aufgedrehtes Kind

Hallo Zusammen,

unser Sohn (fast 5) ist momentan etwas außer Rand und Band und ich erhoffe mir hier ein paar Erfahrungen oder Tipps ;)

Er ist momentan sehr frech (Beispiel: "Nein, ich hab immer Recht"), fordernd ("Mama, Frühstück!") und schnell wütend / beleidigt. Und einfach furchtbar aufgedreht und hektisch. Er tut sich ständig weh, weil er alles zu schnell macht.
Tagsüber krieg ich das manchmal noch ganz gut kanalisiert. Abends, wenn Papa heim kommt, ist er aber außer Rand und Band. Dann können mein Mann und ich keine 2 Worte wechseln ohne dass er dazwischen redet/schreit. Er will mit ihm spielen, was ja auch ok ist, aber auch das eskaliert meist. Dazu kommt, dass einfach ALLES ein Diskussion ist. Er will partout nicht raus. Ist er draußen, will er partout nicht rein. Gehen wir ins Schwimmbad, ist das gehen jedesmal ein Drama. Wir sagen ihm mehrmals, wann wir gehen (er kann ein bisschen die Uhr lesen) und wie lange wir noch bleiben. Noch einmal rutschen etc. Und trotzdem geht es dann nur mit "wenn...dann". Er darf natürlich auch Sachen selbst entscheiden und bekommt nicht alles vorgegeben, aber manche Sachen (einkaufen, Arzttermin) müssen eben zu bestimmten Zeiten laufen.
Momentan mutiert er auch echt wieder zum Kleinkind. Quietscht, brabbelt und redet in Sätzen wie "Mama, Auto holen". Mit Absicht natürlich, er kann ja anders reden. Wenn wir mit ihm spielen, kann er sich nicht entscheiden was oder hört nach 5 Minuten wieder auf.

Als Ursache sehe ich zum einen die langen Ferien hier (23.12-7.1). Wir waren eine Woche über Weihnachten bei Verwandten. Seitdem sind wir zuhause. Wobei ich auch echt versuche einen "Alltag" zu generieren mit Regelmäßigkeiten.
Ein anderer Grund ist sicherlich, dass er im März großer Bruder wird. Er freut sich tierisch und fragt auch ständig wann das Baby kommt. Er will dann wickeln/baden/anziehen helfen (mochte ne zeitlang am liebsten selbst wieder gewickelt werden #zitter) und dem Baby "alles zeigen".

Wie geht man mit so einer Situation am besten um? Habt ihr Tipps, wie er besser zur Ruhe kommt, weniger aufgedreht ist? Es ist für alle Beteiligten echt anstrengend. Wie seid ihr die Sache mit dem Baby angegangen? Wenn er frech und fordernd ist, sage ich ihm, dass ich nicht möchte, dass er so mit mir redet und tue eben nicht, was er will. Wenn er es völlig übertreibt, muss er für 5 min. in sein Zimmer. Danach besprechen wir, was los war. Allerdings ist er momentan so überdreht, dass ich das Gefühl habe, den ganzen Tag nur zu schimpfen :-( (nein, realistisch betrachtet ist es nicht so...)

Ich habe das Gefühl er kann momentan echt nicht anders und in seinem Kopf tut sich ganz viel. Ich würde ihm da echt gerne helfen, bin aber ein bisschen ratlos.

LG, stepstap

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Für mich hört sich deine Beschreibung an, als bräuchte dein Sohn dringend „Sicherheit,Liebe und Aufmerksamkeit.“ Also Extra oben drauf...ich denke ihr gebt ihm das schon aber das ist jetzt eine Phase und er braucht wohl mehr davon ;-) Ihr seit jetzt in einer Zeit des Umbruchs, gerade durch den Nachwus der sich ankündigt. Ich kann mir vorstellen, das ihn das verunsichert und Angst macht. Deshalb auch das zurückfallen in das Kleinkindverhalten.

Mein Tipp:
Bewusst und konsequent liebevoll Grenzen setzen (gibt Halt & Sicherheit)
Viel an die frische Luft gehen
Zucker reduzieren
Ganz viel kuscheln
Durchhalten.. :-)

Alles Gute für Euch 🍀

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Dem würd ich mich anschließen!

+ klingt es einfach nach einer Phase die mit bald 5 einfach ansteht :D

LG

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Hier auch. Drei und sechs Jahre alt, kein Geschwisterchen unterwegs.

Ich sehe auch die Ferien als Ursache. Und ja, mehr Aufmerksamkeit und Exklusivzeit wäre sicher auch gut. Man neigt so dazu auch mal Pause zu wollen ... sie haben so tolle Sachen zu Weihnachten bekommen ... sie könnten sich doch mal ne Stunde beschäftigen...

Bei uns ist es an Tagen, an denen wir viel draussen waren, auch besser. #pro

Dein Kind scheint sich insbesondere mit Übergängen gerade schwer zu tun. Da würde ich ganz sensibel mit umgehen. 1-3 mal Ankündigen und die Ankündigung auch immer zuverlässig einhalten. Vielleicht etwas Attraktives nach dem Übergang in Aussicht stellen. "Wir müssen jetzt aus den Schwimmbad gehen, aber im Auto können wir "ich sehe was, was Du nicht siehst" spielen/Dein Hörspiel weiter hören/Zuhause einen leckeren Pudding kochen..."

Aber ich drücke auch die Daumen für nächste Woche, wenn der Kindergarten wieder los geht und der Alltag wieder da ist.

So müssen Ferien sein. Man muss sich drauf freuen. Und dann muss man sich auch wieder aufs Ende freuen. ;-)

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Die erste Antwort finde ich super!
Ergänzen würde ich, dass Kinder mit 5 Jahren alt genug sind, um Begriffe für schlechtes Benehmen zu lernen.

Also: "sei jetzt nicht so vorlaut, du weißt das doch noch gar nicht."
"Unterbrich mich nicht, das ist unhöflich".
"Sei nicht so frech".
"Kannst du das bitte auch höflich sagen? So klingt es ziemlich unverschämt".

Das zwingt einen als Erwachsenen, das ungezoge Betragen konkret zu benennen - das kann sehr hilfreich sein, selbst auch zu gewichten: was stört mich am meisten? Was ist auch für Außenstehende am nervigsten?

Und das Kind bekommt eine Rückmeldung zu einem einzelnen konkreten Verhalten "das war jetzt aber sehr unverschämt" statt "sei still".
Umgekehrt kann man dann auch öfter loben "das hast du sehr höflich ausgedrückt" oder "das war sehr rücksichsvoll von dir".

Viel Erfolg!

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Als ich dein Beitrag gelesen habe, dachte ich du spricht von meinen kind (4). Bei uns war es ähnlich. Drei Monate bevor er großer bruder würde, war er auch sehr aufgekratzt. Vorfreude und Veränderung auf das was kommt und noch dazu sommerferien. Als das Baby dann da war würde es besser. Muss dazu sagen wir waren die ersten 6 wochen mit baby noch bei der oma, die sich dann nur um den großen gekümmert hat. Nachdem uns dann der Alltag und der kiga wieder hatte würde es besser. Ich kann nur sagen durchhalten es ist nur eine phase....

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Das Kind schreit nach ECHTER Aufmerksamkeit....

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Mein 4 jähriger ist immer so wie du schreibst und seit der Advent begonnen hat noch mehr.
Ich hoffe die Unruhe lässt nun im Alltag wieder nach. Das permanente einfordern von Aufmerksamkeit ist hier aber Dauerthema dass wir nun mit Hilfe einer Therapie versuchen zu verbessern.

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Vielen Dank an alle für Eure Antworten und Tipps! Ich bin beruhigt, dass es anderen auch so geht #schwitz Heute war der Kindergarten-Tag und wider Erwarten lief es echt gut. Kein Drama beim Reingehen, die Erzieher haben sehr positiv berichtet.
Ich versuche ihm trotzdem ein paar mehr Exklusivzeiten zu geben und vor allem *oooooom* ruhig bleiben! Langsam steigt nämlich auch meine Anspannung aka. Vorfreude auf das Baby und das merkt er sicherlich auch.

Lieben Dank an alle!