Hallo zusammen!
Mein Neffe ist jetzt sechs und erzählt mir schon zum zweiten Mal, dass er beim Spiel mit einem Freund verletzt wurde. Wenn er es genau schildert, klingt es wiederholt so, als würde sein "Freund" der ein halbes Jahr älter ist als er selbst, bewusst Situationen herbeiführen, wo sich Andere verletzen.
Außerdem ärgert ihn dieser scheinbar auch dauernd. Er selbst verteidigt ihn sogar wenn ich kritisch frage, warum er das mit sich machen lässt. Mein Problem ist, dass ich den Verdacht habe, dass dieser Junge da eine gewisse Neigung hat, Andere zu testen, wie weit er sie treiben kann. Ich glaube, er lernt jetzt schon, dass die Erwachsenen sowieso immer sagen: "Das sind Kinder, die spielen nur!" und "es war halt ein Unfall".
Ich denke zwar, seine Mutter, die vom Vater geschieden ist, kann mich okay leiden. Aber wir haben nicht mehr viel miteinander zu tun und ich möchte mich nicht unnötig einmischen.
Dennoch stelle mir nur vor, dass es auch schon Unfälle im Zusammenhang mit Mutproben gegeben hat, wo es nicht nur ein paar Schrammen gekostet hat. Wenn dann der Eine den Anderen in eine Extremsituation reinbringt, wo etwas Schlimmeres passiert, dann ist halt das Geschrei groß.
Ein anderes Problem ist, dass die Mütter gut miteinander befreundet sind.
Ich spiele mit dem Gedanken, der Mutter zu schreiben, dass ich den Umgang gefährlich finde und es ihr genau zu begründen. Aber ich lehne mich da vielleicht weit aus dem Fenster, weil ich "nur" der Onkel bin.
Was würdet Ihr tun? Unten ist eine Umfrage.
Freund des Neffen gewalttätig Fragezeichen
Wie würdet Ihr reagieren?
So einen „Freund“ hatte mein großer Neffe auch mal. Von dem kamen dann so glorreiche Ideen wie „Setz dich mal unter die Schaukel, wenn ich schaukel“, „leg dich unten auf die Rutsche mit dem Gesicht zur Rutsche hin, wenn ich rutsche“, „Leg dich unter den Stein, ich guck mal ob ich über dich drüber springen kann“ und das war nur das was ich einmal in 2h Spielplatz zusammen mitbekommen habe. Ich bin fast ausgerastet, weil da wirklich gefährliche Sachen dabei waren.
Die Mutter von dem Jungen hat das mitbekommen und meinte immer nur, dass Jungs halt so sind und man da nichts machen kann. Als ich das ganze dann aber umgedreht habe, dass er sich doch mal unter die Schaukel setzen soll usw, da wurde sie dann aber auf einmal ganz hektisch und ist dann auch mit ihrem Kind gegangen. Generell wurde dieser Junge wohl größtenteils ohne Regeln erzogen, weil er sich „frei entfalten“ sollte. Ich habe zufällig die Wohnung nach ihrem Auszug gesehen und genauso sah es da auch aus. Praktisch alle Wände bemalt, Tapete abgerissen usw 🙈 Dir Mietkaution haben sie bestimmt nicht zurück bekommen…
Ich habe dann mit meinem Neffen gesprochen und ihn gefragt warum er bei sowas mitmacht. Er wollte halt einen Freund haben und dachte, dass man dann alles machen muss. Wir haben das besprochen und dass er nein sagen darf und muss, wenn er etwas nicht machen will.
An deiner Stelle würde ich die Eltern deines Neffen auf die Situation aufmerksam machen und ihnen deine Bedenken mitteilen. Ab dann ist es ihre Verantwortung, ob und in welchem Umfang sie den Umgang weiterhin zulassen. Sie können dann auch mit der Mutter des anderen Kindes sprechen, wenn sie das für wichtig und sinnvoll erachten.
Gleichzeitig kannst du aber auch mit deinem Neffen sprechen und ihn darin stärken, dass man nicht jeden Blödsinn mitmachen muss, nur um jemandem zu imponieren.
Wow, genau solche Situationen meinte ich... ich wollte nicht unnötig ins Detail gehen, aber das trifft schon die Richung. Ich frage mich halt immer, was er mir erzählt und was nicht. Er will den Freund ja auch nicht verlieren. Gleichzeitig befürchte ich auch, dass er es lange Zeit gar nicht merken würde, wenn er in der "Freundschaft" das Opfer wäre.
Dann waren bei dem Gespräch noch sein Opa und seine Oma dabei (meine Eltern). Die haben ganz schnell eine Ablenkung gesucht, weil sie das Thema nicht anzupacken wollen. Bei meinem Bruder denke ich, er ist froh, wenn er mit seiner Exfrau jetzt nicht schon wieder Knatsch bekommt und was sie davon hält, die Erziehungsmethoden ihrer Freundin zu hinterfragen, da bin ich mir nicht sicher. Sie ist jetzt auch durch ein zweites Kind abgelenkt...
Ich frage mich, ob die Alle bewusst wegschauen, oder das einfach nicht mitbekommen.
Achso ja, mit ihm sprechen und sagen, dass er das nicht mitmachen braucht. Es klingt so banal, aber man muss das manchmal einfach von jemand anderem hören, damit man glaubt dass es was bringen kann.
Ich würde meine Gedanken größtenteils für mich behalten, aber der Mutter schreiben, was das Kind erzählt hat und dass du dir Sorgen machst und es deshalb weitergeben wolltest. Das einordnen der Geschehnisse würde ich der Mutter überlassen.
Wenn du ernsthafte Bedenken hast, dann solltest du diese der Mutter deines Neffen mitteilen. Und zwar nicht „schreiben“, sondern mit ihr darüber reden. Du siehst ja offenbar deinen Neffen und sprichst mit dir über sowas. Und da wird es ja Momente geben, wo du die Mutter siehst zur Übergabe oder sonst was. Dann sag doch beim nächsten Mal „Du Monika, der Paul hat jetzt schon mehrfach von seinem Freund Jan erzählt und dass der ihm irgendwie Verletzungen zufügt. Auf mich wirkt das total komisch. Ist da alles in Ordnung oder ist dieser Jan irgendwie auffällig?“
Fertig. Direkte Kommunikation zum Wohle des Kindes. Damit mischt du dich nicht ein, du machst auf etwas aufmerksam ohne eine Lösung zu präsentieren oder einen Handlungsweg vorzugeben.
Unter keinen Umständen würde ich „Informationen sammeln und eine professionelle Zweitmeinung einholen“ ohne vorher offen mit der Mutter darüber zu sprechen. Das ist übergriffig und hintenrum. Und wozu soll das führen, wo soll das enden? Wie willst du das dann am Ende auflösen und übermitteln?
Warum nicht? Ich kenne eine gute Familienberaterin bei frühe Hilfen, die sicher nicht gleich das Jugendamt holt.
Aus welcher Sache denn? So wie ich es sehe, bin ich schon mitten drin.
Bleibt doch mir überlassen, ob ich die Verletzungen dokumentiere, ob ich mich kundig mache, wie die Eltern des anderen Jungen drauf sind und mit welcher Reaktion der beiden Mütter ich rechnen muss.
Außerdem kann ich die Familienberaterin fragen, welche Erfahrungen sie mit solchen Fällen gesammelt hat. Was ist denn daran übergriffig? Die Situation ist auch nicht einfach. Ich habe nicht vor, der Mutter reinzugrätschen, aber ich sehe mir das auch nicht ewig an.
Das sind normale Informationen, die jeder normale Menschen einordnen können muss.
Und wenn du der Onkel bist, dann ist ja entweder der Vater oder die Mutter des Kindes dein Bruder/Schwester, oder? Ich tippe mal auf Bruder, so wie du über die Mutter sprichst. Warum schilderst du das dann nicht deinem Bruder? Oder hat der mit dem Kind nichts mehr zu tun?
Es geht um den Freund seines Neffen
Das hab ich gelesen. Also ist er der Onkel (seines Neffen) und wenn er Angst hat das sein Neffe von einem Freund verletzt wird dann kann er ja die Eltern seines Neffen ansprechen und einer dieser Eltern müsste ja dann der Bruder oder die Schwester des TE sein.
Hallo,
da ich nicht weiß welche Gefahrensituationen gemeint sind fällt es mir schwer zu sagen wie man handeln sollte. Eine Zweitmeinung fände ich aber gar nicht so dumm. Ob diese jetzt professionell sein muss weiß ich nicht. Es würde meiner Meinung nach reichen, wenn du eine Person in deinem Umfeld zb. Partner, Freund/-in,… befragst. Es könnte helfen die Situation erst einzusortieren bevor man etwas unternimmt.