Hallo,
um unsere Geschichte richtig wieder zu geben muss ich kurz etwas ausholen.
Meine "große" Tochter ist nun knapp 4,5 Jahre alt und geht seit August in den Kindergarten. Die Eingewöhnung lief hervorragend, wirklich viel besser als vermutet, da sie eigentlich eher ein sehr schüchternes, zurückhaltendes Kind ist, das sehr auf uns fixiert war. Sie ging durch einen Umzug erst so spät in den Kindergarten.
In der ca. 3. Woche als sie dort war, wurde ich angerufen, um sie abzuholen, da sie sich nicht mehr beruhigt hat, nachdem ihr eine der beiden Erzieherinnen versehentlich leicht auf die Hand getreten ist. Ich hab sie also abgeholt, getröstet und ihr nochmal erklärt, dass es keine Absicht der Erzieherin war und sie ihr nicht weh tun wollte. Sie hat ihre Hand leider nicht gesehen.
Am Nachmittag an diesem Tag hat meine Tochter dann geschlafen, was schon eher unüblich ist aber ich dachte der Kindergarten raubt ja auch viel Energie. Als sie wach wurde habe ich gemerkt, dass sie sich warm anfühlt, sie hatte etwas höhere Temperatur und am nächsten Tag kam nich etwas Schnupfen dazu. Daher konnte sie dann erst wieder in den Kiga gehen, als alles weg war. Am ersten Tag war ich noch zuversichtlich, da ich der Meinung war, dass sie beim letzten Mal nur so geweint hatte weil sie sich wohl dann eh schon etwas schlecht gefühlt haben wird. Leider wollte sie mich dann gar nicht mehr gehen lassen, so dass ich dann die Zeit dort verbringen musste. Wir mussten dann eine 2. Eingewöhnung machen, da sie leider jeden Tag wenn ich dort saß nur zu mir kam und sich nur von mir hat trösten lassen. Wir waren nach einiger Zeit total ratlos. Also haben wir uns darauf geeinigt, dass ich im Nebenraum warte und sie mich nur rufen wenn wirklich etwas passiert ist oder sie sich überhaupt gar nicht beruhigen lässt. Das haben wir ein paar Tage so gemacht und es war nie etwas los, sodass ich dann auch wieder nach Hause gehen konnte. Meiner Tochter gefällt es inzwischen wieder sehr gut im Kindergarten, sie hat viel Spaß, von Anfang an viele Freunde gefunden, sie ist wirklich beliebt bei den anderen Kindern. Nur beim bringen weint sie wenn die eine Erzieherin sie an der Tür abholt, die ihr damals versehentlich auf die Hand gelaufen ist. Sie weint auch nur wenn sie wirklich mir ihr rein gehen muss. Wenn die andere Erzieherin sie an der Tür abholt, geht sie lachend rein, schubst mich noch aus der Tür und ist dann da.
Kind weint nur bei einer Erzieherin
So, nun musste ich den Text abschicken, da es anfing zu spinnen.
Also wie gesagt, bei der anderen Erzieherin freut sie sich total und bei der einen weint sie jedes mal.
Wir sind wirklich total ratlos, ich habe sie schon gefragt wieso sie nur bei der einen Erzieherin weint. Da sagt sie zu mir dass die andere Erzieherin immer so schöne Kleider trägt und die halt nicht. Als ich sie dann fragte ob das nicht aber egal ist, denn Hauptsache ist doch dass beide sehr lieb sind, sagte sie das war nur ein Spaß.
Man kann da also nichts aus ihr rausholen, weswegen ihr das so zu schaffen macht wenn die eine Erzieherin sie an der Tür abholt. Ich habe ihr auch schon erklärt, dass die andere Erzieherin ja trotzdem aber auch da ist, auch wenn die eine sie halt abholt.
Ich habe schon drüber nachgedacht, die beiden Erzieherinnen darauf anzusprechen, aber wüsste nicht wirklich wie, denn ich sehe irgendwie keine Lösung. Es würde ja auch keinen Sinn ergeben, wenn nur die eine Erzieherin, die sie anscheinend mehr mag sie immer nur abholen würde, denn wenn die mal krank wäre, müsste sie ja auch mit der anderen zurecht kommen. Dazu muss ich noch sagen, es ist wirklich nur beim bringen so, also wenn es wirklich für sie rein geht. Davor nicht und danach auch nicht. Da lässt sie sich auch von der Erzieherin beim anziehen helfen wenn sie mal Hilfe benötigt.
Ich weiß einfach nicht was man noch tun könnte um ihr zu helfen. Vielleicht weiß jemand von euch Rat, ich wäre sehr dankbar dafür.
Liebe Grüße !
Huhu,
So wie du es beschreibst würde ich einfach sagen, dass die eine Erzieherin es sich einfach ein wenig versch***en hat mit eurer Tochter 😅 zumindest braucht sie noch etwas Zeit um wieder gänzlich zu ihr zu finden.
Ich hatte auch mal so ein Kind... Da lief einfach alles schief was nur schief laufen konnte und da war dann auch die Eingewöhnung schon ein Reinfall. Ich habe das Kind dann an eine Kollegin abgegeben, war für alle die bessere Lösung.
Letztendlich hat mich das Mädchen auch danach nie so wirklich leiden können und kam nur wenn sie wirklich Hilfe brauchte. Das gibt's, das kommt vor, wir sind ja auch alle nur Menschen und man muss ja nicht jeden 100% gerne haben. Das ist ja auch das gute an vielfältigem Personal mit unterschiedlichen Charaktere 😊 die Kinder suchen sich letztendlich die Leute raus, zu denen sie in dem Moment das beste Gefühl haben.
Lass ihr einfach noch etwas Zeit und du schreibst ja selbst, dass es ansonsten gut funktioniert 😊
Liebe Grüße
nakaomi93
Lieben Dank für deine Antwort ! :)
Wir waren echt verunsichert, gerade weil es für uns das erste Mal ist, dass jetzt der Kindergarten "mitspielt".
Ich werde ihr die Zeit lassen, es wird bestimmt auch irgendwann wieder besser.
Liebe Grüße !
Ich habe bei meinen Töchtern auch beobachtet dass sie Fieber bekommen wenn sie einen "Unfall" hatten, so würde ich die Sache mit der Hand nennen. Ich finde auch das deine Tochter da durch muss. Wenn sie sonst mit der Erzieherin im Alltag auskommt und es sich wirklich nur ums
Abgeben handelt, denke ich das es sich mit der Zeit verwächst. Du könntest ja höchstens morgens wenn die "falsche" Erzieherin deine Tochter abholt, zusammen mit deiner Tochter fragen ob die andere Erzieherin da ist. Dann kann sie sich auf sie freuen und zu ihr gehen.
Meine Tochter hat sich zum Beispiel in den Kopf gesetzt sich nicht von einem bestimmten Erzieher trösten zu lassen. Nun ist sie neulich etwas schlimmer gestürzt und nur der Erzieher war da. Also hat meine Tochter sich von ihrer Schwester und als diese keine Lust mehr hatte von einer Freundin trösten lassen. Der Erzieher hat es überwacht aber respektiert dass sie von ihn nicht geröstet werden wollte. Ich finde, da muss meine Tochter dann halt durch und sie hatte ja eine gute Lösung. Und deine Tochter wird da auch erstmal durch müssen. LG
Danke für deine Antwort.
Es handelt sich wirklich nur ums abgeben und selbst da ist es auch wirklich dann nur wenn sie jetzt rein geht. Sie klammert sich zwar an der Tür schon an mein Bein wenn sie die Erzieherin sieht aber weinen tut sie erst wenn es aktiv reingeht.
Das mit dem Fragen ist eine gute Idee, wobei ich echt denke, dass das Problem wirklich nur das rein gehen ist. Ausprobieren kann man es natürlich trotzdem mal.
Ansonsten denke ich auch, wird sie da eben durch müssen.
Liebe Grüße !
Was mir noch einfällt, dass deine Tochter reingeht, wenn die Erzieherin noch nicht an der Tür ist, aber deine Tochter trotzdem,beim Reinkommen im Blick hat. Ich mein, dass deine Tochter selber reingeht, die Haustür dort öffent (bzw. du für sie). Oder eine Freundin darf sie samt Erzieherin an der Haustür empfangen.
Das Beides wäre für mich noch das Äußerste, das ich auf meine Tochter eingehen würden. Ansonsten muß sie da halt durch; irgendwann hat sie dann sicher auch keine Lust mehr, jedesmal zu weinen beim Reingehen. Vor allem, wenn keiner groß drauf eingeht. Das scheint schon fast ein kleines Ritual zu sein, das ihr Aufmerksamkeit gibt.
Ich schreibe dir übrigens sowohl als Erzieherin als auch als Mutter (damals gab's keine Eingewöhnung)
Hallöchen,
das mit den schönen Kleidern ist doch mit Sicherheit nur vorgeschoben, weil sie es nicht besser erklären kann. Was soll man da einer 4 jährigen ein paar Takte erzählen? Ich würde es da auch eher wie Nakaomi sehen, es braucht wahrscheinlich Zeit und zum Glück besteht ja die Möglichkeit, dass erst mal andere Erzieher für sie da sein können. Mit der Zeit wird sie es sicher überwinden. Vielleicht verknüpft sie auch auf die Hand treten, Schmerzen, krank, wieder Schmerzen mit der Erzieherin. Sicher kann sie deine Tochter irgendwann mal in ein schönes Spiel verwickeln und dann ist bald alles wieder gut! Bis dahin würde ich die Sache Ruhen lassen und nur auf die Rückfrage deiner Tochter reagieren und sagen, es war keine Absicht, XY ist sicher auch eine Nette und will nur dein Bestes.
Viele Grüße...
> Was soll man da einer 4 jährigen ein paar Takte erzählen?<
ich habe meinen (inzwischen erwachsenen ) Kindern schon in dem Alter ihr Verhalten zurückgspiegelt. Und hätte ihnen in diesem Fall deutliche Worte gesagt. Eben, was ich in meiner Antwort schon geschrieben habe.
Ich weiß, dass viele meine Art als schlimm für die Kinder ansehen(werden), aber auch als Erzieherin hab ich schon immer Kindern und Eltern gesagt, was tatsächlich Sache ist; wenn's nötig war.Immer nur heiti teiti bringt auch nichts.
Heiti teiti sagt ja auch niemand...aber es gibt ja auch was dazwischen. Besonders in diesem Fall scheint es ja eher so, dass die Tochter überfordert ist ihre eigenen Gefühle/die Abneigung einzusortieren. Und wenn du sagst, du spiegelst deine Kinder, dann hat das nix mit „ein paar Takte erzählen“ zu tun.
„In der klientenzentrierten Psychotherapie bezeichnet Spiegeln den Versuch einer Person, auf Verhaltensweisen ihres Gesprächspartners so zu reagieren, dass sie seine Perspektive einnimmt und das Verstandene an ihn „zurückspiegelt“. Das heißt, die Person gibt in eigenen Worten das zurück, was sie von ihrem Gegenüber an Inhalten, Gefühlen und Bedürfnissen verstanden hat. Die Methode erfordert ein hohes Maß an empathischen Fähigkeiten und sensiblen Umgang.“
Daher bin ich froh, dass der Kindergarten selbst das offensichtlich auch anders handhabt.
Hi,
das mit dem am Tor abgeben ist ja auch total doof. Ich verstehe es, dass deine Tochter da nur mit jemandem mitgehen möchte, dem sie vertraut. Sie ist schüchtern, sie weiß nicht, wer von den anderen Kindern schon da ist, kann nicht reingucken, weiß nicht, was sie erwartet. Da muss sie sich auf den verlassen können, der sie begleitet.
Mein Sohn ist leider auch so. Er geht mit JEDEM mit außer mit seiner Bezugserzieherin. Ich weiß nicht wieso, er hat sie schon im Februar oder so plötzlich nicht mehr gemocht, sie hat wohl mal mit ihm geschimpft🙈 ich zwinge ihn nicht, mit ihr mitzugehen. Ich finde nicht, dass man ein Kind dazu bringen sollte, hier seine Instinkte und Ängste zu übergehen und mit einem Erwachsenen mitzugehen, obwohl man kein gutes Gefühl dabei hat. Klar, bitte ich ihn mitzugehen, aber ich gebe ihr krin schreiendes, um sich tretendes Kind auf den Arm. Zum Glück ist unsere Einrichtung etwas größer und das Risiko überschaubar, dass ausgerechnet diese Erzieherin kommt. Es ist ja so ein Trubel und Kommen und gehen, meistens läuft sowieso nach ein paar Minuten noch irgendein anderer Erzieher über den Hof, der meinen Sohn dann halt mit nimmt.
Da muss die Erzieherin sich meiner Meinung nach bemühen und an ihrer Beziehung zu ihm arbeiten, ist ja auch seine Bezugserzieherin.
Ich hoffe einfach, dass wir die Kids bald wieder in der Gruppe abgeben dürfen.