Meine Tochter (4) ist ständig eingeschnappt, redet sehr laut und kommandiert ihre Freunde rum. Mir ist es langsam sehr unangenehm und peinlich, wenn ihre Freundin bei uns ist. Sie sagt ihr, was sie zu machen hat und schreit rum, wenn ihre Freundin etwas anfasst. Die sagt selber schuld wenn ihre Freundin sich verletzt. Sie ist die ganze Zeit aggressiv ihr gegenüber. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Die Erzieher sagen nur, dass sie ungern teilt.
Auch zu uns ist sie oft laut und aggressiv. Wenn ihr etwas nicht gefällt, schreit sie rum. Abends soll sie aufräumen, das macht sie nicht, sie schmeißt mit Stiften und haut. Ich sage dann, dass es dies und das dann nicht gibt, aber verbote sind ihr komplett egal, sie macht es trotzdem nicht, egal was ich verbiete. Ich bin sehr konsequent und es gibt auch einige Regeln, also es ist nicht so, dass sie eine Prinzessin ist.
Letztens hatte sie bei ihrem Tobsuchtanfall gesagt: ich schlag dich tot. Da war ich sehr geschockt und habe sie einfach nur ins Bett geschickt. Sie hat gemerkt, dass das nicht in Ordnung war.
Sie ist auch immer sehr aufgedreht, kann nicht still sitzen, redet 24/7 und manchmal auch zusammenhanglose Wörter, die sie dann zig mal wiederholt.
Auch die Großeltern haben langsam keine Lust mehr, dass sie vorbeikommt, weil sie so anstrengend ist.
Ich weis nicht, was ich machen soll. Sie bekommt Frühförderung, weil sie mit der Sprache und der Motorik hinterherhängt. Ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll und ob ihr Verhalten normal ist.
Tochter verhält sich aggressiv zu Freunden
Ach so, und es fängt schon nach der Kita an, wenn sie zuhause die Hände waschen soll zb. Dann dreht sie durch, ich bringe sie ihn ihr Zimmer und mache die Tür zu und sie schmeißt dann mit Spielsachen rum, tritt gegen die Tür und schreit, das dauert ca 10 Minuten, danach ist alles wie vergessen bis zum nächsten Anfall.
Bitte wende dich an eine Erziehungsberatung. Deine Tochter kommt von der Kita heim, will die Hände nicht waschen und du sperrst sie ins Zimmer?
Aggression kommt nicht von ungefähr, und deine Art, mit Strafen zu reagieren, kann man bestenfalls hilflos nennen. Du lässt sie in ihren Emotionen allein. Wie soll sie es lernen, wenn sie nicht mithilfe ihrer Eltern liebevoll durch diese hindurch begleitet wird? Wie man in den Wald hineinschreit, so schallt es heraus.
Nein, ich packe sie ins Zimmer, weil sie schreit und haut wenn ich ihr sage, dass sie die Hände waschen soll. Hast du eine bessere Idee?
Deine Tochter ist in einem Alter, in dem der eigene Wille sich mit Macht einen Weg bahnt. Nun schreibst du, sie ist motorisch und sprachlich verzögert.
Könnte es sein, dass sie wütend ist, weil sie nicht genau ausdrücken kann, was sie möchte? Ihre laute Sprache und das Wiederholen von Wörtern deuten doch darauf hin, dass sie kämpft.
Auch, dass sie nicht teilen will und andere herumkommandiert, passt doch dazu, dass sie an Dingen festhält, die sie endlich einmal steuern kann.
Sie wird vermutlich merken, dass andere viel weiter und schneller sind als sie. Möglicherweise ist sie auch nach der Kita einfach durch und überreizt. Und dann "willst" du auch noch was von ihr.
Klar, Händewaschen ist wichtig, aber vielleicht kannst du einen Puffer einbauen.
zB. ihr kommt nach hause und ihr kuschelt erstmal eine Runde am Küchentisch. In Stille. Oder du liest ihr ein Buch vor. Dann könntest du sagen: wir trinken gleich in Ruhe was zusammen, du eine Milch, ich einen Kaffee. Vorher gehen wir noch Hände waschen, denn mit sauberen Händen schmeckt die Milch/der Keks viel besser. Zeig mir mal, wie ihr das in der Kita macht.
Wandle von Befehlsform ("du sollst jetzt") in ein "wir machen das zusammen" um oder in ein "zeig mir mal, wie es geht".
Dass sie dir gesagt hat, du sollst sterben, was hat dich daran geschockt? Sie ist 4, das Konzept von Tod dürfte noch sehr vage für sie sein. Auch das ins Bett schicken danach... Wo sind wir, in den 50er Jahren? Frage sie doch mal, warum sie das sagt? Oder was sie denkt, was passiert, wenn man tot ist?
Wenn mein Sohn mir das sagen würde, würde ich ihn genau so fragen und so mit ihm ins Gespräch kommen.
DU meinst doch nicht im Ernst, dass deine 4 Jährige dir den Tod wünscht?
Deswegen denke ich, das ein Blick von aussen bei euch hilfreich wäre. Ein Kind ist nie falsch und böse, es sind Missverständnisse oder ein falsches Verständnis von "Gehorsam", die die Situation eskalieren lassen.
Hier noch ein link zu hauen von "Gewünschtestes Wunschkind", vielleicht hilft dir das auch weiter.
https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/10/agressive-kinder-im-alter-von-3-bis-6-jahren-woher-kommen-die-aggressionen-und-wie-geht-man-damit-um.html
Hallo,
das klingt nach mehr als einem Erziehungsproblem, vor allem, weil Du schreibst, dass Ihr schon konsequent seid.
Dass Ihr es erstmal erfolglos freundlich versucht, wie meine Vorschreiberin vorschlägt, nehme ich stark an, so wie Du schreibst.
Wir haben eine sehr willensstarke, vermutlich hochbegabte Tochter (13) und einen Sohn (10) mit ADS, die auch nicht gerade pflegeleicht waren und sind, aber regelmäßig so heftige Ausraster hat(te) keiner von beiden.
So extreme Verhaltensweisen kenne ich von hochgradig betroffenen ADHS- Kindern und Asperger Autisten aus dem Bekanntenkreis.
"Sie ist auch immer sehr aufgedreht, kann nicht still sitzen, redet 24/7 und manchmal auch zusammenhanglose Wörter, die sie dann zig mal wiederholt."
Das klingt auch nicht ganz normal.
Für AD(H)Sler sind Kinderpsychiater zuständig, für Autisten gibt es Autismus-Zentren.
Das Problem bei Autismus ist, dass diese Störung sehr viele Gesichter hat. Deswegen haben auch Fachleute, die aber keine Autismus-Spezialisten sind, Schwierigkeiten, das richtig zu diagnostizieren. Viele Eltern bekommen erstmal mehrere falsche Diagnosen, die alle irgendwie nicht passen, bis jemand erkennt, dass ihr Kind in Wirklichkeit Autist ist.
Deswegen google am besten mal nach Autismus-Zentrum.
Wenn die das bei Eurer Tochter ausschließen, seid Ihr auch weiter.
Für AD(H)S sind Kinderpsychiater zuständig. Am besten lasst Ihr Euch einen empfehlen. Wenn Ihr privat zahlen könnt, bekommt Ihr wesentlich schneller Termine.
Normalerweise wird immer erstmal zu SPZs geraten, aber da weiß man nie, an wen man gerät. In unserem Bekanntenkreis haben die Eltern eher schlechte Erfahrungen mit denen gemacht, weil falsche Diagnosen gestellt und schlecht beraten wurde.
LG
Heike
Danke, daran haben wir auch schon gedacht. AD(H)S kommt in unserer Familie 3x vor, ich weiß nicht, ob das vererbt wird.
Ich versuche es mal beim Kinderpsychologen, so einen haben wir in der Nähe.
Sie benimmt sich langsam so wie ich damals und das, obwohl ich ganz anders erziehe als meine Eltern.
Im Freundeskreis meines Sohnes ist auch ein junger Mann, da wurde erst mit fast 19 festgestellt, dass er Autist ist. Die Eltern wollten es anscheinend nicht wahrhaben. Erst nach dem Abitur hat der junge Mann sich selber testen lassen, weil er ja jahrelang gemerkt hat, dass er anders ist als die meisten Mitschüler.
@TE:
Deshalb würde ich auch zu nem Fachmann gehen. Bei meiner Tochter wurde z.B. Ende der 1. Kl. von der Klassenlehrerin vermutet, sie habe ADS.
Nach 3 intensiven Tests bei ner Kinderpsychologin (arbeitete mit dem Kinderpsychiater zusammen) wurde die Diagnose: Hör- Wahrnehmungsschwäche gestellt. Sie bekam dann Ergotherapie für ein halbes Jahr und uns allen ging es besser, weil wir wußten, was bei ihr los war. und nun wußten wie damit umgehen.
Ich kann dir nicht groß helfen.
Aber zum Thema Aufräumen funktioniert es bei meiner 4 jährigen auch nicht, wenn ich sage sie soll das tun.
Stattdessen sage ich, komm wir räumen zusammen dein Zimmer auf, dann geht das ruck zuck. Zu zweit macht es sogar Spaß.
Wieviel Zeit hast Du für deine Tochter?
Ich meine mit ihr zu reden, mit ihr etwas zu spielen oder zu lesen.
Mir ist aufgefallen, je mehr Zeit ich für meine Tochter habe und aktiv etwas mit ihr mache, desto zufriedener und braver ist sie.
Wenn ich wenig Zeit habe, kann sie unausstehlich werden.
Lg mcbess
Ich arbeite Teilzeit und bin gegen 14 Uhr zuhause, dann hole ich sie auch direkt aus dem Kindergarten. Meist gehen wir dann noch mal auf dem Spielplatz und spielen auch jeden Tag. Also eigentlich bekommt sie genügend Aufmerksamkeit:)
Das mit dem Aufräumen klappt bei ihr auch wenn wir es zusammen machen, aber ohne meine Hilfe macht sie es nicht und da habe ich etwas bedenken, dass sie später nicht alleine aufräumen wird und ich ihr dann immer noch helfen muss
Ich hätte nur Bedenken wenn du alles alleine aufräumst. Wenn ihr es zu zweit macht, sehe ich kein Problem.
Ggf. könntest Du das Helfen im Laufe der Zeit reduzieren.
Je herausfordernder dein Kind ist, desto mehr Aufmerksamkeit und Liebe benötigt es. Überlege dir in der aktuellen Phase, was dir wichtig ist und wo du Grenzen ziehen musst und wo du es laufen lassen kannst. Am besten erledigt ihr die Dinge gemeinsam. Aufräumen, Hände waschen etc. Wenn sie so einen Ton anschlägt, dann greife ein und begleite das Spiel. Ansonsten ist die Konsequenz, dass erstmal keine Freundin mehr kommen kann. Bitte nicht ins Zimmer sperren oder einfach ins Bett stecken.