Sprachentwicklung bei einem 3 jährigen Kind.

Hallo zusammen,

ich würde mich hier gerne mit Eltern austauschen und eure Ansichten/Meinungen zur Sprachentwicklung bei 3 jährigen Kindern wissen.

Paar Informationen zur meiner Tochter:

Meine Tochter ist am 21 November 2020, 3 Jahre alt geworden und geht seit September in den Kindergarten.

Sie spricht/brabbelt den ganzen Tag eigentlich ohne Punkt und komma. Ihr Wortschatz ist gut und sie spricht auch viele 3-Wort Sätze. Wo wir bzw. die Erzieherinnen Probleme haben, ist es sich mit ihr zu verständigen. Wenn man sie fragt ob das essen schmeckt, sie noch etwas möchte, sie etwas trinken möchte etc. "blockt bzw. schaltet" sie ab und "ignoriert" es. Es wird dann geschwiegen und man bekommt keine Antwort.

Bei der u7a wurden ihre Ohren getestet da war alles super. Auch lt. der Kinderärztin hat sie keine Beeinträchtigungen.

Heute hatte ich ein Entwicklungsgespräch im Kindergarten und da meinte die Erzieherin, sie würde mir raten mit ihr Logopädie/Sprachtherapie zu machen.

Ich bin jetzt echt verunsichert was das beste für mein Kind ist. Ich habe kein Problem damit, wenn sie logopädie bekommt und würde alles tun was gut für mein Kind ist.

Mein Mann jedoch meint, wir sollen ihr noch etwas Zeit geben, da sie erst 3 Jahre alt geworden ist. Wir sind umgezogen, sie kam in den Kindergarten, es sei alles neu und zu viel für sie.

Was meint ihr? Einerseits will ich nicht zu spät reagieren und andererseits will ich sie nicht überfordern.

Tut mir leid für den ewig langen Text 🙈

Ganz liebe Grüße

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Huhu,

Ich würde jetzt aus meiner persönlichen Einschätzung heraus denken, dass deine Tochter die Sprachtherapie unterstützend
machen könnte, es aber auch ohne ginge.
Sie kann ja sprechen, hat nur zwischendurch Blockaden. Warum auch immer. Die könnte man mit der Therapie angehen, oder man lässt es noch eine Weile laufen nach dem Motto „ Wer nicht (antworten) WILL, der hat schon“ im Bezug auf, ob sie noch einen Nachschlag beim Essen oder so möchte.

Wenn du dich ignoriert fühlst, dann werd doch mal deutlicher: Auf „keine Antwort“ würde ich mal nachhaken mit „HALLO, ich rede mit dir. Kannst du mich H Ö R E N??? Ich hätte gerne eine Antwort!!!“

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Ich frage aufgrund Deines Nicknames: Erzieht Ihr zweisprachig?

Ansonsten finde ich Dreiwortsätze für eine bereits Dreijährige schon echt wenig. Insofern würde ich mich durch den Rat der Erzieherinnen vielleicht auch auf den Schlips getreten fühlen, aber letztendlich Logopädie in Betracht ziehen.

Unser eine Nochnichtganzdreijähriger blockt übrigens auch ganz oft Fragen bezüglich Essen und Trinken einfach ab. Dafür labert er einem sonst gern ne Frikadelle ans Ohr, wenn sein Bruder ihn lässt.

4

Hi,

ja wir 3rzieh4n

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Ups sorry auf falschen knopf gekommen.

Ja wir erziehen sie 2 sprachig.

Das mit den 3 Wörter Satz war blöd geschrieben. Sie kann natürlich auch mehrere Wörter in einem Satz. Aber ich würde jetzt nicht sagen, dass sie ausschließlich in langen perfekten Sätzen spricht.

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Hm, ich finde, es klingt, als läge das Problem nicht unbedingt in der Sprache sondern eher in der Kommunikation ansich. Ich finde es schon etwas ungewöhnlich, dass ein 3 jähriges Kind noch so gar, nicht kommunizieren kann. Meist ist es ja eher andersrum, dass Kinder versuchen durch Gesten, Brabbeln und Kauderwelsch u kommunizieren, bevor sie richtig sprechen können.

Würde es nur im Kindergarten auftreten, würde ich auch auf Schüchternheit und Überforderung mit der Situation tippen. Da sie aber auch bei euch Eltern nicht auf Ansprache reagiert, würde ich vermutlich doch ein bisschen nachforschen, was sie da so blockiert.

Ich würde das mal direkt beim Kinderarzt ansprechen und hören, was der dazu meint.

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Hi,

es ist nicht so das sie mit einem gar nicht kommuniziert. Sie spricht ja andauernd mit uns und fragt uns auch viele Sachen. Bloß wenn jemand sie gezielt was fragt, dann kommt keine antwort zurück. Es sei denn es ist eine JA/NEIN frage, dann kann sie schon antworten.

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Ah, OK, dann hatte ich das falsch verstanden. Dann vergiss meine Antwort einfach.


Ich habe meinen Sohn damals mit 2y 10m privat auf eigene Rechnung einer Logopädin vorgestellt, da die Kinderärztin auf Abwarten plädierte, ich aber unsicher war. Das würde ich jeder Zeit wieder machen.

Die Logopädin hat sich viel Zeit genommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass seine Sprachentwicklung um ca 1 Jahr verzögert war, aber ansonsten recht normal verlief, so dass alles nach late-talker aussah.sie hat und dann noch ein paar praktische Tips gegeben und wollte ihn ein halbes Jahr später wiedersehen. Da sprach er dann schon so gut, dass keine Therapie nötig war.

Obwohl also im Endeffekt die Abwarte-Taktik der Kinderärztin richtig war, bin ich froh, mir die Meinung der Logopädin eingeholt zu haben, denn so konnte ich viel entspannter mit der Situation umgehen.

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Ja meld sie einfach mal zur Sicherheit an. Bei uns wartet man auf einen Platz für Logopädie etwa 1Jahr:-(. Durch Corona sind die Warteliste sehr lang geworden.
Also absagen könntest du ja dann immer noch, falls es sich schnell von alleine gibt.

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Hallo! 🤗 Kurz zu uns:

Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und spricht verhältnismäßig schlecht. Uns ist dies relativ früh aufgefallen, da gleichaltrige Kinder immer sämtlichst besser gesprochen haben als er. Wir waren beim HNO, da war alles in Ordnung. Vom Kinderarzt und dem HNO wurde uns geraten zu warten, bis er etwa 4 Jahre alt ist. Dann haben wir in diesem Januar die Kita gewechselt und die Erzieherin hat uns oft eindringlich gebeten, mit ihm zum Logopäden zu gehen.

Ich habe dann mit etwas Aufwand (nach ihrer Sicht sollte er ja erst mit 4 gehen) eine Überweisung von der Kinderärztin bekommen, nach einer Logopädin gegoogelt, die sich mit Sprachentwicklungen bei Kindern auskennt und ihr eine sehr freundliche E-Mail geschickt. Ich habe damit gerechnet, dass wir lange auf einen Termin warten müssen (Berlin). 1 Woche später hatten wir den ersten Termin und waren insgesamt 2x da. Das ging schnell, weil ich zeitlich flexibel war. Meinem Sohn hat es dort super gefallen, sie haben gespielt und sie hat sich während des Spiels mit ihm unterhalten. Ich saß im Hintergrund. Bei uns (hier liegt die Betonung wirklich auf BEI UNS) kam raus, dass er insgesamt mit der Entwicklung hinterher ist. Seine Sprache entspricht quasi seinem Entwicklungsstand. Sie hat mir ganz wundervolle Tipps gegeben, wie wir zu Hause daran arbeiten können und was wir noch fördern müssen, damit die Sprache sozusagen nachreift. Ich konnte kaum glauben, wieviel sie in so einer kurzen Zeit analysieren konnte.

In der Summe hatte er so keine klassische Logopädie, aber sie hat für uns Licht ins Dunkel gebracht. Es war sehr gut, dass wir da waren und ich bin der Erzieherin dankbar, dass sie so am Ball geblieben ist.

Ich würde also sagen, es schadet nicht, zur Logopädie zu gehen. LG 😊

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Hallo, ich bin gerade über deinen Kommentar gestolpert. Wir wohnen in Berlin und ich mache mir etwas Sorgen bezüglich meines Großen. Er ist zwar erst 2, aber ich hab das Gefühl seine Sprachentwicklung schreitet sehr langsam voran. Könntest du mir die Logopädie per PN nennen? Nur damit ich sie schon mal sozusagen auf dem Schirm habe!
LG