Mich beschäftigt schon lange folgende Situation.
Unsere Nachbarn leben sehr zurückgezogen. Ihr Sohn (fast 5) hat keine Kontakte außer zu seiner Familie (Eltern, Schwester, Oma und Opa) und selten wenn es sich zufällig ergibt mal spontan zu meiner Tochter. Er ist nur zuhause. War auch erst einmal in seinem Leben auf einem Spielplatz. Gemeinsame Ausflüge gibt es nicht. Er kennt also fast nur sein Haus, Garten und die Straße, in der er wohnt. Er tut mir sehr leid und man merkt ihm und seinem Verhalten an, dass er den Umgang mit gleichaltrigen nicht kennt und seine Lebenswelt aufs Mindestmaß beschränkt wird. Kein Sozialverhalten vorhanden ;) Kennt ihr auch solche Familien? Natürlich entscheidet jeder selbst, wie er lebt und wie er erzieht. Aber ich sehe da schon gravierende Einschränkungen für das Kind.
Kind 4 hat keine sozialen Kontakte. Normal?
Also entweder das Kind hat ein Problem in der sozialen Entwicklung oder dir Eltern ermöglichen ihm diese nicht zu anderen Kindern.
Aus der Ferne kann man das natürlich nicht beurteilen.
Mit fast 5 geht er doch sicher in den Kindergarten? Da hat er doch sicher Freunde oder? Hat er im Kiga Kinder mit denen er spielt?
Es gibt leider auch Eltern die kein Bock haben mit ihren Kindern was zu machen, vielleicht ist ja eure Nachbarin so eine? Kommt mir zumindest aus eurer Beschreibung so rüber
Falls das Kind gesund ist (was meintest du mit "kein Sozialverhalten vorhanden" hat das Kind eine Entwicklungsstörung?) Kannst du den Jungen sicher mal zu euch einladen, dass er wenigstens Kontakt zu deiner Tochter hat, vorausgesetzt die beiden verstehen sich gut.
Danke für deine Antwort. Mit kein Sozialverhalten meine ich, dass er es gar nicht gewohnt ist mit anderen Kindern zu spielen und dementsprechend zum Beispiel nicht teilt, teils sehr grob zu meiner Tochter ist und insgesamt sehr ich-bezogen wirkt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Mutter auch keinen Wert darauf legt, dass er z.B. das Teilen lernt. Sie antwortet auch für ihn wenn meine Tochter fragt, ob sie mit einem seiner vielen Bälle oder Fahrzeuge spielen darf und sagt für ihn schon direkt, dass er nicht teilen will.
In den Kindergarten geht er nicht. Die Mutter meint er wäre dafür nicht bereit, da er geäußert habe, dass er da nicht hin will. Ich glaube soziale Kontakte wären so wichtig für das Kind.
Meine Tochter ist im Vergleich von der Entwicklung her sehr viel weiter. Sie ist einen Monat jünger. Sprachlich müsste er auf jeden Fall gefördert werden. Er spricht wie meine Tochter mit 2,5, trägt tagsüber noch eine Windel. Wobei ich das Gefühl habe, dass er auch durch das Elternhaus sehr klein gehalten wird. Er könne dies nicht, könne das nicht.. ich glaube er hat so viel Potenzial, wird aber zuhause "eingesperrt". Treffen mit meiner Tochter finden sehr sporadisch und nur spontan statt. Für mich sind diese durch die Mutter immer sehr anstrengend, da die Kinder nie in Ruhe spielen können, sie immer hinterher ist und sie beim kleinsten Konflikt sofort abbricht und geht. Alleine würde sie ihn nicht zu uns lassen.
Sie ist sehr auf den Jungen konzentriert und steckt ihre ganze Energie in ihn. Dass sie mit ihm nirgendwo hingeht liegt glaube ich nicht daran, dass sie keine Lust hat oder sich nicht für das Kind interessiert.
Mich beschäftigt das so sehr, da ich das Gefühl habe, dass dem Kind die ganze Zukunft verbaut wird.
Da blutet mir ja beim Lesen das Herz 💔
Ich glaube, ich an deiner Stelle würde die Mutter mal zum Kaffee einladen und sie ehrlich darauf ansprechen, ohne harte Kritik. Lösungsvorschläge machen. Zuhören. Vllt. ist sie selbst eher introvertiert und hat Probleme, auf andere Menschen zuzugehen.
Das Kind kommt zwar irgendwann in die Schule aber je länger er so lebt umso schwerer wird er es dort haben.
Hi,
Ich muss tatsächlich sagen, dass unser 4,5 Jähriger auch nur wenig Sozialkontakte hat. Er kam erst mit 3 in den Kindergarten und durch die ganzen Lockdowns war er da wenig und seit Dezember gar nicht mehr. Da wir umgezogen sind, kommt er erst nach den Sommerferien in den Kindergarten. Wir treffen seine beiden Cousins und 2 befreundete Familien mit Kindern regelmäßig. Und natürlich Oma und Opa. Auf Spielplätze, etc. gehen wir auch und er hat eine 2,5- jährige Schwester.
Das ist für mich ehrlich gesagt das Minimum an sozialen Kontakten, noch weniger fände ich bedenklich. Ihm fehlt der Kindergarten auch (und mir erst😜), aber ich kann es ja nicht ändern.
Liebe Grüße