Liebe Mamas und Papas,
ich habe hier schon öfters gepostet und immer viele Antworten bekommen. Erstmal danke dafür! Ihr habt mir sehr geholfen und sowohl unsere Einschlafsituation als der tägliche Kampf zuhause sind viiiiel besser geworden.
Endlich kehrte wieder einmal "Ruhe" zuhause ein
Deshalb war ich heute besonders betroffen, als mich die Erzieherin meines Sohnes (fast 4) beim Abholen auf die Probleme im Kindergarten ansprach. Mein Sohn hat heute (wiederholt) einem Kind Haare abgeschnitten, er haut und tritt andere Kinder und zerstört deren Aufbauten beim Spielen. Sie können ihn in letzter Zeit kaum aus den Augen lassen und es gibt keinen Tag an dem nicht ein anderes Kind wegen im weint.
Ich war geschockt und musste erst mal zuhause weinen. So etwas hätte ich nie und nimmer von meinem Kind erwartet. Ich bin furchtbar enttäuscht. Er kein weder körperliche Gewalt aus der Familie noch sonst was. Wir lehnen so etwas strickt ab.
Mein Mann und ich haben heute beide mit ihm gesprochen, dass es so im Kiga nicht weitergeht, dass er damit aufhören muss andere Kinder anzugreifen oder beim Spielen zu stören. Er ist bestimmt recht klug und hat einen großen Wortschatz - am emotionalen Einfühlungsvermögen fehlt es ihm aber doch noch, was in seinem Alter ja auch noch schwierig ist.
Es ist echt heftig für uns mit dieser Situation umzugehen. Kennt jemand so ein Verhalten von seinen Kindern? Was habt ihr gemacht? Wie wurde es besser?
Danke
Mein Kind ist der Mobber im Kiga
Hallo! Du hast ja schon ein paar hilfreiche Antworten erhalten. Als Erzieherin möchte ich dir eines sagen: Ich finde es ganz toll und schön zu lesen, dass du dich des Problems annimmst und auch die Einschätzung der Erzieher deines Kindes ernst nimmst. Ich erlebe soviele Eltern, die nach solchen Hinweisen beleidigt reagieren und behaupten ihr Kind wäre nicht so. Sicher erleben sie es zuhause auch meist anders und es kommt auch auf das Verhältnis, das man zum Erzieher hat und den Umgangston an.
Aber du hast bereits das Wichtigste getan um deinem Kind zu helfen, indem du mit den Erziehern zusammenarbeitest und ein Erziehungsteam bildest. Ich bin sicher, ihr werdet gemeinsam eine Lösung finden. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!
Bitte um ein Gespräch mit den Fachkräften und überlegt gemeinsam, wie ihr euren Sohn unterstützen könnt. Als ersten Impuls neigt man sehr schnell dazu, dass Kind zu bestrafen. Es wäre jedoch wichtig genauer hinzusehen, warum er sich so verhält.
Danke, das sehe ich genauso!
Hallo,
Ach du Arme. Das tut mir leid. Kann dich gut verstehen, das klingt nach unserem Sohn vor 1 Jahr. Im Eltergespräch hieß es schon lange kein solches Kind mehr erlebt. Er hat auch die Erzieherinnen gehaun, wenn ihm was nicht gepasst hat. Naja wir haben versucht ihm sein FehlVerhalten zu erklären. Aber es gab auch eine Konsequenz wenn er sich bei uns so augeführt hat. Nix schlimmes, für 2 min auf einen Stuhl setzen. Nun 1 Jahr später im kiga sind sie voll des Lobes, weil er sich so gut benimmt. Ich denke bei uns lag es daran, dass er zwar sprachlich und intelektuell fit ist/war aber emotional etwas hinten dran. Wir bekamen das Buch „das Farbenmonster“ empfohlen bekommen. Ist recht nett, das haben wir oft vorgelesen. Dein Sohn ist das 1. Jahr im kiga? Dann muss er seinen Platz in der Gruppe auch noch finden, das ist finde ich auch nicht so einfach. Man selber braucht ja auch Zeit sich in einer neuen Arbeit einzufinden. Ach ja und ich war zur Beruhigung auch noch bei einer Psychotherapeutin, einfach für ein Feedback und ein paar Tipps. Waren nur 2 Stunden, aber es gab mir Sicherheit.
Vlg
Ja, es ist sein erstes Jahr. Am Anfang hat es gut gepasst und jetzt auf einmal dieses Verhalten...
Hallo,
es kann natürlich unglaublich viele Gründe dafür geben, daher würde ich auch ein persönliches oder zumindest telefonisches Gespräch mit den Erziehern suchen. Die sind da ja ganz nah dran und können die Situation viel besser einschätzen, als irgendeiner hier im Forum!
Wenn ich mir diese Vermutung oder Idee aber auch noch erlauben dürfte? Ich habe in letzter Zeit einige Beiträge von dir gesehen, du bist gerade schwanger mit dem zweiten Kind, ihr habt Homeoffice, Corona, zudem ist das Alter eures ersten Kindes ja auch prädestiniert fürs Grenzen austesten und Gefühle noch nicht kontrollieren können, dazu schriebst du, dass es dir phasenweise auch mal allgemein nicht so gut geht. Kann es sein, dass ihr gerade einfach (wie viele andere Menschen/Familien aktuell auch) sehr unter Strom steht, gestresst seid, unter der Corona Situation mit HO, wenig Kindergarten und wenig Zerstreuungsmöglichkeiten leidet? Sorgen oder Bedenken habt, wie es mit zwei Kindern wird und dass der Kurze all das einfach merkt? Kann natürlich sein, dass ich total falsch liege, er einfach gerade „bockig“ ist oder so. Aber alles in allem klingt das für mich eher nach einem Kind, was „Hilfe ich bin grad überfordert“ ruft. Meine Erfahrung ist, dass Kinder ein sehr gutes Gespür für diese feinen Schwingungen haben und vielleicht drückt euer Sohn sich mit „Rebellion“ aus. Das ist ja sehr Typ abhängig, die einen ziehen sich zurück oder weinen und die andern fangen an zu schubsen und zu hauen. Aber wie gesagt, niemand hier kennt euch und es sind nur Eindrücke aus Bruchstücken die man hier gewinnt.
Viele Grüße
Ich denke du triffst es auf den Punkt und das fällt mir nicht leicht das zuzugeben. Wir versuchen daran zu arbeiten - ich hoffe, dass wenn unsere Situation stabiler wird, es auch mein Sohn schaffen kann.
Ganz bestimmt! Noch ist der zweite Nachwuchs ja nicht da, versucht doch mal euch abzuwechseln, sodass jeder mal etwas Zeit für sich hat. Ein Mittagsschläfchen machen, lesen, in die Badewanne gehen, Sport machen, TV gucken oder was auch immer. Oder habt ihr Oma/Opa/ Tante/Onkel, die vielleicht mal helfen können? Dann könntet ihr zu zweit vielleicht mal wieder einen Nachmittag Paarzeit genießen. Und dann würde ich wieder ganz bewusst entspannte Familienzeit planen, irgendwohin in die Natur fahren, wenn das Wetter nett ist. Den Großen mal feste drücken und sagen, wie lieb ihr ihn habt und dass ihr versteht, wie verwirrend und doof das im Moment zum Teil ist. Das wird schon werden! Im Moment kommen sehr viele Menschen an ihre Grenzen!
Also zuerst würde ich solche Standpauke vermeiden. Sie bringen nichts und helfen vermutlich nur dir mit dem Gefühl irgendwas getan zu haben...
Erstmal tief durchatmen. Dein Sohn ist kein Monster und braucht einfach aktuell Begleitung!
Bitte um ein Gespräch mit den Erzieherinnen und besprecht eine gemeinsame"Strategie".
Ich bin kein Fan von Bonussysteme aber manchmal helfen sie Kindern. Ich habe das mal mit einem Kind gemacht.
Fehlverhalten wurde nicht bestraft sondern besprochen , rückgemeldet, Gefühle benannt ( ich sehe du bist gerade unsicher, wütend...was können wir dagegen tun?) Da muss man eben aber auch nah dran sein.
Es wurden kleine überschaubare Zeiträume festgelegt z.B. bis zum Frühstück kein Fehlverhalten dann gab es eine Sonne auf den Arm gemalt. Bis zum Kreis kein Fehlverhalten wieder eine Sonne usw.
Bei 3 von 4 möglichen Sonnen gab es eine kleine Belohnung im Auto bei Abholung. Ein Sticker, Flummi oder sowas...
Ansonsten würde ich auch an die Erzieherinnen appellieren ihn jetzt in dieser Phase gut zu begleiten und schneller zu sein als er und Situationen frühzeitig zu entschärfen um nicht in diesen Fehlverhalten-schimpfen-frust-fehl erhalten Kreislauf zu kommen!
Achso und eine Sache noch! Sei nicht enttäuscht von ihm! Das ist schlimm für ein Kind! Liebe mich am meisten wenn ich es am wenigsten verdient habe! Da steckt so viel Wahres drin❤️
Was mir bei Deinen Posts immer auffällt: Du bist selber immer sehr emotional und aufgewühlt, kannst Dein Kind nicht als das was es ist betrachten: Ein unreifes, oft unwissendes, im Lern- und Selbstfindungsprozess befindliches KIND. Ausgeglichene Eltern haben ausgeglichene Kinder, und Eltern die mit negativen Emtionen nicht zurecht kommen können das auch nicht an ihr Kind weitergeben. Wenn es für Euch heftig ist mit der Situation umzuegehen arbeitet erst mal an Euch. Ich habe bei unserem Rabauken erst mal gelernt selber meine Mitte zu finden, habe den Weg gesucht mit einer Seelsorgerin über meine Unausgeglichenheit und Gefühle zu reden. Mein Mann war als Kind auch in gewissen Situationen ein sehr emotionaler "Wüterich" und hat gelernt seine Emotionen zu kanalisieren, Übersprungshandlungen einzuüben. Bis 10 zählen, Atemübungen, Abreagieren durch zb Sport. Das gibt er an den Zwerg weiter, aber es dauert bis Kinder dann in der Lage sind das umzusetzen, das kann bis Anfang Schulalter dauern.
Es ist Eure Aufgabe Euer Kind zu formen und keiner behauptet dass das leicht ist.
Meine Freundin ist Sozialpädagogin, die sagte mir mal "Erziehung heißt die Fehler die man im letzten Jahr gemacht hat wieder ausbügeln". Also selbst Profis haben nicht die Illussion immer das perfekt erzogene Kind zu haben sondern sehen es als Weg den man gehen muss, einen langen Weg. Und meine Oma sagt jedes Kind ist anders, damit ist auch jeder Weg anders. Es ist normal dass man mal "versagt", dass mal ne Richtung nicht stimmt. Dann heißt es Aufstehen, Krone richten, weiterlaufen, neue Richtung suchen. Aber macht bitte nicht immer so ein Drama, das hilft Eurem Kind nicht im Gegenteil.
Und es hilft auf Bedürfnisse zu schauen. Dein Kind scheint körperlich zu sein, sucht Konfrontationen, dann bringt ihm bei sie zu kanalisieren. Das Schlechte an negativen Eigenschaften ist nur, dass man noch keinen Weg gefunden hat sie zu guten Eigenschaften umzuwandeln. Schau Dir mal Kidsonthemat.de an, das hat uns jetzt im Lockdown sehr geholfen unserem Kind zu mehr Ausgeglichenheit zu helfen und seine körperlichen Raufbedürfnisse zu kanalisieren. Es ist ein JuJutsu-Program für Familien, das sich genau an solche Kinder richtet, ihnen die Möglichkeit gibt sich auszuleben, bei Euch muss das halt der Papa machen, und anfängt ihre "Reibung" in sportliche faire Auseinandersetzung zu kanalisieren. Und wenn Corona vorbei ist pack ihn in einen Verein, egal ob Mannschaftssport oder Kampfsport.
Alles Gute Euch!
Ja, du hast recht - ich bin emotional. So bin ich halt und finde das auch nicht unbedingt was Schlechtes.
Ich habe gelernt mit meinen Emotionen umzugehen und sie auch zu kanalisieren. Bei mir hilft die Wechselatmung extrem gut ich nutze halt auch dieses Forum um mich wirklich auszutauschen und bin immer sehr ehrlich. Selbstverständlich zeige ich die Enttäuschung und die puren Emotionen nicht immer zu 100% meinem Kind. Er wäre damit schlichtweg überfordert.
Das Interessante daran: ich wäre nie darauf gekommen, dass mein Kind "körperlich" ist. Hatten wir bis vor zwei Wochen eigentlich nie. Und seitdem ich da mit ihm geredet habe auch nicht mehr. Im Kiga scheints wohl schlimm zu sein.
Oh, ich finde es echt sehr schön und hilfreich, was du schreibst. Ich habe Anfang des Jahres so ein Onlineprogramm für Eltern für starke Kinder gemacht und da ging es auch um Wut und Bedürfnisse. Das hat mir sehr geholfen und da ging es auch um viel, was du geschrieben hast und dass man immer mit sich selber beginnen muss, weil Kinder durch Nachmachen lernen. Mir hat das wirklich geholfen, mehr als die Erziehungsberatung davor, das war irgendwie nicht so erfolgreich. Seither komme ich viel besser mit mein Kind klar weil ich viel gelernt habe, wie Kinder halt so ticken und was wichtig ist und so. Musste es halt selber bezahlen, aber es hat sich gelohnt.
TE, vielleicht kannst du auch mal bei einer Erziehungsbeartung fragen? Nur weil es bei mir doof war muss es ja nicht so sein bei dir.
Mach einen Termin zum Elterngespräch sowas gehört sich nicht zwischen Tür und Angel.
Erstmal: vielen Dank an alle! Ihr gebt mir Zuversicht.
Wir haben mit unserem Sohn gesprochen und ihm ganz nebenbei beim Spielen zu Dingen "befragt". Lief gut. Außerdem haben wir 5 Gefühlskarten hier an unserer Seite, sodass er uns besser zeigen kann wie er sich fühlt (und wir umgekehrt auch). Er kann oft nicht wirklich aussprechen was er denkt und kann so auch leichter verstehen, was mich wütend macht.
Haben das heute getestet und hat echt gut geklappt. Mal schauen wie's in den nächsten Tagen läuft.
Übrigens: Seit wir nicht mehr so oft wechseln und uns alle auf eine Variante des Zu-Bett-Gehens geeignet habe ist das ganze Trara vorbei. Er schläft jetzt ganz "alleine" nach Buchlesen und kuscheln mit weit offener Zimmertür ein
Hey
Ich kann dich sehr gut verstehen.
Mein Sohn ist ähnlich drauf wie dein Sohn.
Bei uns hat es nur andere Hintergründe.
Er geht seit seinem 2. Lebensjahr in die Kita.
Jetzt ist er 5 1/2.
Leider herrschte fast 2 Jahre strukturlosigkeit in der Gruppe. Der Haupterzieher war/ ist ein Qutschkopf ohne Ende. Viele Erzieherinnen durch liefen die Gruppe. Viel Wechsel, Unruhe, wenig Regeln- und durchgesetzt wurden die schon gar nicht.
Bei uns zuhause hatte unser Sohn von Anfang Struktur, Regeln und auch waren wir konsequent.
Wir konnten trotzdem nicht gegenan steuern.
Unser Sohn eckt im Kitaalltag fast nur an! Ist der Lauteste, droht anderen, beschimpft die Kinder, kommt aus seiner Wut ganz schlecht raus und fühlt sie eigentlich immer unfair behandelt. Ich kann es leider nicht nachvollziehen, woher er das alles hat.
Zuhause gehen wir so bestimmt nicht miteinander um.
Auch wir haben uns Hilfe bei einer Psychologin geholt.
AD(H)S wurde bei der Testung ausgeschlossen.
Auch sagt die Psychologin,dass kein Fehler in der Erziehung vorliegt.
Unser Sohn bringt halt schon ein großes Paket Willensstärke, Pfiffigkeit und einen guten Wortschatz mit.
Sie sagt auch,dass sein Verhalten noch altersgemäß ist. Natürlich ist er an der obersten Grenze des Angemessenen. Und es wird für alle Beteiligten auch noch eine anstrengende Zeit. Die strukturlosigkeit in der Kita hat sein übriges dazu getan und das braucht jetzt fast noch mal die gleiche Zeit.
Wir arbeiten zurzeit mit einem Belohnungssystem, viel reden, wir und auch die Erzieher sind nah an ihm dran und helfen ihm.
Mittlerweile hat die Kitagruppe sich personell stark verbessert und man sieht Fortschritte - auch in der gesamten Gruppe. Man hat es nicht nur an meinem Sohn gesehen,dass die Gruppe nicht gut geführt wird.
Ach Mensch, das ist schon nicht einfach!
Ich drücke euch die Daumen.
Die Psychologin meinte noch,dass sich das Verhalten im kommenden Lebensjahr verwechselt.
Liebe Grüße Thommy04