einfach ganz viel für sie da zu sein, gerade wenn sie traurig ist oder Nachts kommt weil sie schlecht geschlafen hat. Das würde ich Dir einfach raten, sei einfach für Dein Kind da und sag ihm, wie toll und richtig er ist und wie lieb Du ihn hast. Vielleicht ist es wirklich nur eine Phase und geht vorbei!
Wir schauen übrigens auch fern, es gibt einfach Filme die Kinder mehr aufrühren als andere, vielleicht erstmal wieder zu ruhigeren, bekannteren Sachen zurück kehren? LG und alles Gute 😊

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Vllt ist es auch die Wortwahl?

Wenn ein Kind oft hört "das ist falsch" oder "das machst du falsch,das macht man so" auch wenns garnicht mal "böse" gemeint ist, könnte es den eindruck bekommen ganz einfach falsch zu sein.

Mein Sohnemann baut viel Mist,wir musste ne weile echt viel schimpfen,es kam auch oft das wort bzw der wortlaut " das ist böse" oder "du bist frech" vor....und urplötzlich befanden wir uns in dem Teufelskreis der erwartungshaltung (das Thema ist sehr interessant,da kann man gern mal nach googlen und drüber lesen)
Das Kind denkt es seie immer böse und frech und das man dies auch eh erwartet und daher verhält es sich dann auch immer so obwohl es garnicht so ist ( sieht man auch oft bei Kindern die angeblich schüchtern sind,irgendwann denken sie das selbst von sich und agieren so obwohl sie sonst garnicht schüchtern sind!)

Wenn das definitv nicht bei euch so ist, dann schaut im Kiga nach, je nachdem wie lang das Kind dahin geht und wie oft es das dort zu hören kriegt kann das durchaus auch von da kommen.

LG

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Ich glaube, ich würde zunächst einmal fragen, wie dein Kind insgesamt so ist. Unsere Tochter hatte auch schon schlimmste Weinanfälle, bei denen wiederholt Sätze fielen wie 'ich kann gar nichts' oder 'das ist alles alleine meine Schuld'... Ja. Das trifft. Tief drinnen. Und diese Verzweiflung meines Kindes, die in diesem Moment spürbar ist, ist echt schwer zu ertragen.

Nun.. Ist unsere Tochter aber insgesamt sehr sensibel, sehr harmoniebedürftig, sehr perfektionistisch, mit wenig Frustrationstoleranz ausgestattet, kaum kritikfähig und neigt manches Mal dazu, Dinge über zu dramatisieren. Und das nehme ich als Grundlage um das Ganze einzuordnen. Was genau führt denn zu diesen Aussagen? Gibt es einen Auslöser?

Meine Vorgehensweise ist in erster Linie sie im Blick zu behalten. Besonders ihr Selbstbewusstsein. Ich glaube, da könnte sie irgendwann mal Schwierigkeiten bekommen, aber noch sehe ich keinen Grund zu größerer Sorge. Wir bestärken sie, versuchen aber schon auch ihren Blick auf sich selber realistisch zu halten. Aber mehr machen wir erstmal nicht.

Alles Gute

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P. S. Unsere Tochter war zum Zeitpunkt der Aussagen grade 4 geworden. Ist vielleicht auch einfach Teil der Entwicklung, nur eben unterschiedlich ausgeprägt. Unsere Tochter fühlt sich auch schnell mal angegriffen, wenn wir 'schimpfen' bzw auf Fehlverhalten hinweisen.