3,5 Jahre - Autonomiephase oder nachgeburtliche Geschwisterkrise?

Hallo!

Mein Sohn ist im 3,5 Jahre alt und momentan etwas fordernd :)

Unser zweiter Sohn kam Ende Dezember zur Welt, er mag ihn und hat sich mit der Situation offenbar gut abgefunden. Er ist lieb zu ihm und ich nutze die Auszeiten, wenn der Kleine schläft um mit ihm zu spielen, habe Rituale beibehalten (ins Bett gehen mit mir, lesen, morgens lesen, etc.) und bemühe mich sehr, beiden gerecht zu werden. Funktioniert natürlich erfahrungsgemäß nicht immer.

Warum ich schreibe, wir kommen momentan fast täglich an einen Punkt, wo der Große unausstehlich wird, mich haut, teilweise dann anschreit, ich ihm nichts recht machen kann.

Sei es beim Malen, dass ich das Bild nicht so male wie er es möchte, sei es, wer ihm in der Früh den Kakao bringt, er ist bockig. Ich versuche am Anfang noch mit ihm zu reden, warum er gerade so wütend ist, etc. dringe aber nicht wirklich zu ihm durch. Im Endeffekt werde ich dann auch ärgerlich und wir beginnen zu streiten.

Kennt das jemand von euch?

Die Nächte sind gut, er hat sich daran gewöhnt in der Nacht im Familienbett bei Papa zu schlafen, da ich den Kleinen zum Stillen bei mir hab. Wann immer es geht, versuche ich auch nachts mit ihm zu kuscheln, damit er sich wohl fühlt.

Ich mache ihm 100 Spielvorschläge, nichts hält wirklich lange an. Bastle, male, singe, etc...

Manchmal denke ich mir, ich tu einfach zuviel :D

Habt ihr da Erfahrung, ist das einfach die Automomiephase (er geht jetzt seit 3 Tage aufs WC, will sich selbst anziehen, trinken machen, etc.)oder ist es doch der Schrei nach 100 % Aufmerksamkeit (die es aufgrund des Kleinen halt einfach nicht mehr gibt)?

Liebe Grüße und frohe Ostern!!

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Nachtrag: er ist natürlich grundsätzlich ein sehr kooperativer Junge, geht sehr gern in den Kindergarten, ich versuche Nachmittag ihn mit anderen Kindern zusammenzubringen, damit er nicht den ganzen Tag nur Baby-Blabla herum hat. TV wird nicht jeden Tag genutzt, und wir gehen oft raus.

Papa und ich nehmen uns Auszeiten, um mit ihm was alleine zu machen, wenn der Kleine das mitmacht bei mir (stillen, etc.)

Ich schimpfe und streite so ungern mit ihm, aber ich habe teilweise das Gefühl er fordert es richtig heraus. Vor der Geburt war er total verschmust, wenn ich unter Tags mit ihm mal kuscheln will, mag er nicht...

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Mein Sohn ist jetzt 3 Jahre und 2 Monate seine Schwester ist 1 Jahre alt.

Also geht es uns ähnlich. Zumindest find es vor einem halben Jahr bei uns so an wie du beschrieben hast. Anfangs habe ich noch versucht eine Lösung zu finden aber wenn er meint ich spiele nicht richtig und das blöde findet sage ich ihm das ich so nicht mitspielen will, da ich auch Spaß am Spiel haben will. Er hat dann aufgehört mich herum zu kommandieren, da ich mich auch bockig gestellt habe auf kindliche Weise. Das fand er lustig, interessant und irgendwann doof.

Wenn es gar nicht mehr geht muss er jetzt in sein zimmer gehen. Ich Schrei ihn nicht an und sag es ihm in Ruhe und wenn er sich beruhigt hat darf er wieder zu mir kommen und wir machen was schönes. Er geht dann weinend, protestieren weg, spielt einen Moment in seinem Zimmer bis ich zu ihm komme oder er zu mir und alles wieder vergessen ist.

Wenn es ganz extrem ist gebe ich ihm Aufgaben wie z. B. Die Saat einpflanzen, Gießen, beim Kochen helfen. So merkt er das er gebraucht wird. Wir backen gerne Kuchen oder einen Zopf.

Manchmal will er nicht das seine Schwester mitspielt aber das geht nun mal nicht sie ist da. Ich sage ihm dann das sie ihn so anhimnelt und es uns halt nur zu dritt gibt. Das ist ok für ihn.

Wenn sie beschäftigt ist nutze ich die Zeit und mache was für ihn. Ich habe ihm jetzt Papierflieger gebastelt und einen Fallschirmspringer. Da freut er sich weil es nur für ihn ist und seine Schwester hält zu klein.

Im Moment ist alles wieder entspannter.

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Guten Morgen 🙂

Ich tippe auf Autonomiephase.
Bei uns ist das Geschwisterchen noch unterwegs und unsere Tochter mit 4 Jahren hat seit einer Weile auch immer mal ähnliche Phasen.
Dann ist es auf einmal doof wie ich ein Buch lese das ich schon 100x genauso vorgelesen hab,sie wird wütend weil der ROTE Stift doch tatsächlich ROT malt usw.🙈
Nach mir hauen dulde ich nicht,das kann ich gar nicht leiden und sage ihr das bestimmt. Das versteht sie auch. Kaputt gemacht wird auch nix.
Ich bleibe immer in der Nähe,falls sie doch in den Arm genommen werden will.
Meistens will sie aber einfach mal wütend sein und erstmal nicht getröstet werden.
Ich lass sie ganz in Ruhe meckern und schimpfen. Was raus muss,muss raus. Und wenn ich auf die einrede wird sie nur noch stinkiger.
Ihr gefällt auch die Idee aus dem Buch "Connie ist wütend",Kissen hauen 😉

Große Spielvorschläge kommen von meiner Seite tatsächlich selten,weil du meinst du weisst nicht ob du zu viel machst. Bei uns wäre das tatsächlich zu viel 😂 Wenn wir was für Omas Geburtstag basteln oder so wie nachher Ostereier färben kündige ich das an. Lesen tun wir Abends immer etwas,gehört zum Zu-Bett-Geh-Ritual 😊

Sonst lasse ich meine Tochter das so machen wie sie will. Wenn sie Lust auf ein Brettspiel hat,was backen möchte,ein Buch lesen oder kneten mag etc. meldet sie sich.
Allerdings spielt sie prinzipiell ziemlich gern für sich. Selbst im Kindergarten und so hat sie gerne auch einfach ihre Ruhe und teilt das anderen sehr bestimmt mit.
Weiß nicht ob das bei allen Kindern so geht 🙈
Sie kommt da wohl nach ihrem Papa. Der wusste seine Ruhe auch als Kind schon zu schätzen. 🤷


LG

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Meine Kleine ist im November 3 geworden, sie hat eine große Schwester.
Und die Kleine ist genau so wie du deinen Großen beschreibst. Alles alleine machen, ich soll riechen was sie mag und möchte, flippt aus wenn ich es nicht gerochen habe 🤣🤓🙈 Gott sei Dank kennen wir das schon von unserer Großen...

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Hallo,
das ist bei uns ähnlich, auch ohne Geschwisterkinder! Ich freue mich, dass das Wetter jetzt wieder schöner wird und man viel raus kann, da ist nämlich zu 99% Ruhe und Frieden!
Viele Grüße

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Es wird wohl irgendeine Phase sein. Wie lange geht das denn schon so? Mein Kind ist 7 Jahre alt und hat in größeren Abständen immer mal wieder so Anwandlungen, in denen sie schlecht drauf ist. Ist es nicht mal nur ein schlechter Tag, sondern zieht sich etwas länger, spreche ich mit ihr darüber und versuche herauszufinden, ob etwas "Größeres" dahintersteckt.
Unabhängig davon ist keine Phase eine Entschuldigung dafür, mich zu schlagen oder grundlos und/oder wegen Pillepalle anzuschreien. Auch nicht mit 3. Sie kann in einem vernünftigen Ton mit mir sprechen, damit kommt man in der Regel im Leben generell weiter, als bei Kleinkram gleich auszuflippen und das Gegenüber zu attackieren. Das solltet ihr eurem Sohn wirklich verdeutlichen, ohne schlechtes Gewissen. Vielleicht bemerkt er auch eure Unsicherheit, wird deshalb selbst unsicher und nimmt eure Grenzen nicht ernst?
Es liest sich ja, als wenn ihr alles dafür tut, dass er sich wohl fühlt und trotzdem Exklusivzeit hat. Dass die kleine Schwester nun dazu gehört, wird er einfach akzeptieren müssen.

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Unser 3,5 Jähriger ist der Kleine, hat also kein Geschwisterproblem (seine große Schwester trägt ihn auf Händen) und trotzdem streiten wir seit ein paar Monaten viel mehr als zuvor.
Er ist oft richtig unausstehlich, nicht zu bändigen, flippt komplett aus, haut mich auch ab und zu, hört nicht auf zu schreien, schmeißt Sachen durch die Gegend, ich kann ihm dann nichts recht machen und ihn auch gar nicht beruhigen. Es ist oft seeeehr anstrengend.
Bei der Großen war die Trotzphase in dem Alter schon vorbei und vor allem überschaubar, bei ihm nimmt sie jetzt erst richtig Fahrt auf.
Bei uns hat das also nichts mit Eifersucht zu tun.

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Bei uns genau so! Mein großer wird aber erst 3 aber es fing ca. 2 Monate nach der Geburt der Schwester an, dass alles so unentspannt ist. Nichts kann man recht machen und er provoziert gerne.

Einen kleinen Trick habe ich mittlerweile, wenn ich merke dass er wieder unleidlich wird frage ich ihn ob er denn Mama wieder ärgern möchte, dann sagt er ja, dann bitte ich ihn dass er das lassen soll. So kann ich ca. 40% abwenden 🤣🤣🤷‍♀️