Hilfe, er will nicht in den Kindergarten

Hallo liebe Mamis,

ich bin langsam am verzweifeln. Ich versuche es kurz zu machen.
Mein Sohn wird in zwei Tagen vier Jahre alt. Er geht in die KiTa seit er 1,5 Jahre alt ist. In der Krippe hat es im großen und Ganzen gut geklappt. Manchmal wollte er nicht, aber es ging eigentlich immer ohne riesen Theater. Seit Oktober letzten Jahres ist er im Kiga und es wird immer schlimmer. Vor dem Corona Lockdown sagte seine Erzieherin schon, es wäre schwierig mit ihm, da er immer wieder weint, sich nicht im Spiel frei entfalten kann und immer die Bestätigung zur Erzieherin sucht. Wehe die Erzieherin geht mal weg (in die Küche oder so), dann weint er und man muss ihm tausend mal sagen, dass man gleich wieder kommt. Er steht sich selbst im Weg und kann sich nicht lösen.

Dann war ja drei Monate Pause. In der Zeit ist er auch großer Bruder geworden. Um ihm den KiGa start zu erleichtern, war er 4 oder 6 Wochen nur Mittagskind. Seit zwei Monaten geht er wieder bis nach dem Mittagsschlaf. Seitdem wird es immer schlimmer. Er weint jeden morgen sehr doll, kann sich nicht von mir lösen. Hält mich fest und weint und sagt immer wieder, dass er bei mir bleiben will. Auf nachfragen beim abholen hieß es immer, er würde sich nach zwei Minuten beruhigen und alles wäre gut. Heute habe ich dann allerdings zu hören bekommen, dass seine Erzieherin mit ihrem Latein am Ende sei. Ich solle einen Kinderspychologen aufsuchen :( Seine Erzieherin ist heute mit den "größeren" aus der Gruppe zum sport gegangen und er hat bei der zweiten Erzieherin so sehr geweint, dass er erbrochen hat.

Die anderen Kindern sagen schon immer, er solle nicht weinen. Langsam wird er deswegen fast gehänselt.
Seine Erzieherin schickt ihn, wenn er dolle weint zur Gruppe in den Nebenraum (was er ganz schlimm findet, sie aber als richtig ansieht, da er sonst den "Ablauf" stört.
Seine Erzieherin meint, es sei eine "show" von ihm. Er wäre sehr durchsetzungsstark.

Mir gefällt das alles gar nicht mehr, da es wirklich jeden Tag schlimmer wird. Nun geht seine Erzieherin ab Mittwoch in den Urlaub und ich weiß nicht wer Vertretung macht. Wenn er die Person nicht so gut kennt, graut es mir jetzt schon vor dieser Zeit. Eigentlich finde ich es langsam unzumutbar, ihn dort hin zu geben.
Jeden morgen ziehen wir das gleiche Ritual durch, jedoch weint er immer schlimmer dabei.
Ich glaube er hört nur auf zu weinen wenn ich weg bin, weil er weiß dass sonst geschimpft wird. Seine Erzieherin sagte heute zu ihm "hör auf zu weinen, sonst werde ich ja noch krank". Das war dann da wo er sich übergeben hat. Sie meinte beim abholen "er hätte das volle Programm aufgefahren".

Mein Sorge, wenn ich ihn jetzt rausnehme, hat er es nächstes Jahr nicht unbedingt leichter. Da sich ja jetzt auch "Freundschaften" unter den Kindern bilden und er dann vielleicht schwieriger wieder rein kommt und schwieriger Anschluss findet. Aber nächstes jähr, wenn seine kleine Schwester in die Krippe kommt, muss ich wieder arbeiten.

Morgen haben wir U8 und ich werde das Thema mal bei meiner Ärztin ansprechen, aber vielleicht habt ihr ja vorher eine Meinung für mich.

Ich könnte natürlich noch viel mehr schreiben aber ich danke jetzt schon mal jeden fürs lesen :)

Liebe Grüße

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Hallo

Ich finde die Aussagen der Erzieherin furchtbar.

Sie wird sicher nicht krank weil er weint.

Aber dein Sohn sagt ja das er da nicht hin möchte warum hört das keiner?

Manchmal passen Kind und Kindergarten nicht zusammen.

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Hallo!

Kann er dir sagen warum er nicht gehen mag?

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Oh Gott der Arme!
Ich würde auch nicht da bleiben wollen wenn mir in einem Moment purer Verzweiflung gesagt wird ich soll mich nicht anstellen und ich weggeschickt werde!
Kannst du das Gespräch mit der Erzieherin und eventuell mit der Leitung suchen?
Wenn das so bleibt nimm ihn da auf jeden Fall raus. Wenn ich mir vorstelle was das mit mir machen würde will ich gar nicht wisssen wie es ihm dabei gehen muss.

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Hallo,

ich bin Mama und gelernte Erzieherin, inzw. Kitaleitung... kenne also beide Seiten ;-).

Ich kann deine Verzweiflung absolut verstehen - auch wenn meine beiden ihren Kindergarten lieben - blutet in so einer Situation das Mama-Herz!

Als erstes atme mal ganz tief durch und beruhige dich selbst wieder! Deine Anspannung (z.B.: weil die Erzieherin in den Urlaub geht) und deine „Angst“ vor der Vertretungskraft spürt auch dein Sohn und verunsicher ihn (wahrscheinlich) zusätzlich.

Die Aussage der Erzieherin er würde sie krank machen finde ich sehr unangebracht - ja, es ist anstrengend wenn ein Kind tagtäglich weint aber es ist ihr Job. Es gehört dazu und auch wenn sie darüber verärgert ist, hat sie das nicht am Kind auszulassen!
Auch das wegschicken in die andere Gruppe finde ich persönlich nicht gut/richtig. Ich denke mal (basierend auf dem was du geschrieben hast, ohne deinen Sohn und die Situationen zu kennen) das verunsichert ihn noch mehr.

Ich würde so schnell wie möglich das Gespräch mit dem Kindergarten suchen. Ein ruhiges Gespräch, nicht im Gruppenraum zwischen Tür und Angel.
Signalisiere der Erzieherin(nen), dass du eine Lösung finden möchtes die für alle beteiligten funktioniert und alle glücklich sind. Und natürlich, dass dein Sohn im Kindergarten zufrieden ist!

Eine Idee:
Du scheinst ja in EZ zu sein. Nutze die Zeit doch und verkürze die Zeit in der er im Kindergarten ist/sein „muss“.
Je nach Tagesablauf eures Kigas z.B.: erst Mal nur von 9-12 Uhr oder 8.30/9 Uhr bis Mittagessen.
Beobachtet wie es sich entwickelt und steigert dann die Zeit nach und nach wieder.

Wichtig wäre für mich noch die Ursachenforschung. Ist irgendetwas vorgefallen, wovor er evtl. Angst hat? Ist ihm eine Erzieherin einfach unsympathisch? Wie erlebst du die Erzieherinnen im allgemeinen Umgang mit den anderen Kindern? Lassen sich daraus Schlüsse ziehen?

Alles Gute euch!

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Hallo und danke für Deine Antwort. Ich habe ihn ja nach dem Lockdown lange Zeit nach dem Mittagessen abgeholt. Das hat ihm gefallen, er möchte immer Mittagskind sein. Aber nach ca. 6 Wochen habe ich dann entschieden, er solle wieder bis nach dem Mittagsschlaf gehen, denn es war für mich immer sehr anstrengend, ihn mit Baby pünktlich abzuholen. Ich finde ja auch, mein Baby hat ebenfalls Mama Zeit verdient. Wie er ja drei einhalb Jahre auch nur Mama hatte :) Anfangs hatte er auch gut mitgemacht und ging, jetzt nicht unbedingt gerne, aber ohne zu weinen. Bis er dann von der Erzieherin zur Nebengruppe geschickt wurde. Und wenn ich mir vorstelle, wie ich mich fühlen würde "Ich vermisse meine Mama, möchte nach Hause und kann gerade nicht aufhören zu weinen" und anstatt das mich jemand in den Arm nimmt, werde ich in den Nachbarraum geschickt, wo teils fremde Kinder und eine andere Erzieherin auf mich schauen während ich weine... furchtbar. Auch dort wird er ja nicht in den Arm genommen. Er schämt sich ja dann auch weil manch andere Kinder schon Baby zu ihm sagen :(
Die Erzieherin ist an sich gut, alte Schule aber sehr kompetent. Eben nur nicht herzig. Die andere auch. Jeder Neuankömmling würde sagen sehr streng aber ich glaube im Grunde sind sie schon lieb zu den Kindern. Alle anderen Kinder scheinen sich weiter zu entwickeln. Gehen Nachmittags in die Sportgruppe oder zum tanzen. Nur wir machen einen Rückschritt nach dem anderen. Nachdem er im lockdown 3 Monate zu hause war, war er viel weiter in seiner Entwicklung als jetzt nach den fast drei Monaten im KiGa. Aber wie andere ja schon geschrieben haben, bald ist Vorschule und dann muss er sich ja eingewöhnt haben. Er geht dort ja nun auch schon seit einem Jahr.
Ich werde auf jeden Fall das Gespräch mit der Erzieherin suchen, wobei sie mir ja schon selber empfohlen hat, einen Psychologen aufzusuchen. Ich mache es, aber irgendwie stehe ich da nicht so ganz dahinter, da er ja im privaten Umfeld auch nicht so ist.
Ich rede ihm übrigens immer gut zu und erkläre im auch, dass Kindi halt sein muss und das es dort nicht schlimme ist. Das weinen habe ich ja auch bis gestern immer ertragen. Bis mir dann gesagt wurde, dass er so geweint hat, dass er sich übergeben musste. Das ist für mich schon ein Signal, dass es so nicht weiter geht.

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Es ist nunmal das Schicksal der zweiten Kinder nicht die selben Bedingungen zu haben wie die ersten . Das hat sicher vor und Nachteile . Viel mehr Action und Interaktion mit dem Geschwister Aber geteilte Aufmerksamkeit . Ich finde das gut und natürlich und würde in jeden Fall auf die exklusiv Zeit für das jüngere verzichten wenn es dem älteren so arg schlecht geht . In einem Jahr sieht doch alles wieder ganz anders aus wenn deine Elternzeit vorbei ist .

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Hallo,
bei meinen beiden Söhnen war es ähnlich. Allerdings wurden sie erst mit 3 und 3,5 eingewöhnt.
Wir schalteten einen Gang zurück; bei meinem 1. Sohn verkürzte ich die Zeit für ein paar Wochen auf 1,5 Stunden und dann steigerten wir wieder.

Bei meinem 2. Sohn war es extrem, da fingen wir mit 0,5 Std an und ich wartete draußen im Freien direkt vor der Tür. So gewann er Sicherheit und die Freude am Kindergarten kam zurück.

Vielleicht wäre das für dich möglich-einfach stark die Zeit verkürzen (sofern dies für dich beruflich möglich ist).

Eine Show zieht dein Kleiner sicherlich nicht ab und ich finde solche Unterstellungen seitens der Erzieherinnen schon fast frech. Wenn ein Kind so viel weinen muss im Kindergarten kann dies für die kleine Kinderseele nicht gesund sein.

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ich würde alles versuchen, ihm die Zeit ohne die eine Erzieherin schmackhaft zu machen.
Es kann nur eine Chance sein, ihre Urlaubszeit dazu zu nutzen, dass er endlich seinen eigenen Weg in der KiTa findet ohne diese Gebundenheit an diese eine Erzieherin.

Versuche ihm mit einem Auftrag, was er jetzt mal ausprobieren kann die Zeit schmackhaft zu machen ohne diese Erzieherin, statt dass Du Bedenken hast, dass sie weg ist.
Sie es als Chance, dass er dort nun einen neuen Ablauf finden kann.
Vielleicht ist genau das die Chance, dass er aus diesem Heul-Kreislauf rauskommt, den er anscheinend ja nur in Anwesenheit dieser einen Erzieherin abzieht.

Ich finde, alle Anstrengungen sollte in Richtung "bleiben" und nicht in Richtung "kürzer" versucht werden, denn so langsam muss er wirklich im KiGa ankommen. Er ist über 4, also ist nicht mehr viel Zeit bis er das Schulanfängerprogramm mitmacht. Bis dahin sollte er also auch angekommen sein.

Zu der Zeit, in der Mein Sohn nicht gerne ging, hat das Bleiben mit "Aufträgen" funktioniert.
(welches Bild er für mich malen soll, - was er heute mal spielen soll. -- wie oft er rutschen soll, ... lauter solche kleinen Spaßaufgaben).

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Hallo
ich bin auch. Erzieherin. Aber, zum Psychologe muss er nicht.

Ich denke, die Eingewöhnungsphase muesste neu aufgebaut werden. Evt auch mit einer anderen Erzieherin.

Dein Sohn ist 24 Stunden. Mit dir zusammen gewesen. Und er merkt jetzt das er ohne dich in der grossen Welt zurecht kommen. Muss.

Ich persönlich wuerde ihn zu hause behalten wenn du noch kannst.....

Liebe andrea

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Also die Aussage, das dein Kind die Erziehung krank macht ist nicht gut gewählt.
Aber ich finde auch, das dein Sohn, dieses Verhalten an den Tag legt, weil ihr drauf eingeht. Wenn du weg bist, ist er ja ruhig und spielt mit den anderen, nur wenn du da bist gibt es so ein Theater. Er weiß oder merkt, das ihr drauf eingeht und ihn am liebsten mit nach Hause nehmen würdet. Er denkt sich, „ oh super Mama geht auf das Theater ein, vielleicht muss ich ja dann nicht mehr in den Kindergarten. Kinder in dem Alter wissen schon ganz genau, was sie machen müssen um Mama rum zubekommen.
Er ist gerade in der trotzphase und probiert sich aus, guckt wie weit er gehen kann und versucht auch zu provozieren.
Das Problem ist gerade in der heutigen Zeit, dass viele Eltern Freunde für ihre Kinder sein wollen und nicht die erziehungsberechtigten, das mag auch schön und gut sein bis zu einem bestimmten Punkt, aber man kann den Kindern nicht alles durch gehen lassen. Ich finde auch die bindungsorientierte Erziehung, Laisser-faire Erziehung, egalitäre Erziehung und die negierende Erziehung schrecklich. Was sollen die Kinder denn später mal zurecht kommen, wenn sie von zuhause keine Regeln oder ähnliches kennen? Spätestens in der Grundschule müssen sie mit Regeln zurecht kommen. Wenn es laufen soll und alle glücklich sein wollen, muss man Regeln befolgen. Ich erziehe meine Tochter auch nicht super streng. Sie darf viele Sachen machen und ausprobieren, es gibt aber auch gewisse Regeln, an die sich halten muss, sonst gibt es Konsequenzen( z. B. An einer Straße an der Hand laufen oder wenn sie nichts „ richtiges“ ( Brot/ Mittag/ Abendbrot) gegessen hat, gibt es nichts süßes. Ich denke damit kommen wir gut zurecht und ich denke, das meine Tochter mir gut gelungen ist, sich gut entwickelt und trotz regeln ( oder gerade deshalb) sich gut benimmt.

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Ich finde auch, dass Kinder gewisse Regeln brauchen, aber man kann ein (ständig) weinendes Kind, dass aus irgendeinem Grund sehr unglücklich im Kiga ist, nicht mit Süßigkeiten vor dem Essen vergleichen.

Mein Sohn hatte mit 3,5 auch große Angst vor dem Kiga. Da ich ohnehin in Elternzeit war, war ich der Meinung, dass er in diesem Alter noch durch gar nichts durch ist. Als er geweint hat, hab ich ihn abgeholt und dann tgl nur noch 1-2 Std und siehe da, er ging ab diesem Zeitpunkt wieder sehr gerne und auch der Übergang in die Schule verlief so problemlos. Er hat damals gelernt, dass Mama/Papa für ihn da sind und seine Sorgen ernst nehmen. So wächst das Selbstvertrauen und stärkt die Kinder von innen raus.

Lt. dem, was die TE schreibt, hört sich das auch nicht nach „austesten“ an, sondern nach einem kleinen Kind, das einfach sehr leidet.

Im Übrigen weiß ich nicht, was an einer bindungsorientierten Erziehung schlecht sein soll🤔

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Das würde ja voraussetzten, dass ich ihn nach dem weinen schon mal abgeholt habe. Habe ich aber noch nie. Er ging immer trotzdem, egal wie viel er geschimpft hat. Und meinst Du wirklich ein Kind von 4 Jahren kann eine Show abspielen bis zum erbrechen?

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Ich würde ihn rausnehmen solange du kannst (1 Jahr).

Und dann ein neuer Start in einem anderen Kindergarten.

So ist es nur eine Qual.