Unser 3,5 Jahre alter Sohn geht nur zu Hause auf die Toilette

Hallo zusammen,
Ich habe mal eine Frage an alle Muttis. Habe schon in vielen Foren gelesen, dass mein Problem kein Einzelfall ist, aber mich würde mal interessieren, wie es bei euch ausgegangen ist, bzw wie ihr das "Problem" angegangen seid.
Und zwar geht es um unseren Sohn. Er ist 3,5Jahre alt und ein pfiffige Junge, was ihm leider oft das Leben schwer macht, da er über bestimmte Sachen einfach zu viel nachdenkt und es hinterfragt.
Unser Sohn geht seit ein paar Monaten ZU HAUSE auf die Toilette und macht da Pipi. Für den Stuhlgang verlangt er noch eine Pampers. Er kündigt aber an wenn er muss.
Das Problem an der Sache ist, dass er absolut nicht woanders (außer mittlerweile bei meiner Mama) auf die Toilette gehen will. Er hält die Pipi an und im Kindergarten kommt es nach 5 Std dann schonmal vor das es in die Hose geht.
Wir haben schon alles versucht aber er macht nur zu Hause.
Letztens musste er mittags im Kindergarten ganz nötig Pipi. Ich bin dann gemeinsam mit ihm dort auf die Toilette gegangen. Aber es kam nichts. 10 min später zu Hause konnte er es nicht schnell genug zur Toilette kommen und auf der Toilette kam es nur so raus geschossen.
Er fragte sehr häufig am Tag was ist, wenn.... (Oma, Papa, Cousine o. Ä) unterwegs ist und auf Toilette muss? Wir antworten dann, dass.... Dann zur Toilette geht. Dann kommt die Gegenfrage, was ist wenn da keine Toilette ist.
Wenn ich dann antworte, dass er dann wartet bis er zu Hause ist. Kommt wieder eine Gegenfrage....
Ihn beschäftigt es so sehr.
Vielleicht hat ja jemand einen Rat oder hatte das gleiche Problem.

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Hmm ich würde sagen das ist normal und es machen viele Kinder. Unser Sohn ist gleich alt und geht leider noch gar nicht zur Toilette bzw nur selten mal abends.... er benötigt immer die Windel.

Dein Sohn macht sich denke ich Gedanken darüber... die Windel hat man immer dabei, eine Toilette eher nicht 😉 und da wird er sich wohl Gedanken machen, wo soll ich nun hin, wo ist die nächste Toilette (ich kenne mich hier nicht aus), zu Hause ist es am Vertrautesten.... irgendwie so.
Ich schätze das wird sich geben.

LG

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War bei meinem Sohn am Anfang auch so, wenn auch nicht so extrem.
Wir hatten aber eine KloEule, so ein klappbarer wc- Sitzverkleinerer, die hatten wir oft mit, und so war das fremde Klo „sein Klo“.
Hat sich aber nach paar Monaten gegeben.
Vielleicht macht ja bei euch auch die Kita mit, sowas zu verwenden.

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Guten Morgen,

ich glaube, dass sich euer Problemchen über kurz oder lang erledigt. So wie du es beschreibst, arbeitet es ja in ihm, er überlegt sich, wie die Menschen in seinem Umfeld das Problem lösen, wenn sie unterwegs sind und auf Toilette müssen und er selber kann es sich schon über einen langen Zeitraum verdrücken, bis er es endlich zu Hause auf sein Klo geschafft hat. Ich glaube er spielt auch unbewusst schon mit dem Gedanken, bald auch weitere Toiletten außer der zu Hause zu akzeptieren, eventuell die im Kindergarten. Oder die bei Oma zu Hause. Man muss sich ja auch irgendwie „sicher“ fühlen am stillen Örtchen und darf sich nicht allzu sehr davor ekeln (schmutzige, öffentliche Toiletten z.B. Wer geht da schon gerne freiwillig hin? Da ist es dann eher das kleinere Übel, das man wählt, wenn man da drauf geht, weil der Drang allzu stark ist 😝).
Ich finde man sieht das auch sehr daran, dass dein Sohn ja schon weiß, wann er Stuhlgang bekommt, dir dann vorher Bescheid sagt und er dann dafür die Windel bekommt.
Also ich glaube, er wird bald einerseits Stuhlgang bei euch ins Klo machen und andere Toiletten andererseits bald zumindest zum Wasserlassen akzeptieren.

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Ich glaube er fragt sich, wie er es schaffen wird "groß" anderweitig als in die Windel zu machen. Bin mir fast sicher, daß er sobald er kaka auf der Toilette gemacht hat, wird sich der Knoten lösen. Das war genau das gleiche bei einem meiner Enkel. Gruß

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Meine 2. Tochter hatte das gleiche Problem, meine 1. gar nicht. Ich habe mit ihr viel geredet und versucht herauszufinden, was ihr Problem ist. Ich musste sie auch schon zwingen auf ein anderes Klo zu gehen, ging einfach nicht anders. Es war furchtbar für sie, da hat sie aber verstanden, dass es doch nicht so schlimm ist. Ihr war es nur unheimlich auf eine fremde Toilette zu gehen. Ist das Loch für mich zu groß? Wackelt der Sitz? Kann ich mich festhalten? Ist die Spülung mir zu laut? Komm ich ans Klopapier? Das alles hat sie verunsichert und dann blockierte alles in ihr. Sie hat sich in der Kita lieber eingepinkelt. Groß macht sie bis heute (5 Jahre alt) nicht in der Kita, geht aber auch gut, ihr Körper hat sich an Uhrzeiten gewöhnt beim großen Geschäft, so ist es auch bei mir.
Noch ein Problem von ihr war, die Unsicherheit in der Kita, dass andere Kinder kommen und sie drängen schneller zu machen oder Kommentare zu ihrem Pinkeln abgeben. Sie ist da eben empfindlich, was ich auch bei manchen groben Kindern verstehen kann. Da wird man für einen Pups schon mal vor anderen lächerlich gemacht -,- Ich habe also das Gespräch mit den Erziehern gesucht und alles ihnen geschildert. Manches war ihnen nicht bewusst (z.B. das Drängen und Auslachen), das haben die Kinder heimlich gemacht. Als sie dies jedoch beobachten könnten, hat es sich bestätigt und sie thematisierte es groß in der Kita ohne mein Kind dabei zu erwähnen, also schön anonym. Als sich auch andere Kinder meldeten, dass Xy immer so drängt und stört, wurde mein Kind mutiger, v.a. weil sie endlich alleine auf die Toilette gehen durfte ohne Drängler. Dass mal alle aufs Klo gehen sollen, wenn sie z.B. rausgehen, ist ja normal, da kam mein Kind dann stets als letztes dran und war entspannt. Somit klappte es endlich mit der Toilette außerhalb des Zuhauses.
Jedes Kind ist anders, vielleicht hat dein Kind irgendwelche Gründe, die ihn stören.