Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt. Ich habe neulich schon mal einen Thread eröffnet, weil sie uns teils haut:
https://m.urbia.de/forum/4-kindergartenalter/5516160-wie-reagiert-ihr-auf-provokantes-hauen
Wir bleiben diesbezüglich klar und konsequent. Von den Antworten hat mir sehr die Sichtweise geholfen, dass sie sich messen und ausprobieren will und ihr mangels Kita die Gleichaltrigen dazu fehlen, also kriegen wir das ab.
Nun ist es aktuell auch so, dass sie manchmal nur am Meckern ist. Über alles, wirklich nichts ist ihr recht. Heute Morgen (nach 12 Stunden durchschlafen) ist sie mit einer wirklich unterirdischen Laune aufgewacht. Sie kriegt immer wenige Optionen zur Auswahl (zum Beispiel beim Anziehen) und darf dann selbst aussuchen. Heute nur Gemecker, Geheule und Geschrei. Die Klamotten sitzen nicht richtig, die Socken sind falsch etc.
Ich habe das Baby (6 Monate) und sie dann eingepackt und wir sind raus auf den Spielplatz. Baby hat geschlafen, wir haben getobt und gespielt. Nach ca. 1,5 Stunden kippte die Stimmung jedoch wieder. Kein Sandkuchen war richtig, sie pfefferte Sachen durch die Gegend, möchte mir befehlen, ob ich eine Schaufel benutze oder nicht. Solche Sachen halt 🤦♀️
Ich versuche, klar und bestimmt zu bleiben. Ich sage ihr, dass ich nicht ständig angemeckert werden möchte. Biete Alternativen an. Unterbreche das Spiel, wenn sie doch weiter meckert. Wir besprechen solche Situationen später nach, überlegen gemeinsam, wie es das nächste Mal anders laufen kann (kindgerecht natürlich). Aber im Moment habe ich eher das Gefühl, dass es schlimmer statt besser wird.
Die letzten Tage und Wochen bringen mich wirklich an den Rand meiner nervlichen Belastbarkeit und ich heule öfters mal mit.
Kann mir bitte jemand sagen, dass dies eine Phase ist, die bald vorbei geht? 🙈🤪 Oder hat jemand das eine Wundermittel, um mein Kind wieder normal zu kriegen? Ihr merkt, ich bin schon beim Galgenhumor angelangt. Besser, als die totale Verzweiflung von heute Vormittag, das war echt nicht schön.
Ausgelaugte Grüße
Meine Nerven 🤯 (Silopo?)
Das klingt echt anstrengend u mir nicht neu. So einen Wutzwerg haben wir auch oft hier. Am besten hilft es, Gefühle anzusprechen.
Ein Kind darf ja durchaus wütend sein, es hilft zu sagen : du bist wütend, weil du denkst, der Socken passt nicht. Ich habe ihn mir angesehen, damit scheint alles okay zu sein, den behältst du nun bitte an. Oft genügt das schon, die Wut zu erlauben u Verständnis dafür zu haben, aber konsequent dabei bleiben, etwas trotzdem machen zu müssen, sei es heim gehen, Schuhe anziehen, etc
Oft liegt es daran, dass Gefühle noch nicht gut ausgedrückt werden können. Und das Kind merkt, dass es Aufmerksamkeit bekommt, wenn es sich so verhält. Gelassen bleiben, aushalten, nicht leicht, aber nützlich. Manchmal hilft es auch, den Löwen ins Spiel zu bringen. Ich sag dann gern : oh 😮 bricht der Löwe wieder aus ? Den schimpfen wir nun aber für so ein Verhalten! Das lenkt das Kind ab, es wird ein anderer geschimpft als das Kind in dem Moment. Hilft hier oft ! Halte durch 😅wird alles besser
Danke für deine liebe Antwort. Gefühle benennen machen wir, da ist sie inzwischen auch wirklich selbst schon ganz gut drin.
Die Idee mit dem Löwen ist neu, das probiere ich gerne mal aus!
Oh ich kann rotal mitfühlen. Hier hat es geholfen bei solchen Anfällen eine Pause zu machen. Nicht schimpfen, nichts besprechen einfach nur " Puh ich brauche dringend eine Pause, magst du auch einen Keks und was Trinken? Wir haben so schwer gearbeitet" Das zieht hier immer. Ich hatte in solchen Phasen das Gefühl, dass das Kind gerade überfordert und fertig ist. Das kann ich gut nachvollziehen. Nichts verkürzt meine bereits brennende Zündschnur mehr, wenn jemand ankommt und mich volltextet, warum ich gerade mies drauf bin und ich doch bitte vernünftig sein soll. Nein. Ich möchte meine Ruhe und einen Kaffee/ Tee/ Keks/ Snickers und dann ist die Welt wieder okay.
Die Phase geht vorbei... Meinem Sohn hat es in dieser Phade auch geholfen keine Entscheidungen treffen zu müssen auch nicht zwischen zwei Oberteilen. Ich konnte das gut an seiner Reaktion merken. Erst möcht er das, dann doch das andere und dann was ganz anderes. Gebrülle gab es trotzdem, nur dauerte der Zirkus nicht so lange.
Ich habe ihr heute nach dem anstrengenden Vormittag auch eine Höhle gebaut, einen Snackteller rein gestellt und ein Hörspiel angemacht. Denn für sie war es ja sicher genauso anstrengend wie für mich. Das fand sie auch gut und die Stimmung hat sich gebessert.
Aber den Vorschlag, direkt im Wutanfall eine Pause anzubieten, finde ich auch gut. Danke für diesen Input!
Das ist echt mal eine gute Idee! Habe ich noch nie gehört und wäre auch so nicht drauf gekommen. Das probiere ich bei unserer Terrorqueen (4) auch mal aus. Danke dafür!
Hallo.
Kein Kindergarten und auch wenig andere Kontakte ist einfach eine Sondersituation für alle. Für die Kinder noch mehr, weil sie es weniger verstehen können. Ich war eigentlich der Ansicht, dass wir ganz gut durch den Lockdown gekommen sind. Meine Tochter (4 Jahre) war recht ausgeglichen, auch wenn es immer mal wieder Tage gab wo alles blöd war und es gefühlt laufend Gemecker gab. Seit sie am Montag wieder in den Kindergarten geht es alles unglaublich viel entspannter. Rückblickend ist der Unterschied wirklich immens. Ich hole mittags ein fröhliches, ausgeglichenes Kind ab und nachmittags gibt es kaum Gemecker.
Was ich damit sagen will ist, dass es wahrscheinlich wirklich an der aktuellen Situation liegt und ihr da irgendwie durch müsst. Ich persönlich habe da versucht mehr Verständnis für sie zu haben. Und ja ich habe auch mehr erlaubt als ich das normalerweise tun würde. Schließlich darf sie von der Situation genervt sein, das sind die meisten Erwachsenen auch. Wenn sich alles wieder normalisiert wird auch der Rest wieder.
Liebe Grüße
Ich glaube auch, dass es an den aktuellen Corona-Umständen plus große Schwester werden, plus generell Entwicklungsschritte in dem Alter liegt und habe dementsprechend natürlich Verständnis für sie.
Nichtsdestotrotz finde ich es sehr spannend, was du von deiner Tochter schreibst. Vielleicht lasse ich nochmal mehr Fünfe gerade sein, als ich es eh schon tue.
Wir leben leider in einem BL, in dem die Kitas noch in der Notbetreuung sind und es keine konkrete Aussicht auf Öffnung gibt 🙈 Von daher heißt es durchhalten...
Danke für deine Antwort!
Ich kenne das.
Eigentlich ist Kind immer gut drauf, aber seit sie selbstständiger ist, gibt es mal Phasen wo sie jetzt auf gleich ausflippt. Dann ist alles blöd, falsch und überhaupt.
Wir haben auch lange nicht gewusst was da los ist.
Mittlerweile wissen wir es, Kind hat dann Hunger.
Wenn sie so zickig wird, muss oben Nahrung eingefüllt werden, und Wenn's nur ein Apfel oder ne Bifi ist. Die Snickers Werbung ist nix gegen mein Kind wenn sie Hunger hat.
Mittlerweile schau ich dass sie zu Hause auch immer genug zu den Mahlzeiten isst und mal ne Zwischenmahlzeit bekommt. Das hilft ungemein.
In der Kita hat sie öfter vor dem Mittagessen " Zusammenbrüche" , da sie gerne mal das Frühstücken vergisst.
Danke für deine Antwort. Hunger ist hier auch ein kritisches Thema, zumal sie selten bis nie Bescheid sagt, wenn sie welchen hat. Das habe ich aber auf dem Schirm und achte in der Regel sehr darauf, dass sie regelmäßig isst.
Hier gibt es auch eine Pause für den Wutzwerg. Ohne Schimpfen oder meckern.
Wir haben eine 10 Minuten Sanduhr ⌛
Wenn die durch ist, ist die Pause vorbei und wir versuchen es noch einmal.
Mein Sohn erlebt das überhaupt nicht als Sanktion. Er braucht einfach nur Hilfe bei der Ausfahrt aus der Wutspirale. Er ist schon fast sechs und macht die Wut-Zwerg-Zeit jetzt schon alleine in seinem Zimmer.
Die Tür ist natürlich immer offen und wir würden auch nichts sagen wenn er vor Ablauf der Sanduhr käme, aber meistens spielt er dann total schön in seinem Zimmer und fühlt dann auch das er die Ruhe jetzt einfach auch gebraucht hat!
Auch dir vielen Dank.
Heute am frühen Nachmittag hat sie einen schönen Wutanfall draußen hingelegt, da ist das mit der Pause währenddessen eher schwierig.
Aber wenn wir das nächste Mal zu Hause das Vergnügen haben, werde ich das auf jeden Fall probieren.