Hallo in die Runde,
Wie ist das in euren Kitas, wir haben jetzt ein Kind mit einer Ei Allergie. Nun dürfen alle Kinder nix mehr mit Ei mitbringen. Ich tue mich etwas schwer damit, zumal es auch viel in versteckter Form zu finden ist. Ich habe das Gefühl da wird uns ganz schön viel Verantwortung aufgebunden. Wie ist es denn rechtlich (habe dazu noch nichts gefunden) und bei euch geregelt.
Viele Grüße
Allergie Kind und alle müssen aufpassen?
Mein kleines Kind hat eine Nussallergie (Nüsse sind auch überall drin 🙄). Es ist 3,5 und weiß, dass es nicht alles essen darf. Die Erzieherinnen sind informiert und müssen aufpassen.
Sie machen das. Sie wälzen es nicht an alle anderen ab. Bei uns geht es nur um Geburtstagsfrühstück, denn sonst werden die Kinder vom Kindergarten verpflegt.
Dass eine ganze Kindergarten-Gruppe in die tägliche Brotdose nichts mehr mit Ei einpacken darf, wegen einem Kind, finde ich auch eine große Einschränkung. Wie alt ist das Kind? Wie lange soll diese Maßnahme aufrecht erhalten werden? Nur in der Eingewöhnung, um es einfacher zu gestalten?
Kommt natürlich auch darauf an, wie das Kind auf das Ei reagiert und ob es zu lebensbedrohlichen Situationen können könnte. Dann wäre mir das gerade zu gefährlich, dass an alle Eltern abzuwälzen. Da muss ja nur mal ne unwissende Oma in Notfall-Vertretung die Brotbox packen...
Ansonsten finde ich, dass man einem Kind ab drei auf jeden Fall erklären kann, dass es sich nicht einfach Essen nehmen darf, weil da Ei drin sein könnte und es davon krank wird.
Vielen Dank für die vielen Antworten, das Kind ist 3 und das soll jetzt immer so sein. Ich werde mich wohl doch noch einmal an die Kita Leitung wenden. Ich finde das überhaupt nicht tragbar, es betrifft so viele Sachen, auch Wurstaufschnitt und Käse.... Das ist echt schwer.
Ich würde da auch mit sprechen und sagen, das dein Kind weiter ganz normale Sachen mitbringt weil du nicht gewillt bist, jede Zutatenliste dir durchzulesen. Dazu bist du nihct verprlichtet!
Ich kenne es bisher so, dass die Erzieher aufpassen, nachfragen und gegebenenfalls dem Kind eine Alternative bieten, wenn es etwas nicht essen darf... Ab einem gewissen Alter haben die Kinder, die ja in der Regel mit der Einschränkung aufwachsen, dann selber gesagt, dass sie bestimmte Dinge einfach nicht essen dürfen...
Wenn ich direkt weiß, dass ein Kind (bei uns in der Schulklasse ist es zb ein Kind ohne Schokolade) etwas nicht darf, versuche ich da schon ein wenig drauf zu achten... Wird es jedoch mehr, kann auch ich nicht auf alles achten, dann sind die Kinder selber gefragt...
LG
Unsere Nichte leidet an Zöliakie und ja, alle müssen etwas Rücksicht nehmen. Natürlich dürfen normale Backwaren etc. von zu Hause mitgebracht werden. Das Gluten fliegt ja nicht durch die Luft bzw. wenn man davon ausgeht, dürfte man ja nirgends mehr hin. Aber z.B. darf sie sich immer zuerst vom Obstteller nehmen, damit niemand anderes schon draufgekrümelt hat.
Warum ihr alle nichts mehr mit Ei mitbringen dürft, verstehe ich nicht. War das vielleicht auf den Geburtstagskuchen bezogen o.ä. Wobei ich es dort auch nur als "Bitte" kenne, drauf zu verzichten.
Für mein Nussallergie-Kind in der Schule hatte ich immer Gummibärchen in der Schublade, falls es mal Süßes gab und wir uns nicht sicher waren.
Ich glaube übrigens, dass es rechtlich dazu keine Aussagen gibt - zumindest nicht bezogen auf andere Eltern. Ist eher eine moralische Frage, ob man bereit ist, Rücksicht zu nehmen. Wobei ich in eurem Fall wenigstens nochmal hinterfragen würde, ob du es wirklich richtig verstanden hast.
Es kommt darauf an wie stark das Kind allergisch ist.
Es gibt Kind die reagieren auf Spuren in geschlossen Räumen.
Und eine Zäliakie ist nicht mit einer Allergie zu vergleichehn
Ich kenne mich mit so schweren Allergien nicht aus. Dann kann man ja nirgends mehr hingehen, wenn schon die Luft gefährlich ist.
Was meinst du denn damit, dass Zöliakie nicht mit einer Allergie zu vergleichen ist? In Hinblick auf den Umgang mit Lebensmitteln schon, oder?
Hallo
bei uns gibt es daher für alle Kind das gleiche Essen im Kindergarten.
Den Beitrag dazu verstehe ich nicht
Muss dann jetzt wegen eines Kindes die gesamte gruppe auf Ei im Essen verzichten?
Das geht doch gar nicht.
Lass mal noch nen Milchallergiker dazu kommen....
Hallo
Ich denke, es kann von den anderen Eltern nicht verlangt werden, jetzt auf alles zu achten. Denn wie du schreibst, ist es in sehr sehr vielen Produkten versteckt.
In unserer Gruppe war bis letztes Jahr auch ein Kind mit Ei Allergie. Es wurde gebeten bei Geburtstagskuchen darauf zu achten, oder auch gerne Gemüsesticks zu bringen.
Alternativ hatte der junge immer Muffins ohne Ei im Gefrierschrank. Gab es zu einem Anlass Kuchen, bekam er seinen Muffin.
Klar, er durfte sich aus keiner anderen Brotdose bedienen, das wusste er und hat es auch nie gemacht.
Grosses Problem war das eigentlich nie. Bissel aufpassen und das im Hinterkopf behalten reicht schon sehr weit.
Bei und achtet da nur der Kindergarten drauf, allerdings stellt er auch das komplette Essen, außer das was Geburtstagskinder mitbringen.
Mein Bruder hat auch eine Ei Allergie bzw allgemein tierisches Eiweiß, da mussten sich die anderen Kinder auch nicht einschränken sondern meine Mutter hat ihm sein Essen immer extra mitgegeben.
Ich finde es ziemlich riskant da alle Eltern in die Pflicht zu nehmen, da wird sich dann in falscher Sicherheit gewogen und dann denkt einer mal nicht dran.
Wie schwer ist denn die Allergie? Mein Bruder hat zb "nur" Ausschlag bekommen.
Eine Nussallergie kann da ja deutlich gefährlicher sein
Hallo luna99,
ich finde Deine Nachfrage und Bedenken durchaus berechtigt. Ich bin auch der Meinung, dass eine solcher Maßnahmenkatalog am Ziel - das Kind vor Allergenexposition zu schützen - vorbei geht.
Zum Schutz des Kindes sind zuallererst dessen Eltern und der Kindergarten gefragt. Dies bedeutet, dass die Eltern mit dem Kindergarten das Gespräch suchen und geeignete Maßnahmen definieren, um das Kind zu schützen. Dies sind meiner Erfahrung nach:
- Schulung des gesamten Kindergartenpersonals über die Art der Allergie, deren Symptome, Symptombekämpfe und sinnvolle (!!!) Vermeidungsstrategien
- Einübung von Verhaltensweisen gemeinsam mit dem betroffenen Kind, um sich selbst vor Allergenexposition weitestgehend zu schützen
- Sicherstellung, dass dem Kind vom Kindergarten bereitgestellte Essen sicher allergenfrei ist - dies gilt insbesondere auch für Spuren! - und die ganz klare Regel, dass das allergiekranke Kind nur eigenes oder Essen vom Kindergarten zu sich nimmt. Hilfreich ist hierbei auch in Absprache mit dem Kindergarten eine Box mit "sicheren" Süßigkeiten / Muffins / Keksen zu deponieren, damit das Kind im Falle eines Festes oder eines Geburtstages nicht "zugucken" muss, sondern auch etwas leckeres essen darf.
Ich bin ebenfalls Mutter einer Nussallergikerin mit Anaphylaxierisiko. Mit den beschriebenen Maßnahmen Deines Kindergartens wäre ich nicht einverstanden, da
1. mein Kind so nicht lernt mit seiner Allergie in einer Umwelt ohne dieses Problem sicher zu leben
2. Ich niemals nie nicht-betroffenen und ungeschulten Eltern vertrauen würde, dass wirklich alle verwendeten Zutaten (z.B. auch Gewürzpulver) komplett allergenfrei sind (auch Spuren). Ich unterstelle hier niemandem bösen Willen, im Gegenteil, aber wenn man nicht gewöhnt ist, seine Lebensmittel nach absoluter Allergenfreiheit zu wählen, kann dies je nach Allergen recht kompliziert werden.
Verständlich wäre diese extremen Maßnahmen nur vor dem Hintergrund das eine sehr hohe und schwerwiegende Reaktionswahrscheinlichkeit auch bei Exposition mit kleinsten Spuren besteht, in einem solchen Fall muss aber mit der jeweiligen Leitung und dem behandelnden Arzt besprochen werden, welche Maßnahmen zumutbar und sinnvoll sind.
Ich hoffe, dass ich etwas weiterhelfen konnte!