Unser 3,5 jährige Sohn bringt mich an meine Grenzen

Hallo, wir haben einen Sohn, der ist 3,5 Jahre alt.
Er ist super anstrengend. Zum einen muss ich sagen, dass er immer noch sehr, ich kann schon sagen Schnuller süchtig ist.
Er war mit 1,8 Jahren ca 6 Monate Schnuller frei und dann kam die Schwester. Es kommt immer wieder zu Streit zwischen uns, da er Tag und Nacht seinen Schnuller haben möchte und er ihn aber nur im Bett, bzw mittags auf dem Sofa nehmen soll (bei seiner Schwester handhaben wir es gleich).
Zu Hause gibt es Tage wo er echt lieb sein kann, aber sobald Besuch da ist oder wir mit anderen zusammen sind kratzt er auf, fängt an andere Kinder zu ärgern und ist einfach nur anstrengend.
Ganz einfach gesagt, es ist ein Kind, dass man immer im Blick behalten muss und mit dem man nicht in Ruhe auf Besuch gehen kann. Ich steh immer wieder unter Druck und habe Angst, dass er andere Kinder ärgert, was sich vlt auch in den vergangenen Monaten bei mir eingeprägt hat, da wir sehr oft die Situation hatten, wo er aus dem Nichts heraus andere Kinder geschubst, gehauen o. Ä. Hat.
Außerdem kpfen wir momentan damit, dass er seine Bedürfnisse uns leise mitteilen soll und nicht ständig schreien soll.
Momentan gehen wir einfach aus der Situation raus, wenn es uns zu laut wird.
Mich würde mal interessieren, ob noch jemand solche Erfahrungen gerade macht oder gemacht hat und wie es sich entwickelt hat.

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Guten Abend 😊
Wenn ich mir deinen Text so durchlese denke ich "könnte fast meiner sein" 😂
Schnuller junkie hoch 10
Aber wir sind jetzt tatsächlich 3 Tage schnuller frei, weil ich einfach genug hatte. Er liebt Bücher über alles... Er wollte ein Buch unbedingt kaufen, also musste er mit seinen schnuller bezahlen. Ich konnte es nämlich auch nicht mehr ertragen ständig wegen einem schnuller zu "streiten"
Es klappt viel besser als gedacht, obwohl der kleine Bruder (5 Monate) seinen natürlich noch hat. (eine andere Form und Marke und deswegen uninteressant)

Er ging seid August in die kita und es wurde anders... Seid Dezember natürlich nicht mehr 🙄
Er war aber schon immer wild und ja rabiat. Am Anfang wusste er einfach nicht wie er auf andere Kinder zugehen soll und hat geschubst. Weil er sich nicht getraut hat zu reden..
Er hatte also keine andere Option um Aufmerksamkeit zu erregen. Dadurch das er so wild und ungestüm ist, eckt er natürlich auch mal an... Oder wenn ihm was nicht passt 🤷‍♀️
Wenn er jetzt Besuch bekommt (Nachbarn, Cousine) dreht er völlig auf, weil er es nicht mehr kennt und nicht gewohnt ist... Er braucht da wieder seine Zeit um seine Möglichkeiten zu finden... Vll ist er einfach überfordert, findet keine andere Möglichkeit die andern zu erreichen?
Das mit dem brüllen haben wir auch aber etwas anders. Er bittet nicht um Hilfe sondern flippt aus 😂 und schreit dann nach Hilfe... Das müssen wir ihm auch abgewöhnen, manchmal klappt es, wenn wir direkt begleiten, manchmal nicht.
Lg

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Hallo,habe deinen Beitrag gelesen und das Verhalten deines Sohnes ist für mich selbsterklärend.Kinder benötigen nahezu immer Aufmerksamkeit,nicht in Form von materiellem,sondern in Form von Zeit,Liebe etc...sie äußern ihre fehlende Aufmerksamkeit in Form von schreien ,treten (nicht lieb) und sie äußern sie liebevoll.Ich denke du solltest versuchen auf seine Signale zu hören und ihn genauso viel beachten wie dein anderes Kind ,egal ob das kleine jetzt mehr Zeit braucht,dafür kann der Große ja nix🤷🏻‍♀️ Binde ihn mit ein,überschütte ihn mit Liebe und Zeit,dann wird er seine innere Ruhe finden und weder schreien noch Schnullerprobleme werden Probleme bereiten.
PS:hab 2 Kleinkinder im Altersunterschied von 1,5 Jahren und weiss wovon ich rede,habe von Anfang an beide gleich viel Aufmerksamkeit geschenkt und hatte nie so Verhaltensmuster ,im Gegenteil.
Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

LG

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Naja.... es ist auch eine Typfrage.... unser Sohn bekommt all das von uns und hat trotzdem mal seine 5 Minuten, ist ein Wildfang und weiß ganz genau was er möchte und was nicht.
Dein Rezept klingt gut, wird aber nicht bei jedem Kind funktionieren

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Diese Theorie halte ich für gewagt.

Kinder sind keine weißen Leinwände, wenn sie zur Welt kommen, die rein durch das Verhalten ihrer Eltern geprägt werden.
Jedes Kind bringt einen eigenen Charakter mit, und der ist nicht immer einfach.

Klar, zu wenig Aufmerksamkeit und Liebe führt immer zu problematischen Verhaltensweisen.
Umgekehrt führt aber viel Aufmerksamkeit und Liebe nicht automatisch dazu, dass die Kinder friedlich und ausgeglichen sind.

Manche Kinder sind eben impulsiv, willensstark oder sonstwie schwierig, obwohl die Eltern sich nicht weniger um sie bemühen, als Du.

Ich behaupte mal, dass die allermeisten Kinder der Urbia-Eltern genug Liebe und Aufmerksamkeit bekommen.
Wer sich da nicht bemüht, der nimmt sich auch nicht die Zeit, sich in einem Forum auszutauschen.

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Hallo

ich lese bei deinem Sohn nichts ungewöhnliches heraus. Mein Sohn ist in dem gleichen Alter und auch mit ihm sind Besuche "anstrengend". Wobei ich das als normal empfinde und die Besuche versuche so zu gestalten, dass er zB viel draussen toben kann oder ich eben seine Signale frühzeitig lese.
Unser Sohn tut zum Beispiel sehr unabhängig und wild, aber wenn man genau hinhört, merkt man, dass er sich viele Dinge zu Herzen nimmt, das aber null zeigt vor anderen.
Wir bekommen auch in Kürze Nachwuchs und es beschäftigt ihn einfach sehr. Ich kann keinen Schritt mehr alleine machen, er lässt seine ganze Wut an mir aus, usw..
Du schreibst viel "wir kämpfen".. Mein Vorschlag: kämpfe doch mal eine Zeit lang nicht.
Kein Kampf um den Schnuller (warum?)
Kein Kampf ums leise sein (ausser er brüllt dir ohrenbetäubend ins Ohr)
Bei Besuchen einplanen, dass man eben bei ihm bleiben muss und dass er Ausgleich braucht.
Euer Sohn wurde enttrohnt und das ist ein wirklich krass einschneidendes Erlebnis, das auch kein zeitliches Ende haben muss. Er muss Mama und Papa teilen, er hat das Gefühl, das Geschwister bekommt viel mehr Aufmerksamkeit und jetzt ist er auch noch der "Böse", weil er zu laut ist oder seinen Schnuller zum Trost braucht. (Ich schreibe das aus seiner Sicht.)
Wie war er denn am Anfang zu seiner Schwester?
Ich überlege mir jedenfalls gut, was wirklich sein muss bei meinem Sohn und welche Probleme durch meine Vorstellungen hausgemacht sind. Je mehr Verständnis ich für ihn habe, desto mehr Kooperationsbereitschaft bekomme ich zurück.

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Ich habe im Erziehungs-Forum auch mal über das Problem geschrieben und was ich bisher ausprobiert habe.

Wenn wir Spielbesuch ( außerhalb des Lockdowns) bekommen, dann freut sich unser Sohn sehr. Wenn dann der Besuch da ist, eskaliert es völlig. Er streitet sich in einer Tour, der Freund darf mit nichts spielen, er möchte alles bestimmen und wenn das nicht klappt schreit er nur noch rum Draußen ist es besser aber auch nur wenn ich interviniere.
Oft zeigt er das auch wenn wir zusammen zu Besuch sind aber nicht in dem Ausmaß, dennoch sehr anstrengend.

Ich habe folgendes Versucht:

-Besuchszeit einkürzen ( klappt)

- Spielbesuch abbrechen wenn er nicht mehr hört ( wenn wir wo anders sind)
( Er weint bitterlich und sagt, dass er nichts dafür kann, sich nicht beruhigt kriegt).

- Struktur einführen z.B kurz bevor es eskaliert ein Angebot zum Basteln, Raus gehen, Pause machen anbieten ( klappt)

Wir haben schon immer das Problem gehabt, dass er sich damit schwer tut, wenn viel los ist. Dann kann er das nicht gut ausgehalten ( laut, viele Menschen, viele Reize). Dann wurde er auch unruhig, hat geschrien oder auch gehauen. Mit dem Alter und dem Fortschritt im Sprechen, wurde das Verhalten auch besser.
Im Kindergarten ist es kein Problem und die Erzieher sehen dort keine Probleme, die beobachtet oder behandelt werden sollten.

Ich kann dir sagen, dass er jetzt mit fast 5 deutlich weniger Probleme macht und wir eingegroovt sind.