Hallo zusammen,
meine 4 Jährige Tochter will jeden Tag in jeder Situation Erste sein.
Ist sie dies nicht, wird geschrien, geschimpft und sie will ihre große Schwester hauen.
Z.B. lernt sie gerade Fahrrad fahren. Wenn ihre Schwester voraus fährt wird geheult und geschrien. Sie will immer die Erste im Auto sein, die Erste im Kindergarten, die Erste an der Haustür....
Ich versuche ihr zu erklären, dass wir kein Wettrennen machen, aber ich krieg es einfach nicht aus ihr raus.
Auch bei Brettspielen kann sie nicht verlieren.
Es stresst und nervt.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Lg mcbess
Kleine Schwester will immer Erste sein
Hallo,
da muss man durchgreifen.
Wer nicht verlieren kann, spielt nicht mehr mit.
Wer unbedingt vorne fahren will, es nicht schafft, und deswegen den Aufstand probt, der läuft.
Wer haut, kriegt gar nichts, bzw. noch Ärger oben drauf. Dann fällt eben Fernsehen oder Nachtisch oder was weiß ich was aus.
Ich kann nur davon abraten, den Kindern da entgegen zu kommen. Das haben meine Eltern bei mir gemacht (Einzelkind) mit dem "Erfolg", dass ich mit 16 noch nicht verlieren konnte, ohne dass nachher alle anderen unter meiner schlechten Laune zu leiden hatten.
Als unser Sohn (das jüngere Kind) damit anfing, haben wir durchgegriffen, wie oben beschrieben. Das fand er anfangs nicht witzig, hat aber verstanden, dass seine Zickerei erstens bei uns nicht zieht und zweitens noch unangenehmere Konsequenzen hat.
LG
Heike
Aktuelle psychologische Forschung bestätigt: verlieren kann man nicht lernen. Das muss reifen.
Da hilft auch kein Durchgreifen.
Mein 4jähriger ist genau so🙄 Ohne Geschwister müssen wir herhalten.
Bei uns hilft nur weigern. Inzwischen ändert er die Regeln in "Wer zuletzt..." Da er dadurch weniger aufgekratzt ist, ist das für uns derzeit ok.
Wir hoffen jetzt, dass er aus dieser Phase bald rauswächst.
Vielleicht zu viel Verständnis von der Großen, dass sie die Kleine doch auch mal gewinnen lassen soll, die letzten Jahre eingefordert? Unsere Kleine ist auch 4 und vom Naturell ähnlich, unser Großer ist 7 und macht alles für seine kleine Schwester, hatte zur Folge dass er ab dem Zeitpunkt als sie 2 war mehr und mehr zurück steckte. Also gab es an vielen Sachen sturer Wechsel oder feste Regeln. Ins Auto steigt zu Hause immer der Große zuerst ein, weil wir an seiner Seite zuerst vorbei kommen. Unterwegs steigt immer die Kleine zuerst ein, weil ich beim Großen sicher bin, dass er dort stehen bleibt wo er stehen bleiben soll so lange ich der Kleinen beim Anschnallen helfe.
Achso und bei Brettspielen muss sie das Lernen auszuhalten, wenn sie verliert und mit ihr dann zusammen den Frust durch stehen. Ja es ist anstrengend, aber wenn sie sich nicht daran gewöhnt zu verlieren, wird das ja immer schwerer.
Ja kann sein, dass ich früher die Große hin und wieder gebeten habe langsamer zu machen ;)
Ohhh nein! Das hätte ich nicht lesen sollen 🤦♀️
Mein Fast-3-jähriger ist genau so! Es ist echt schrecklich. Bis jetzt war ich aber der Überzeugung, es sei eine besonders ausgeprägte Autonomiephase und verwächst sich.
Danke, dass Du mich meiner hoffnungsvollen Illusionen beraubt hast 😭😭😭😭
Das ist das Alter wo sie lernen mit Frust umzugehen....
Wichtig ist wohl jetzt ihnen den Frust einzugestehen und ihnen beizubringen wie sie damit umgehen.
Der Rest gibt sich dann von allein
LG
Kinder können nicht verlieren bis sie da. 7 Jahre alt sind. Das muss Reifen und kann bicht gefördert werden. Auch nicht im Spiel. Überdenkt das mal.
Für eine kleine Schwester ist es auch doof. Alles kann die Große schon. Oder sie ist schneller/besser darin.
Vergleicht ihr die beiden oft?
Spielt Kooperationsspiele und macht mal Sachen, die für die Große auch neu sind. Oder etwas, bei dem es kein besser/schlechter gibt.
Meine Große konnte mit 4 Jahren bereits verlieren. Anfangs natürlich nicht, aber wir haben ihr beim Spielen erklärt, dass jeder mal gewinnt und verliert. Und dass man sich für den anderen auch mitfreuen kann oder den Verlierer trösten kann.
Sie hat es schnell kapiert und ist seither eine gute Verliererin.
Nein, wir vergleichen nicht ständig.
Und beim Spielen gehört oft Glück dazu, da gewinnt auch nicht immer nur die Große.
Die Große Schwester lässt sich garnicht auf ein Wettrennen ein. Sie läuft ganz normal zur Tür. Die Kleine macht ein Wettrennen daraus.
Wobei ich sagen muss, gestern war ich erstaunt:
Meine Große ist als erste ins Auto gestiegen. Und die Kleine hat dann nicht, wie so oft gewütet, weil sie nicht Erste war, sondern hat gefragt, ob sie auf der Seite ihrer Schwester ins Auto einsteigen darf, um auf ihre Seite zu klettern.
Als ich dann nach kam, hat sie sich ganz zufrieden anschnallen lassen. Obwohl sie nicht "Erste" war.
Vielleicht lernt sie es doch langsam, da wir es aktuell stark thematisieren und eben nicht gut finden.
Was würde man jemandem raten, der sagt, er übt mit dem einjährigen Kind seit einem Jahr laufen und es kann es immer noch nicht?
Durchgreifen und strafen ?.
Kein großes Thema draus machen, bisschen trösten, wenn nötig, irgendwann lernen sie es.
Meine jüngeren waren auch ständig im Konkurrenzkampf. Bei Brettspielen "ja, schade für dich, man kann halt nicht immer gewinnen, vielleicht das nächste Mal wieder". Wer vorausfährt wird danach entschieden, was die Eltern als sicherer empfinden. Und schneller an der Haustür... entweder sie ist schneller oder nicht, das wär mir nicht mal zur Kenntnis nehmen wert. Oder eben, wenn ohne Rücksicht auf Verluste gerannt wird und dabei was beschädigt oder jemand verletzt werden könnte, das Rennen zur Haustür überhaupt verbieten.