Hallo!
Ich hatte vor ein paar Wochen schonmal geschrieben. Darüber, dass unser 3,5 jähriger jeden Tag Terz in der Kita macht. Nochmal kurze Zusammenfassung: er brüllt morgens den ganzen Kindergarten zusammen und lacht noch dabei. Am Nachmittag kommt er freudig nach Hause und sagt, dass er es nochmal macht. Verabschiedung ist kurz und knackig, so wie das halt mit einem Kind das sich in meinen Armen festkrallt geht. Wir sind mit unserem Latein am Ende.... mein Mann hat diese Woche die Kinder in die Kita geschafft. Zudem hat er einen riesen Bagger gekauft und gesagt, dass der Bagger seine sei (ich hatte das Gefühl mein Mann wird zum 5 jährigen) und unser Sohn nur damit spielen dürfe, wenn es frühs in der Kita klappt. Am ersten Tag hat es nicht geklappt, gestern hat es geklappt - dann durfte er den Bagger haben und heute habe ich sie wieder in die Kita geschafft. Ansage meines Mannes war, dass wenn es nicht klappt, der Bagger wieder weg kommt. Fragt nicht..... sorry, aber mich kotzt das einfach nur noch an. Ich habe die Fresse voll (sorry). Unser Sohn hat die ganze Einrichtung zusammengebrüllt. Es ging los, dass er sich nicht die Schuhe wechseln wollte und sich ständig an mich geklammert hat. Ich habe ihn immer wieder von mir abgemacht und ihn hingesetzt. Das ging gefühlt 100 Mal. Wir haben sicher 10 Minuten gebraucht. Ich habe ihm eindeutig und bestimmt gesagt, dass ich das nicht will. Hat nichts gebracht. Er hat es immer wieder gemacht und zwischenzeitlich auch dabei gelacht. Die Tür zum Leiter stand offen und mir war es einfach nur peinlich. Dazu bin ich angehende Lehrerin. Es ist mir so unangenehm. Ich würde ja verstehen, wenn ich nicht konsequent wäre - ich habe ihn noch nie wieder mitgenommen. Mittlerweile habe ich gar keine Lust mehr ihn wegzuschaffen, es ist so demotivierend und ich fühle mich echt wie der Kloppi vom Dienst. Ich habe gerade Gefühle zwischen absoluter Depression und völligem Ausrasten. Hat irgendjemand noch einen Tipp? Die ganze Schei*** geht seit knapp einem Jahr. Tut mir leid für meinen Jargon, aber meine Wut muss mal raus.
Ständig Kita-Drama
Bei uns hilft ganz viel zu Hause darüber reden.
Verständnis zeigen. Vielleicht von Dir selbst erzählen, wie Du dich als Kindergartenkind gefühlt hast (ich bin selbst nicht gern gegangen).
Frage ihn nicht warum er brüllt, sondern was ihm am Kindergarten nicht gefällt. Lass ihn ausreden und erzählen.
Auch sehr hilfreich: seine Lieblingserzieherin mit ins Boot holen. Sie darum bitten, dass sie deinen Sohn bereits an der Garderobe empfängt und ihn Hand in Hand in die Gruppe begleitet.
Oder falls die Lieblingserzieherin später kommt, eventuell auch später kommen.
Ein besonders neues Kuscheltier, dass er immer mitnehmen darf. Und ihn beschützt oder Mut macht.
Belohnen kann hilfreich sein. Strafen in dieser Situation allerdings nicht. Ich denke, er kann nicht anders. Er fühlt sich einfach so schrecklich, dass er brüllen muss. Darum braucht er Hilfestellungen von euch oder den Erzieherinnen. Etwas dasd ihn ablenkt oder überzeugt, dass Kindergarten doch ganz ok ist.
Hallo!
Das haben wir ALLES schon versucht. Ihm gefällt es in der Kita, will nachmittags auch gar nicht Heim. Die Erzieherin holt ihn auch in der Garderobe ab. Sie trägt ihn sogar rein, darf bei ihr sitzen, kuschelt ihn. Belohnungen habe ich auch schon versucht - es bringt nichts. Er geht motiviert hin und plötzlich zieht er diese Show ab. Bei meinem Mann klappt es komischerweise. Da zickt er nur etwas.
Ok
Diskussion stillgelegt
Ich glaube du brauchst Hilfe. Deine Wortwahl, wie du von Depression und Ausrasten sprichst ist nicht normal. Auch nicht mir schwierigem Kind. Ich würde dir empfehlen mit deinem Hausarzt über dich und mit dem Kinderarzt über das Kind zu sprechen. Irgendetwas scheint bei euch nicht richtig zu laufen und jetzt aus so einem kurzen Text eine Diagnose zu stellen ist unmöglich.
Was mich aufhorchen lässt:
Du redest von "ihn wegschaffen". Entschuldigung?? Es ist dein Kind! Du bringst ihn in die Kita.
"Ich habe ihm eindeutig und bestimmt gesagt, dass ich das nicht will. Hat nichts gebracht. Er hat es immer wieder gemacht und zwischenzeitlich auch dabei gelacht." - Es ist ein dreijähriges Kind! Mit dem kann man nicht sprechen wie mit einem Erwachsenen. Er scheint offensichtlich überfordert und du erwartest Verständnis und Kooperation.
"Die Tür zum Leiter stand offen und mir war es einfach nur peinlich. Dazu bin ich angehende Lehrerin. Es ist mir so unangenehm." - Was hat das damit zu tun, dass du eine Lehrerin bist? Dein eigenes Kind ist dir unangenehm und zwar nicht in einer einzelnen einmaligen Situation sondern scheinbar sehr häufig? Ich hoffe du bist keine Grundschullehrerin...
"Ich würde ja verstehen, wenn ich nicht konsequent wäre - ich habe ihn noch nie wieder mitgenommen. Mittlerweile habe ich gar keine Lust mehr ihn wegzuschaffen, es ist so demotivierend und ich fühle mich echt wie der Kloppi vom Dienst. Ich habe gerade Gefühle zwischen absoluter Depression und völligem Ausrasten. Hat irgendjemand noch einen Tipp? Die ganze Schei*** geht seit knapp einem Jahr." - HOLT EUCH HILFE.
Hallo,
Hört sich für mich so an als wäre die Eingewöhnung schief gelaufen. Aus Spaß macht das dein 3,5 jähriger wirklich nicht. Konsequent sein und ihm deutlich sagen, dass du das nicht willst in allen Ehren aber wenn dein Sohn Probleme hat, sich zu lösen, dann hilft ihm das nicht gerade weiter. Mach mal innerlich einen Schritt zurück, atme tief durch und überlege, woran es liegen könnte. Er ist noch so klein, da braucht es Verständnis und Fingerspitzengefühl. Ich möchte deine Wut nicht schmälern - so etwas geht einem an die Substanz - deinem Sohn geht es damit aber auch nicht gut.
Lg und alles Gute!
Ich wollte mich nochmal bei denjenigen bedanken, die meinen Frust verstanden haben und mir hilfreiche Tips gegeben haben. Danke!
An die anderen, mein Sohn ist mir nicht peinlich, sondern die EINE Situation. Ich brauche weder einen Arzt, noch fehlt es mir an Empathie. Ich habe viel versucht, gehe seit einem Jahr immer auf ihn ein und hole auch Erzieher mit ins Boot. Mir zu unterstellen ich sei überfordert, nur weil mich diese eine Situation psychisch und nervlich fertig macht, ist Unsinn. Auch die Unterstellung die Beziehung zu meinem Kind wäre gestört. Ihr spinnt doch! Das ist anmaßend. Zum Glück seid ihr perfekt!
Hilfe holen ist doch nichts schlechtes! Davon könnt ihr alle profitieren. Du redest davon, dass es schon seit einem Jahr (!!) so geht. Das ist nicht normal.
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Was mir noch einfällt (weiß nicht ob ihr es versucht habt): Druck rausnehmen.
Morgens viel Zeit geben, an der Garderobe nicht drängeln, gerne auch mit den Schuhen helfen.
Also ich verstehe, dass dir die Situation unangenehm ist...
Aber denk mal über deine Einstellung nach... Du tust dein Kind "wegschaffen" - vielleicht einfach deine Wortwahl, aber das hört sich wirklich sehr unlieb an.
Wenn meine Tochter nochmal kuscheln will, dann nehm ich mir die Zeit. Wenn sie möchte, dass wir uns nochmal winken, gerne. Auch wenn ich es mal eilig habe, dann soll sie das nicht merken - sonst fühlt sie sich wohl wirklich "weggeschafft".
na wenn es beim Papa besser funktioniert, - dann bringt ihn halt nur noch der Papa in den KiGa.
er spielt ein Spielchen mit DIR, -- vermutlich, weil Du ihm Anlässe oder extra Zuwendung o.ä. gibst.
Dann weiche erst einmal aus und lass den Papa ran. -- eventuell sortiert sich das dann nach einer Weile.
wenn ICH meinem Sohn eine Verletzung verarzte, stirbt er fast ... -- bei Papa mimt er den tapferen und hält hin. --- Masche bei mir anders als bei Papa. -- da ist schon was dran....
Es gibt immer Phasen, in denen ein Kind ungerne in den Kindergarten gebracht wird. Diese Phasen dauern häufig bis zu 2 bis 3 Wochen an und verschwinden meistens ohne weiteres Zutun. Hält dies länger an (bei euch schon 1 Jahr), dann hat diese tiefergehende Gründe. Diese Gründe gilt es herauszufinden. Suche das Gespräch mit der Bezugserzieherin, suche das Gespräch mit den Schwiegereltern, suche das Gespräch mit dem KiA und rede mit deinem Kind. Es wird dir schon sagen können, warum es morgens beim Abgeben brüllt.
Da er schon so lange schreit, will er morgens nicht abgegeben werden. Eure Aufgabe als Eltern ist es für euer Kind da zu sein, wenn es euch braucht. Euer Kind schreit jeden Morgen nach euerer Hilfe und Unterstützung und bekommt diese nicht. Lasst euer Kind eine Zeitlang zu Hause und betreut es selbst. Seid für euer Kind da. Versucht wieder sukzessive eine neue Eingewöhnung hinzubekommen. Immer wieder testen, aber trotzdem für euer Kind da zu sein und es liebevoll begleiten.
War euer Kind während der Corona Zeit zu Hause oder in der Notbetreuung? Gab es diese Probleme auch während der Notbetreuung?
Wenn euer Kind in den Sportverein geht oder bei Freunden spielt, ist diese Trennungsangst auch dort vorhanden, dh euer Kind will euch nicht gehen lassen? Oder ist dies nur auf den Kindergarten bezogen?
Wie versucht ihr konkret mit dem Problem Trennungsangst umzugehen?
Hi,
ich würde es mit den Erziehern besprechen, dass er direkt ohne umziehen in Empfang genommen wird.
Wenn er sich dort direkt beruhigt, dann würde ich es so machen. Also hinbringen, Erzieher in den Arm drücken und verabschieden.
Das durchbricht erst Mal euer Muster und den ganzen Druck, der sich aufgebaut hat.
Ich würde das mit ihm gar nicht mehr thematisieren und auch nicht mehr ansprechen.
Mit 3,5 versteht er emotional wahrscheinlich dein Problem nicht mal im Ansatz.
Ihr geht in den Kiga, du verabschiedest dich,wünscht ihm einen schönen Tag und fertig.
Kein Wort, dass er kein Theater machen soll, auch nicht beim Abholen.
Er fühlt sich im Kiga ja wohl, daran liegt es nicht.
Meiner hatte das auch mal ne kurze Zeit.
Ich hab ihm gesagt: Ich weiß, dass du gerade keine Lust hast, aber ich weiß auch, du wirst viel Spaß haben.
Das habe ich einfach als Mantra wiederholt 😅.
Ich habe ihn beim Abholen nicht darauf angesprochen, sondern nur gefragt, was er gemacht hat. Mit wem hast du gespielt? Was gab es zu essen? usw...
Es wurde so vonTag zu Tag besser.
Bei euch wird es sicher länger dauern, da es sich schon eingespielt hat.
Das wichtigste ist, dass ihr als Eltern ihn so akzeptiert und ihm einfach keine "Bühne" bietet. Keine Bestechungsversuche, kein peinlich berührt sein. Euer Kind ist sicher nicht das Einzige. Der Sohn einer Kollegin hat bis zum Vorschuljahr jeden Tag geheult.
Beim Papa ging es auch besser, bis der ihn auch jeden Tag gebracht hat😉 Dann ging es da auch los und das Muster fing an.