Hallo ihr Lieben, ich bin neu hier und habe eine Frage an euch. Mein jetzt 6 Jahre alter Sohn ist psychologisch getestet hochbegabt (IQ von 142). Nun hat mir seine Erzieherin gesagt, dass er für seine 6 Jahre schon sehr weit ist. Er hat sich mit 4 1/2 Jahren selbst lesen beigebracht und kann im 100er Raum rechnen. Auch hat er den Wortschatz eines 10 - jährigen Kindes. Sie meinte, er würde sich in der 1.Klasse nur langweilen. Er solle die erste überspringen und direkt in die zweite. Das finde ich nicht so toll, er ist emotional nicht so weit und zudem macht es ihm sein Autismus (er ist atypischer Autist) nicht leicht sich in eine Gruppe einzugliedern. Er ist schnell reizüberflutet. Er sagt aber auch dass er den Stoff der ersten schon kann, und unbedingt in die 2.Klasse will. Was meint ihr?Kennt ihr Kinder die die 1.Klasse übersprungen haben? Wie ist es denen ergangen? Danke im Voraus und ganz liebe Grüße
Gleich zu Anfang Klasse überspringen?
Er liest sich wie ein Kind, dass sich in eine normale erste Klasse nicht leicht eingliedern wird. Er ist vom Kopf her viel weiter als die Kinder dort. Und deshalb alleine wird er sich anders fühlen. Ich würde ihn überspringen lassen. Die Chance Kinder mit ähnlichen Interessen zu finden, ist doch größer in der 2. und Autismus wird auch nicht weniger, wenn er in der 1. bleibt ;). Dann ihn doch lieber ein bisschen fordern als dauerhaft unterfordern. Das kann zu noch mehr sozialen Problemen führen, wenn er aus Langeweile schulisch abschaltet oder stört. Und der Wechsel in der Schulanfangsphase ist der unproblematischste überhaupt. Die meisten Schulen haben ein flexibles System, damit Kinder, die noch etwas brauchen ein Jahr länger in der Schulanfangsphase bleiben ohne dass es sitzen bleiben ist und Kinder, die sehr weit sind, diese schneller durchlaufen können. Die Kinder kommen eben mit verschiedenen Niveaus in die Schule.
Meine eines Kind musste in der 2. durch Umzug die Schule wechseln. Es war ein anders Bundesland. Das Niveau war höher, da die Schüler dort älter eingeschult wurden und das System anders war. Meine war dann auch die Jüngste in der Klasse. Im Schnitt waren sie im Stoff dem alten Unterricht meiner Tochter ein viertel bis halbes Jahr voraus. Das erste Halbjahr war die Umstellung eine Herausforderung und anstrengend. Meine Tochter braucht im Vergleich zu anderen immer relativ viel Zeit sich an neue Situationen zu gewöhnen. Aber zum Ende der Grundschullaufbahn wussten ihre Mitschüler nicht mal mehr, dass sie erst später in der 2. Klasse dazu gekommen war, so sehr gehörte sie dazu und die Lehrer hatten die schlechten Anfangsnoten auch nicht mehr im Kopf, weil sie sich schnell an das Niveau gewöhnt hatte. Sie hat dann auch die Gym Empfehlung bekommen. Und sie hat definitiv nicht den IQ deines Sohnes ;).
Er wird das packen. Ganz besonders, wenn er das selbst will. Steh ihm nicht im Weg mit deinen Ängsten. Er schafft das.
Vielen herzlichen Dank für die Antwort. Die hat mir wirklich sehr weitergeholfen. LG
Ich würde mich da vernünftig zu beraten lassen.
Mein Sohn ist auch Autist und soweit wie dein Sohn ist er nicht,aber auch sehr schnell lernfähig und weiter wie andere Kinder in seinem Alter.Die Werte waren teils auch höher,daher wird er später nochmal getestet.
Wenn ich mir jetzt vorstelle,er sollte die erste Klasse auslassen,würde ich mich mit Menschen austauschen,die Ahnung davon haben,denn wie du schon sagst,es gehört mehr dazu.Dein Sohn wird sich vermutlich mit dem Stoff langweilen,aber was das richtige ist,weiß man vorher leider nicht.Wird dein Sohn mit Schulbegleitung eingeschult?
LG Julia
Hallo
Bei meinem Kind war das so. Guter Rat ist teuer, jeder Mensch und jede Schule ist anders. Mein Kind war auch in der 2 Klasse unterfordert. Die Schule hat das aber super aufgefangen (sie war teilweise stundenweise in der höheren Klasse usw.) und vor allem haben wir privat sehr viel ausgeglichen.
Dein Sohn ist ja jetzt noch im Kindergarten. Eine vorzeitige Einschulung stand wohl nicht im Raum und so richtig ins Rollen gebracht, hat das ganze eine Erzieherin. Wie es in der Schule ist, weiß er ja noch gar nicht. Einfach mal auf Rat der Erzieherin entscheiden, dass er direkt in die 2 Klasse kommt, könnt und müsst ihr nicht.
Sucht den Kontakt zu der zukünftigen Schule. Von irgendwelchen genauen Plänen, würde ich ihm jetzt nicht erzählen. Sondern ihm einfach die Sicherheit geben, dass ihr euch um das Thema kümmert und dafür sorgen werdet, dass er sich wohl fühlt.
LG
Bedenke bitte auch folgende Aspekte, die ich dir aus eigener Erfahrung mitgeben möchte:
Hat er schon feste Freunde, mit denen er in die 1. Klasse eingeschult werden würde? Diese hätte er dann nicht in seiner Klasse, falls er überspringt.
Und wie sind die Klassengrößen? Wieviel Kinder wären entweder in der 1. oder 2. Klasse? Gibt es da einen Unterschied?
LG
Hallo,
ich hab keinen wirklichen Rat, außer sich mit allen Beteiligten und Menschen, die dein Kind gut kennen, zu unterhalten, aber ich hab gerade eine Tochter in der ersten Klasse (nicht mit deinem Sohn vergleichbar, sie konnte nur vor einem Jahr schon lesen und langweilt sich jetzt etwas).
Du schreibst, er fügt sich nicht leicht in große Gruppen ein und ist schnell reizüberflutet. Deshalb möchte ich einfach nur zu bedenken geben, dass eine 2. Klasse sich schon gefunden hat, kleine Hahnenkämpfe sind schon ausgetragen und nach meiner Erfahrung mit meiner Großen wird es in der Klasse mit jedem Schuljahr ruhiger (wir haben mit ein paar Eltern da jedes Jahr mit ihnen Plätzchen gebacken und bei diesen Momentaufnahmen wurde mir das sehr deutlich). Vielleicht wäre es auch dadurch in einer zweiten Klasse angenehmer für deinen Sohn.
Das nur so als zusätzlicher Gedanke.
Frohe Weihnachten noch!
Das ist von zu vielen Faktoren abhängig, als das jetzt alleine zu entscheiden. Redet vor allem mit der Schule. Die kennen die 2t Klässler und können einschätzen, ob dein Sohn da reinpasst.
Und ich würde nicht alleine auf den Lernstoff schauen. Eine Lehrerin kann differenzieren und deinem Sohn etwas Anspruchsvolleres geben. In den ersten Wochen wird viel Feinmotorik geübt. Braucht dein Sohn das auch nicht mehr?
Sei für alle Möglichen offen und finde die beste Lösung für deinen Sohn. Alles gute
Die emotionale Reife ist ganz wichtig für die Schule, von daher würde ich mein Kind normal einschulen. Schulstart hat nicht wirklich viel mit dem Wortschatz oder den Rechenkünsten zu tun. Ankommen im neuen Alltag, sich an Regeln halten, Vorgaben der Lehrer verstehen und umsetzen können, müssen und wollen ist doch das eigentliche Thema der 1. Klasse. Auch würde ich meinem Kind nicht die Einschulung selber verwehren wollen, denn sie markiert doch stark den neuen Lebensabschnitt.
Ist das Kind dann nachgereift kann man immer noch zusammen mit den Lehrern überlegen, ob ein Sprung sinnvoll sein kann.
Ich ahbe im Umfeld 2 Kinder, die übersprungen haben. Keiner ab Tag 1, aber beide im ersten Schuljahr. Einer kam gut klar, hatte die emotionale Reife und wollte schulisch klar weiter. Der andere ist doch nach einer "Probezeit" wieder zurückgegangen, er war emotional komplett überfordert. Er hat später dann noch einen Versuch gewagt, der klappte dann auch, ich weiß aber nicht mehr genau wann, ich glaube er hat die 3. Klasse übersprungen.
Hallo!
Mein Sohn (6), Autist, wurde im September in die Regelschule mit Schulbegleitung eingeschult.
Er hat sich mit 4 Jahren lesen und schreiben selbst beigebracht. Konnte vor der Schule auch schon im 100er Raum rechnen.
ABER er hat feinmotorisch Probleme. Er kann alle Buchstaben, schreibt sie aber nicht so, wie man es momentan in der Schule lernt.
Schulische ist er sehr weit, die Lehrerin versorgt ihn aber gut mit Zusatz Material.
Das Soziale ist hald, autismus typisch, sein Problem. Die Lautstärke, die Klassengröße, das Warten, melden, Morgenkreis... ist eine große Herausforderung. Der ganze Ablauf Schule. Bus fahren, Klassenregeln, laute Mitschüler, Unterrichtsausfall, die Pause.
Ich weiß ja nicht wie dein Kind da tickt, aber das solltest du mit in die Entscheidung nehmen.
Es gibt ja auch die Möglichkeit, erstmal 7n der 1. Klasse zu starten und dann zu den Herbstferien zu wechseln.
Alles Gute!
Gibt es an einer infrage kommenden Schule jahrgangsübergreifende 1.und 2. Klassen? Dann würde er ganz normal eingeschult werden und es würde sich im Lauf der ersten Wochen zeigen ob er die Eingangsstufe ganz normal in zwei Jahren oder nur in einem Jahr macht.
Ich würde das Gespräch mit der Schule suchen und eben auch feinmotorik, emotionales Verhalten und Selbständigkeit anschauen.