Hallo ihr Lieben,
nach sehr langer Zeit, in der ich hier angemeldet bin, eröffne ich nun einmal meinen ersten Thread und hoffe auf ein paar liebe Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder vielleicht sogar drin stecken?
Mein Sohn kam im Jahr 2017 per KS nach Präeklampsie zur Welt. Mit einem halben Jahr diagnostizierte man KISS, was mit Physiotherapie bearbeitet wurde. Mit 7 Monaten drehte er sich endlich, mit 10 Monaten saß und robbte er, mit 15 Monaten lief er. (übrigens immer als letzter aus dem Freundeskreis, obwohl der erste, der geboren wurde. Er ist ein liebes, freundliches Kerlchen, der gefühlt nicht in der Trotzphase ist und seit November 19 in den Kindergarten geht. Auch wird er gerade tagsüber trocken (tatsächlich von sich aus), und wir versuchen, mit ihm Gebärden zu nutzen, damit er sich deutlich machen kann. Meist reißt er sich aber selbst die Klamotten vom Körper und setzt sich aufs Klo, ohne, dass wir was mitmachen.
Nun ist er 2,5jahre alt (30mon) und spricht nicht. Nicht ein einziges Wort. Kein Mama, kein Papa,... Nichts.
Es wurde ein Paukenerguss beidseitig festgestellt, dieser wurde operiert und die Polypen mit entfernt. Zur Nachkontrolle bekam er Logopädie verschrieben, die allerdings dank Corona noch nicht angefangen hat.
Seit der OP lautiert er vermehrt. Er zeigt auf Dinge (die er wissen möchte) und und kann, wenn man ihn abfragt, vereinzelt Körperteile und Dinge zeigen. Das war es allerdings. Oftmals ecken wir aneinander, da er wild auf Dinge zeigt und ich nicht weiß, was er genau will. Das endet in beidseitigem Frust - die aktuelle Situation tut ihr übriges.
Ich bin auf der Suche nach Gleichgesinnten - denn ganz ehrlich? Ich kann und will nicht mehr. Jedes andere Kind spricht, nur er hängt hinterher. Im Kindergarten hatte er oft Probleme, die die Erzieherinnen aber versucht haben, zu lösen oder zu erklären, ("xy ist noch ein Baby, der redet gar nicht!" aber das wird selbst mir auf Dauer müßig... Kennt das jemand?
(Bitte schreibt nicht "Ein Neffe meiner Freundin meines Arbeitskollegen hat auch erst mit 3 gesprochen und dann ist der Knoten geplatzt!" - das ertrage ich nicht mehr.)
Bleibt alle gesund!!
Late Talker extrem
Hallo,
ich kann dich absolut verstehen und kann aus eigener Erfahrung berichten!
Unser Sohn ist Anfang Januar 2 geworden (nächste Woche ist er dann genau 28 Monate) und er spricht auch nahezu nichts. Ja, er kann Mama & Papa sagen und hat 5 „Wörter/Eigenkreationen“ die eine klare Bedeutung haben - 3 davon versteht aber außer den engen Bezugspersonen niemand. Dazu kommen nochmal 5 Wörter die aber 2-5 verschiedene Bedeutungen haben. Auf dem Stand sind wir seit Anfang Februar zur U7, seither hat sich auch nichts weiter getan.
Heute waren wir beim HNO - da ist alles in bester Ordnung. Sollen/dürfen nun zum Pädaudiologen... da habe ich mir heute stundenlang das Ohr wund telefoniert. Vor Ende des Jahres sind da keine Termine zu bekommen - generell lange Wartezeiten und dazu noch Corona.
Ich wurde zum Teil regelrecht ausgelacht und angemotzt warum ich im Moment überhaupt anrufe und nach einem Termine frage. Das sei ja nicht wichtig, es geht nicht um Leben und Tod, dann spricht er halt nicht bzw. erst später. Habe auf Spätfolgen hingewiesen „Tja, das ist dann eben Pech!“ Da wurde mir auch anders und sowas macht mich wütend...
Sprache ist einfach essenziell! Und es ist eben nicht normal, dass Kinder in diesem Alter nicht sprechen. Einige sind einfach nur zu „faul“ und plötzlich platz der Knoten und sie quasseln mit 2,5 oder 3 Jahren. Aber genauso gibt es genug bei denen das nicht der Fall ist, die Hilfe brauchen. Helfen kann man aber nicht, wenn man nicht die Ursache kennt - das „nicht-sprechen“ ist ja nur das „Symptom“!
Wenn es eben Sprachentwicklungsstörungen /Hörverarbeitungsprobleme gibt kann das weitreichende Folgen - auch später in der Schule - haben. Das möchte keiner für sein Kind! Und ich will mir später keine Vorwürfe machen (lassen) müssen nicht ausreichend bzw. nicht rechtzeitig gehandelt zu haben.
Ich verfalle nicht in Panik oder dergleichen - bringt weder mir noch unserem Kind etwas! ABER ich erwarte, dass ihm/uns geholfen wird bei der Ursachenforschung. Vielleicht fängt er demnächst an und spricht, vielleicht auch nicht. Ich möchte aber z.B.: nicht in einem Jahr zu hören bekommen „da hätten sie aber viel früher kommen müssen...“.
Bei ihm sollen zwei Tests gemacht werden. Den einen können wir nun beim Logopäden machen. Den anderen (Stand jetzt) erst Ende des Jahres beim Pädaudiologen.
Unser Alltag bestätigt mir auch, dass ich nicht einfach so noch über ein halbes Jahr abwarten kann/werde. Er zeigt uns ganz deutlich, dass er uns Dinge sagen/erzählen möchte aber es geht nicht. Er bekommt die Wörter nicht über die Lippen! Es frustriert ihn ganz eindeutig. Der Tag besteht zu 90% aus „Mama, Papa, da“. Die anderen 10% sind raten was die oben genannten 5 Wörter gerade bedeuten könnten. Wenn wir das 2. Mal „falsch“ raten, bricht er weinend zusammen und liegt frustriert und verzweifelt auf dem Boden.
Und ja, wir lesen sehr viel vor. Schauen Bücher an, sprechen darüber was auf den Bilder zu sehen ist. Wir sprechen normal mit ihm, keine Babysprache - z.B.: ein Hund ist ein Hund und kein „Wau-Wau“! Wir benennen alles (z.B.: er zeigt an, dass er durst hat) „Möchtest du etwas trinken? / Hast du durst?“
Anweisungen versteht er und setzt sie problemlos um.
Er hat eine große Schwester (5)... sie hat in dem Alter ganze Sätze gesprochen und konnte Farben benennen!
Aussagen wie „Warte ab, der ist nur zu faul“ / „Meine Cousine hat eine Arbeitskollegin und der ihr Neffe hat auch erst mit 3 gesprochen.“ kann ich auch nicht mehr hören!
Vergleich ihm bitte nicht mit anderen Kindern! Jedes Kind ist eben anders und unsere beiden sprechen eben (noch) nicht - deswegen sind sie aber nicht weniger wichtig/liebenswert oder sonst irgendwas!
Wichtig ist, dass wir dran bleiben und uns darum kümmern, dass unsere Schätze Hilfe bekommen! Wir müssen für sie da sein, sie unterstützen, für sie da sein! Wenn wir resignieren und ggf. „neidvoll“ auf andere Kinder sehen - „alles sprechen nur du nicht“, dann spüren die das auch. Steh zu deinem Kind, so wie es ist! Dumme/schlaue Sprüche unterbinde ich inzwischen sehr deutlich!
Unsere Logopäden (Ba-Wü) arbeiten wieder. Da würde ich an deiner Stelle nochmal Kontakt aufnehmen!
Ich wünsche euch alles Gute & bleibt gesund!
Also ein echter Late talker ist er ja nicht. Denn das sind Kinder die keine organischen Ursachen haben. Also kein Ohrenproblem vorliegt. Das sind Kinder die einfach später als alle anderen reden wollen.
Bei euch ist es eine sprachentwicklunhsverzögerung bedingt durch schlechtes Hören.
Ihr solltet euch eine Verordnung für ergo geben lassen. Logo ist völlig unangebracht bei Kinder die nicht reden. Das Animieren übernehmen den Ergotherapeuten. Der Logopäde brauch zum arbeiten ein bisschen Wörter... ohne die, wird das nix. Der Ergotherapeut arbeitet derzeit, der Logo nicht.
Mein Sohn ist ein Late-talket. Er sprach ab 2 etwa 50 Wörter ....und mit 3 immer noch. Der knoten platze kurz nach seinem
Dritten Geburtstag. Leider unsortiert und wird durcheinander. Das machte dann eine Logo notwendig.
Das stimmt nur bedingt, was du schreibst:
1.) Du hast Recht. Das Kind ist kein Late Talker aufgrund der organischen Ursache
2.) Natürlich behandeln Logopäden Kinder, die nicht sprechen! Vor den 50 Wörtern und vor dem Wortschatzspurt. Dort ist der Kleine viel besser aufgehoben als bei der Ergotherapie. Logopäden haben ein viel fundierteres wissen über Spracherwerb und Sprachentwicklung als Ergotherapeuten (nein, ich werte die Berufsgruppe nicht ab, sie machen dafür ganz tolle Dinge für Motorik, Wahrnehmung usw.).
Ich weiß nicht wie lange die op her ist, aber gib dem kleinen Mann noch etwas Zeit.
Mein Sohn sprach auch nicht. Er lautierte nur. Mit 3 Jahren hatte er ebenfalls eine Polypen op und von da an wollte er wie dein kleiner Mann alles wissen. Es ist anstrengend. Aber mit Geduld zu schaffen. Es dauerte ca 6 Monate bis der Knoten bei meinem Sohn geplatzt ist und er langsam anfing zu sprechen. Innerhalb von 2/3 Monaten hatte er dann sehr viel aufgeholt.
Ich wünsche dir/euch viel Kraft ❤
Hi,
es ist natürlich blöd jetzt mit Corona, aber gib ihm auch noch etwas Zeit.
So wie es sich liest,,ist die oP noch nicht lange her. Er lautiert mehr, dass ist der Anfang, so fangen alle an, dann kommen Wörter.
Erwarte aber bitte jetzt nicht von deinem Sohn, dass er einen Rückstand von mehr als einem Jahr in 4 Wochen aufholt.
Kein Kind lernt in 4 Wochen sprechen.
Dein Sohn muss jetzt diese neuen Eindrücke in seinem Kopf erst Mal sortieren und zuordnen. Das was andere Kinder in dem Alter schon jahrelang können und deswegen schon sprechen.
Und es ist ja nicht seine Schuld, er will ja, kann aber noch nicht.
Er kann nichts für die Paukenergüsse und auch nichts dafür, dass er immer alles als letzter macht.
Das ist überhaupt nicht schlimm und du solltest dazu deine Einstellung überdenken, falls du wirklich so empfindest und es nicht einfach nur blöd formuliert ist.
Möglich, dass es blöd formuliert ist. Ich war gestern ziemlich emotional, während ich den Beitrag verfasst habe. Sei versichert, dass ich den bedingungslose liebe, auch wenn er mich nicht vollquatscht. :)
Ich kann dich sehr, sehr gut verstehen und weiß, was du durchmachst.
Unser 2. Kind (4,5 Jahre) hat eine Diagnostizierte Sprachentwicklungsstörung (SES). Pädaudiologie/HNO waren unauffällig. Er bekam vor knapp 2 Jahren Logopädie (nach Barbara Zollinger) verschrieben, jetzt macht er Logo nach Padovan. Termin im SPZ wurde corona-bedingt schon 2x von denen verschoben. Zu sprechen (Mama, Papa) fing er so um den Dreh Kiga-Beginn (mit genau 3 Jahren) an. Seitdem geht es langsam, aber stetig bergauf 👍. Allerdings hinkt er Gleichaltrigen noch ganz gewaltig hinterher, spricht zudem noch undeutlich. Im Kiga fragte mich mal ein Mädel aus seiner Gruppe „Du, welche Sprache spricht denn der M.?“. Ich musste deswegen später weinen 😭. Mittlerweile wissen die Kinder, was er meint, manche spielen „Übersetzer“. Durch sein Sprachdefizit nimmt er hauptsächlich körperlich (er fasst an) Kontakt auf. Damit eckt er oft an, versteht nicht, dass andere das nicht wollen. Deswegen bekommt er Heilpädagogik (diese arbeitet seit letzter Woche wieder 👍).
Seit kleiner Bruder (fast 3) spricht besser als er. Dieser ist ja altersgemäß entwickelt und fungiert als sein privater Sprachtherapeut 👍, was ihm sehr gut tut. Außerdem versteht sein Bruder ihn auch problemlos.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Zuversicht 😘
Huhu,
du musst es schaffen die Probleme mit der Sprache für Euch ins Positive zu bringen. Wegkommen von dem Vergleichen. Und nein, nicht alle Kinder reden in dem Alter. Du wirst hier und in der Logopraxis genug Eltern kennen lernen die in der selben Situation sind.
Wir machen auch Ergo in einer großen Praxis, da warten immer mehrere Eltern. Das waren für mich die angenehmsten Elternkontakte die ich je kennengelernt haben. Eben die die nicht prahlen was ihre Kinder (angeblich) alles können, und vor allem alles Eltern deren Kinder etwas ehrlich nicht können und die sich nicht in Ausflüchten verkriechen "der könnte nur der ist nur faul blablabla). Eltern die sagen "ja, kann noch nicht bis 10 zählen, aber schau doch wie der sich gerade vor Lachen wegschmeißt, ist das nicht das Wichtigste?" Und ehrlich, wir haben ja einige Baustellen und befassen uns recht intensiv mit Förderung, und bei vielen Wunderkindern in meinem Umfeld sehe ich inzwischen Dinge bei denen ich mir denke "da könntet ihr aber auch mal aktiv was tun anstatt nur zu feiern was eh von alleine kam, das kann dem noch furchtbar auf die Füsse fallen".
Sucht Euch andere Kommunikationsmittel, versuche eine Art Zeichensprache für die Wichtigsen Sachen zu etablieren, das nimmt Frust. Irgendwo im Netz gibts da Anleitungen, wir haben das leider zu spät kennengelernt.
Auf jeden Fall musst Du Dir immer denken "Einfach kann jeder ..." und stolz darauf sein auf die Fortschritte die ihr macht, den Weg den ihr geht. Gute Eltern und tolle Kinder zeichnen sich genau dadurch aus, dass sie auch die schweren Wege zusammen gehen und meistern!
Alles Gute Euch
Hallo lulusa,
Ist schon abgeklärt worden, ob organisch alles in Ordnung ist? Ob die Laute vom Ohr richtig aufgenommen, richtig zum Gehirn weitergeleitet werden und im Gehirn umgesetzt werden?
Ich würde auch, wie schon vorgeschlagen, zum Pädaudiologen gehen und auch überprüfen lassen, ob eine Sprachentwicklungsverzögerung besteht.
Es tut mir total leid, dass ihr so lange auf die Termine warten müsst. Um diese Zeit zu überbrücken und um weiteren Frust auf beiden Seiten zu vermeiden, könntet ihr folgendes versuchen: mach mal von allen wichtigen Dingen Fotos oder suche Bilder/ Zeichnungen im Internet, diese Fotos/Bilder/Zeichnungen klebt ihr auf Papier oder macht ein kleines Buch daraus, dann kann dein Sohn auf das Bild zeigen und euch damit verständlich machen, was er möchte. Google mal nach "Kommunikationshilfen" und gehe dann über die Bildersuche. Dann siehst du verschiedene Bildkarten, so etwas meine ich. So was wird in Integrationskitas genutzt, um mit den Kindern, die sich (noch) nicht mitteilen können, zu kommunizieren.
Ihr macht das schon prima, auch, dass ihr immer in Sätzen wiederholt, was euer Sohn möchte, so lernt er schon mal die Begriffe und sein passiver Wortschatz wird größer und verfestigt sich. Und vielleicht kommt ja noch etwas zu seinem aktiven Wortschatz dazu.
Fühl dich gedrückt,
LG Vanessa
Ich würde mich an die Krankenkasse wenden, oft können die bei der Terminvergabe was beschleunigen. Ihr könnt nicht bis Ende des Jahres warten müssen.
Hi!
Mein Sohn ist da ganz ähnlich wie deiner... nur dass er nicht mal auf Dinge zeigt...
Er ist jetzt 16 Monate alt und auch sehr hinterher bzw spät dran in der Entwicklung....
Mich würde interessieren ab wann deiner angefangen hat auf Dinge zu zeigen.
Ich kann dir nur von mir selbst berichten: ich habe auch erst mit 2,5 zu reden begonnen. Davor sagte ich - laut meiner Mutter - nichts anderes ausser "gaga".
Es ist toll dass dein Sohn auf Dinge zeigt, denn das ist immer die Vorstufe zum Sprechen! Ich wäre sehr froh wenn Meiner wenigstens das täte...