Guten Abend!
Meine zwei Kinder (K1, 6 Jahre + K2, 4 Jahre) gehen in die gleiche Kindergartengruppe. Vor Eintritt von K2 freundete sich K1 ein wenig mit einem etwa gleichaltrigen Kind (C) im Kindergarten an.
Nach etwa einem Jahr schlief die „Freundschaft“ ein wenig ein, C orientierte sich stark an K2 und ließ K1 mehr oder weniger links liegen.
In der Gruppe wird jedoch durchaus nett, in wechselnder Konstellation zusammen gespielt, allerdings nur so lange, wie es nach Nase von C geht.
Seit etwa 3 Wochen ist C zuhause großes Thema, denn bei jeder Gelegenheit, wo es nicht nach C‘s Vorstellungen geht, wird ausgeholt mit: du bist nicht mehr mein Freund (auch anderen Kindern gegenüber).
Weiter geht es oft damit, dass K1 einige Dinge in den Augen von C nicht richtig macht und dann wird gedroht: das ist falsch, ich geh das den Erziehern petzen.
Genauso, wenn es Gerangel um ein bestimmtes Spielzeug gibt, fällt der Satz: ich geh das petzen! K1 gibt dann aus Gutmütigkeit nach, weil es nicht möchte, dass gepetzt wird (obwohl ja eigentlich nichts „Petzenwertes“ geschehen ist...).
Dass diese Sprüche unter Kindern an der Tagesordnung sind, ist schon klar.
Wir versuchen den Kids zu erklären, dass C in dem Moment vielleicht nichts anderes zu sagen weiß. Oder auch, dass man ja trotzdem Freunde sein kann, auch wenn man nicht einer Meinung ist. Dass man mit Spielzeug auch gemeinsam spielen kann oder nach einer gewissen Zeit abwechselt. Das haben die beiden auch ganz gut verstanden.
Jedoch nervt es mittlerweile, dass C immer und immer wieder groß zum Thema wird und auch Tränen fließen, weil es traurig macht, dass mit Petzen gedroht wird.
Ich überlege auf die Erzieher zuzugehen oder die Mama anzurufen (wir sehen uns nicht am Kindergarten, da unterschiedliche Bring und Abholzeiten), da ich nicht mehr bereit bin, immer den Tröster zu spielen.
Was würdet ihr tun?
Liebe Grüße!
„Du bist nicht mehr mein Freund“ etc.
Du sagst ja selbst, dass diese Sprüche unter Kindern an der Tagesordnung sind. Was denkst du, was die Erzieher oder die andere Mutter nun machen sollen?
Ich denke, du kannst nur zu Hause deine Kinder stärken. Vielleicht mit Sätzen wie: "Wenn C nicht mehr dein Freund ist, spielst du halt mit D."
Wenn du genervt bist, lass das Thema doch mal bewusst für eine Woche ruhen. Fangen die Kinder damit an, gibst du nur eine kurze Antwort und gehst nicht weiter darauf ein.
Ich sehe das Ganze so ein bisschen wie die Diva. Dein Fokus kann eigentlich nur darauf liegen, DEINE Kinder zu stärken, denn was hast du denn mit C. zu tun?
In dieser Konstellation wäre es sogar sehr gut möglich, dass sich K1 und K2 gemeinsam von C distanzieren und zusammen spielen. Denn auch Geschwister können Freunde sein.
C wird schon noch lernen, dass sie mit emotionaler Erpressung im Leben nicht weit kommt.
Klar kannst du die Erzieherin nochmal ansprechen, damit sie die Situation, wenn sie geschieht, besser moderieren kann und vermitteln kann.
Aber im Große und Ganzen würde ich wohl sagen, dass man da durch muss. Auch wenn´s nervt. Kinder zanken, sie versuchen aufeinander Druck aus zu üben und den anderen unter sich zu halten. Für uns Eltern ist das schwer auszuhalten, für Kinder ist das auch schlimm, aber auch eine gute Lernfläche. Wir betonen unseren Kindern immer gegenüber, dass Streit zu einer guten Beziehung gehört, dass auch wir miteinander streite und trotzdem eine Familie bleiben. Aber dass es auch im Streit gewisse Regeln gibt.
Das "Problem" abzustellen wird wohl nicht gehen.
Meine Tochter ist auch 6 Jahre und es gibt auch ein Mädchen in ihrer Gruppe, die häufig die Freundschaft kündigt. Mittlerweile sagt sie auch nur noch schulterzuckund : Dann spiele ich halt mit XYZ. Mittlerweile ist das kein Thema mehr.
Bezüglich Petzen sollen sie doch einfach sagen: „Dann mach doch!“ Ich denke, dass sich das Ganze schnell erledigt und entweder klappt es mit dem Spielen und der Freundschaft oder eben nicht.
Bei der Freundin meiner Tochter war es hauptsächlich Unsicherheit und mittlerweile spielen sie sehr schön zusammen. Jede hat verschiedene Freunde und alles hat sich entspannt. Manchmal kommt noch der Kommandoton durch, aber meine Tochter hat auch teils schräge Anwandlungen.
Erst wenn das nicht klappt, würde ich mal mit den Erziehern sprechen. Aber die Kinder sind ja nicht mehr so klein.
Wie alt ist C denn? Im Alter von 4 Jahren haben meine Tochter und ihre Freundin sich das auch ständig gesagt, dass sie dann nicht mehr Freundin des jeweils anderen sein wollen. In dem Alter, mit 4?, sind auch so lästige Vergleiche dauernd Thema. Wer hat was, wer kann was besser. Beides hat sich, zumindest bei den beiden, ohne groß Zutun von außen wieder gelegt. Ich denke es ist auch Entwicklungsbedingt. Und je weniger schlimm du es findest, desto weniger schlimm und dramatisch werden deine Jungs es finden.
Einfach das Selbstbewusstsein stärken und ihnen mitgeben, dass sie C antworten sollen, dass er ruhig Petzen gehen soll oder dass er nicht mehr ihr Freund sein muss, wenn er nicht möchte. Spätestens beim dritten Mal Petzen, wenn es nichts Petzens-wertes gibt, wird er merken, dass diese Strategie nicht funktioniert. Es gibt immer einer der macht und einer der machen lässt. Wenn er so aber keinen Druck mehr auf die Jungs ausüben kann, wird er es bleiben lassen
Hallo,
mein Motto ist
"Ich kann die Welt nicht passend für mein Kind machen, aber ich kann dafür sorgen, dass es sich darin zurechtfindet"
Stärke dein Kind, frage, was es ändern kann und muss, um sich besser zu fühlen - lass es erst einmal alleine auf den Weg gehen...
Lass es herausfinden, ob es so behandelt werden möchte, was es tun kann musst du Ihm/ihr helfen, aber es muss sich selbst fragen, ob er so behandelt werden will und dann handeln...
Auch wenn sich das hart anhört - lass es ihn/sie selbst versuchen.... Es ist alt genug es zu versuchen...
Dazu sind vermutlich viele Gespräche, insb. über Gefühle notwendig, aber das stärkt fürs Leben...(so habe ich das gemacht)
Und wenn du unsicher bist, sprich mit den ERziehern - aber lass es diesen Weg selbst gehen..
lg Tanja
Hallo,
"Wir versuchen den Kids zu erklären, dass C in dem Moment vielleicht nichts anderes zu sagen weiß. Oder auch, dass man ja trotzdem Freunde sein kann, auch wenn man nicht einer Meinung ist."
So wird das nichts. Du sagst damit Deinen Kindern, dass sie immer nachgeben sollen, und das andere Kind denkt, super, es läuft.
Kinder müssen auch das Selbstbewusstsein entwickeln, sich nicht alles gefallen zu lassen. Sonst sind sie nämlich immer die Dummen.
Bei einem Kind, das sich ausnahmsweise verhält, wie C oder das noch kleiner ist, ok, da kann man dem eigenen Kind empfehlen, nachzugeben.
Aber C ist schon 6 und will offenbar immer, dass alle nach seiner Pfeife tanzen.
C muss dringend lernen, dass sein Verhalten nicht angemessen ist.
Ich habe unseren Kindern in solchen Fällen gesagt, dass sie nicht hinter Kinder her laufen sollen, die immer nur bestimmen wollen und auch noch mit Erpressung arbeiten, wenn es nicht so läuft, wie es ihnen gefällt. Das sind keine Freunde.
Es gibt genug andere Kinder, die sich nicht so benehmen.
Das ist letztendlich auch ein Gefallen, den man dem anderen Kind tut. Solche Kinder stehen nämlich früher oder später alleine da, weil keiner mehr Lust hat, sich herum kommandieren zu lassen.
Je früher die merken, dass ihr Verhalten nicht ok ist, umso besser.
Ich kenne es übrigens auch umgekehrt. Unsere Tochter mussten wir mit 4 sehr einbremsen, weil sie meinte, immer andere Kinder herum kommandieren zu können. Da haben wir ihr auch gesagt, dass irgendwann keiner mehr mit ihr spielen will.
Mit 6 war das Thema längst durch.
LG
Heike
Es gibt genug Kinder, die sich nicht so dominant und erpresserisch verhalten, mit 6 sollte das wirklich durch sein. Stärke dein Kind. Sag ihm, dass das Verhalten von C nicht freundschaftlich ist. Und es sich andere Kinder zum Spielen suchen soll. Und dass es das zu C auch ruhig so sagen soll, wenn C mal wieder versucht, zu erpressen. Vermutlich wird dein Kind im Leben noch öfter auf ähnlich unsoziales Verhalten treffen, dann ist es gut, gelernt zu haben, dass man nicht jedem hinterherlaufen muss.