Kleines Sensibelchen

Hallo,

Ich muss euch was fragen. Mein großer Sohn ist 5 1/2 Jahre alt. In letzter Zeit beobachte ich immer wieder, dass er richtig sensibel geworden ist. Er war schon immer sehr anhänglich zu mir aber in den letzten Wochen ist es echt extrem geworden.

Ein Beispiel vielleicht von heute: Wir saßen beim Abendbrot und mein Sohn wollte sich direkt 2 Scheiben Käse auf sein halbes Brötchen tun. Da ich sein Essverhalten kenne, habe ich ihn gebeten, doch erst nur eine Scheibe zu nehmen, und später evtl eine zweite. Nein, wollte er natürlich nicht. Also 2 große Scheiben auf das kleine Brötchen. Und natürlich hat er nicht aufgegessen. Ich hab ihn dann gefragt, was ich gesagt hatte und er hat mich bewusst angelogen. Ich hab ihm dann gesagt, dass seine Nase lang wird. Darüber haben wir früher oft gewitzelt. Aber heute hat er direkt angefangen zu heulen und hat gesagt er will keine lange Nase. Bei Mama bleiben. Das kommt ständig.

Auch wenn er mit seinem kleinen Bruder spielt und er irgendwas macht, was er nicht will, fängt er direkt an zu weinen. Wenn Papa mit ihm rauft und ihm ausversehen leicht wehtut, wirklich nicht doll, laufen direkt Tränen. Bei Mama bleiben.

Generell darf Papa hier aktuell gar nichts. Das ist nicht nur anstrengend, sondern macht mich auch traurig.

Auch im Kindergarten hat mir die Erzieherin schön öfter gesagt, er sei so müde und lustlos. Wollte letztens bei dem heißen Wetter nicht ins Planschbecken mit den anderen Kindern.

Ich bin langsam echt mit dem Latein am Ende und frage mich, ob er einfach nur Aufmerksamkeit möchte. Er hat auch ne ganze Zeit gesprochen wie sein kleiner Bruder (knapp 2), im Babysprache halt. Das ist zum Glück schon besser geworden.

Aber dieser Satz "Bei Mama bleiben". Der kommt so häufig, in ganz unterschiedlichen Situationen.

Habt ihr ne Idee? Ist das nur ne Phase und vollkommen normal? Wie soll ich reagieren?

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Anhänglich und ängstlich hatten wir mit 4 und 5 auch. Das gab sich jetzt mit 6,5 etwa wieder.

Babysprache bei kleinem Bruder finde ich auch nicht bedenklich. Ihr freut Euch wahrscheinlich sehr über die Sprache vom Kleinen und der Große will die gleiche Aufmerksamkeit.

Aber müde und lustlos, was die Erzieherin sagte, würde mich stutzig machen. Ich würde mal mit dem Kinderarzt sprechen. Wenn irgendein Mangel vorliegt oder gar eine Krankheit dahinter steckt, dann würde das wahrscheinlich auch das "bei Mama bleiben" (sicherer Hafen bei Unwohlsein) erklären.

Alles Gute! #klee

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Danke für deine Antwort. Wir haben morgen eh einen Termin beim Kinderarzt, da werde ich das auf jeden Fall mal ansprechen.

Ich merke, dass er sehr oft lustlos ist wenn er Bauchschmerzen hat. Das hat er leider sehr oft, waren auch schon beim Radiologen zum Ultraschall usw. Er hat schon immer (tatsächlich seid Beginn der Beikost) Probleme mit der Verdauung und verstopft unheimlich schnell. Wir steuern natürlich dagegen. Er geht dann aber auch nicht freiwillig aufs Klo sondern legt sich auf die Couch. Ich sehe es ihm quasi an, wann er sein großes Geschäft erledigen muss. Wir gehen dann gemeinsam zur Toilette und wenn alles geklappt hat, ist er wie ausgewechselt. Im Kindergarten geht er nicht auf die Toilette sondern hält ein, bekommt dann Bauchweh und wirkt deswegen wahrscheinlich müde und lustlos. Das ist ein Teufelskreis. Ist aber auch immer nur phasenweise.

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Hallo,
wenn euer Sohn Verdauungsstörungen hat, mag es ja durchaus sein, dass er tatsächlich deshalb Bauchschmerzen hat. Aber ich hatte als Kind oft Bauchschmerzen, wenn ich seelisch angeschlagen war! Auch heute noch schlagen mir Probleme schnell auf den Magen. Zusammen mit dem bei Mama sein, könnte es ja gut sein, dass ihn gerade tatsächlich etwas bedrückt. Bald Schule, Streit im Kiga, Corona Einschränkungen (meine Nichte hatte zB ganz schön Angst vor Corona und hat oft geweint, weil sie die Änderungen in der Schule und der Freizeit, die Masken etc. beängstigend fand.). Vielleicht einfach noch mal ein Auge mehr drauf haben... und beim Kinderarzt mal durchchecken lassen ist sicher auch eine gute Idee!
Viele Grüße...

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Bzgl. des Abendessens da finde ich du agierst aus dem wie es geschrieben wird eher wie wenn er zwei oder drei ist. Entweder du bleibst zu Anfang bei deinem nein oder du sprichst es hinter her nochmals an. Aber nicht mit einem besserwisserischen was habe ich gesagt. Sondern mit einem das ist aber schade dass du den Käse nicht aufgegessen hast, jetzt kommt er in den Müll. Sollen wir morgen mal probieren nur eine kleine Portion zu nehmen und danach nochmals Nachschlag falls du noch Hunger hast. Ich helfe dir dabei. Auch wenn ihr früher mit der lang werdenden Nase gesprochen habt und er eigentlich weiß dass es ein Witz war, dann kann er es jetzt ganz anders wahrnehmen und ihm sogar das Angst machen.

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Das Thema mit dem mehr haben wollen aus Angst, die anderen essen es weg und dann selber doch nicht aufessen, haben wir hier mehrmals in der Woche. Und natürlich habe ich am Anfang anders reagiert, tatsächlich genauso wie du es beschrieben hast. Gestern hätte ich einfach beim Nein bleiben soll, ich wusste es ja besser. Habe es aber nicht getan, weil ich einfach nicht diskutieren wollte. An manchen Tagen ist die Luft einfach raus. Mein Mann ist den ganzen Tag arbeiten, ich versuche zumindest von 9-12 in Ruhe Homeoffice zu machen. Die Kinder muss ich mittags schon wieder aus dem Kindergarten abholen, wenn dann einer mal nicht gut drauf ist, stresst das schon sehr.

Da wir morgen eh zum Kinderarzt müssen, werde ich das mal ansprechen.

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Hallo,

ich würde überprüfen lassen, ob er einen Mangel hat, wenn er immer so müde ist.
Vielleicht ist es aber auch umgekehrt, und er schläft schlecht, weil er sich Gedanken macht.

Kommt Dein Sohn nach den Sommerferien in die Schule?
Dann hat er vielleicht Angst davor. Das ist ja eine große Umstellung für die Kinder.

Diese Corona-Geschichte macht manche Kinder fertig, weil das auch ihren Alltag auf den Kopf stellt.

Es kann aber auch sein, dass er Streit mit Freunden hat oder Probleme mit einer Erzieherin oder etwas anderes in der Richtung.

Das mit der Babysprache kenne ich von unserem Sohn aus dem Kindergartenalter. Der hat noch nicht einmal ein kleines Geschwisterkind. Ich glaube, er wollte da einfach wieder klein sein und umsorgt werden.
Irgendwann hat sich das gegeben.

LG

Heike

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Klingt für mich echt danach, als sei er sehr sensibel.
Vielleicht ist er auch hochsensibel, wenn du das mal googeln möchtest.
Ich denke du musst ihn akzeptieren wie er ist. Dann wird es leichter für Dich.

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willkommen in der sogenannten "Wackelzahnpubertät". Diese Hormonumstellung mit ca 6 fällt bei Jungs viel stärker auf und sie drehen da oft echt am Rad und werden je nach Typ aggressiv oder weinerlich oder beides.

Irgendwo hab ich mal gelesen: "wenn die Zähne wackeln, wackelt auch die Seele".

und da ist viel wahres dran!

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Das klingt ja sehr interessant. Hab ich noch nie gehört. Werde ich mich mal mit beschäftigen, danke 😊